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Insektenarten in Deutschland: Übersicht von A-Z

Insektenarten in Deutschland

Insekten (Insecta) stellen mit ihren Arten die umfangreichste Tierkategorie auf der Welt dar. Sie werden auch als Kerbtiere und Kerfen bezeichnet. von circa 1.4 Millionen Tierarten fallen allein in Deutschland über 30.000 Arten auf die Insekten. Viele sind sehr nützlich und für die Natur/das Ökosystem von großer Bedeutung. Folgend eine Übersicht der Insektenarten.

Ameisen (Formicidae)

Vor Menschen machen sie keinen Halt, die Ameisen, die als die fleißigsten Tierchen bezeichnet werden. Manche beißen, andere nicht. Sie bilden Staaten, welche von Dutzenden bis zu Millionen von Ameisen umfassen können. Für die Natur spielen sie eine sehr große Rolle, weil sie die Erde umschichten und so die Bildung von Mikroorganismen ermöglichen sowie die Wasserdurchlässigkeit von Böden begünstigen. Zuckerreiche Pflanzensäfte, Samen, pflanzliche Gewebe, Insekten, wie beispielsweise Raupen, Schmetterlingen und kleine Fliegen, aber auch frischer Aas gehören je nach Art zu ihren Nahrungsquellen. Sie können Pflanzen enorm schädigen und vor allem dann lästig werden, wenn sie sich im Haus oder der Kuchentafel über zuckerhaltige Speisen hermachen.

Ameisen loswerden Übersicht bekanntester Ameisenarten:

  • Blattschneiderameisen
  • Feuerameisen (Solenopsis spp)
  • Gemeine Rasenameisen (Tetramorium caespitum)
  • Pharaoameisen (Monomorium pharaonis)
  • Rossameisen (Camponotus)
  • Rote Ameisen (Myrmica rubra)
  • Schwarzgraue Wegameisen (Lasius niger)
  • Schwarzkopfameisen (Tapinoma melanocephalum)
  • Waldameisen (Formica)
  • Wohlriechende Hausameisen (Tapinoma sessile)

Bienen (Anthophila)

Ebenso wie die Wespen fallen auch die Bienen unter die Ordnung der Hautflügler. Sie sind für die Blütenbestäubung unerlässlich. Alle Insektenarten der Bienen zählen zu den Wildbienen, mit Ausnahme der Honigbienen, denen etwa zehn Arten zugeteilt werden können. Im Gegensatz zu Wespen sind sie größer und summen lauter. Sie sind sehr ruhige Insekten, die nur bei Gefahr stechen sowie zur Verteidigung ihrer Waben.

Vor allem sind folgende Bienen in hiesigen Gebieten weit verbreitet:

  • Große Wollbiene , auch Garten-Wollbiene genannt (Anthidium manicatum)
  • Hummeln (Bombus)
  • Apini – westliche Honigbiene

Fliegen (Brachycera)

Fliege Einen sehr großen Teilbereich aller Insektenarten machen die Fliegen aus, zu denen nicht die Mücken (Nematocera) gehören, wie oft fälschlicherweise angenommen. Ausgewachsene Fliegen besitzen meist eine Lebenserwartung zwischen einigen Tagen und ein paar Wochen. Sie ernähren sich von organischen Stoffen, wobei sie je nach Fliegenart, Pflanzen (Schädlinge) oder zerfallene Substanzen vertilgen, aber manche sich auch über andere Insekten hermachen.

  • Bohrfliegen (Tephritidae): Pflanzenschädlinge
  • Stubenfliege (Fanniidae canicularis): klein bis mittelgroß, meist gräulich gefärbt, zahlreich im Haushalt zu finden
  • Echte Fliege (Muscidae): bevorzugt Orte, wo Kot und faule Früchte vorhanden sind
    • Unterarten: Stallfliege, Herbstfliege
  • Schmeißfliege (Calliphoridae Bellardia spec.) sitzen an Blüten, meist an Blütendolden und an nach Aas riechenden Elementen
  • Fruchtfliege (Drosophila melanogaster): lieben süße Lebensmittel, vor allem gegärtes Obst/Gemüse
  • Fleischfliege (Sarcophagidae): Larven Aas- und Kotfresser, erwachsene Fliege zieht Saft aus Früchten, Bäumen, Nektar, Honigtau

Heuschrecken (Orthoptera)

Je nach Art leben Heuschrecken in Wäldern, Wiesen, Höhlen, Gebirgen und auf dem Wasser. Über ihren zerhackten Schwirrgesang sind sie im Umkreis von bis zu 50 Meter zu hören. Die meisten Heuschrecken ernähren sich von Gräsern. Sie lieben die Wärme, weshalb sie meist in den Monaten Juli, August bis in den September erblickt werden. Unterteilt werden sie in Langfühlerschrecken (Ensifera) und Kurzfühlerschrecken (Caelifera). Zu den in Deutschland vorkommenden Arten gehören unter anderem:

  • Grünes Heupferd Insektenarten Grüne Heupferd (Tettigonia viridissima)
  • Säbeldornschrecken (Tetrix subulata)
  • Gemeine Dornschrecke (Tetrix undulata)
  • Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens)
  • Heidegrashüpfer (Stenobothrus lineatus)
  • Große Goldschrecke (Chrysochraon dispar)
  • Wiesengrashüpfer (Chorthippus dorsatus)
  • Verkannter Grashüpfer (Chorthippus mollis)
  • Gemeiner Grashüpfer (Chorthippus parallelus)
  • Brauner Grashüpfer (Chorthippus brunneus)

Käfer (Coleoptera)

Unter den Insektenarten weisen die Käfer die umfassendste Familiengruppierung auf. Circa 8.000 Arten sind in Mitteleuropa bekannt, wovon der größte Teil auch in Deutschland zu finden ist. Im Gegensatz zu alle anderen Insektenarten setzt der Käfer sich nicht aus drei Körperregionen zusammen, sondern umfasst anstelle von Brust und Hinterleib nur einen sogenannte Prothorax auf, aus dem der Hals-/Kopfbereich heraustritt. Manche fliegen, einige nicht. Ihre Nahrungsquellen sind unterschiedlich und können je nach Art, neben Insekten und anderen Gliederfüßern, auch aus Wurmtierchen, Schnecken, Raupen sowie Kaulquappen und kleinen Fischen bestehen. Vor allem Käferlarven machen Hobbygärtnern oft das Leben schwer, weil sie sich vielfach von Pflanzenteilen ernähren und nicht selten Gewächsen jegliche Lebensenergie entziehen. Bleiben sie unbekämpft, sind sie in der Lage, innerhalb kurzer Zeit ganze Beetanlagen zu ruinieren.

Übersicht weit verbreiteter Käferarten:

  • Kartoffelkäfer Blattkäfer (Chrysomelidae)
  • Bockkäfer (Cerambycidae)
  • Borkenkäfer (Scolytinae)
  • Breitrüssler (Anthribidae)
  • Buntkäfer (Cleridae)
  • Laufkäfer (Carabidae)
  • Marienkäfer (Coccinellidae)
  • Schwarz- oder Dunkelkäfer (Tenebrionidae)
  • Prachtkäfer (Buprestidae)
  • Rindenkäfer (Colydiinae)
  • Rüsselkäfer (Curculionidae)
  • Samenkäfer (Bruchinae)
  • Sandlaufkäfer (Cicindelinae)
  • Spitzmausrüssler (Apioninae)
  • Weichkäfer (Cantharidae)

Läuse

Neben Kopf-, Filz- und Haarläusen gibt es einige Läusearten, die sich auf Pflanzen breit machen. Dort ernähren sie sich vom Pflanzensaft und hinterlassen nicht nur unschöne Flecken und gegebenenfalls Löcher, sondern schwächen die Pflanzen auch. Das kann je nach Befall, sogar bis zum Absterben der Pflanzen führen. Läuse sind in jedem Fall zu bekämpfen, weil sie sich rasant vermehren und schnell auf benachbarte Gewächse ausbreiten. Sie bieten eine ideale „Vorarbeit“, um befallene Pflanzen deutlich anfälliger für Krankheiten werden zu lassen. Vor allem Infektionskrankheiten haben es einfacher, wenn Pflanzen durch Läuse geschwächt sind.

Blattlaus Insektenarten Übersicht bekanntester Läusearten:

  • Blattläuse (Aphidoidea)
  • Woll-/Schmierläuse (Pseudococcidae)
  • Schildläuse (Coccoidea)
  • Blattflöhe (Psylloidea)
Tipp: Läuse lassen sich prima mit Seifenlauge bekämpfen, gleich welcher Art sie angehören.

Libellen (Odonata)

Libellen sind für den Menschen harmlose Insekten, die sich in der Regel in Wassernähe aufhalten. Aufgrund voranschreitender Austrocknung/Trockenlegung von Wasserstellen, droht 3/4 der Libellenarten das Aussterben. Zu ihrer Nahrung gehören zahlreiche kleine Insektenarten, welche für den Mensch lästig erscheinen, wie beispielsweise Mücken.

Folgend einige Libellenarten:

  • Smaragdlibelle (Cordulia aenea)
  • Große Königslibelle (Anax imperator)
  • Plattbauch Libelle (Libellula depressa)
  • Schwarze Heidelibelle (Sympetrum danae)

Mücken (Nematocera)

Zu den weltweit bekanntesten Insektenarten in der Klasse der Mücken, zählt die Malaria-Mücke (Anopheles), welche in bestimmte Gebieten die gefürchtete Malaria-Krankheit überträgt. In hiesigen Gefilden ist sie weniger zu befürchten, doch auch die hier beheimaten Arten können Erreger übertragen, wenngleich sie überwiegend nach ihrem Stich für Rötungen, Juckreiz und Schwellungen auf der Haut sorgen. Meist sind sie zart gebaut, schlank, stehen auf langen, dünngliedrigen Beinen und strecken ihre vielfiedrigen Fühler nach vorn. Sie sind nicht nur ein Graus für die Menschen, sondern auch für Läuse und Flöhe, die sie liebend gern verspeisen und Ihre Pflanzen davon „sauber“ halten.

Schnake Insektenarten
Schnake

Übersicht der meisten Mückenarten in Deutschland:

  • Kriebelmücke (Simuliidae)
  • Rheinschnake/Überschwemmungsmücke (Aedes vexans)
  • Schnake (Tipulidae)
  • Schmetterlingsmücke (Psychodidae)
  • Stechmücke (Culicidae)
  • Trauermücke (Sciaridae)
  • Zuck- oder Tanzmücke (Chironomidae)
Hinweis: In den letzten Jahren wurden vermehrt Mückenarten aus dem exotischen Ausland in deutschen Gebieten gesichtet, die meist durch Touristenreisen eingeschleppt werden, wie beispielweise die ägyptische Tigermücke (Aedes aegypti) sowie Asiatische Buschmücke (Hulecoeteomyia japonica).

Ohrwürmer (Dermaptera)

Während trockener Sommerzeiten halten sich Ohrwürmer vermehrt an Pflanzen auf, weil sie dort ihren Wasserbedarf decken. Sie können beißen, aber ihr Biss ist nicht giftig, wenngleich er als schmerzhaft empfunden werden kann. Sie ernähren sich von Pflanzenteilen, Früchten und Samen sowie anderen Gliedertiere. Vor allem Blattläuse sind eine Delikatesse, weshalb sie zu den nützlichen Insektenarten für jeden Hobbygärtner zählen. Eine der am häufigsten auftretenden Ohrwurmarten in Deutschland ist der Gemeine Ohrwurm (Forficula auricularia).

Schaben

Schaben Insektenarten Schaben kommen in Deutschland überwiegend im Haushalt vor, weshalb sie auch Vorratsschaben genannt werden. Ausnahme bildet die Waldschabe. Sie verstecken sich meist und kommen sind vor allem in der Nacht/bei Dunkelheit aktiv, während sie Licht meiden. Sie leben gern in Gruppen, was bedeutet: wo eine Schabe ist, sind sehr wahrscheinlich noch einige mehr. Überwiegend sind sie Allesfresser und fallen neben Lebensmitteln und Tierfutter auch über Leder, Textilien und Papier her. Sie können zum Überträger vielerlei Erreger sein und Krankheiten wie Hepatitis, Gelbfieber, Milzbrand oder Würmern sein, was in Deutschland bislang selten bis gar nicht vorkam. Eine Bekämpfung von Schaben ist dennoch dringend angeraten.

Übersicht möglicher Schabenarten in Deutschlands Gärten und Haushalten:

  • Amerikanische Großschabe (Periplaneta americana)
  • Bernstein-Waldschabe (Ectobius vittiventris)
  • Deutsche Schabe (Blattella germanica)
  • Gemeine Küchenschabe (Blatta orientalis)

Schmetterlinge (Lepidoptera)

Insektenarten Schmetterling Schmetterlinge sind unter den Insektenarten mit die beliebtesten Tierchen der Natur. Rund 160.000 verschiedene Exemplare sind bekannt, wobei rund 4.000 Schmetterlingsarten in Mitteleuropa vertreten sind. Sie begeistern in der Regel durch ihre Farbenprächtigkeit und ein edles Erscheinungsbild. Aber nicht immer kommen sie bei den Menschen gut an. Es gibt auch Schmetterlinge, die auf Ablehnung stoßen, weil sie dunkel gefärbt sind und eher an übergroße Motten erinnern. Sie sind überwiegend unter den Nachtfaltern zu finden, die erst nach Einbruch der Dunkelheit aktiv werden.

Einige Beispiele für Schmetterlingsarten sind:

  • Birkenspanner (Biston betularia)
  • Tiger-Schmetterling (Heliconius ismenius)
  • Ritterfalter (Papilionidae)
  • Weißlinge (Pieridae)

Schnecken (Gastropoda)

Nacktschnecke Pflanzenschädlinge Jedes Jahr verzeichnen Selbstanbauer und Bauern Schäden an Gemüse und Obstpflanzen in Millionenhöhe. Schneckenfraß führt bis zum Totalfraß von Pflanzen, wenn die Schnecken nicht aufgehalten werden. So schleimig und langsam sie sind, so gefräßig sind sie auch. Über Nacht kann Sie eine einzige Schnecke mehrere Kopfsalate kosten. Wirksame Bekämpfungsmethoden und -mittel sind angeraten.

Hier einige Schneckenarten, die gern in Deutschland Gärten und Anbaugebiete auf Nahrungssuche gehen:

  • Baumschnecke (Arianta arbustorum)
  • Berg-Vielfraßschnecke (Ena montana)
  • Garten-Bänderschnecke (Cepaea hortensis)
  • Gemeine Bernsteinschnecke (Succinea putris)
  • Glattschnecke (Cochlicopa spec.)
  • Kleine Vielfraßschnecke (Merdigera obscura)
  • Nacktschnecken
  • Rötliche Laubschnecke (Monachoides incarnatus)
  • Weinbergschnecke (Helix pomatia)

Wanzen (Heteroptera)

Wanzen zählen zu den Insektenarten, die sich niemand in seiner Nähe und vor allem nicht im Haus, geschweige denn, im Bett wünscht. In Deutschland und ganz Europa sind rund 3.000 verschiedene Unterarten unterwegs. Diese erstrecken sich von Pflanzensaugern, zahlreiche räuberisch lebende Arten sowie sogenannte Ektoparasiten, zu denen auch die Bettwanzen gehören. Ihr Lebensraum befindet sich je nach Art, in der Natur auf Wiesen, in Wäldern und an Waldrändern sowie in Wohnbereichen.

Raubwanze
Raubwanze, Quelle: Shyamal, Reduviid Munsiari, Zuschnitt von Gartendialog, CC BY-SA 3.0

Überwiegend bevorzugen sie trockene Gebiete und nur wenige lieben die Feuchtigkeit. Letztere sind beispielsweise in Moore, am Sandstrand, aber auch auf Wasseroberflächen, wie beispielsweise Meerwasserläufer (Halobatinae), zu finden. Wanzen können gesundheitliche Probleme bei Menschen verursachen und/oder Pflanzen enorme Schäden zufügen, wie zum Beispiel:

  • Raubwanzen (Reduviidae): Überträger verschiedener Krankheiten
  • Spitzling (Aelia acuminata): Schädigung von Getreidepflanzen
  • Beerenwanze (Dolycoris baccarum): Schädigung von Beerenfrüchten
  • Kohlwanze (Eurydema oleraceum): Schädigung von Kohlpflanzen

Wespen (Vespinae)

Die Wespen gehören der Ordnung „Hautflügler“ an. Sie leisten nützliche Dienste, indem sie Blüten bestäuben und somit für die Vermehrung von Pflanzen maßgeblich mitverantwortlich sind und zu ertragreichen Obsternten beitragen. Zu ihren Nahrungsquellen zählen verschiedene Insektenarten, welche als Gartenschädlinge ungern gesehen werden und „säubern“ somit Pflanzenbereiche von lästigen Parasiten.

Zu den bekanntesten Wespenarten gehören in Deutschland unter anderen:

  • Deutsche Wespe
  • Gemeine Wespe
  • Hornisse