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Nacktschnecken bekämpfen und loswerden

Nacktschnecken

Nacktschnecken sind schon an sich nicht schön anzusehen. Noch grässlicher sind ihre Spuren, die sich über Nacht im Garten hinterlassen. Ganze Pflanzen können sie in wenigen Stunden abfressen. Einen Befall müssen Hobbygärtner aber weder hinnehmen, noch mit Chemie zu Leibe rücken. Denn am wirksamsten zeigen sich natürliche Wege, die ohne gefährliche Stoffe auskommen.

Aussehen der Nacktschnecke

Nacktschnecken können wenige Millimeter groß sein aber auch eine Länge von bis zu 15cm erreichen. Sie sind in der Lage auf der Futtersuche weite Strecken zurückzulegen und bevorzugen hierbei Dunkelheit und Feuchtigkeit. Das ist auch von Nöten, da sie in der Sonne und auf trockenen Untergründen schnell austrocknen und sich nicht schützend in ein Gehäuse zurückziehen können.

Tigerschnecke Zudem können sie weißlich, bräunlich oder leuchtend orange gefärbt sein. Sie verfügen über jeweils zwei Fühler zum Sehen und zwei zum Riechen. Sie bewegen sich durch Muskelbewegungen des sogenannten Fußes, also ihrer schleimigen Unterseite.

So unangenehm das Aussehen der Nacktschnecken auch anmuten mag, nicht alle sind tatsächliche Bedrohungen für die Gartenpflanzen. Einzig die Spanische Wegschnecke kann erhebliche Schäden anrichten. Rein äußerlich ist die etwa 10 cm große Nacktschnecke aber nicht von anderen Arten zu unterscheiden.

Das Schadbild

Der Anblick von Nacktschnecken im eigenen Garten ist an sich noch kein Grund zur Besorgnis. Denn viele Nacktschnecken tun sich eher an jungen Unkräutern gütlich und werden auf natürlichem Wege von wildlebenden Tieren im Zaun gehalten. Daher stellen sie keine Bedrohung für Gartenpflanzen dar.

Eine Bekämpfung ist erst dann von Nöten, wenn sich das schneckentypische Schadbild zeigt. Bei diesem handelt es sich um Fressspuren, die vor allem an jungen, zarten Trieben auftreten. Anders als bei Raupen und ähnlich gefräßigen Tieren ist die Umgebung aber nicht trocken, sondern von Schleimspuren umgeben. Diese schillern selbst dann noch in Regenbodenfarben, wenn sie ausgetrocknet sind.

Wer sich anhand des Schadbildes nicht sicher sein kann, ob es sich tatsächlich um Nacktschnecken handelt, sollte zunächst zur Überprüfung eine Falle aufstellen. Dazu reicht es aus, in der Nähe der betroffenen Pflanzen einen kleinen, halb mit Bier gefüllten Becher in den Boden zu setzen. Finden sich hierin nach einer Nacht Nacktschnecken, ist das Problem erkannt. Tauchen die Nacktschnecken erst nach einigen Tagen auf, könnten sie ebenso aus umliegenden Gärten angelockt worden sein. Nur der sofortige „Fangerfolg“ zeigt ein Problem mit Nacktschnecken an.

Reinlichkeit, Trockenheit, Helligkeit

Nacktschnecken sind am liebsten im Dunkeln unterwegs und bevorzugen feuchte Gebiete. An schattigen Plätzchen und auf nasser Erde fühlen sich die schleimigen Plagegeister also sofort heimisch.
Anstatt den gesamten Garten schneckensicher zu gestalten, reicht es daher meist vollkommen aus, wasserreiche und lichtarme Ecken zu schützen.

Ebenso hilfreich sind die folgenden Tipps:

  • Nacktschnecken werden von den Kadavern ihrer Artgenossen, Müll, Kompost und andere toten Tieren angezogen – ein Garten, der regelmäßig gereinigt wird, ist hingegen wenig ansprechend.
  • Trockene Grenzen, die aus Stein, Kies oder Sand bestehen, sind abschreckende Hürden. Werden derartige Kanten noch zusätzlich mit Salz versehen, will garantiert keine Nacktschnecke darüber kriechen.
  • Abendliches Gießen spart Wasser, lockt leider aber auch Nacktschnecken an. Zusätzliche Wassergaben sollten bei einem bestehenden Schnecken-Problem daher lieber morgens erfolgen. Und zudem nur rund um die Pflanzen, breitflächig gegossen oder gar gesprengte Gebiete ziehen nur unnötig Nacktschnecken an.
  • Werden bestimmte Beete immer wieder heimgesucht, hilft es diese auch nachts zu beleuchten. Solarleuchten, die sich tagsüber selbst aufladen, sind die ideale Wahl.

Den Schädlingen Grenzen setzen

Neben den aus Kies, Steinen oder Sand bestehenden Grenzen können den Nacktschnecken auch andere Hindernisse in den Weg gelegt werden. Als besonders effektiv haben sich:

  • Salathaube Schutz Nacktschnecken Salathauben
  • Gartenvlies
  • und Schneckenzäune

erwiesen. Allerdings nur dann, wenn sie richtig eingesetzt werden.

Die Salathaube korrekt verwenden

Nacktschnecken haben Lieblingsspeisen. Sie vergehen sich vor allem an zartem, jungem Grün. Bevorzugte Pflanzen sind:

  • Petersilie
  • Blattsalat
  • Studentenblumen
  • Dahlien
  • Rittersporn
  • Basilikum
  • Kürbis
  • Margeriten

Das heißt natürlich nicht, dass sich die hauslosen Schnecken nicht ebenso an anderen Pflanzen gütlich tun werden. Generell gilt es aber, in erster Linie junge Pflanzen und Triebe zu schützen. Sind die Gewächse erst einmal groß und weisen kam mehr zarte Triebe auf, hält sich auch der Schneckenschaden in Grenzen.
Salathauben sind hierfür ein günstiges Mittel. Sie werden abschließend über die Pflanze gesetzt und entweder ein bis zwei Zentimeter eingegraben oder entlang des Randes mit Sand abgedeckt. Wachsen die Pflanzen aus den Salathauben heraus, kann der Schutz entfernt werden.

Tipp: Alternativ können Blumentöpfe aus Kunststoff eingesetzt werden. Bei diesen muss allerdings der Boden abgeschnitten werden, damit Licht und Wasser eindringen können.

Gartenvlies und Netze

Eine weitere Nacktschnecken-Abwehrmöglichkeit, die vollkommen ohne Gift auskommt, sind Gartenvlies und engmaschige Netze.

Diese werden über frische Beete ausgebreitet. Zusätzlich müssen die Kanten eingegraben oder dicht abschließend beschwert werden. Sind die Pflanzen groß genug, kann der Schutz wiederum entfernt werden.

Spezielle Schneckenzäune

Schneckenzäune gibt es in zahlreichen Ausführungen. Sie können aus Metall oder Kunststoff bestehen, einen Winkel oder Noppen aufweisen.
Wichtig sind in jedem Fall aber bestimmte Eigenschaften, die der Schneckenzaun erfüllen muss:

  • Nacktschnecken Die Höhe. Die üblichen 10 cm schaffen viele Nacktschnecken nahezu mühelos, es sollten daher schon 15 bis 20 cm sein.
  • Die Abwehr. Weit abstehende, abgewinkelte Kanten können weder Schnecken mit noch ohne Haus überwinden. Gleiches gilt für obere Grenzen, die mit Noppen bewährt sind.
  • Die Ecken. Der höchste Schneckenzaun nützt wenig, wenn er an den Ecken Lücken aufweist. Er sollte also durchgängig und dicht schließen.

Tipp: Besonders effektiv sind neuartige Schneckenzäune, die über eine Salzrinne verfügen. Durch diese kann das Salz nicht in den Boden eindringen und Pflanzen vergiften. Derartige Schneckenzäune sind in der Anschaffung zwar preisintensiver, die Investition lohnt sich aber durch die verlässliche Wirksamkeit. Und den geringen Erneuerungsaufwand.

Schädlinge absammeln

Wird ein Befall mit Nacktschnecken festgestellt, sollte als erste Gegenmaßnahme ein Absammeln erfolgen. Das ist nicht die angenehmste Beschäftigung, dezimiert die Schädlinge aber im Handumdrehen. Und vollkommen ohne Kosten.

Zu diesem Zweck kann man die Nacktschnecken in eine Plastiktüte oder einen Eimer setzen. Den geringsten Aufwand bereitet ein Beutel, den man im Anschluss luftdicht verknotet und im Hausmüll entsorgt.

Diese Maßnahme muss auch dann durchgeführt werden, wenn ein Beet mit einem Schneckenzaun versehen wird. Denn Nacktschnecken, die sich immer noch im Beet befinden, können natürlich nach wie vor Schaden anrichten.
Gelege entfernen

Nacktschneckeneier Nacktschnecken geben riesige Gelege mit bis zu 400 Eiern ab. Selbst wenn zahlreiche Nacktschnecken aus dem Garten abgelesen wurden, ist die nächste und überaus gefräßige Generation also meist nicht weit entfernt.
Hier hilft es nur, regelmäßig umzugraben und die transparenten bis weißlichen Eiersammlungen aus dem Erdreich zu entfernen.

Warum Fallen nicht funktionieren

Im Kampf gegen Nacktschnecken werden Hobbygärtner gerne kreativ. Da wird das gute Pils zur Bierfalle umfunktioniert, Nagellack oder Lösemittel zur Acetonfalle und sogar Wein oder Zuckerwasser werden aufgestellt. Ganz egal, ob diese als großer Eimer auf dem Gartenweg stehen oder die Nacktschnecken Falle auf Beet und Wiese eingegraben wird – bei einem bestehenden Befall wird sie auf jeden Fall einige Exemplare einfangen.
Und dennoch funktionieren Nacktschnecken Fallen nicht.

Denn sie locken nicht nur die schleimigen Schädlinge im eigenen Garten in den Tod, sondern alle aus der näheren Umgebung. Anstatt den Garten zu befreien, werden also mehr und mehr Schnecken angezogen.
Hierbei handelt es sich also fast um ein unendliches Spiel. Leert man die Fallen bei einem starken Befall nicht täglich, ist es zudem nur eine Frage der Zeit, bis sie zu voll sind, um noch neue Schädlinge zu fangen.

Natürliche Feinde willkommen heißen

Ein weiterer kostengünstiger und natürlicher Weg, um Nacktschnecken zu bekämpfen ist das Bündnis mit ihren Fressfeinden.

  • Igel Fressfeind Nacktschnecken Vögel, insbesondere Eule, Enten und Gänse
  • Igel
  • Marder
  • Mäuse
  • Insekten

Ja sogar Füchse tun sich an den gehäuselosen Schnecken gütlich. Stoßen Hobbygärtner auf deren Spuren, sollten die Tiere also nicht verjagt werden. Sie anzufüttern ist aber nur bedingt sinnvoll, da sie dann eventuell keinen Appetit mehr auf die Schädlinge haben.

Stattdessen sollten ungestörte Unterkünfte und Wasser angeboten werden.

Die Spanische Wegschnecke

Zeigen sich im Garten trotz regelmäßigen Besuchs von Igel und Co. immer wieder Nacktschnecken, handelt es sich wahrscheinlich um die Spanische Wegschnecke.

Diese wird von keinem einheimischen Tier gefressen, da ihre Drüsensekrete bitter schmecken und abschreckend wirken. Hier helfen also nur die Grenzen und Schutzvorrichtungen. Oder aber der folgende Bekämpfungsweg.

Nematoden gegen Nacktschnecken

Sie sind mit bloßem Auge nicht sichtbar, kostengünstig und doch so effektiv: die Nematoden. Bei diesen handelt es sich um Fadenwürmer, deren Eier mit Wasser vermischt und beim Gießen dem Boden zugeführt werden.
Sie richten weder Schaden an den Pflanzen an, noch sind sie gefährlich für andere Tiere.

Nacktschnecken befallen die Nematoden aber und zersetzen diese von innen heraus. Dadurch beseitigen sie selbst noch deren Kadaver. Vor allem bei einem starken und anhaltenden Befall ist der Einsatz der winzigen Würmer daher überaus sinnvoll.

Finden sie kein Fressen mehr vor, sterben sie ab. Oder werden in ihrer Anzahl zumindest erheblich reduziert. Es ist also in der Folge auch nicht mit einer Wurmplage zu rechnen. Die Bodenqualität verbessern sie außerdem.
Vorsicht bei Schneckenkorn, Gift und Salz

Nematoden Zeigen sich Nacktschnecken und erhebliche Fressspuren im Garten, greifen viele Hobbygärtner zu Schneckenkorn.

Hier ist aber Vorsicht geboten. Selbst wenn dieses als „haustiergeeignet“ gekennzeichnet ist, handelt es sich um Gift. Und dessen Verzehr oder versehentliche Aufnahme, beispielsweise wenn die Pfoten nach einem Kontakt abgeleckt werden, kann schnell tödlich enden.

Zudem zieht Schneckenkorn Nacktschnecken überhaupt erst an. Selbst wenn im eigenen Garten nur fünf Exemplare vorkommen, wird das Gift auch die Schädlinge aus anderen Gärten anziehen.

Gleiches gilt für andere Giftstoffe, die gegen die schleimigen Parasiten im Garten eingesetzt werden.
Salz kann ebenfalls zu Verletzungen an Tierpfoten führen und richtet zudem Schaden im Boden an. Im Beet aufgespürte Nacktschnecken direkt an Ort und Stelle abzusalzen, ist dementsprechend nicht sinnvoll. Ebenso wenig wie das Ausbringen von Salz rund um Beete und Pflanzen, zumindest wenn man dieses direkt auf den Boden streut.

Fazit
Ein Befall mit Nacktschnecken ist weder ein unvermeidliches Todesurteil für die Gartenpflanzen, noch ein Grund für das großflächige Ausbringen von giftigen Stoffen und Chemikalien. Selbst auf Fallen kann getrost verzichtet werden. Wer sich an einfache und natürliche Methoden hält, wird schnell Herr der Lage. Und das ganz kostengünstig.