Gartenpflanzen Ziersträucher & Sträucher

Flieder: diesen Standort mag er am liebsten

Standort Flieder

Der Flieder (Syringa) begeistert durch seine üppige Blütenpracht. Um diese bilden und gesund wachsen zu können, benötigt er einen Standort, der seinen Ansprüchen gerecht wird.

Freiland und Kübelhaltung

Die Wurzeln des „gewöhnlichen“ Flieders wachsen sehr tief und breiten sich ringförmig aus. Dafür braucht die Pflanze ausreichend Platz, den ein Kübel den meisten Sorten nicht bieten kann. Für Flieder ist das Freiland daher der perfekte Standort.

Flieder

Für ein Plätzchen im Kübel eignen sich ausschließlich kleinwüchsigere Sorten. Sie kommen problemlos mit dem vorhandenen Platzangebot zurecht, wenngleich dieser natürlich dem jeweiligen Wachstum anzupassen ist. Gleich, ob im Freiland oder im Kübel, wichtig ist, dass der Standort windgeschützt ist.

Zu den kleineren Sorten zählen vor allem:

  • Zwergflieder „Tinkerbelle“
  • Meyers Flieder, Syringa meyeri „Palibin“

Licht

Welche Lichtverhältnisse der Flieder benötigt, hängt von der Sorte ab. Mit einem absonnigen Plätzchen ist in der Regel nicht falsch zu machen. Für ein üppiges Blütenkleid ist allerdings viel Sonne für die meisten Fliedersorten ein Muss. Stehen sie dunkler, ist mit deutlich weniger Blüten und einem verlangsamten Wachstum zu rechnen. Dies betrifft vor allem den Wildflieder. Der ideale Standort liefert dem Flieder sechs Stunden Sonne am Tag. Da er mit Trockenheit umgehen kann, schadet auch die Mittagssonne nicht. Mit Halbschatten kommen hingegen die meisten Edelflieder zurecht, ohne dass Einbußen in der Blütenanzahl zu erwarten sind.

Syringa

Bodenbeschaffenheit

Über den Boden wird der Syringa versorgt. Damit dies ideal funktioniert, muss dieser bestimmte Bedingungen erfüllen:

  • Humusreich
  • Locker und wasserdurchlässig
  • Darf trocken und leicht sandig sein (bei zu viel Sand mit Kompost oder Ähnliches vermengen)
  • Keine naheliegenden Feuchtzonen mit Dauerfeuchte
  • Keine Staunässe
  • Leicht kalkhaltig (kalktolerant – Ausnahme: Preston-Flieder)
  • pH-Wert: zwischen 5.5 und 7.0
  • Für Kübel herkömmliches Substrat verwenden (auf Hochwertigkeit achten, da minderwertige Erde schnell verdichtet)
Hinweis: Liegt der pH-Wert unter 5.5 oder fällt im Laufe der Zeit unter dieses Niveau, ist eine Kalkdüngung angeraten.

Platzangebot

Wird der Flieder durch zu wenig Platz eingeschränkt, äußert sich das im schlimmsten Fall mit einer massiven Rückentwicklung. Dabei gehen die Neutrieb- und Blütenbildungen kontinuierlich zurück. Er wird immer kahler sowie unansehnlicher und vertrocknet oftmals, weil auf zu kleinen Flächen zu wenig Feuchtigkeit verbleibt. Steht er im Gartenbeet neben schwächer verwurzelten Pflanzen, kann er diese auch verdrängen. Kurzum: er braucht von Anfang an Platz, wie folgend beschrieben:

Syringa
  • Pflanzabstand: je nach Sorte zwischen 1.5 und fünf Meter
  • Pflanztiefe: je nach Alter mehrere Meter (Pflanzplätze über beispielsweise unterirdischen Wasserzisternen sind deshalb ungeeignet)
  • Höhe: unbedingt auf mögliche Wuchshöhe achten, die oft bis zu sieben Meter reicht
Hinweis: Fliederwurzeln, die mehrere Meter in die Tiefe ragen, können eines Tages zu einem Problem werden, wenn es um einen Standortwechsel geht oder der Flieder vollständig entfernt werden soll. Wer beim Einpflanzen direkt eine Wurzelsperre einsetzt, kann dem vorbeugen.

Kübelgröße

Ist eine Jungpflanze in einen Topf zu setzten, ist dieser deutlich kleiner zu wählen, als bei einem Flieder mit umfangreichem Wurzelwerk. Zur Orientierung der passenden Größe dienen folgende Angaben:

Flieder
  • Kübelgröße für Jungpflanze: doppelt so groß wie Wurzelgeflecht
  • Kübeltiefe für erwachsene Zwergfliedersorten: etwa doppelt so tief, wie Wurzeln lang
  • Kübeldurchmesser für erwachsene Zwergfliedersorten: rund zehn Zentimeter Randabstand bis zum Hauptstamm
  • Kübelgröße für erwachsene größere Flieder: ideal sind Hochgefäße mit drei- bis vierfach größeren Durchmesser als die Wurzel
  • Beim Umtopfen entweder Wurzeln kürzen oder neues Pflanzgefäß zwei Nummern größer wählen

Geeignete Pflanznachbarn

Soll der Flieder in ein bereits bepflanztes Beet, ist neben dem Pflanzabstand zudem darauf zu achten, dass sie nicht zu Konkurrenten werden, indem sie sich den Platz für die Wurzeln sowie vorhandene Nährstoffe und Feuchtigkeit streitig machen. Weniger Gedanken sind sich bei kleinwüchsigeren Exemplaren zu machen. Für wuchsfreudige Fliedersorten sind beispielsweise folgende Pflanznachbarn ideal:

Prachtspiere, Astilbe
Prachtspiere, Astilbe

Standortwechsel

Kommt ein Flieder an einem Platz nicht gut zurecht, wird zu groß, steht zu dunkel oder einfach im Weg, kann ein Standortwechsel erforderlich werden. Grundsätzlich bedeutet ein Umzug vom alten zu einem neuen Platz Stress für die Pflanze. Ist es dennoch nicht vermeidbar, sollte darauf geachtet werden, dass der neue Ort mindestens die gleichen guten Eigenschaften mit sich bringt, die er gewohnt ist. Vor allem der Boden sollte optimal für den Syringa sein, damit er sich schnell verwurzelt und beste Voraussetzungen für eine gute Versorgung vorfindet, um sich zügig von dem Umzugsstress zu erholen.

Überwinterung

Alle Fliedersorten sind winterhart. Bei manchen Exemplaren kommt es gelegentlich vor, dass ihre Wurzeln und Triebe zurückfrieren, aber im Frühjahr treiben sie neu aus. Das ist unter anderem oft beim Sommerflieder der Fall.

Sommerflieder, Buddleja
Sommerflieder, Buddleja

Anders verhält es sich bei Fliedern, deren Standort der Kübel ist. Sie weisen theoretisch zwar eine ebenso gute Winterhärte auf, allerdings sind ihre Wurzeln der winterlichen Kälte nahezu schutzlos ausgeliefert. Im Gartenbeet wirkt die Erde isolierend. In Kübeln sind die Erdschichten nur minimal dick, sodass die Wurzeln erfrieren oder zumindest ernsthaft geschädigt werden können. Für den Winterstandort gilt deshalb Folgendes:

  • Unbedingt windgeschützt stellen
  • Unter Überdachung als Regen- und Schneeschutz ist optimal (durchnässte Erde erhöht Erfrierungsrisiko)
  • Kübelstand auf isolierendem Untergrund wegen Bodenfrost (beispielsweise Styropor, Holz und Pappe)
  • Alternativ: Kübelumstellung an frostfreien, hellen Platz (beispielsweise Gartenhaus oder Garage mit Tageslicht)