
Ein Kräutergarten kann auf ganz unterschiedliche Art angelegt werden. Es kommt oft darauf an, wie viel Platz ist und wie der restliche Garten gestaltet wird. Zu einem mediterran gehaltenen Garten passen Kräuter wie Lavendel, Salbei, Rosmarin, Currykraut, Thymian und viele mehr. Das Kräuterbeet sollte dementsprechend gestaltet werden. Ein sonniger Hanggarten bietet sich genauso an, wie ein Hochbeet aus Natursteinen. Wer wirklich wenig Platz im Garten hat, kaum mehr als ein bisschen Rasen, aber eine ausreichend große Terrasse, der kann sich einen Topfgarten einrichten. Die meisten Kräuter gedeihen gut im Topf. Auch gestalterisch kann man da einiges machen, dass der „Kräutergarten“ zum Hingucker wird. Für kleine Gärten geeignet ist auch ein Fassturm. Dabei werden ausgediente Weinfässer zweckentfremdet und zu einer Art Kräuterspirale aufgetürmt. Wer kein reines Kräutereckchen anlegen möchte, kann auch Kräuter zwischen Blumen und Stauden setzten, allerdings müssen alle Pflanzen von ihren Ansprüchen her zusammenpassen.
Kräutergarten anlegen
Wer einen Garten hat, sollte nicht auf frische Kräuter verzichten. Sie sind so vielseitig einsetzbar und schmecken einfach lecker. Ich halte mich hier an allgemeine Ratschläge, eher für einen ganz normal angelegten Kräutergarten geeignet, als für außergewöhnliche Kreationen. Den meisten Pflanzenliebhabern kommt es nicht so auf die dekorative Wirkung an, vielmehr auf die Kräuter insgesamt. Es geht also um recht zwanglos gestaltete Flächen und Beete.
Erster Schritt – Plan machen
- Ist der entsprechende Platz festgelegt, wird ausgemessen.
- Wenn Wege vorgesehen sind, sieht es schöner aus, wenn die Beete und Abstände gleich verteilt sind.
- Deshalb misst man erst einmal die Grundfläche und legt dann fest, wo Wege hinkommen sollen.
- Bei der Gestaltung der Beete hilft ein klares Konzept.
- Die zusammengepflanzten Gewächse müssen von ihren Ansprüchen her zusammenpassen.
- Deshalb macht es Sinn, kleinere Beete anzulegen und die zu ordenen, z.B. Küchengewürze, Heimische Wildkräuter, Mediterrane Kräuter, Duft- und Heilkräuter
- Diese kleinen Beete brauchen nicht viel Fläche und bieten aber eine reiche Vielfalt.
- Ideal ist, die Kräuter nach Standortansprüchen und Verwendung zu kombinieren.
- Die Flächen unterteilt man durch ein klassisches Wegekreuz.
- Als Wegebelag sollten natürliche Materialien dienen, also feiner Kies oder Splitt und auch Rindenmulch.
- Die Beete können, wenn genug Platz ist, eingefasst werden, mit einer Buchshecke, Natursteinen oder auch flachen Holzpalisaden.
- Ist der theoretische Teil abgeschlossen und ein Plan auf dem Papier erstellt, kann man mit der praktischen Ausführung beginnen
Zweiter Schritt – Beete abstecken und Wege planen
- Rindenmulch und Kies sind preiswert und passen sich jeder Beetform an.
- Unter der Mulchschicht verlegtes Unkrautvlies erspart viel regelmäßiges Jäten.
- Liegen die Beete nah an der Terrasse, sind gepflasterte Wege ideal. Sie werden sicher häufug genutzt.
- Mit dem Abstecken der Wege und Beete wartet man, bis die Erde gut abgetrocknet ist. Das erleichtert die Sache.
- Bei der Beetvorbereitung steckt man die Wege mit der Pflanzschnur ab.
Dritter Schritt – Wege anlegen und Beete einfassen
Es ist einfacher, erst die Wege anzulegen und danach die Beete. So hat man schon besseren Stand und auch die Einschätzung der Räume ist besser. Natürlich kann man auch umgekehrt vorgehen, das soll jeder machen, wie es ihm lieber ist. Hauptsache die Schnur ist gesteckt, damit man die Pflanzen innerhalb der Beete einsetzt und auch etwas Abstand lässt, denn sie wollen ja noch wachsen und sich ausbreiten.
- Je nachdem, für welches Wegematerial man sich entschieden hat, muss man den Untergrund behandeln.
- Außer Rindenmulch und Kies ist Pflaster gut geeignet. Es gibt eine große Auswahl und so findet sich für jede Gestaltungsidee das passende.
Vierter Schritt – Beete aufarbeiten
Fünfter Schritt – Pflanzen
Letztendlich kann gepflanzt werden.Über die Auswahl ist man sich soweit klar, das gehörte ja zum Punkt 1. Man kann selbst gezogene Kräuter verwenden oder aber gekaufte. Kräuter bekommt man beim Gärtner seines Vertrauens, im Bau- und Gartenmarkt und sogar im Discounter oder Supermarkt. Wichtig ist, nur gesund aussehende, kräftige Pflanzen zu erwerben, sonst hat man nicht viel Freude daran. Eine gute Quelle, auch für etwas ausgefallenere Kräuter sind Wochenmärkte. Dort gibt es oft eine Kräuterfrau (oder Mann), welche auch nicht vorrätige Kräuter beschaffen kann.
Pflanzenzusammenstellung für einzelne Beete
Heimische Küchengewürze
Heimische Kräuter haben den Vorteil, dass sie winterhart sind, oft auch bis in recht ungünstige Lagen. Ideal ist, diese Kräuter nach der Höhe zu staffeln, die höheren in den Hintergrund.
- Mitte – Melisse, Koriander, Borretsch, Estragon, Majoran und Ringelblume
- Beetrand – Petersilie und Schnittlauch
- Zwischenrein zwischen April und September alle paar Wochen Kerbel, Dill und Rucola aussäen
Mediterrane Kräuter
Mediterrane Kräuter gedeihen am besten in der vollen Sonne. Es gibt viele posterbildende Sorten, die man gut kombinieren kann. Bei der Auswahl kann man sich von seinem persönlichen Geschmack leiten lassen. So gibt es viele verschiedene Thymian-und Salbei-Sorten.
- Keinesfalls fehlen dürfen Lavendel sowie Rosmarin
- Dazu passen: Thymian, Salbei, Oregano, Bohnenkraut, einjähriger Majoran, Heiligenkraut, Bergbohnenkraut, Blumen-Dost und andere
Heimische Wildkräuter
Wildkräuter sind ind er Regel gesund. Viele haben eine blutreinigende Wirkung. Außerdem stärken sie die Immunabwehr. Die meisten eignen sich auch zum Würzen. In aller Munde sind sie im Moment durch „Grüne Smoothies“, die immer mehr gesundheitsbewusste Menschen für sich entdecken. Die meisten Heimischen Wildkräuter bevorzugen feuchte, lehmige Erde und dazu eher lichten Schatten als volle Sonne. Wichtig ist ein etwas größerer Pflanzabstand, damit sich die Pflanzen ausbreiten können und nicht miteinander konkurrieren müssen.
- Beinwell und Frauenmantel breiten sich aus
- Teilung alle paar Jahre
- Echter Engelwurz und Hopfen werden sehr groß
- machen sich am besten in der Beetmitte
- Hopfen benötigt ein Gerüst.
- Malve, Gänseblümchen, Baldrian, Wermut, Königskerze, Eisenkraut, Schafgarbe sind passende Pflanzen.
- Johanniskraut mag es gern trocken! Das ist hier die Ausnahme.
Duft- und Heilkräuter
Hier überzeugen vor allem die enthaltenen ätherischen Öle. Sie können in Tee, Tinkturen und Salben eingesetzt werden. Meist können Blätter und Blüten geerntet werden. Viele Pflanzen werden wegen ihrer immunstärkenden Inhaltsstoffe geschätzt. Auf alle Fälle ist es ein Genuss, an diesem Beet entlangzugehen und tief einzuatmen.
- Duftnessel zusammen mit Mutterkraut und Kamille möglichst an den Weg pflanzen. So hat an mehr vom Duft.
- Echte Arnika (braucht kalkfreue, feuchte Moorerde)
- Indianernessel, Eberraute und Roter Sonnenhut harmonieren mit den Blütenfarben
- Zistrosen, Römische Kamille, Zitronen-Johanniskraut und Ysop passen in dieses Kräuterbeet.
Fazit
Das wichtigste am Kräutergarten ist, dass man nur Gewächse zusammen pflanzt, die von ihren Ansprüchen (Standort, Boden, Wasserbedarf) zusammenpassen. Die Gestaltung ist Geschmackssache. Wege vereinfachen das Herankommen an die Pflanzen, das Unkraut zupfen und sorgen allseits für trockene Füße. Die Anlage und Größe des Kräutergartens ist zudem immer vom vorhandenen Platz abhängig. Wichtig ist, dass man sich zuerst einen Plan macht.