Gartengestaltung Kräutergarten

Kapuzinerkresse vorziehen in 7 Schritten

Kapuzinerkresse vorziehen

Kapuzinerkresse gehört nicht nur in Bauerngärten. Sie ist sowohl Zier- als auch Nutzpflanze und kann Schädlinge vertreiben. Für eine möglichst frühe Blüte lässt sich die Kapuzinerkresse mit unserer Anleitung auch ganz unkompliziert im Haus vorziehen.

Samen gewinnen

Das benötigte Saatgut kann man im Handel erwerben oder von bereits vorhandenen Pflanzen ernten. Zum Zeitpunkt der Ernte sollten sie vollständig ausgereift sein. Unreife grüne Samen würden während der Lagerung vermutlich schimmeln und das komplette Saatgut verderben.

  • Samen der Kapuzinerkresse vergleichsweise groß
  • sitzen in Samenhüllen
  • reife Samen leicht aus braun verfärbten Samenhüllen lösbar
  • zum Ernten einfach die Samenhüllen öffnen
  • Samen herauslösen
  • oder warten, bis sie von selbst zu Boden fallen
  • anschließend nur noch aufsammeln
  • nur bei trockenem Wetter ernten
Kapuzinerkresse Samen
Samen der Kapuzinerkresse
Tipp: Das gesammelte Saatgut bewahrt man über die Wintermonate am besten in kleinen Samentütchen, an einem dunklen und trockenen Platz auf.

Richtigen Zeitpunkt wählen

Vorziehen von Kapuzinerkresse ist bereits ab Anfang Februar auf der warmen Fensterbank möglich. Aufgrund der geringeren Lichtausbeute im Februar empfiehlt es sich jedoch, bis Mitte März oder Anfang April zu warten. Alternativ zur Fensterbank eignet sich für die frühe Anzucht auch ein beheizbares Gewächshaus.

Aussaat-Anleitung

Oft wird empfohlen, die Samen vor der Aussaat in handwarmem Wasser vorquellen zu lassen. Meist kann man aber darauf verzichten. Man sollte aber berücksichtigen, dass es sich bei den Samen der Kapuzinerkresse um Warm- und Dunkelkeimer handelt. Nun kann ausgesät werden.

  • zum Vorziehen Anzuchtgefäß mit Substrat befüllen
  • Erde leicht andrücken
  • Samen darauf verteilen
  • pro Topf zwei bis drei Samenkörner
  • anschließend ein bis zwei Zentimeter mit Erde bedecken
  • leicht andrücken und befeuchten
  • Töpfe mit Klarsichtfolie bespannen
  • an hellen und warmen Platz stellen
Samen der Kapuzinerkresse einpflanzen

Als Anzuchtgefäße eignen sich handelsübliche Anzuchttöpfe ebenso gut wie kleine Blumentöpfe mit einem Durchmesser von sechs bis zehn Zentimetern und Zimmergewächshäuser. Wichtig ist, dass überschüssiges Gießwasser jederzeit ablaufen kann. Bereits benutzte Töpfe, die man wiederverwenden möchte, sollten vorher gründlich gereinigt werden, um mögliche Keime und Krankheitserreger abzutöten.

Tipp: Spezielles Anzuchtsubstrat ist in der Regel nicht erforderlich. Man kann durchaus auch normale Gartenerde verwenden. Die sollte am besten leicht lehmig, kalkhaltig, locker und nährstoffarm sein.

Optimale Keimbedingungen schaffen

Für die Keimung der Kapuzinerkresse sind vor allem Wärme und gleichbleibende Feuchtigkeit von Bedeutung. Gegebenenfalls kann man die Keimung durch Vorquellen der Samen unterstützen.

  • Temperaturen zum Vorziehen idealerweise zwischen 18 und 21 °C
  • ausreichend Wärme und Luftfeuchtigkeit unerlässlich
  • Abdeckung mit lichtdurchlässiger Folie empfehlenswert
  • Erde während der kompletten Keimdauer konstant feucht halten
  • zum Befeuchten Zerstäuber nutzen
  • verhindert das Ausschwemmen der Samen
  • Licht wird nicht benötigt, Kapuzinerkresse ist Dunkelkeimer
  • unter optimalen Bedingungen Keimung innerhalb von 10 bis 14 Tagen
  • erste Keimlinge oft schon nach einer Woche
Kapuzinerkresse Keimling
Hinweis: Sobald die ersten Keimlinge aus dem Boden sprießen, benötigen sie Licht.

Keimlinge pikieren

Damit sich die Keimlinge der Kapuzinerkresse beim Vorziehen zu kräftigen Jungpflanzen entwickeln können, sollten sie nach der Anzucht vereinzelt werden. Der richtige Zeitpunkt ist gekommen, wenn die Wurzeln bereits unten aus dem Topf herauswachsen, die Pflänzchen aufgrund ihrer Größe beginnen umzufallen oder der Ballen zu schnell austrocknet.

  • für jede Pflanze ein eigenes Töpfchen (Durchmesser 13 bis 15 cm) bereithalten
  • etwa bis zur Hälfte mit Erde befüllen
  • handelsübliche Gemüse- oder Kräutererde gut geeignet
  • jeweils eine Pflanze pro Topf einsetzen
  • genauso tief wie im Anzuchtgefäß
  • Topf bis kurz unter den Rand mit Erde auffüllen
  • anschließend Erde gut andrücken
  • Wurzeln brauchen guten Bodenkontakt
  • abschließend gut angießen
  • Substrat konstant leicht feucht halten
Pikieren
Tipp: Am besten stellt man die Töpfe in eine Gitterbox aus Kunststoff. So kann man sie problemlos mittels einer Brause wässern.

Jungpflanzen abhärten

Bevor die vorgezogenen Pflanzen ausgepflanzt werden können, sollte man sie abhärten. So können sie sich langsam an die neuen Bedingungen gewöhnen. Dazu stellt man sie bei mildem Wetter tagsüber raus und holt sie nachts über wieder ins Haus. Dabei ist darauf zu achten, dass sie nicht der prallen Sonne ausgesetzt sind, um Sonnenbrand zu vermeiden.

Im Beet auspflanzen

Sobald keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, kann die Kapuzinerkresse an ihren endgültigen Standort im Garten ausgepflanzt werden.

  • in der Regel ab Mitte Mai nach den Eisheiligen
  • Pflanzen mögen es sonnig
  • kommen auch im Halbschatten gut zurecht
  • idealerweise in Lehmböden
  • sollten zudem sandig und kalkhaltig sein
  • je magerer der Boden, desto mehr Blüten
Ausgepflanzte Kapuzinerkresse

Häufig gestellte Fragen

Woran liegt es, wenn die Samen bei der Vorzucht nicht keimen?

Wenn die Keimung ausbleibt, kann das mehrere Ursachen haben. Die Samen können zum Beispiel zu alt gewesen, falsch gelagert oder zu tief gesät worden sein. Möglicherweise war auch das Substrat ungeeignet, zu kalt oder zu trocken.

Sät sich Kapuzinerkresse auch selbst aus?

In eher milden Lagen säen sich diese Pflanzen auch selbst aus und erscheinen so jedes Jahr von Neuem. Es gibt aber auch die Möglichkeit, insbesondere mehrjährige Sorten mit entsprechendem Schutz zu überwintern. Einjährige müssen jedes Jahr neu ausgesät werden.

Was bewirkt das Vorquellen beim Vorziehen der Samen?

Viele sind der Meinung, dass das Vorquellen die Keimung beschleunigt oder sie überhaupt erst in Gang setzt. Das die Samen für die Keimung Feuchtigkeit benötigen, steht außer Frage, denn selbst enthalten sie nur wenig Wasser. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass sie eingeweicht werden müssen, ein ausreichend feuchtes Substrat erfüllt denselben Zweck. Speziell Kressesamen quellen im Wasser auf und platzen, was wiederum zu Fäulnis führen kann. Der positive Effekt bleibt aus.