Gartenpflege Düngen und Bodenpflege

Rindenmulch – Vor- und Nachteile, Preise und Anwendung

Rindenmulch

Der Mulch wird in verschieden großer Körnung angeboten, also sehr fein, mittel oder recht grob. Er dient zur Bodenabdeckung. Wissen muss man, dass bei der Verrottung des Rindenmulches dem Boden Stickstoff entzogen wird. Deshalb ist es wichtig, Hornspäne zu verteilen. Ich mache das immer gleich, wenn ich Rindenmulch ausbringe oder ergänze. Fachleute empfehlen, ausschließlich unter Sträuchern, Hecken und ähnlichem zu mulchen, nicht auf Gemüse- oder Blumenbeeten. Ich kann dem so nicht zustimmen, zumindest, was die Blumenbeete betrifft.

Zusammensetzung von Rindenmulch

Wie schon geschrieben, besteht Rindenmulch eigentlich aus zerkleinerter, unfermentierten Rindenstücken. Leider ist nicht gesetzlich geregelt, was wirklich in so einem Rindenmulchsack alles drin sein darf. Der Mulch muss nicht aus Rinde bestehen. Es können auch komplett Fremdstoffe sein, 100 Prozent. Der Inhalt muss etwas mit Holz und Pflanzen zu tun haben, aber sonst ist alles offen.

Problem Cadmium
Rindenmulch enthält meist Cadmium, ein giftiges Schwermetall. Es kommt in Gestein und Böden natürlich vor und das ist kein Problem. Leider versauern unsere Waldböden zunehmend stark, vor allem bei Fichtenholzbeständen. Diese Säure löst das Cadmium aus dem Gestein. Das Cadmium wird von den Gewächsen, also auch und gerade den Bäumen, über die Wurzeln aufgenommen. Sie lagern es in der Rinde ein. So gelangt das Schwermetall in unsere Gärten. Deshalb ist in Gemüsebeeten unbedingt von Rindenmulch abzusehen.

Vorteile von Rindenmulch

Rindenmulch Natürlich müssen wir für die Vorteile davon ausgehen, dass wir wirklich nur Rindenmulch in den Säcken haben und das alles von natürlicher Herkunft ist. Auch Zusatzstoffe dürfen nicht enthalten sein. Die Rindenmulchschicht sollte zwischen 5 und 7 cm dick sein, maximal 10 cm. Allerdings muss die Muchschicht regelmäßig aufgefüllt werden, sonst gehen diese Vorteile schnell verloren.
Wunder kann auch Rindenmulch nicht vollbringen. Wenn man Unkraut unterdrücken möchte, muss das entsprechende Beet erst einmal unkrautfrei gemacht werden. Den Mulch über dem Unkraut zu verteilen, bringt gar nichts. Fest verwurzeltes Unkraut wächst da hindurch. Der Mulch verhindert aber, das sich Unkraut aussamt, das neues dazukommt. Die Wurzeln können nicht durch die Masse wachsen. Von unten kann aber immer wieder welches nachwachsen, wenn die Wurzel nicht entfernt wurde.

Guter Rindenmulch riecht nicht so streng, wie das oft der Fall ist. Strenger Geruch deutet auf minderwertige Qualität hin. Auch darf der Holzanteil hinter der Rinde nicht hoch sein, denn das Holz entzieht dem Boden viel Stickstoff. Guten Rindenmulch erkennt man am RAL-Gütesiegel. Da ist der Holzanteil garantiert niedrig.

Dient der Bodenverbesserung

  • Rindenmulch bildet eine nützliche Schicht, in der sich vermehrt Kleinstlebewesen und Mikroorganismen ansammeln. Diese sind wichtig für jeden Boden, denn sie verbessern die Qualität. Es entsteht Humus, die Bodenatmung verbessert sich.
  • Am positivsten von allen Bodenlebewesen profitiert der Regenwurm von Rindenmulch. Er mag feuchten Boden und lockert die Erde gut auf.
  • Gleichzeitig dient der Mulch als Dünger, denn er ist schon nach 2 bis 3 Jahren verrottet und als Humus in den Boden übergegangen.
  • Das Auswaschen von Nährstoffen wird verhindert. 

Schutz vor Austrocknung

  • Rindenmulch Eine dicke Schicht Mulch schützt den Boden vor schnellem Austrocknen.
  • Im Sommer bleibt die Feuchtigkeit viel länger erhalten, gerade bei durchlässigem Boden.
  • ine Dicke von 5 bis 7 cm reicht in der Regel völlig aus.
  • Gleichzeitig spart man Wasser, denn der Boden muss nicht so häufig gegossen werden.

Hilft gegen Erosion

  • Durch die Schicht an Rindenmulch kann die darunter liegende Erde nicht weggespült oder weggeweht werden. Weder Regen, noch Hagel oder Wind können ihr etwas anhaben.
  • Der Erosion des Bodens wird vorgebeugt.
  • Allerdings muss die Mulchschicht regelmäßig aufgefüllt werden, sonst geht dieser Vorteil schnell verloren.

Temperaturausgleichend

  • Im Sommer wird der Boden vor zu viel Sonneneinstrahlung und vor dem Verdunsten von Feuchtigkeit geschützt.
  • Die dunkle Farbe des Mulches fängt große Teile der Wärme ab und reguliert die Temperatur. Es wird nicht so heiß unter dem Mulch.
  • Im Winter dagegen schützt der Mulch vor Frost.

Dämmt unerwünschtes Unkraut

  • Durch die in der Rinde enthaltenen Gerbstoffe und Harze wird Unkraut unterdrückt. Beide Substanzen wirken keimhemmend.
  • Auch durch die Dicke der Mulchschicht und die Dunkelheit, die darunter herrscht, wird Unkraut weitestgehend verhindert.
  • Gegen Giersch oder Quecke, von denen sich Wurzeln oder Teilchen in der Erde befanden, hilft Rindenmulch nicht.

Nachteile von Rindenmulch

Unverträglichkeit mancher Pflanzen

  • rindenmulch Nicht alle Pflanzen mögen oder vertragen eine Abdeckung mit Rindenmulch.
  • Besonders Flachwurzler haben damit ein Problem.
  • Für Weichholzpflanzen (Weide, Pappel) ist Rindenmulch nicht geeignet.
  • Er ist ungeeignet für Erdbeeren, Gemüse und Himbeeren. Bei diesen Pflanzen nutzt man besser eine Stroh- oder Grasschicht.

Stickstoffentzug

  • Die Verrottung des Rindenmulches bindet Stickstoff im Boden. Dieser fehlt nun den Pflanzen.
  • Besonders frisch gepflanzte Stauden sind davon betroffen.
  • Besser ist dann, Rindenhumus zu verwenden, das ist bereits angerottete Baumrinde.
  • Ansonsten beim Pflanzen und auch beim Abdecken immer Hornspäne verwenden. So wird das Stickstoffverhältnis ausgeglichen.

Geliebt von Vögeln und Haustieren

  • Vögel, besonders Amseln, sorgen immer wieder für ein absolutes Durcheinander in Beeten und Rabatten. Sie suchen nach den leckeren Regenwürmern und anderem Getier und werfen mit den Mulchstücken nur so um sich. Für Ordnungsfanatiker ist das die Hölle.
  • Katzen, besonders Kater, lieben Rindenmulch und markieren darauf. Sie hinterlassen auch gern ihren Kot. Das Markieren lockt andere Katzen und Kater an, die es ihnen nachtun. Nicht alle Katzen reagieren so, aber ich habe immer wieder davon gelesen und gehört.
  • Hunde interessiert wenig, ob Rindenmulch ausgebraucht wird. Wenn Sie einen kleinen Schachter zu Hause haben, dann gräbt er, egal ob Mulch liegt oder nicht. Ich spreche da aus Erfahrung.

Aussehen

  • Rindenmulch Nicht jeder Gärtner mag das Aussehen von Rindenmulch. Ich gebe zu, die grobe Variante gefällt mir auch nicht. Ich nutze Pinienmulch, in der kleinsten Körnung. Der hat eine schönere Farbe, ist feiner und sieht für meine Begriffe einfach besser aus. Er wird aber auch schneller weggeweht.
  • Beete, die gemulcht sind, sehen zumindest bei grobem Mulch, immer etwas unordentlich aus, leicht durcheinander geraten.

Schnecken

Kontinuierliches Mulchen über Jahre hinweg, führt häufig zu einer Zunahme von Schnecken. Ich kann das nur bestätigen. Bei mir werden es auch immer mehr Nacktschnecken. Ich sammle fleißig ab und suche auch die Eier. Schnecken finden unter Mulch ideale Bedingungen, um sich zu vermehren.

Alternativen zu Rindenmulch

Wer sich nicht mit Rindenmulch anfreunden kann, findet ausreichend Alternativen. Allerdings haben auch diese Vor- und Nachteile, so dass man immer abwägen muss, was nun gut geeignet ist.

  • Holzhäcksel – hergestellt aus Ast- und Strauchschnitt sowie Stamm- und Wurzelholz
  • Gehäckseltes Schnittgut aus dem eigenen Garten – kostet nix, weniger belastet und ökologisch. Schon nach kurzer Zeit sieht die Masse aus wie Rindenmulch.
  • Gras – junges Wiesengras kann man zum Mulchen aller Kulturen verwenden (Mulchdicke 5 cm). Achtung: Es besteht die Gefahr, Unkrautsamen einzuschleppen!
  • Angetrockneter Rasenschnitt – auch für alle Kulturen geeignet. Er kann aber zusammenkleben, deshalb immer nur eine dünne Schicht ausbringen, dafür aber regelmäßig und öfter mulchen.
  • Stroh – eine Schicht 5 bis 10 cm hoch, verrottet langsam, unbedingt Stickstoff zugeben! Es können Getreidekörner keimen
  • Mulchfolie oder Mulchpapier – unterdrücken Unkraut zuverlässig, aber sieht nicht hübsch aus und sind in der Entsorgung nicht umweltfreundlich

Arten und Preise für Rindenmulch

Rindenmulch Rindenmulch sollte 5 bis 10 cm dick aufgetragen werden. So ergibt sich ein etwaiger Bedarf von 50 bis 100 Liter pro Quadratmeter. Rindenmulch wird in verschiedenen Schnittgrößen angeboten, grob, mittelfein und fein.

  • 0 bis 7 mm
  • 7 bis 15 mm
  • 10 bis 20 mm
  • 20 bis 40 mm

Im Bau- und Gartenmarkt zahlt man:

  • Kiefern-Rindermulch – grob bis fein 70 Liter – 4,50 € bis 6,50 € – gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und schönere rötliche und hellere Farbe
  • Fichten-Rindenmulch – grob bis fein 70 Liter – 2,50 € bis 5 € – am preiswertesten, aber recht dunkel
  • Pinien-Rindenmulch – grob bis fein 70 Liter – 7,50 € bis 10 € – teuerste Version, aber sehr schöne Farbe und zersetzt sich langsamer

Deutlich preiswerter bekommt man Rindenmulch im Kompostierwerk. Man zahlt etwa 5 € pro Kubikmeter, das sind etwa 15 Säcke a 70 Liter). Anlieferung kostet extra, deshalb ist man als Selbstabholer besser dran.

Oft geben auch Sägewerke Rindenmulch sehr preiswert ab. Auch hier kommen Selbstabholer besser weg.

Im Internet gibt es auch oft gute Preise, aber die Lieferkosten für die schwere Ware sind recht hoch und müssen ja dazugerechnet werden.

Anwendung von Rindenmulch

Gemulcht wird vom Frühjahr bis in den Herbst hinein, immer wenn offene Flächen vorliegen. Bei Neupflanzungen und Neuaussaaten sollte nicht gemulcht werden (Gerbsäure und Einschleppung von Schädlingen)

  • Rindenmulch Bevor gemulcht wird, ist der Boden gut aufzulockern.
  • Bereits vorhandenes Unkraut muss mit Wurzel entfernt werden, ansonsten arbeitet es sich durch den Mulch.
  • Bevor der Mulch ausgebracht ist, sollte gedüngt werden. Wenn man viel Zeit hat, nimmt man Hornspäne. Wenn es etwas schneller gehen soll, Hornmehl, das wird fixer zersetzt. Der Dünger wird leicht in die oberste Erdschicht eingearbeitet. 70 bis 100 g pro Quadratmeter sind ausreichend.
  • Eine Dicke von 5 bis 7 cm ist ausreichend.
  • Wer den biologischen Dünger vergessen und den Mulch schon verteilt hat, muss dann mineralischen Stickstoffdünger verwenden und zwar solchen, der sich in Wasser auflöst.
  • Rindenmulch nicht in den Boden einarbeiten.
  • Mittlere und grobe Körnungen eignen sich auch als Wegbelag. Ideal ist aber ein drainierter Unterbau mit Kies und Sand, weil sich sonst das Wasser durch den verdichteten Boden der Trittflächen stauen kann. Der Rindenmulch bleibt ständig feucht, kann nicht abtrocknen und fault.

Fazit
Rindenmulch hat viele gute Eigenschaften, aber auch ein paar schlechte. Zudem ist sein Aussehen Geschmackssache. Ich mag Pinienmulch in kleiner Körnung. Der ist auf allen Blumenbeeten verteilt und das funktioniert gut. Dicke Schichten aus grobem Mulch sind nicht mein Ding, vor allem, wenn nur wenige Pflanzen im Beet stehen und viel Oberfläche zu sehen ist. Ich finde, das wirkt kühl und unpersönlich. Allerdings ist das Geschmackssache. Bunter Rindenmulch ist gar nicht mein Ding. Farbe im Garten kommt von Pflanzen, da muss ich nicht noch zusätzlich den Boden bunt machen. Außerdem bleichen die Farben so schnell aus und dann sieht es nur noch verlottert aus. Ich bin mit den gemulchten Beeten zufrieden, allerdings nimmt die Schneckenpopulation zu und die Amseln machen einen Heidendreck, wenn sie auf Futtersuche sind. Ansonsten kann ich Rindenmulch nur empfehlen.