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Aloe Vera Blätter werden weich und hängen: was tun?

Weiche Blätter Aloe Vera

Die Aloe Vera ist nicht nur eine attraktive, sondern auch sehr heilkräftige Pflanze. Beides Gründe warum sie häufig als Zimmerpflanze gehalten wird. Auf ungünstige Bedingungen reagiert sie jedoch recht empfindlich.

So sollte eine gesunde Aloe Vera aussehen

Fühlt sich die Aloe Vera wohl und ist gesund, hat sie graugrüne oder blaugrüne Blätter, die jungen sind leuchtend grün. Sie sind fest und prall mit einer glatten und glänzenden Außenhaut. Zudem wachsen sie in der Regel immer nach oben und hängen nicht. Sind die Bedingungen nicht bedarfsgerecht, führt das zu Stress, die Pflanze leidet. Das zeigt sich zuerst an ihren Blättern. Färben die sich gelb, hängen oder werden weich, matschig und beginnen zu faulen, kann das auf zu viel Nässe bzw. Wurzelfäule oder Frostschäden hindeuten. Wird das Problem frühzeitig erkannt, stehen die Chancen gut, dass sich die Pflanze wieder erholt.

Aloe vera gesund

Überwässerung als Ursache

Die Aloe Vera gehört zu den Sukkulenten, die von Natur aus mit sehr wenig Wasser auskommen. In ihren fleischig verdickten Blättern können sie Wasser speichern und so auch längere Trockenperioden unbeschadet überstehen. Wird dann zu viel gegossen, kommt es schnell zu einer Überwässerung und zu Staunässe, was für diese Pflanzen das Ende bedeuten kann. Ein dauerhaft feuchtes oder nasses Substrat lässt die Wurzeln der Aloe faulen. Meist fallen faulende Wurzeln erst dann auf, wenn die Blätter bereits weich und glasig sind und hängen. Um sie dann noch zu retten, sollte man sie schleunigst in frische Erde setzen.

Umtopfen als Sofortmaßnahme

Zunächst nimmt man die Pflanze vorsichtig aus dem Topf. Sollte sie zu fest sitzen kann ein Schlag auf die Topfunterseite gegen eine Tischkante helfen, die Wurzel zu lösen. Oder man fährt mit einem Messer im Innenrand des Topfes entlang und zieht die Pflanze dann vorsichtig heraus. Immer den Topf bewegen und nicht die Pflanze. Bei größeren Exemplaren am besten von einer zweiten Person helfen lassen.

Aloe Vera Wurzeln
  • Wurzeln nach dem Austopfen auf Faulstellen kontrollieren
  • Faule und beschädigte Wurzelteile restlos entfernen
  • Gesunde Wurzeln sind weder weich und matschig noch schwarz
  • Der neue Topf etwa dreimal so groß wie der Ballen
  • Abzugslöcher im Topfboden
  • Als unterste Schicht Drainage aus groben Kies oder Blähton
  • Drainage mit Vlies abdecken
  • Darauf etwas Erde und Aloe mittig einsetzen
  • Mit Erde auffüllen und festdrücken
  • Erst nach ein paar Tagen sparsam gießen

Wurzelfäule vorbeugen

  • Topf sollt nicht zu groß sein
  • Substrat würde längere Zeit übermäßig feucht bleiben
  • Gleicher Effekt wie eine Überwässerung
  • Alle zwei Jahre umtopfen, um Wurzeln zu belüften
  • Keine normale Gartenerde verwenden
  • Wird bei Nässe im Topf zu Schlamm
  • Spezielle Erde für Sukkulenten
  • Spezialerde leitet Feuchtigkeit besser ab
  • Oder eigene Mischung herstellen
  • Aus Pflanzerde, grobem Sand und Kies oder Bims zu gleichen Teilen
  • Feiner Sand würde klumpen und mehr Wasser speichern
Aloe braun

Richtige Bewässerung das A und O

Die Gießmenge sollte der Saison angepasst werden. Demzufolge benötigt die Aloe Vera in den Sommermonaten mehr Wasser als im Herbst und Winter, insbesondere wenn sie kühl steht. Sie sollte generell möglichst sparsam gegossen werden. Verbringt sie den Sommer draußen, ist meist eine Wassergabe zwei Mal pro Woche ausreichend. Steht sie dagegen drinnen, benötigt sie etwa alle drei bis vier Wochen Wasser.

In der kalten Jahreszeit sollte sie kaum noch gegossen werden, nur wenn die Erde richtig trocken ist. Eine Ausnahme bilden junge Aloe Vera Exemplare, sie können noch nicht so viel Wasser in ihren Blättern speichern und müssen regelmäßiger gegossen werden. Nass sollten aber auch sie nicht stehen. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Darüber hinaus ist darauf zu achten, nicht von oben, also über die Blätter, zu gießen, sondern immer direkt auf das Substrat. Die fleischigen Blätter müssen trocken bleiben.

Hinweis: Gießwasser sollte jederzeit gut abfließen können und überschüssiges Wasser aus Übertöpfen und Untersetzern zeitnah entfernt werden.

Weiche Blätter durch Frostschäden

Weitere Gründe, warum die Blätter weich sind und hängen, können mögliche Frostschäden sein. Die Aloe Vera verträgt aufgrund ihrer Herkunft keinen Frost. An ihren natürlichen Standorten übersteht sie auch längere Trockenperioden, da sie in Ihren Blättern Wasser speichern kann. Genau das kann ihr in hiesigen Wintern zum Verhängnis werden. Bereits bei Temperaturen unter fünf Grad könnte sie Probleme bekommen. Ganz heikel wird es, wenn sie Frost abbekommt. Das in den Blättern gespeicherte Wasser gefriert, wodurch das Blattgewebe zerstört wird und abstirbt.

kranke Pflanze

Soforthilfe

Je nachdem, wie lange die Pflanze Frost ausgesetzt war, wie stark er war und wie ausgeprägt der Schaden ist, besteht möglicherweise die Chance, die Aloe Vera noch zu retten. Dazu ist jedoch schnelles Reagieren gefordert.

  • Aloe an hellen und warmen Platz stellen
  • Direkte Sonneneinstrahlung vermeiden
  • Einige Tage, gegebenenfalls auch Wochen nicht gießen
  • Bis betroffene Blätter eintrocknen
  • Später die trockenen Teile der Pflanze entfernen
  • Vorzugsweise mit einem scharfen Messer
  • Vorsichtshalber auch die Wurzel kontrollieren
  • Bei Bedarf abtrocknen lassen oder abschneiden

Wachsen nach einiger Zeit neue, gesunde Blätter aus der Mitte heraus nach, ist das ein Indiz dafür, dass sich die Aloe Vera von dem Frostschaden wieder erholt hat.

Hinweis: Derartige Blattschäden kann die Aloe übrigens auch dann erleiden, wenn sie im Winter beim Lüften in unmittelbarer Nähe des geöffneten Fensters steht.

Häufig gestellte Fragen

Wie überwintert man eine Aloe Vera richtig?

Ab einer Außentemperatur von zehn Grad sollte man sie ins Haus holen, sofern sie den Sommer im Freien verbracht hat. Hier sollte man sie an einen kühlen und hellen Platz mit Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad stellen. Gedüngt wird gar nicht und gegossen nur sehr sparsam etwa alle vier bis sechs Wochen.

Verträgt die Aloe direkte Sonne?

Diese Pflanze liebt warme und sonnige Standorte, verträgt auch direkte Sonneneinstrahlung. Dennoch sollte man pralle Sonne in den Mittagsstunden meiden. Steht die Aloe zu sonnig, kann es passieren, dass die schöne Grünfärbung leidet und sich die Blätter rötlich-braun färben. Oft vertrocknen auch die Blattspitzen.

Worauf sollte man beim Kauf achten?

Diese Pflanzen werden oft in relativ kleinen Töpfen verkauft und sollten möglichst direkt nach dem Kauf umgetopft werden. Soll die Aloe für gesundheitliche oder kosmetische Zwecke genutzt werden, ist es wichtig, auf gute bzw. Bio-Qualität zu achten. Sie sollte etwa vier bis fünf Jahre alt sein, denn erst im Alter sind alle Wirkstoffe in ausreichendem Maße enthalten.