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10 Agaven und Aloe Vera ähnliche Pflanzen

Agaven und Aloe ähnliche Pflanzen

Agaven und Aloe vera gehören beide zu den sukkulenten Pflanzen und werden aufgrund ihrer optischen Ähnlichkeit häufiger miteinander verwechselt. Doch auch bei den zahlreichen Varietäten dieser Gattungen besteht untereinander Verwechslungsgefahr – ebenso wie bei manchen anderen Sukkulenten.

Artenreiche Pflanzengattungen

Aloen und Agaven sind einander sehr ähnliche, sukkulente Pflanzen, die häufig miteinander verwechselt werden. Allerdings handelt es sich um zwei nicht miteinander verwandte Gattungen, die zu verschiedenen Pflanzenfamilien gehören. Die Verwechslungsgefahr besteht vor allem dann, wenn Sie die essbare Echte Aloe (Aloe vera) für Saft oder als Wundbelag verwenden wollen – hierbei ist höchste Vorsicht geboten, ob es sich tatsächlich um eine Aloe vera handelt! Viele weitere, zum Verwechseln ähnliche Aloe-Arten sind tatsächlich giftig, auch die meisten Agavenarten sind nicht essbar.

Agave

Agaven gehören innerhalb der Unterfamilie der Agavengewächse (Agavoideae) zu den Spargelgewächsen (Asparagaceae). Es gibt mehrere hundert Arten, die ihren Ursprung allesamt in Mittel- und Südamerika haben und bei uns nicht winterhart sind. Manchmal werden die bei uns als Kübelpflanzen kultivierten Arten auch als Jahrhundertpflanzen bezeichnet, weil die Pflanze zur Ausbildung der einzigen Blüte mehrere Jahrzehnte braucht und anschließend – nicht ohne zuvor zahlreiche Kindel auszubilden – abstirbt.

Agaven

Sie erkennen Agaven an diesen Merkmalen, die alle Arten kennzeichnet:

  • scharfer Dorn an der Blattspitze
  • ganzrandige Blätter mit mehr oder weniger starker Zähnung
  • Blattinneres ist faserig
  • faserige, flach ausgebreitete Wurzeln
Hinweis: Selbst als bedingt winterhart bezeichnete Agaven sollten Sie keinesfalls nach draußen pflanzen, da deutsche Winter für diese viel zu feucht sind. Überwintern Sie sie möglichst trocken und frostfrei.

Aloe

Es gibt rund 500 verschiedene Aloe-Arten, von denen die Aloe vera lediglich die bekannteste ist. Die Gattung gehört innerhalb der Unterfamilie der Affodillgewächse (Asphodeloideae) übrigens zu den Grasbaumgewächsen (Xanthorrhoeaceae). Sie erkennen die verschiedenen Arten indes an diesen charakteristischen Merkmalen:

Aloe vera
  • kein Dorn an der Blattspitze, aber häufig mehr oder weniger starke Zähnung des Blattrands
  • Blattoberfläche häufig weiß gefleckt, manchmal einfarbig grün
  • bei Verletzung tritt bräunlicher Saft aus den Blättern aus
  • Blattinneres nicht faserig, sondern Gel artig

Achtung, Verwechslungsgefahr!

Darüber hinaus gibt es einige Agaven und Aloe ähnliche, sukkulente Pflanzen, die ebenfalls (zumeist) als Zimmerpflanzen beliebt sind und daher leicht miteinander verwechselt werden können.

Bogenhanf (Sansevieria)

Der Bogenhanf – eine beliebte, sehr leicht zu pflegende Sukkulente, die in den heißen und trockenen Regionen Afrikas zu Hause ist – wird indes so manches Mal mit Agaven verwechselt. Beide Gattungen besitzen dicke, ungestielte Blätter, die, je nach Varietät, auch gemustert und / oder gezähnt sein können. Es gibt rund 70 verschiedene Arten des Bogenhanfs, von denen die meisten indes starr aufrecht wachsende Blätter entwickeln. Manche jedoch, wie etwa die beliebten ‚Hahnii‘-Formen, bilden ebenfalls Rosetten aus. Im Gegensatz zu den Agaven entwickeln diese Sansevierien allerdings keinen Stamm und bleiben in ihrer Wuchsbreite insgesamt deutlich schmaler. Die Blätter stehen eng zusammen und wachsen straff aufrecht. Andere Varietäten, etwa Sansevieria zeylanica, besitzen indes weniger fleischige Blätter als ähnliche Agavenarten. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass die Triebe eines Bogenhanfs nach der Blüte nicht absterben.

Sansevieria, Bogenhanf

Gasterien (Gasteria)

Gasterien gehören – wie die Aloen auch – zur botanischen Unterfamilie der Affodillgewächse (Asphodeloideae) und innerhalb dieser zur großen Familie der Grasbaumgewächse (Xanthorrhoeaceae). Die meisten der 22 bekannten Arten bleiben recht klein und stammlos, manche jedoch bilden auch Rosetten aus und sind daher leicht mit der Aloe vera zu verwechseln. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zwischen beiden Varietäten ist die Größe: Während Aloen recht groß werden können, erreichen die zungenförmigen Blätter der Gasterien meist nicht mehr als 15 Zentimeter Länge.

Gasteria liliputana

  • kleinste Gasterien-Art
  • Blätter in spiraligen Rosetten angeordnet
  • Blätter etwa 3 bis 7 Zentimeter lang
  • und bis anderthalb Zentimeter breit
  • dunkelgrüne Färbung mit weißen Flecken

Gasteria obliqua

  • häufig als Zimmerpflanze kultiviert
  • zungenförmige, leicht glänzende Blätter
  • Blätter bis 15 Zentimeter lang sowie fünf Zentimeter breit
  • dunkelgrüne Färbung mit weißen Flecken oder Querbändern
Gasteria obliqua
Quelle: Megan Hansen from Portland, OR, US, Gasteria obliqua (liliputana) (5048112745), Bearbeitet von Gartendialog, CC BY-SA 2.0

Gasteria verrucosa

  • Blätter zugespitzt und an der Oberseite leicht konkav
  • bis 15 Zentimeter lang sowie zwei Zentimeter breit
  • immer zweizeilig und paarweise angeordnet
  • dunkelgrüne Färbung
  • mit weißlichen, kleinen Warzen bedeckt

Hawortien (Haworthia)

Wie die Aloen gehören auch die Hawortien zu den Affodillgewächsen (Asphodeloideae) innerhalb der botanischen Familie der Grasbaumgewächse (Xanthorrhoeaceae). Diese Gattung hat ihre Heimat in Südafrika, kommt aber auch im Süden Namibias vor. Es gibt rund 160 verschiedene Arten, die zumeist recht klein bleiben und sich daher anhand ihrer Größe von den deutlich größer werdenden Aloen unterscheiden lassen.

Haworthia attenuata

  • grundständige Rosette
  • Blätter dicht stehend, dickfleischig und spitz zulaufend
  • blaugrüne Färbung
  • zahlreiche, miteinander verbundene weiße Warzen
  • daher Querbänderung
  • Blütenschäfte wachsen aus Rosettenzentrum
  • rötlich gefärbte Blütentrauben
Haworthia attenuata, Agaven ähnliche Pflanzen
Quelle: Chhe, HaworthiaAttenuataVarClariperla, Bearbeitet von Gartendialog, CC0 1.0

Haworthia fasciata

  • Rosetten mit bis zu 80 aufrecht stehenden Blättern
  • Blätter dickfleischig und leicht einwärts gebogen
  • Blattunterseiten mit weißlichen Warzen übersät
  • gesamte Pflanze bis zu 18 Zentimeter hoch sowie 15 Zentimeter breit

Haworthia margaritifera

  • dunkelgrüne, ledrige Blätter
  • mit zahlreichen weißlichen Warzen besetzt
  • sehr kurze Stämme
  • vielblättrige Rosette
  • kann bis zu zehn Zentimeter hoch sowie 15 Zentimeter breit werden

Kerzen-Palmlilie (Yucca gloriosa)

Eine den Agaven recht ähnliche Pflanze ist die in Garten gern gepflanzte Kerzen-Palmlilie, deren Blätter ebenfalls in Rosetten angeordnet sind. Allerdings können Sie diese Art anhand ihrer deutlich dünneren und weniger wasserhaltigen Blätter von der Agave unterscheiden. Diese sind übrigens wahrscheinlich auch der Grund, weshalb diese Palmlilien-Art im Gegensatz zu den empfindlichen Agavengewächsen sehr frosthart ist.

Yucca gloriosa
Quelle: Daderot, Yucca gloriosa – Sankyo Garden – DSC01211, Bearbeitet von Gartendialog, CC0 1.0
Tipp: Die auch als Spanischer Dolch bezeichnete Yucca gloriosa ist eine gute Alternative für den Garten, wenn Sie Agaven mögen, diese aber nicht artgerecht überwintern können.

Rachenblatt (Faucaria)

Faucarien sind langsam wachsende und klein bleibende Sukkulenten, deren dickfleischige Blätter sternförmige Rosetten ausbilden. Die Blätter sind stets in gegenständigen Paaren kreuzweise angeordnet und an der Basis zusammengewachsen. Typisch für diese Gattung sind zudem die Bodentriebe, aus denen sich neue Pflanzen ziehen lassen. Bei Faucarien besteht Verwechslungsgefahr vor allem mit der Aloe vera, da beide Gattungen gezähnte Blätter mit flachen Oberseiten besitzen.

Faucaria tigrina

  • auch als Tigermaul bezeichnet
  • spitz zulaufende, fleischige Blätter
  • Blätter lediglich drei bis fünf Zentimeter lang
  • an der Basis etwa zwei bis drei Zentimeter breit
  • bronzegrüne Färbung mit vielen kleinen, weißlichen Tüpfeln
  • starke Zähnung bei älteren Blättern
  • Blüten sind stängellos und goldgelb
Faucaria tigrina, Agaven ähnliche Pflanze
Quelle: 阿橋 HQ, 四海波 Faucaria tigrina -新加坡濱海灣花園 Gardens by the Bay, Singapore- (24870338006), Bearbeitet von Gartendialog, CC BY-SA 2.0

Faucaria tuberculosa

  • ähnlich Faucaria tigrina, jedoch kleinere Blätter und Blüten
  • Blätter mit zahlreichen weißen Flecken und warzenartigen Höckern übersät

Häufig gestellte Fragen

Wie kann man Aloe vera und Agaven voneinander unterscheiden?

Die Blätter der Aloe enthalten ein dickflüssiges Gel, während Agavenblätter in ihrem Inneren faserig sind. Zudem wachsen Aloeblätter aus der Pflanzenmitte heraus, während Agavenblätter stets im äußeren Bereich entstehen. Als weiteres Unterscheidungsmerkmal besitzen Agaven einen spitzen Dorn an der Blattspitze, Aloen hingegen nicht. Stachelige Blattränder haben allerdings beide Gattungen.

Weshalb ist eine Unterscheidung der Arten so wichtig?

Die Unterscheidung von Agaven- und Aloe-Arten ist vor allen deshalb so wichtig, weil die meisten Varietäten der beiden Gattungen tatsächlich giftig sind und eine Verwechslung daher unangenehme (wenn auch nicht tödliche) Folgen haben kann. Lediglich die Blaue Agave oder auch Tequila-Agave (Agave tequilana) wird zur Herstellung des mexikanischen Nationalgetränks Pulque sowie zur Herstellung von Tequila verwendet.