Zimmerpflanzen Tipps zur Pflege von Zimmerpflanzen

Aloe Vera umtopfen in 3 Schritten | Anleitung

Aloe Vera

Die auch als Wüstenlilie oder Bitterschopf bekannte Aloe Vera gehört zu den blattsukkulenten Pflanzen. Ihre dekorativen Blätter sind dickfleischig und an den Rändern und/oder Spitzen mit kräftigen Dornen besetzt. Besonders schön sind die traubenförmigen Blütenstände. Wegen fehlender Winterhärte werden diese Pflanzen hierzulande in der Regel als Zimmerpflanze gehalten. Auch wenn sie kaum Pflege benötigen, ist regelmäßiges Umtopfen unverzichtbar.

Wann und wie oft umtopfen?

Die zu den Grasbaumgewächsen zählende Aloe Vera ist eine Zimmerpflanze, die relativ schnell und ausladend wächst und so rasch an Volumen und Gewicht zulegt. Damit sie in ihrer Entwicklung nicht gebremst wird, benötigt sie von Zeit zu Zeit frisches Substrat und ein etwas größeres Pflanzgefäß. Generell ist es etwa alle zwei bis vier Jahre so weit.
Spätestens wenn die Wurzeln unten aus den Abzugslöchern wachsen oder das Substrat ausgelaugt und verdichtet aussieht, wird es Zeit umzutopfen. Mit Ausnahme der Blütezeit kann das zu jeder Jahreszeit erfolgen. Der beste Zeitpunkt ist jedoch nach der Winterruhe, zwischen Mai und Juni. Man kann auch jedes Jahr umtopfen und sich dadurch
das Düngen komplett sparen.

Vorbereitungen

Aloe Vera Pflanze Steht das Umtopfen einer Aloe Vera an, sollte die betreffende Pflanze etwa eine Woche zuvor nicht mehr gegossen werden. So ist das Substrat trocken und sie lässt sich leichter aus dem Topf lösen. Auch bei der Wahl des neuen Topfes ist einiges zu beachten.

  • Pflanzgefäß sollte nicht zu leicht sein
  • Ansonsten keine ausreichende Stabilität gegeben
  • Insbesondere Exemplare, deren untere Blätter regelmäßig beerntet werden
  • Oder aufgrund dessen, einen Stamm gebildet haben
  • Blätter der Aloe Vera sind meist groß und relativ schwer
  • Pflanzen könnten ohne zusätzlichen Halt leicht umkippen
  • Ebenso wichtig, Abzugslöcher im Topf
  • Sowie ausreichend Auflagefläche
  • Handelsübliche Tontöpfe schwerer als Plastiktöpfe
  • Tontöpfe nehmen selbst viel Wasser auf
  • Pflanzen hier etwas mehr gießen
  • Passender Übertopf kann die Verdunstung eindämmen

Wie bereits erwähnt, verfügen Aloe Vera-Pflanzen über spitze Dornen, an denen man sich verletzen kann. Um sich vor ihnen zu schützen, sollte man feste, dicke Handschuhe tragen, eine Zange oder einen Greifschutz aus Styropor oder Zeitungspapier verwenden. Über das richtige Substrat und die Vorgehensweise beim Umtopfen gibt die nachfolgende Anleitung Auskunft.

Das richtige Substrat

Aloe Vera Aloe-Arten Neben dem Zeitpunkt spielen der spätere Standort und natürlich die Bodenbeschaffenheit eine entscheidende Rolle. In unpassenden Substraten kann es schnell zu Wurzelschäden, Fäulnis und schlimmstenfalls zum Absterben der Aloe kommen.

  • Pflanzsubstrat sollte gut durchlässig sein
  • Sowohl humusreiche als auch rein mineralische Substrate bestens geeignet
  • Beispielsweise qualitativ hochwertige Kakteen- oder Sukkulentenerde
  • Auch eigene Mischungen leicht herzustellen
  • Dazu handelsübliche Einheitserde mit organischen Zusätzen mischen
  • Mit Torf oder mindestens drei Jahre alten Kompost
  • Beide Materialien besonders durchlässig
  • Können die Wasserspeicherfähigkeit des Substrats verbessern
  • Zersetzen sich im Boden und dienen dann als Nährstoffe

Alternativ dazu bietet sich eine Mischung aus 2,5 Teilen Torfsubstrat, 1,5 Teilen Quarzsand, 1,5 Teilen Lavagranulat, Blähton oder Bimskies und ca. 0,5 Teilen Landerde an. Lava, Blähton und Bims verleihen dem Substrat eine lockere und luftige Konsistenz. Durch die Zugabe von mehr oder weniger Landerde lässt sich der pH-Wert bei Bedarf korrigieren. Aloe-Arten sollen in Böden mit einem pH-Wert von 6,0 bis 7,2 am besten gedeihen.

Hinweis: Bei der Verwendung von Land- oder Ackererde ist es wichtig, diese zuvor durch Erhitzen keimfrei zu machen.

Anleitung: Aloe Vera in Erde umtopfen

Aloe Vera PflanzeUm die Pflanze aus einem Tontopf heraus zu bekommen, kann man die Wurzeln mit einem Messer von den Topfwänden lösen. In einem Plastiktopf lassen sie sich vom Rand lösen, wenn man den Topf mit den Händen etwas knautscht. Beim Herausheben, einen entsprechenden Greifschutz nicht vergessen.

  • Nun die lose Erde vom Ballen vorsichtig abschütteln
  • Wurzeln mit den Händen oder einem Pikierstab lockern
  • Faule und schadhafte Teile der Wurzel abschneiden
  • Nach dem Austopfen die Aloe zwei bis drei Stunden an der Luft liegen lassen
  • Bei Faulstellen an der Wurzel, auf zwei Wochen verlängern
  • Abzugslöcher im neuen Topf mit grobem Kies oder Tonscherben abdecken
  • Auf die Drainage einen Teil des Substrats geben
  • Die Aloe Vera mittig einsetzen
  • So tief, wie zuvor im alten Pflanzgefäß

Ist der untere Teil der Pflanze bereits verholzt, kann sie auch etwas tiefer eingepflanzt werden. Das trifft auch für Exemplare zu, die durch das Ernten von Blättern im unteren Bereich eine Art Stamm gebildet haben. In diesem Fall sollte ein Großteil des Stammes mit Erde bedeckt sein. So kann die Pflanze mehr Wurzeln bilden und erhält zusätzlichen Halt. Nach dem Einsetzen mit Erde auffüllen und darauf achten, dass keine Hohlräume zurückbleiben.

Hinweis: Um zu verhindern, dass die Pflanze umknickt, ist es ratsam, sie mit Holzstäben, die seitlich in die Erde gesteckt werden, zu stützen. Ist sie gut angewachsen, können sie gegebenenfalls wieder entfernt werden.

Aloe Vera in Granulat umtopfen

Ton-Granulat Seramis Aloe-Pflanzen können auch sehr gut in ein Ton-Granulat eingetopft werden. Am besten ist es natürlich, wenn sie schon in Granulat kultiviert wurden. Standen sie zuvor in Erdkultur, ist es vor allem wichtig, die Wurzel von sämtlichen Erdresten zu befreien und zu säubern. Verbleibende Erdreste könnten anderenfalls Fäulnis begünstigen. Der richtige Zeitpunkt entspricht dem der Erdkultur.

Nachdem man die Pflanze entsprechend der vorausgehenden Anleitung ausgetopft und die Wurzeln gesäubert wurden, befüllt man den neuen Topf etwa bis zu einem Drittel mit Granulat, z.B. Seramis. Dort hinein setzt man die Aloe und füllt soweit mit Granulat auf, dass die Wurzeln vollständig damit bedeckt sind. Zur Anlage eines Gießrandes lässt man bis zum Topfrand etwa einen Zentimeter Platz. Damit sich das Granulat gleichmäßig verteilt und keine Lücken im Bereich der Wurzel hinterlässt, klopft man mehrmals leicht gegen den Topf.

Tipp: Hier bietet sich die Verwendung eines Gießanzeigers an, um die Aloe jederzeit optimal mit Wasser zu versorgen und eine Über- oder Unterversorgung zu vermeiden.

Pflege nach dem Umtopfen

A. aristata In den ersten Tagen nach dem Umtopfen sollte die Aloe Vera nicht gegossen werden. Sie benötigt jetzt etwas Zeit, um beschädigte Wurzeln zu reparieren. Wird direkt wieder gegossen, besteht die Fäulnisgefahr. Diese Pflanzen können gut eine Zeit lang ohne Wasser auskommen, da sie es in ihren kräftigen Blättern speichern können. Wenn man nach etwa einer Woche wieder mit dem Gießen beginnt, sollte man anfangs noch etwas weniger gießen.

Auf Dünger kann nach dem Umtopfen in der Regel verzichtet werden, auf den richtigen Standort jedoch nicht. Anfangs sollte die Aloe Vera an einen vor direkter Sonne geschützten Standort stehen. Später kann sie problemlos auch im Freien in die volle Sonne. Frisch gepflanzte kleine Ableger müssen erst an die Sonne gewöhnt werden.