Wer bei offenem Fenster schläft oder zu später Stunde draußen unterwegs ist, kann die unterschiedlichsten tierischen Töne und Laute wahrnehmen. Dieser Artikel soll dabei helfen, die typischsten Tiergeräusche, die besonders nachts zu hören sind, besser einzuordnen.
Bellen
Bellen kennt man hauptsächlich von Hunden, die manchmal auch nachts zu hören sind. Hundegebell unterscheidet sich jedoch von anderen Bell-Lauten. Diese sind häufig heiserer oder tiefer. Wilde Tiere bellen ganzjährig aus unterschiedlichen Gründen. Häufig handelt es sich um Revierkämpfe. Bellen ertönt aber auch währen der Paarung oder um vor Gefahren zu warnen. Bellende Wildtiere sind etwa:
Eulen-Rufe
Das Heulen der Eulen gehört wahrscheinlich zu den charakteristischsten Tiergeräuschen, die nachts zu hören sind. Trotzdem unterscheiden sich die Töne der einzelnen Arten voneinander. Der Uhu zum Beispiel macht seinem Namen alle Ehre und ruft „Uhu“, während die Waldohreule ständig ein kurzes „Hu“ wiederholt. Die unterschiedlichen Laute der Eulen sind meistens Paarungsrufe, dienen aber auch der Revierabgrenzung. Bei Gefahr werden die Töne schriller bis hin zu einem Schreien oder Kreischen. Paarungsrufe sind meistens im Winter oder Frühjahr zu hören.
Grunzen
Grunzende Wildschweine fallen am ehesten auf, wenn man nachts durch Wald und Feld läuft, etwa bei einem Spaziergang mit dem Hund. Besonders gern halten sich Wildschweine in Maisfeldern auf, aber sie können durchaus auch in der Stadt auftauchen oder im heimischen Garten, wenn dieser offen ist. Wildschweine stoßen verschiedene Grunzlaute aus, wenn sie auf der Suche nach Nahrung sind.
Kreischen
Ein plötzliches Kreischen kann in der Nacht sehr erschrecken, umso mehr möchte man wissen, woher es kommt. Meist deutet es tatsächlich auf Revierkämpfe oder andere Gefahren hin und wird dementsprechend von vielen Tieren zur Kommunikation verwendet:
- Eulen
- Katzen
- Raubtiere
Ortungsrufe
Fledermäuse verfügen über eine Echolotortung, die gewöhnlich nicht für Menschen hörbar ist. Dennoch können sie auch Töne erzeugen, die wahrnehmbar sind. Dabei handelt es sich oft um sehr hohe Töne, etwa Knacken, Pfeifen, Zwitschern oder auch Bellen. Während die nicht hörbaren Töne der Orientierung und dem Beutefang dienen, sind die hörbaren Töne für die soziale Verständigung untereinander zuständig. Deshalb erklingen sie auch oft in der Nähe der Schlafplätze.
Quaken
Im späten Frühjahr beginnt die Paarungszeit bei Fröschen und Kröten. Das Quaken kann bis tief in die Nacht erklingen und ist je nach Amphibienart leicht unterschiedlich. Einige Stimmen sind höher, andere tiefer. Quaken hört man nachts nur, wenn ein Gewässer in der Nähe ist. Von der Größe des Gewässers hängt es ab, wie viele Frösche quaken und damit, wie laut sie sind.
Rascheln oder Poltern auf dem Dachboden
Einige tierische Mitbewohner im Haus sind nachtaktiv und machen sich dann bemerkbar, wenn der Mensch schläft. Das hängt nicht nur damit zusammen, dass sie sich auf Nahrungssuche begeben. Mitunter handelt es sich auch um Jungtiere, die herumtoben und spielen. Folgende Tiere können auf dem Dachboden wohnen und nachts Krach machen:
- Marder
- Waschbär
- Siebenschläfer
- Mäuse
- Ratten
Schnaufen
Hören Sie nachts im Garten Tiergeräusche wie Schnaufen oder auch Schnüffeln, dürfen Sie sich in den meisten Fällen über Igelbesuch freuen. Er sucht nach Nahrung. Deshalb wird das Schnaufen zuweilen auch von Schmatzen unterbrochen. Treffen sich zwei Igel, ändern sich die Geräusche, die sie von sich geben. Sie können fauchen und knurren. Das Gleiche passiert übrigens auch, wenn ein Igel auf einen Fressfeind trifft.
Vogelgesang
Es gibt nur einen einzigen Vogel, der nachts singt. Dabei handelt es sich um die Nachtigall. Alle anderen Singvögel fangen erst mit der Morgendämmerung an zu singen. Allerdings melden sich einige Vögel mit erschrecktem Gezeter, wenn sie nachts gestört werden. Der Gesang der Nachtigall dient der Fortpflanzung und der Sicherung ihres Reviers.
Zirpen
Zirpen ist eines jener Tiergeräusche, die man vor allem im Sommer abends bis in die frühe Nacht zu hören. Es wird von unterschiedlichen Insekten erzeugt, um Paarungspartner zu finden. Das Zirpen ist gewöhnlich nicht so laut, dass es lästig wird. Insekten, die zirpen können, sind unter anderem:
- Zikaden
- Grillen
- Grashüpfer
- Schrecken
Häufig gestellte Fragen
Einige Nagetiere werden erst nachts aktiv. Das hört man im Haus anhand unterschiedlicher Geräusche, darunter Trippeln, Fiepen, Nagegeräusche. Es ist trotzdem schwer, die Tiere ausfindig zu machen. Sie können sich zum Beispiel in Zwischenböden bzw. -decken befinden. Am sichersten ist es, einen Kammerjäger zu rufen. Ansonsten helfen Lebendfallen und vorbeugende Maßnahmen, wie zum Beispiel kein Nistmaterial oder Futter herumliegen zu lassen.
Es ist schwierig bis unmöglich, alle Wildtiere vom Garten oder dem Haus fernzuhalten. Irgendein Schlupfloch finden besonders kleine Nagetiere immer. Deshalb ist es wichtig, alle Löcher, Spalten und Risse zu verschließen. Außerdem sollten Klettermöglichkeiten von der Hauswand entfernt werden.
Tatsächlich können einige Wildtiere dann gefährlich sein, wenn sie sich bedroht fühlen oder Jungtiere führen. Dies gilt besonders für Wildschweine. Wird man nachts auf entsprechende Geräusche aufmerksam, heißt es Abstand halten und in eine andere Richtung gehen.