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Was wächst unter Tannen und Fichten? | Nadelbäume unterpflanzen

Koreatanne Nadelbäume unterpflanzen

Im Sommer bringen Nadelbäume wie Fichten und Tannen im eigenen Garten zwar wohltuenden Schatten und verströmen einen unverkennbaren, harzigen Duft, jedoch stellen sie für die übrige Vegetation eine Herausforderung dar. Oft liegen die Gartenstücke unter den Nadelgewächsen brach, was einen recht trostlosen Eindruck erzeugt. Aber das muss nicht sein. Wer sich auskennt, weiß, dass zahlreiche bunt blühende Pflanzen sowie imposante Gewächse auch unter erschwerten Bedingungen am Fuße der Nadelbäume gedeihen.

Anforderungen an die Unterpflanzung

Nicht jede Pflanze kann sich mit der veränderten Bodenbeschaffenheit unter Nadelbäumen arrangieren. Fichten, Tannen, Kiefern und Co. entziehen der Erde viele Nährstoffe und Wasser für den eigenen Bedarf. Zudem gelangt durch die dichte Krone nur wenig Licht an den Boden. Dieser ist von weitläufigen Wurzelsystemen durchzogen, die eine Ausbildung einer eigenen Wurzel erschweren. Zu guter Letzt verändern die hinab fallenden Nadeln den pH-Wert der Erde in einen leicht sauren Bereich. Um Nadelbäume zu unterpflanzen, eignen sich daher nur Gewächse mit folgenden Eigenschaften:

  • Latschenkiefer Nadelbäume unterpflanzen wenig Lichtbedarf
  • auf trockenen Böden wachsend
  • auf sauren Böden wachsend
  • ebenfalls flachwurzelnd

Geeignete Unterpflanzungen für Nadelbäume

Die folgenden Pflanzen sind ausgesprochen anspruchslos an ihre Umweltbedingungen. Sie wachsen an allen Orten und haben sich auch zum Unterpflanzen von Tannen und Fichten bewährt.

Beetrose (Bonica)

Wenn die pflegeleichte Beetrose ihre zarte rosa Blüte öffnet, entsteht ein eindrucksvoller Kontrast zu dem dunklen Laub der Nadelbäume.

Bergenie (Bergenia)

Die Bergenie bringt Blüten in allen Rottönen hervor. Ob zartes Rosa, knalliges Rot oder unschuldiges Weiß, am besten sieht die Kombination aller Varianten aus. Damit ihre Blüten jedoch Farbe unter die Nadelbäume bringen, benötigt die Bergenie zumindest Halbschatten. Auf jeden Fall sollten ein paar wenige Sonnenstrahlen auf sie herabfallen.

Bienenfreund (Phacelia)

Bienenfreund Der Bienenfreund blüht in hellem Violett und sorgt für reges Treiben unter dem Nadelgehölz. Nicht nur Bienen fliegen förmlich auf die Pflanze. Auch Schmetterlinge bedienen sich gerne am Nektar der Blüten. Abwechslungsreich ist der Bienenfreund gleich im doppelten Sinne. Es handelt sich um eine einjährige Pflanze, die sich nach der Blüte nach Belieben austauschen lässt.

Fünffingerstrauch (Potentilla fruticosa)

In schattigen Ecken bringt der Fünffingerstrauch Farbe ins Dunkel. Seine wahlweise weiß oder gelb leuchtenden Blüten lassen den Garten gleich freundlicher wirken. Empfehlenswert ist ebenso die Kombination beider Blütenfarben.

Spierstrauch(Spiraea chamaedryfolia)

Der Spierstrauch wächst etwas höher als die anderen genannten Pflanzen. Im Idealfall kann er sich an einem nahen Zaun emporranken. Stehen die Nadelbäume an der Grundstücksgrenze, dient der Spierstrauch gleichzeitig als Sichtschutz.

Zwergginster (Chamaecytisus)

Zwergginster Nadelbäume unterpflanzen Der Bodendecker blüht nicht nur in Gelb, sondern kommt auch in Weiß oder Rosa daher. Bedingung ist allerdings ein wenig Sonneneinstrahlung wie bei der Bergenie.

Zwergmispel (Cotoneaster)

Die Zwergmispel ist ein immergrüner Bodendecker. Mit intensiv roten Früchten macht sie auf sich aufmerksam.

Waldstauden und -gräser

Im Wald haben sich die folgenden Waldstauden und -gräser längst an die Bodenbeschaffenheit unter Tannen und Fichten angepasst. Sie eignen sich demnach auch in privaten Gärten bestens zum Unterpflanzen von Nadelbäumen.

Bärenfell-Schwingel (Festuca gautieri)

Mit trockenem Boden gibt sich das kugelförmig wachsende Gras zufrieden. Beim Unterpflanzen ist lediglich auf eine kräftige Düngergabe zu achten.

Storchenschnabel (Geranium)

Der Bodendecker kommt in verschiedenen Sorten vor, wobei beim Kauf darauf zu achten ist, dass es sich nicht um eine Art handelt, die sonnig stehen muss. Bei der richtigen Wahl erfreut der Storchenschnabel mit lila oder rosafarbenen Blüten.

Waldschmiele (Deschampsia caespitosa)

Auch dieses winterharte Gewächs erweist sich als ausgesprochen anspruchslos. Erforderlich ist lediglich ein kräftiger Rückschnitt, damit die Pflanze ihre maximale Wuchshöhe von 1,2 Meter nicht erreicht.

Farne

Hirschzungenfarn Sie sind pflegeleicht und belohnen den Gärtner mit einem Hauch von Exotik: Farne. Erfreulicherweise existieren zahlreiche unterschiedliche Arten.

Sukkulenten

Sukkulenten brauchen ebenfalls ein wenig Sonne, stellen aber ansonsten kaum Ansprüche an die Pflege.

Dachwurz (Sempervivum)

Bei der richtigen Standortwahl belohnt der rosettenförmige Dachwurz das Unterpflanzen mit einer Blüte.

Mauerpfeffer (Sedum acre)

Der Mauerpfeffer eignet sich nur außerhalb des Schattens der Krone zum Unterpflanzen, da er Licht benötigt, um seine Farbe zu bewahren.

Tipp: Sukkulenten eignen sich aufgrund der wenigen Ansprüche an die Pflege besonders für unerfahrene Gärtner.

Alpine Steingartenpflanzen

Alpine Pflanzen sind häufig als Bodendecker in Steingärten anzutreffen, eignen sich aber auch wunderbar zum Unterpflanzen von Nadelbäumen. Am besten gedeihen sie mit etwas Lichtzufuhr. Ein Muss ist dieser Aspekt aber nicht.

Tipp: Wer sich unsicher ist, welche Gewächse sich zum Unterpflanzen von Tannen und Fichten eignen, orientiert sich am besten am Wald. Pflanzen, die dort unter Nadelbäumen gedeihen, wachsen auch in privaten Gärten.

Unterpflanzungen nach Blütezeit

Wer mit einer Unterpflanzung für dauerhafte Farbakzente unter Nadelbäumen sorgen möchte, plant am besten mit Pflanzen, die zu verschiedenen Zeiten blühen:

März bis April

  • Kaschmir-Bergenie

Juni bis September

September und Oktober

  • Eisenhut Eisenhut

Die geeignete Jahreszeit

Die beste Zeit zum Unterpflanzen von Nadelbäumen ist der Spätsommer. Zu diesem Zeitpunkt entziehen die Bäume dem Boden nicht mehr allzu viel Wasser. Überdies haben die Blumen bis zum Eintreten der ersten Fröste genügend Zeit, ein kräftiges Wurzelsystem auszubilden.

Vorgehen beim Pflanzen

  • Boden mit einer Grabegabel lockern (keinen Spaten verwenden, um Wurzeln nicht zu beschädigen)
  • wurzelfreie Stellen markieren
  • kleines Pflanzloch ausheben
  • etwa drei Zentimeter hohe Kompostschicht einarbeiten
  • Unterpflanzung in die Erde setzen
  • gut wässern
  • Erdoberfläche mit Laub, Schnittgut oder Rindenmulch düngen

Die Bodenfeuchte bestimmt den Radius

Nadelbäume, wie Tannen und Fichten, entziehen dem Boden viel Wasser für den Eigenbedarf. Am trockensten ist die Erde in unmittelbarer Stammnähe. Der Gärtner sollte die Unterpflanzung an diese Bodenbeschaffenheit anpassen.

Direkt am Stamm wachsen:

  • verschiedene Arten des Storchenschnabels
  • Golderdbeer
  • Elefenblume
  • Efeu
  • Kleines Immergrün Vinca minor kleines Immergrün
  • Wald-Aster

Weiter außen empfehlen sich:

Hinweis: Nicht nur die Standortansprüche der Unterpflanzung sind entscheidend. Ebenso wichtig ist die Wahl des richtigen Substrats. Herkömmliche Gartenerde liefert nicht genügend Nährstoffe und ist nach kurzer Zeit ausgelaugt. Mulch ist hingegen besonders gehaltvoll und lässt sich kostengünstig selbst herstellen (zum Beispiel aus altem Heckenschnitt).

Die abgeworfenen Nadeln nutzen

Wenn die Nadelbäume zum Winter ihr Laub abwerfen, ist es in der Regel nicht erforderlich, dieses aufzusammeln. Zum einen haben sich die genannten Unterpflanzungen an den sauren pH-Wert des Bodens angepasst. Zum anderen dient das Tannen- und Fichtenlaub als natürlicher Winterschutz.