Mischkultur ist die beste Variation, um Beete optimal für langfristige Ernteerträge und optimales Pflanzenwachstum zu bepflanzen. Damit das auch mit Brokkoli funktioniert, ist für die Beetbepflanzung auf gute Nachbarn zu achten.
Vorsicht Starkzehrer
Der Brassica oleracea var. italica zählt zu den Starkzehrern. Das bedeutet, er beansprucht den Boden stark, indem er diesem hohe Mengen an Nährstoffen und Mineralien entzieht, um eine optimale Versorgung des Brokkolis zu sichern. Für die Nachbarpflanzen heißt das: sie sind sie so auszuwählen, dass es zu keiner Konkurrenz mittels „Kampf“ um die Bodenbestandteile kommt. Mit anderen Worten: Brokkoli sollte nicht mit anderen starkzehrenden Pflanzen gesetzt werden. Folglich gilt: Schwachzehrer sind meist die idealsten Nachbarn und Mittelzehrer sind in vereinzelter Menge ebenfalls als diese für die Mischkultur mit Brokkoli geeignet.
Standortbedingungen
Zu berücksichtigen sind bei der Nachbarwahl die Standortbedingungen. Eine gute Nachbarschaft besteht aus solchen Pflanzen, die zu den Ansprüchen an Bodenbeschaffenheit und Lichtverhältnissen des Brokkolis passen. Nur auf diese Weise können alle Pflanzen in der Mischkultur beste Wachstums- und Fruchterträge erlangen. Zu den Standortbedingungen zählen:
- Nährstoffreicher, frischer Boden – Nachbarn haben mit kargeren Bodenverhältnissen zurechtzukommen
- Wasserdurchlässige Erde
- Leichter Lehm-Sand-Boden wird toleriert
- pH-Wert mindestens 7.0 – gern höher
- Windgeschützter Standort mit sonnigen Lichtverhältnissen
Gute Nachbarn: Gewürze und Kräuter
Dill (Anethum graveolens)
Das Dill-Gartenkraut ist perfekt für die direkte Nachbarschaft des Brokkolis. Als Schwachzehrer kommt es dem Sprossenkohl nicht in die Quere und aufgrund der geringen Wuchshöhe wirft es auch keinen Schatten.
Kamille (Matricaria chamomilla)
Kamille ist bestens für die direkte Nachbarschaft geeignet. Die Pflanze stellt keine hohen Ansprüche an den Boden, benötigt ebenfalls einen sonnigen Standort und setzt zudem ins Beet einen dekorativen Akzent durch die Blüte.
Knoblauch (Allium sativum)
Knoblauch wird von manchen Hobbygärtnern als Schwach-, von anderen als Mittelzehrer eingegliedert. Gleich, wozu er zählt, er gedeiht prächtig neben Brokkoli und begünstigt sogar das Aromas dieses.
Rosmarin (Salvia rosmarinus)
Rosmarin sollte in der unmittelbaren Nachbarschaft des Brokkolis nicht fehlen. Durch den Duft hält das Küchenkraut einige Schädlinge auf Distanz, die sich sehr gern an der Kohlart bedienen.
Salbei (Salvia)
Salbei passt bestens in die Brokkoli-Mischkultur als Schwachzehrer. Zudem verzaubert es jedes Gemüsebeet mit einem intensiv-blauen Blütenmeer. Viele Schädlinge mögen den Salbei-Duft und nicht und bleiben deshalb lieber auf Abstand zum Beet.
Thymian (Thymus vulgaris)
Ähnlich wie beim Rosmarin verhält es sich auch beim benachbarten Anbau von Brokkoli sowie Thymian. Der Duft des Thymians vertreibt Schädlinge, sodass einem gesunden, kräftigen Gedeihen nichts im Wege steht. Ideal ist es, wenn Thymian rundherum ums Beet beziehungsweise des Brokkolis gepflanzt wird. So ist der Schädlingsschutz am erfolgversprechendsten.
Gute Nachbarn: Gemüse
Erbsen (Pisum sativum)
Erbsen gehören ebenfalls zu den Schwachzehrern und gedeihen auch im kargen Boden. Der Pflanzabstand sollte je nach Brokkolisorte zwischen 40 und 50 Zentimeter liegen.
Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Gleich, ob Stangenbohnen, Brechbohnen, Busch- oder Feuerbohnen, Hülsenfrüchte gehören zu den schwach-zehrenden Pflanzen und kommen mit den Standortbedingungen des Brokkolis gut zurecht. Niedrig wachsende Buschbohnen sind beispielsweise ideal, wenn Sonne seitlich einfällt, weil sie den Sprossenkohl nicht im Schatten stehen lassen. Dicht- und höher wachsende Bohnenarten können gut als Windschutz agieren.
Karotten (Daucus carota subsp. sativus)
Karotten sind Mittelzehrer. Brokkoli kann man ab Mai zwischen die Karotten-Frühsorten säen und/oder spätreife Karotten neben den gedeihenden Sprossenkohl setzen.
Kartoffeln (Solanum tuberosum)
Kartoffeln bilden eine der wenigen Ausnahmen, denn sie sind als Starkzehrer trotzdem für die gute Nachbarschaft geeignet. Erfahrene Hobbygärtner schwören auf einen positiven Einfluss auf das Aroma des Brokkolis durch die Kartoffeln. Einige Details sollten allerdings bei der Brokkoli-Mischkultur mit Kartoffeln beachtet werden:
- Regelmäßige Düngung
- Kartoffeln nur an einer Seite des Brokkolis pflanzen (nicht rundherum, wegen zu hohem Konkurrenz-Risiko)
- Pflanzabstand mindestens 50 Zentimeter
- Kontrolle von eventuellen Schädlingen oder Krankheiten in kurzen Abständen
Mangold (Beta vulgaris subsp. vulgaris)
Mangold gehört der Familie der Rüben (Beta) an und ist als Schwachzehrer recht indes anspruchslos in Bezug auf die Bodenbeschaffenheit. Als relativ gerade und hochwachsende Pflanze lässt sie dem Sprossenkohl ausreichend Platz, um sich ideal zu entfalten.
Rote Beete
Rote Beete schadet als Pflanznachbar des Brokkolis nicht seiner Umgebung, aber gedeiht besonders gut an diesem Standort – vor allem, weil Rote Beete kaum Kalzium der Erde entzieht, und deshalb mehr für den Sprossenkohl übrig bleibt.
Zwiebeln (Allium cepa)
Zwiebeln sind wie Kartoffeln auch Starkzehrer und zählen zu den Ausnahmen, die sich als gute Nachbarn für das Sprossenkohlgemüse eignen. Viele erfahrende Selbstanbauer setzen auf eine Mischkultur aus Brokkoli und Zwiebeln, weil Letzteres den Geschmack deutlich intensivieren/verbessern kann sowie als Schädlingsabwehrer funktioniert. In puncto Pflanzabstand und Düngung sollte sich an die Details gehalten werden, wie sie unter Punkt 4 „Kartoffeln“ beschrieben sind.
Häufig gestellt Fragen
Das kann unterschiedliche Gründe haben. In der Regel liegt es aber daran, dass Schwachzehrer ungeeignet sind, weil sie empfindlich gegen Krankheiten sind und diese auf den Brokkoli übertragen können.
Theoretisch ja, aber es ist aufgrund der Starkzehrung beider Kohlarten riskant, weil schnell ein Konkurrenzkampf um die Bodenbestandteile entstehen kann. Wenn unbedingt Blumenkohl daneben zu pflanzen ist, sollte darauf geachtet werden, dass viele geeignete Duftkräuter drumherum stehen, um vor allem die Kohlfliege und der Kohlgallenrüssler aus dem Beet fernzuhalten.