Gartengestaltung Obstgarten & Obst

21 alte und neue Beerensorten im Garten | Liste von A-Z

Beerensorten

Beerenobst ist sehr beliebt in den hiesigen Gärten. Dies hat verschiedene Gründe. Denn es kann direkt vom Strauch gepflückt von der Hand in den Mund genascht werden. Zudem ist für große Obstbäume in vielen Gärten gar kein Platz und die Alternative ist ein Strauch mit Beeren. Himbeeren, Johannisbeeren oder Stachelbeeren sind alte Beerensorten und standen bereits bei unseren Großeltern im Garten doch heute erobern auch viele für uns neue Sorten den Markt.

Beerenobst

Für alle Beerensorten, ob alte oder neue gilt, sie sind recht pflegeleicht und lassen sich leicht in jedem Garten anbauen. Für eine Kultivierung spricht auf jeden Fall, dass die meisten Beerensorten an der Obst- und Gemüsetheke entweder nicht erhältlich sind und wenn doch, dann meist doch recht teuer und nur in kleinen Mengen. Wer weiß, wie die ein oder andere alte und auch neue Beerenfrucht angebaut wird, welche Erde sie benötigt und welcher Standort der richtige ist, kann sich jedes Jahr wieder erneut über eine reichhaltige Ernte freuen. Die Früchte können meist roh genossen oder zu schmackhaften Marmeladen, Säften oder sogar Likören verarbeitet werden. Die folgende Liste gibt Aufschluss über verschiedene alte und neue Beerensorten sowie eine kurze Anleitung zur Pflege.

Alte Beerensorten

Brombeere Rubus Zu den alten Beerensorten gehören alle die, die bereits schon aus dem Garten der Großeltern bekannt sind und die in den hiesigen Breitengraden schon immer kultiviert werden. Manche hiervon werden jetzt wieder neu entdeckt, wie zum Beispiel die Stachelbeeren, andere begleiten uns bereits von der Kindheit bis heute.

Brombeeren (Rubus fruticosus)

  • Familie der Rosengewächse (Rosaceae)
  • auf der gesamten Erde verbreitet
  • dunkelrote Beerenfrüchte im August
  • starker Wuchs
  • jährlicher Rückschnitt
  • sonniger Standort bringt bessere Ernte
  • Boden kalkarm, humos und durchlässig
  • im Frühjahr mit Kompost düngen reicht aus
  • regelmäßig gießen und mulchen
  • winterhart
Hinweis: Brombeeren gehören zu einer der ältesten Obstarten in Mitteleuropa. Wenn zu Ihrem Haushalt Kinder gehören dann sind die schmackhaften Früchte eine wunderbare Ergänzung im Garten, um direkt vom Strauch zum naschen. Sind die Kinder klein, bieten sich neue stachellose Sorten an.

Erdbeeren (Fragaria)

  • Familie der Rosengewächse (Rosaceae)
  • seit dem 18. Jahrhundert hier kultiviert
  • ursprünglich aus Chile und Nordamerika
  • mehrjährige Staudenpflanzen
  • vollsonniger Standort
  • windgeschützt
  • humoser, lockerer, tiefgründiger Boden
  • schwach sauer
  • Dünger für Erdbeeren nutzen
  • ausreichend gießen nicht austrocknen lassen
Hinweis: Eigentlich gehören die Erdbeeren nicht zu den Beerengewächsen sondern zu den Nüssen (Sammelnussfrüchte). Doch da diese in keinem Garten fehlen und der Name ein wenig irreführend ist, wurde das schmackhafte und beliebte Obst hier in dieser Liste mit aufgeführt.

Himbeeren (Rubus Ideaus)

  • Rubus idaeus Familie der Rosengewächse (Rosaceae)
  • heimische Frucht
  • heute werden meist Kultursorten angebaut
  • rote, schmackhafte Früchte
  • Erntezeit unterschiedlich je Sorte
  • sonniger und windgeschützter Standort
  • lehmiger, tiefgründiger, humoser Boden
  • mulchen, um feuchten Boden zu erhalten
  • gibt gleichzeitig Nährstoffe ab
  • regelmäßig wässern und düngen

Holunderbeere (Sambucus)

  • Familie der Moschuskrautgewächse (Adoxaceae)
  • auch Fliederbeere oder Hollerstrauch
  • schwarze (Sambucus nigra) und rote (Sambucus racemosa)
  • schwach giftig (Sambucin)
  • daher nicht roh verzehren
  • eignen sich für Marmelade, Sirup, Saft oder Likör
  • verarbeitet sehr gesund
  • frischer, leicht feuchter humoser Boden
  • halbschattiger Standort
  • mäßig gießen und düngen

Jostabeeren (Ribes x nidigrolaria)

  • Jostabeere Beerensorten Kreuzung aus Stachelbeere und Schwarzer Johannisbeere
  • auch Josta oder Jochelbeere
  • seit 1922 kultivierbar
  • Familie der Stachelbeergewächse (Grossulariaceae)
  • im Juli violett-schwarze Früchte
  • ähneln den Johannisbeeren
  • geschützter, sonniger bis halbschattiger Standort
  • humoser und tiefgründiger Boden
  • Düngen im März mit Kompost und Hornspänen
  • Boden feucht halten, Staunässe vermeiden

Preiselbeeren (Vaccinium vitis-idaea)

  • Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae)
  • auch Riffelbeeren, Kronsbeeren oder Fuchsbeeren
  • Pflanze wird auch Wilder Buchs genannt
  • meist als Wildbeeren gesammelt
  • selektierte Kulturformen für den Garten
  • Früchte im September nach zweiter Blüte
  • roh aufgrund von Säure nicht genießbar
  • sonniger bis halbschattiger Standort
  • saurer, humoser, feuchter und lockerer Boden
  • regelmäßig gießen und düngen
Tipp: Preiselbeeren können aufgrund ihres Geschmacks zwar nicht roh genossen werden, sind aber schon lange eine gute Ergänzung zu vielen Wild- und anderen Gerichten in der Küche.

Rote Johannisbeeren (Ribes rubrum)

  • Familie der Stachelbeergewächse (Grossulariaceae)
  • viele verschiedene Sorten
  • von früh bis spät erntereif
  • große und kleine Beeren
  • alle saftig mit leicht säuerlichem Aroma
  • halbschattiger bis sonniger Standort
  • kann auch als Hecke kultiviert werden
  • lockerer, durchlässiger Boden
  • regelmäßig gießen und düngen
  • im Frühling vor Nachtfrösten schützen

Sanddornbeere (Hippophae rhamnoides)

  • Heckenpflanzen Sanddorn heimische Wildpflanze
  • Familie der Ölweidengewächse (Elaeagnaceae)
  • karger, sandiger, feuchter Boden
  • sonniger Standort
  • gute Windfestigkeit
  • sehr salztolerant
  • es muss weder gegossen noch gedüngt werden
  • orange Früchte nur an weiblichen Pflanzen
  • Ernte von August bis September
  • kann roh verzehrt werden
Tipp: Wenn Sie selbst Sanddorn kultivieren, dann sollten Sie darauf achten, überwiegend weibliche Gewächse zu pflanzen an denen sich die Früchte entwickeln. Mindestens ein männlicher Strauch sorgt für die Pollen, die für die Befruchtung benötigt werden.

Schwarze Johannisbeeren (Ribes nigrum)

  • Familie der Stachelbeergewächse (Grossulariaceae)
  • ursprüngliche Heimat Nord- bis Mitteleuropa
  • viele verschiedene Sorten
  • dunkelrote bis schwarze Früchte
  • Früchte können lange am Strauch verbleiben
  • sollten bis Ende August abgeerntet werden
  • nicht so sauer wie rote Beeren
  • können roh genascht werden
  • sonniger bis halbschattiger Standort
  • regelmäßig düngen und gießen

Stachelbeeren (Ribes uva-crispa)

  • Beerensorten eigene Familie der Stachelbeergewächse (Grossulariaceae)
  • Heimat Nordafrika, Asien und Europa
  • viele neue Sorten gezüchtet
  • alte Sorten besitzen viele Stacheln
  • Früchte schmecken säuerlich frisch
  • Farben von hellgrün bis rot
  • feuchter, frischer, humoser Boden
  • halbschattiger Standort
  • im Frühjahr vor spätem Frost schützen
  • gute Bewässerung und ausreichende Düngung
Hinweis: Stachelbeeren sind eine alte Beerensorte, die Sie bestimmt noch aus Großmutters Garten kennen. Mit der Zeit verschwanden die Sträucher jedoch aus den Gärten wahrscheinlich wegen ihrer vielen Stacheln. Die Früchte wurden nun in den letzten Jahren wieder entdeckt, vor allem auch deswegen, weil es Züchtern gelungen ist, die Anfälligkeit für Mehltau in den Griff zu bekommen.

Weiße Johannisbeeren (Ribes sativa)

  • Familie der Stachelbeergewächse (Grossulariaceae)
  • wurde früher zur Produktion von Wein kultiviert
  • Beeren besitzen durchscheinende Schale
  • weiß bis rosa, je nach Sorte
  • Fruchtreife ab Mitte Juli
  • Geschmack mild bis säuerlich mit viel Aroma
  • Früchte können roh genossen werden
  • halbschattiger bis sonniger Standort
  • durchlässiger, humoser Boden
  • regelmäßige Wasser- und Nährstoffgaben
Tipp: Die weißen Johannisbeeren sind milder als ihre schwarzen Schwestern und nicht so sauer wie die Roten Johannisbeeren. Daher eignen sie sich besonders gut zum Naschen direkt vom Strauch, wenn in Ihrem Haushalt Kinder wohnen.

Neue Beerensorten

Viele der hier vorgestellten neuen Beerensorten kommen aus fremden Ländern, wie zum Beispiel Amerika und werden auch in den hiesigen Breitengraden immer beliebter. So gibt es viele neue Kultsorten, die in der neuen Küche nicht mehr fehlen dürfen. Andere wiederum sind eigentlich alte Beeren, die es schon lange als Wildbeeren in den hiesigen Breitengraden gibt, jedoch erst jetzt für die Kultivierung im eigenen Garten entdeckt wurden.

Andenbeere (Physalis)

  • Physalis Kapstachelbeeren Andenbeere ursprünglich aus den Anden in Chile und Peru
  • Nachtschattengewächse
  • Gattung der Blasengewächse (Colutea)
  • auch als Kapstachelbeeren bekannt
  • verwandt mit unseren heimischen Tomaten
  • nicht winterhart
  • orange-gelbe Früchte in Hüllen aus Pergament
  • süß-säuerliches Aroma erinnert an Stachelbeeren
  • schützter, vollsonniger Standort
  • lockerer, frischer und feuchter Boden
Tipp: Auch wenn Sie die Physalis bisher nur aus dem Supermarkt kennen, lohnt sich auch ein Anbau im eigenen Garten. Denn trotz ihrer fehlenden Winterhärte ist die Pflanze ansonsten recht pflegeleicht. Auf einen Anbau im Gewächshaus sollten Sie jedoch verzichten, da hier die Sonne fehlt und die Früchte weniger aromatisch werden.

Cranberry (Vaccinium macrocarpon)

  • deutscher Name Großfrüchtige Mohnbeere
  • auch Kranbeere, Kranichbeere oder Kulturpreiselbeere
  • Heimat Nordamerika
  • Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae)
  • leuchtend rote Früchte im Oktober erntereif
  • sehr sauer
  • sät sich selbst aus
  • kalkarmer, leicht saurer humoser Torfboden
  • sonniger, windgeschützter Standort
  • benötigt viel Wasser und Dünger

Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)

  • Heidelbeerstrauch Blaubeerstrauch auch als Blaubeere bekannt
  • gehört zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae)
  • wachsen wild im Wald, können gepflückt werden
  • für den Garten Kultur-Heidelbeere wählen
  • aus der amerikanischen Blaubeere (Vaccinium corymbosum) weiterentwickelt
  • intensives Aroma
  • große blaue Früchte
  • durchlässiger, humoser, sandiger und mooriger Boden
  • sonniger Standort
  • immer ausreichend wässern
Hinweis: Wenn Sie Heidelbeeren pflücken, denken Sie daran Handschuhe zu tragen, denn die blauen Früchte färben sehr ab.

Honigbeere (Lonicera kamtschatica)

  • Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae)
  • Heimat ostsibirische Halbinsel Kamtschatka
  • auch als Blaue Honigbeere oder Maibeere bekannt
  • hell- bis schwarzblaue Früchte sind essbar
  • erste Reifezeit im April
  • süß und leicht aromatisch
  • sehr winterhart und robust
  • verträgt fast jeden Boden
  • halbschattiger bis sonniger Standort
  • genügend gießen und düngen

Lachsbeere (Rubus spectabilis)

  • Lachsbeere Beerensorten beheimatet im Nordwesten Amerikas
  • Familie der Rosengewächse (Rosaceae)
  • gehört zur Gattung der Himbeeren
  • auch als Pracht-Himbeere bekannt
  • Blüten erinnern an die englischen Rosen
  • daher auch Himbeerrose
  • gleichzeitig Zier- und Nutzpflanze
  • Früchte saftig, süß und himbeerähnlich
  • sonniger, warmer Standort
  • humose und nährstoffreiche Erde
Hinweis: Den Namen Lachsbeere hat die Frucht nicht aufgrund ihrer hellen Farbe sondern weil sie jedes Jahr zur Ankunft der Lachse im Columbia River reif ist. Der Name wurde ihr von den Ureinwohnern, den indigenen Völkern Amerikas gegeben.

Loganbeere (Rubus x loganobaccus)

  • Kreuzung aus Himbeer- und Brombeersorte
  • Familie der Rosengewächse (Rosaceae)
  • weit verbreitet in Amerika
  • entstand durch Zufall im Jahr 1881
  • längliche rote Früchte, ähnlich der Himbeere
  • ideales Klima in Weinanbaugebieten
  • halbschattiger Standort ohne direkte Mittagssonne
  • kalkarmer, humoser, trockener, frischer Boden
  • wenig gießen, verträgt Trockenzeiten
  • im Frühjahr für Austrieb düngen
Tipp: Ob für alte oder neue Beerensorten gilt, wenn gedüngt werden soll, eignen sich in den meisten Fällen Kompost, Hornspäne oder alternativ Beerendünger aus dem Handel. Nur wenige der hier vorgestellten Pflanzen benötigen einen anderen Dünger.

Moltebeere (Rubus chamaemorus)

  • Moltebeere Familie der Rosengewächse (Rosaceae)
  • auch Torf- oder Multbeere, Cloud- oder Nordic Berry
  • auch als Lapplands Gold bekannt
  • ursprüngliche Heimat Nordeuropa
  • Beeren im Handel sehr teuer
  • wilde Früchte dürfen nicht gesammelt werden
  • lichter Schatten unter Bäumen idealer Standort
  • vermooste, saure, humose und feuchte Erde
  • verträgt weder Kalk noch Salz
  • mit Dünger für Rhododendren versorgen

Rote Maulbeere (Morus Rubra)

  • beheimatet in Nordamerika
  • auch unter amerikanische Maulbeere bekannt
  • sehr hoher Wuchs
  • Zier- und Obstbaum
  • wohlschmeckende, süße und saftige Früchte
  • erntereif im Sommer
  • sonniger Standort
  • nährstoffreicher, feuchter Boden
  • in heißen Perioden gießen
  • im Frühjahr mit Kompost düngen
Idee: Wenn Sie wissen möchten, wann der Winter in einem Jahr vorbei ist und Sie mit Ihrer jährlichen Gartengestaltung beginnen können, dann sollten Sie die Rote Maulbeere in Ihrem Garten kultivieren. Denn hierbei handelt es sich um eine sogenannte Zeigerpflanze. Diese treiben erst aus, wenn der Frost vorbei ist und zeigen so den Frühling an.

Schisandra Beere (Schisandra chinensis)

  • auch Wu Wie Zi Beeren („Beere der fünf Geschmäcker“)
  • ursprünglich in China beheimatet
  • Schisandra Beere sattrote Blätter
  • knallrote Früchte
  • Fruchttrauben ähneln Johannisbeeren
  • Geschmack zwischen salzig, scharf, bitter und süß
  • sonniger Standort ohne direkte Mittagssonne
  • torfige, sandige, durchlässige leichte Erde
  • zweimal im Jahr düngen
  • regelmäßig gießen

Taybeere (Rubus fruticosus x idaeus)

  • junge Kreuzung aus Him- und Brombeeren
  • Heimat Schottland
  • Familie der Rosengewächse (Rosaceae)
  • Früchte ähneln den Himbeeren
  • aromatisch, fruchtig süß
  • hohe Ernteergebnisse
  • halbschattiger bis sonniger und warmer Standort
  • durchlässiger, humoser, leicht feuchter Boden
  • in trockenen Perioden ausreichend wässern
  • regelmäßig im Frühjahr düngen