Gartenpflanzen Ziersträucher & Sträucher

Japanische Zierquitte, Chaenomeles – Pflege und Schneiden

Japanische Zierquitte Chaenomeles

Zierquitten sind ausladende Sträucher, die zwischen März und April mit ihrer ziegelroten, weißen oder rosafarbenen Blütenpracht einen Hauch fernöstlichen Flairs aus ihrer Heimat in unsere Gärten bringen. Sie werden auch deshalb gerne als Ziersträucher im Garten angepflanzt, weil sie im Herbst herrlich duftende und essbare Früchte hervorbringen, die in ihrer Form Birnen oder Äpfeln ähneln, aber mit einer Größe von vier bis fünf Zentimetern deutlich kleiner ausfallen.

Weltweit gibt es nur wenige bekannte Arten

Zierquitten erreichen eine Breite von etwa zwei Metern und eine Wuchshöhe von ein bis fünf Metern. Die bekanntesten Arten der Zierquitte, die auch Scheinquitte genannt wird, sind:

1. Japanische Zierquitte

  • meist ziegelrote Blüte
  • Wuchshöhe etwa ein bis zwei Meter
  • dunkelgrünes Laub
  • niedrige Sorten (etwa ein Meter): Simonii, Carl Ramcke, Vesuvius

2. Chinesische Zierquitte

  • oftmals rote Blüte
  • Wuchshöhe: bis zu fünf Meter
  • hell- bis mittelgrüne Blätter

Inzwischen haben Baumschulen und Gärtnereien eine Vielzahl von Hybriden im Angebot, die meist aus Kreuzungen zwischen den beiden genannten Arten hervorgegangen sind. Während alle ursprünglichen Arten starke Dornen besitzen, sind auch Hybride zu bekommen, die keine Dornen mehr bilden (wie Cido).

  • mittelhohe Sorten: Andenken an Carl Ramcke (rosa Blüten) oder Orange Star (orange Blüten)
  • hohe Arten (ab drei Metern): Nivalis (weiße Blüte), Chaenomeles speciosa (rot)

Standort

Zierquitten lieben die Sonne, deshalb ist eine Pflanzung in südlicher Richtung ideal für die Pflanzen. Breit wachsende Arten eignen sich hervorragend als Bodendecker oder zur Hangbepflanzung. Chaenomeles wachsen auch auf relativ kargen Böden gut. An einem nährstoffarmen Standort benötigen sie im Frühling ein wenig organischen Dünger wie Kompost oder Stallmist.

  • Boden: lehmhaltig, nährstoffreich, wasserdurchlässig
  • Standort: halbschattig, besser sonnig
  • verträgt auch kalkhaltige Böden
  • keine Staunässe

Pflanzung und Pflege

Japanische Zierquitte Chaenomeles Zierquitten können entweder im Frühjahr (April) oder im Herbst ins Freiland gepflanzt werden. Die beste Zeit ist im Oktober. Dann haben die Pflanzen noch genügend Zeit, vor dem Winter neue Wurzeln auszubilden und anzuwachsen. Sind Bodenbeschaffenheit und Lichtverhältnisse optimal, benötigen sie keine besondere Pflege und müssen auch nicht zusätzlich gedüngt werden. Ist die Witterung lange trocken oder auch sehr heiß, müssen die Zierquitten unbedingt durchdringend gewässert werden, da sie ansonsten Blüten oder Früchte verlieren oder gänzlich vertrocknen. Das Anpflanzen ist einfach, benötigt aber ein wenig Vorbereitung:

  • Vor dem Pflanzen: Boden gut umgraben und auflockern.
  • Ausreichend großes Loch ausheben.
  • Empfehlenswert: Mindestens fünffache Größe des Wurzelballens
  • Wurzelballen gut wässern.
  • Bei magerem Boden: Lehm zufügen.
  • Reifen Kompost oder Stallmist als Dünger untermischen.
  • Bei verdichtetem Boden: Blähton als Drainageschicht
  • Pflanze über dem Pflanzloch aus dem Topf heben und einsetzen.
  • Wurzelballen im Netz: Netz im Pflanzloch aufschneiden und entfernen.
  • Beschädigte Wurzeln abschneiden.
  • Loch mit Erde auffüllen.
  • Erde leicht antreten, sodass eine leichte Vertiefung verbleibt.
  • In die Vertiefung wässern.

Zierquitten benötigen viel Platz. Beim Pflanzen sollte ausreichend Platz zu Nachbarpflanzen einkalkuliert werden. Hecken werden mit einem Pflanzabstand von einem Meter angelegt. Damit der Boden die Feuchtigkeit gut speichern kann, ist eine dicke Schicht Rindenmulch hilfreich.

Schneiden

Bei Zierquitten bilden sich die Blüten erst an den Zweigen, wenn das Holz dort mindestens zwei Jahre alt ist. Neue, grüne Triebe und Astspitzen, die noch nicht verholzt sind, bleiben in den ersten Jahren blütenlos. Gärtner, die auf eine üppige Blüte hoffen, sollten bei einem Schnitt sehr vorsichtig vorgehen. Im Allgemeinen gilt: Lieber weniger schneiden. Werden regelmäßig die Triebspitzen entfernt, belohnt dies die Pflanze mit einem buschigeren Wuchs. Zierquitten wachsen nur sehr langsam, daher reicht es bei älteren Pflanzen völlig aus, wenn sie alle zwei bis drei Jahre einen leichten Schnitt bekommen. Erstmalig wird frühestens im dritten Jahr geschnitten.

Mai bis Juni: Direkt nach der Blüte können vorsichtig die Triebspitzen gekürzt werden.
Jederzeit: Einzelne, sehr lange Triebe, nach innen wachsende oder sich kreuzende Äste können jederzeit gekürzt werden.

Winter: In der Ruhephase werden das alte Holz und vertrocknete Zweige boden- oder astnah gekürzt.
Verjüngungsschnitt:

Japanische Zierquitte Chaenomeles Völlig verwilderte Sträucher können, wenn dies nötig ist, auch schon im März geschnitten werden. Besser ist allerdings auch hier bis nach der Blüte zu warten. Bei einem Verjüngungsschnitt sollte folgendermaßen vorgegangen werden:

  • Der Strauch muss gut in Augenschein genommen werden.
  • Nicht nur die äußeren Zweige schneiden.
  • Auch die im Herzen des Strauches kürzen.
  • Etwa ein Drittel der Zweige abschneiden.
  • Schnitt gleichmäßig über den Strauch verteilen.
  • Diesen Schnitt in den nächsten Jahren wiederholen.
  • Nach drei Jahren ist der Strauch dann komplett verjüngt.

Hecken
Hecken können auch sich selbst überlassen werden und verwildern. Wer allerdings eine bestimmte Form oder buschiges Wachstum bevorzugt, kann seine Hecke auch etwas radikaler schneiden, damit die Form erhalten bleibt. Die Folge daraus ist dann allerdings, dass die Pflanzen im kommenden Frühjahr nur sehr spärlich blühen werden. Denn zunächst bilden sich lange blütenlose Triebe. Aus jungen Pflanzen eine dichte Hecke heranzuziehen, verlangt Geduld. Hier ist ein vorsichtiger Schnitt etwa zwei bis drei Mal pro Jahr notwendig. Es dauert Jahre, bis die Hecke dann blickdicht wird.

Spalierpflanzen
Die Zierquitte eignet sich hervorragend als Spalierpflanze. Gerade für schmucklose Haus- oder Garagenwände ist sie durch ihre lange leuchtende Blüte eine Bereicherung. Bei Spalierpflanzen müssen regelmäßig die Triebe in die gewünschte Richtung gebogen oder festgebunden werden. Äste, die in die falsche Richtung wachsen, werden entfernt.

Vermehrung

Da die Aussaat von Samen aus der Zierquitte sehr langwierig ist, empfiehlt sich die Vermehrung durch Stecklinge im Frühsommer während der Wachstumsphase.

  • Mehrere lange Triebspitzen abschneiden (mindestens 20 Zentimeter).
  • Das untere Stängelende von Blättern befreien.
  • Schnittstelle etwa zwei Stunden im Schatten antrocknen lassen.
  • An halbschattigen Orten im Garten etwa zehn Zentimeter tief in die Erde stecken.
  • Bis zur Bewurzelung regelmäßig gießen.
  • Die Bewurzelung ist an der Bildung neuer Blätter oder Triebe zu erkennen.

Alternativ kann der Steckling auch in ein Glas mit Wasser gestellt werden. Hat er genügend Wurzelwerk ausgebildet, wird er vorsichtig in einen Topf mit einem Gemisch aus Lehm, Sand und Humus gesetzt. Die neuen Pflänzchen sollten dann für etwa zwei Jahre im Topf verbleiben, um zu verhindern, dass sie durch Kälte geschädigt werden.

Beachten: Die Stecklinge immer so schneiden, dass am unteren Ende zwei bis drei schlafende Augen sind. Diese werden dann in der Erde Wurzeln bilden. Der Steckling wird dann bis zum dritten Auge (etwa zehn Zentimeter) in die Erde gesteckt. Dies geschieht entweder im Garten an einem schattigen Ort oder auf einem warmen Küchenfensterbrett in Töpfen. Die Erde darf während der Wurzelbildung nicht völlig austrocknen. Zu viel Wasser führt allerdings zu Schimmelbildung oder Verfaulen der Stecklinge.

Anzucht aus Samen

Japanische Zierquitte Chaenomeles Im Winter werden die Früchte, die sich leuchtend gelb oder auch rötlich am Strauch gebildet haben, weich und zerbrechen. Sie sind ein willkommenes Futter für heimische Vögel, die zum Überwintern in unseren Gärten bleiben. Viele Gärtner können beobachten, dass eine Aussaat in anderen Teilen des Gartens durch die Vögel vorgenommen wird. Diese Pflänzchen können problemlos ausgegraben und an anderer Stelle eingepflanzt werden. Geduldige Gärtner können Zierquitten auch selbst aus Samen ziehen. Dies gestaltet sich zwar etwas aufwendig, ist aber durchaus erfolgsversprechend. Hierzu müssen die Samen über mehrere Wochen bei einer Temperatur knapp über dem Gefrierpunkt feucht gelagert werden. Diesen Vorgang nennt man Stratifikation. Die Samen einiger Pflanzen benötigen zunächst eine Kälteperiode, damit sie keimen können. Hierzu gehört auch die Zierquitte:

  • Zeitpunkt: Winter (wenn die Früchte weich geworden sind)
  • Samen aus der Frucht entfernen.
  • Restliches Fruchtfleisch abwaschen.
  • Ein bis zwei Tage trocknen lassen.
  • Schichtweise in eine flache Schale mit feuchtem Sand geben.
  • Mit Folie oder Plastiktüte abdecken.
  • Den ganzen Winter über im Kühlschrank aufbewahren.
  • Ab März auf die Fensterbank stellen.
  • Täglich Folie kurz entfernen und lüften.
  • Stets feucht halten.
  • Staunässe vermeiden.
  • Dauer bis zur Keimung: mindestens zwei Monate, manchmal länger
  • Vereinzelung: ab etwa fünf Zentimeter Größe
  • Erde: Nährstoffarme Anzuchterde oder Kakteenerde
  • Nach zwei Jahren im Frühjahr ins Freiland setzen.

Die Zucht aus Samen ist zwar aufwendig, aber durchaus erfolgsversprechend. Weil meist nur ein gewisser Anteil der Samen wirklich keimt, sollten ein paar zusätzliche Samen ausgesät werden.

Früchte

Im Gegensatz zu manch anderen Ziergewächsfrüchten sind die etwa fünf Zentimeter großen und leuchtend gelben oder auch rötlichen Quitten essbar. In rohem Zustand sind sie allerdings recht hart, deshalb sollten sie vor dem Verzehr gekocht werden. Ungekocht sind die Quitten recht lange haltbar. Sie verfügen über einen hohen Vitamin-C-Gehalt und beinhalten nur wenig Zucker. Die Ernte sollte möglichst kurz vor den ersten strengen Frösten erfolgen.

Zierquitten sind in der Lage, sich selbst zu bestäuben, sodass sich auch bei einer einzelnen Pflanze Früchte bilden können. Fällt die Ernte mager aus, kann das zum einen daran liegen, dass der Strauch zu trocken gehalten wurde, dann wirft er Früchte ab. Sind trotz ausreichender Feuchtigkeit wenig Früchte an der Pflanze, kann man den Ertrag an den winzigen Quitten erhöhen, indem zwei oder mehr zusätzliche Zierquitten im Garten gepflanzt werden. Als Partner eignen sich alle Zierquittenpflanzen der gleichen Sorte oder solche mit einfachen Blüten (ungefüllte Blüten).

Überwintern

Japanische Zierquitte Chaenomeles Nicht nur zur Blüte im Frühling, sondern auch im Winter ist die Zierquitte eine Bereicherung für den Garten. Am fast schwarzen Holz hängen über die kalte Jahreszeit kugelige, leuchtend gelbe Früchte. Das wirkt nicht nur interessant, sondern bietet Vögeln Nahrung im sonst kargen Garten.

In ihrer Heimat in Asien sind die Pflanzen im Winter niedrigen Temperaturen und Frösten ausgesetzt. Die meisten Sorten der Zierquitten sind daher bis zu minus dreißig Grad winterhart. Auch bei längeren Kälteperioden und kalten Winden ist nicht viel zu befürchten. Lediglich in langen frostfreien, sonnigen Perioden im Winter benötigt die Pflanze im Freiland Wasser.

Krankheiten und Schädlinge

Zierquitten sind sehr pflegeleichte und robuste Pflanzen, die sehr selten von Parasiten oder Krankheiten befallen werden. Manchmal leiden sie unter Eisenmangel in Böden mit zu hohen pH-Werten. Dann ist es wichtig, den pH-Wert im Boden abzusenken. Der Boden enthält zwar meist genügend Eisen, dies ist aber bei hohen pH-Werten der Pflanze nicht zugänglich. Deshalb nützt es in den wenigsten Fällen, zusätzliches Eisen (als Dünger) aufzubringen. Erfolgversprechender ist eine Zugabe von saurem Boden oder Dünger. Verrottetes Nadellaub, das unter den Boden gemengt wird, kann hier oft Abhilfe schaffen. Im Handel sind auch spezielle Präparate erhältlich, die direkt in den Boden eingebracht oder dem Gießwasser beigemengt werden können.

Fazit
Zierquitten lieben einen sonnigen Standort im Garten. Wenn sie zudem auf einen nährstoffhaltigen, feuchten und gut wasserdurchlässigen Boden stehen, benötigen sie keine besondere Pflege oder Aufmerksamkeit. Die üppige Blütenpracht dauert ganze zwei Monate an. Im Herbst bilden sich, vor allem wenn mehrere Sträucher im Garten stehen, leuchtend gelbe kugelförmige Früchte, die den Garten über den ganzen Winter zieren und sowohl dem Gärtner als auch den heimischen Vögeln Nahrung bieten.