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Wurzelsperre für Himbeeren bauen: Anleitung

Wurzelsperre Himbeeren

Himbeeren sind eine Bereicherung für jeden Garten. Doch kann ihr ausgiebiges Wurzelwachstum schnell zu einem Problem werden. Mit der richtigen Anleitung für eine Wurzelsperre für Himbeeren erhalten Sie die Lösung.

Himbeeren – Wurzelsperre sinnvoll

Himbeeren sind zwar Flachwurzler, aber ihr Wurzelwachstum nimmt jedes Jahr mehr Fläche in alle Richtungen in Anspruch. Es bilden sich zwar dann auch einige Ableger aus Ausläufern, die eine höhere Ernte versprechen, aber es können auch einige Probleme dabei auftreten, die nicht unwesentlich sind:

  • Rubus idaeus Ärger mit den Nachbarn, wenn Wurzeln auf deren Grundstück herüberwachsen
  • Mehr Wurzelmasse bedeutet deutlich mehr Nährstoffe und Feuchtigkeit im Boden erforderlich
  • Wurzeln können mit anderen Pflanzen konkurrieren (Nährstoffe entziehen oder verdrängen)
  • Können unter Rasen wachsen und für unebene Fläche und Stolperfallen sorgen
  • Je umfangreicher das Wurzelwachstum, desto schwieriger Pflanze zu entfernen oder umzupflanzen

Funktion der Wurzelsperre

Wurzelsperren dienen dazu, um einen bestimmten Bereich in der Erde zu begrenzen. Die bestehen aus Materialien, durch welches die Wurzeln nicht hindurch gelangen und somit sich nicht unkontrolliert im ganzen Garten und/oder über die Grundstücksgrenzen hinweg ausbreiten können. Wichtig bei der Anbringung von Wurzelsperre ist, dass sie den Pflanzen dennoch ausreichend Platz in der Erde lassen, sodass sich diese trotzdem gut entwickeln können – aber eben nur innerhalb eines festgesetzten Raumes.

Ideal geeignete Materialien

  • Wurzelsperre Spezielle Rhizomsperrfolien aus etwa zwei Millimeter dickem Hochdruck-Polyethylen (erhältlich in jedem Gartenfachhandel)
  • Teichfolie mit einer Mindeststärke von 1.5 Millimeter
  • Bitumen Dachpappe (je dicker, desto stärker – empfohlen V13 mit 1.300 Gramm pro Quadratmeter)
  • Rostfreies Aluminiumblech
  • Raseneinfassungen

Zeitpunkt

Haben sich die Wurzeln bereits zu weit ausgebreitet, sollte die Wurzelsperre bei eingepflanzten Himbeeren stets erst nach der Abernte im Sommer oder Herbst gesetzt werden. Eventuell sind Wurzeln dabei zu kürzen oder werden stark verletzt. Beim Setzen im Frühjahr könnte dies negative Auswirkungen auf das Wachstum und insbesondere auf die Fruchtbildung haben.

Der beste Zeitpunkt zum Bauen von Wurzelsperren ist direkt beim Ein- oder Umpflanzen gekommen. Damit kann den Himbeersträuchern von Anfang an eine Wachstumsgrenze gesetzt werden. Zeit und Extra-Aufwand für das erneute/nachträgliche Graben sparen sich Hobbygärtner damit.

Setztiefe der Rhizomsperre

Himbeerwurzeln Trotz, dass die Himbeere zu den Flachwurzlern zählt, sollte die Setztiefe mindestens 40 Zentimeter betragen. Besondere Wuchskraft erhalten die Ausleger, wenn der Pflanze durch die Bereichsabgrenzung zu wenig Wasser und/oder Nährstoffe zur Verfügung stehen, was schnell vor allem im Sommer passieren kann. Dann „schickt“ sie ihre Ausleger auf der Suche danach, gegebenenfalls auch weiter in die Bodentiefe. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, wählt eine Setztiefe von etwa 60 Zentimeter, denn darunter gehen die Himbeerwurzeln in der Regel nicht.

Hinweis: Wurzelsperren sollten stets etwa fünf Zentimeter aus der Erdoberfläche herausragen, weshalb sie mindestens fünf Zentimeter höher sein sollten, als das Erdloch tief ist.

Wurzelsperrenfläche

Umrandung

Wurzelsperre Himbeeren Soll die Rhizomsperre den Wurzelbereich von Himbeeren vollständig umranden, sollte der Durchmesser etwa 40 Zentimeter größer sein, als die zu erwartende Wuchsbreite. Bei den meisten Sorten liegt diese zwischen 80 und 120 Zentimeter. Damit ergibt sich beispielsweise bei einer 80 Zentimeter Wuchsbreite einen Wurzelsperren-Durchmesser von 120 Zentimetern – bei 120 Zentimeter Breite 160 Zentimeter Durchmesser.

Hinweis: Wo Platz keine besondere Rolle spielt, ist es ratsam, die Wurzelsperrenfläche großzügig zu wählen, damit ausreichend Wasser gespeichert werden kann und Sie insbesondere an heißen Sommertagen nicht ständig zu gießen ist.

Längsabgrenzung

Wurzelsperre Himbeeren Oft wird eine Rhizomsperre auch nur dazu verwendet, damit die Wurzeln nicht ins Nachbargrundstück ranken, im eigenen Grundstück aber durchaus ausbreiten können. Dann ist die Wurzelkontrolle lediglich längs an die Grundstücksgrenze zu setzen. Wenn von einem Quadratmeter Mindestmaß ausgegangen wird, sollten längs gezogene Wurzelsperren in einem 50 Zentimeter Abstand zur Pflanzenmitte gesetzt werden. Da dies die seitliche Wurzelausbreitung provozieren kann, ist eine Länge der Rhizomsperre von mindestens der doppelten Maximal-Wuchsbreite empfehlenswert.

Benötigte Utensilien

  • Zollstock/Zentimetermaß
  • Spaten
  • Ausreichend tiefes und langes Wurzelsperrenmaterial
  • Verbindungsschiene für runde/ovale Wurzelsperren
  • Eventuell Schubkarre oder Plane für Bodenaushub (ratsam, wenn direkt Rasen anschließt)
  • Mulch

Anleitung

Himbeeren mit Wurzelsperre einpflanzen

Die einfachste Variante ist das Bauen von Wurzelsperren, wenn eh ein Pflanzloch zum Ein- und Umpflanzen auszuheben ist. Zu beachten ist Folgendes:

  • Rubus idaeus pflanzen auf Mindestgröße/Abstand/Tiefe achten
  • Pflanzloch rundherum glätten und abschrägen
  • Sperre auf entsprechende Tiefe leicht schräg einsetzen
  • offene Elemente sind zu verschließen (siehe „Geschlossene Wurzelsperre bauen“)
  • Erde großzügig mit Mulch mischen
  • normalen Pflanzvorgang vornehmen

Geschlossene Wurzelsperre für Himbeeren bauen

  • „offene“ Sperre in Graben setzen
  • Enden dabei überlappen lassen
  • sitzt sie richtig, Überlappungsbereich gut mit Fingern zusammendrücken und Sperre wieder herausziehen
  • Überlappung fest und dicht miteinander verbinden
  • zu weit überstehendes kann stehen bleiben oder abgeschnitten werden
  • einsetzen und fortführen, wie oben beschrieben
Tipp: Es gibt im Fachhandel/Baumarkt spezielle Verbindungsschienen. Diese werden einfach auf die beiden Enden geschoben und fest miteinander verschraubt oder verklickt, sodass sie dicht sind und keine Wurzeln einen Weg hindurch finden. Klebeverbindungen sind nicht empfehlenswert.

Nachträglich einsetzen

  • gewünschte Fläche wie zuvor beschrieben ausmessen und markieren
  • mit Spaten Graben entlang der Markierungen stechen
  • nicht sofort Gesamttiefe graben, sondern gleichmäßig rundherum Stück für Stück tiefer gehen (sonst Einbruchgefahr der Ränder)
  • Boden zur Erdoberfläche leicht abschrägen
  • Erdaushub wieder einfüllen (auf Innenseite der Sperre) und gut andrücken
  • um Pflanze herum Boden auflockern und mit Mulch anreichern