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Wüstenkohl, Kalanchoë thyrsiflora richtig pflegen

Wüstenkohl

Mit grau-grünen, rot umrandeten Schmuckblättern und einer majestätischen gelben Blüte, hinterlässt Wüstenkohl auf dem Betrachter einen nachhaltigen Eindruck. Wie wenig die tropische Schönheit mit heimischen, pflegeintensiven Kohlarten gemein hat, verdeutlicht überdies die genügsame Anspruchslosigkeit dieser zweijährigen, robusten Topfpflanze. Damit der exotische Sukkulent seinen charismatischen Charme versprüht auf dem sommerlichen Balkon oder der heimischen Fensterbank, bedarf es nur marginaler gärtnerischer Aufmerksamkeit. Erkunden Sie hier, wie Sie Kalanchoe thyrsiflora richtig pflegen.

Steckbrief

  • Pflanzenfamilie: Dickblattgewächse (Crassulaceae)
  • Populäre Art innerhalb der Gattung Kalanchoe
  • Trivialname: Wüstenkohl
  • Beheimatet im Buschland von Südafrika
  • Zweijähriger Sukkulent
  • Grau-grüne Schmuckblätter, eiförmig bis länglich-lanzettlich
  • Abgerundetes Laub, später rot umrandet
  • Wuchshöhe 75-150 cm
  • Gelber, duftender Blütenstand bis 30 cm Höhe im zweiten Jahr
  • Temperaturminimum 10 Grad Celsius

Nachdem Wüstenkohl sich im zweiten Jahr mit seiner Blüte eindrucksvoll in Szene setzte, stirbt die Pflanze ab.

Standort

Wüstenkohl

Dreh- und Angelpunkt einer fachgerechten Pflege von Kalanchoe thyrsiflora ist die Wahl eines adäquaten Standortes. Je näher die Licht- und Temperaturverhältnisse an die südafrikanischen Bedingungen heranreichen, desto prachtvoller entfaltet sich der markante Habitus. So sollte der Standplatz beschaffen sein:

  • Sonnig und warm
  • Temperaturoptimum von 18 bis 25 Grad Celsius
  • Idealerweise auf der Fensterbank am Südwest- oder Südostfenster
  • Auf dem Balkon geschützt vor prasselndem Regen

Im Gegensatz zu anderen tropischen Sukkulenten, stellt Wüstenkohl an die Luftfeuchtigkeit keine besonderen Ansprüche. Selbst bei trockener Heizungsluft macht die Zimmerpflanze nicht schlapp. Dennoch empfehlen wir während des Winters im Raum mit Wasser gefüllte Schalen oder einen einfachen Luftbefeuchter aufzustellen.

Hinweis: Wenngleich Kalanchoe thyrsiflora sich einen sonnigen bis vollsonnigen Platz wünscht, sollte die Pflanze nicht unvermittelt der prallen Sonne ausgesetzt werden. Bevor die tropische Schönheit auf den sonnendurchfluteten Balkon umsiedelt, wird sie daher im Verlauf von 1-2 Wochen am halbschattigen Ort an direktes Sonnenlicht gewöhnt.

Gießen und Düngen

Wüstenkohl Als typische sukkulente Pflanze, favorisiert Wüstenkohl ein wechselfeuchtes Substrat. Kommt es versehentlich zu kurzzeitiger Trockenheit, wird dieses Manko ohne weiteres toleriert, da die fleischigen Blätter reichlich Feuchtigkeit gespeichert haben. Es ist sogar von Vorteil, wenn der Wurzelballen antrocknet, da zu dieser Zeit Luft bis an die Wurzeln gelangt. Dieser Prozess trägt maßgeblich zu einer vitalen Pflanzengesundheit bei. Demgegenüber erweist sich jegliche Staunässe als letal, da diese regelmäßig in Wurzelfäulnis mündet. So gießen Sie Kalanchoe thyrsiflora richtig:

  • Weiches, zimmerwarmes Wasser unmittelbar auf den Topfballen geben
  • Erst dann wieder gießen, wenn die Substratoberfläche spürbar angetrocknet ist
  • Im Zweifel lieber etwas später wässern, als verfrüht

Trocknet das Dickblattgewächs unabsichtlich stark aus, ist für die Behebung des Dilemmas ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt. Erhielte die Pflanze jetzt einen Schwall Wasser, versetzte sie diese Maßnahme in einen Schockzustand. Idealerweise gießen Sie die geplagte Kalanchoe in kleinen Tranchen, verteilt über den Tag.

Tipp: Gesammeltes Regenwasser trägt dem Wunsch nach einem leicht sauren Substrat am besten Rechnung. Wo darauf kein Zugriff besteht, erfüllt abgestandenes Leitungswasser ebenfalls die Anforderungen von Wüstenkohl an eine möglichst niedrige Wasserhärte.

Eingetopft in vorgedüngte Sukkulentenerde, erübrigt sich in der Regel die zusätzliche Gabe von Dünger für die zweijährige Kultivierung. Besiedeln mehrere Exemplare ein Pflanzgefäß, ist der Vorrat an Nährstoffen nach dem ersten Jahr verbraucht. In diesem Fall empfehlen wir die monatliche Gabe von flüssigem Kakteendünger in der Zeit von April bis September. Im Verlauf der Winterruhe erhält Wüstenkohl grundsätzlich keinen Dünger.

Umtopfen

Kalanchoë thyrsiflora Erwarben Sie die Wüstenrose in einem zu knapp bemessenen Pflanzgefäß, ist der Topf nach dem ersten Jahr bereits restlos durchwurzelt. In diesem Fall pflanzen Sie das Dickblattgewächs im zeitigen Frühjahr um. Gleiches gilt, wenn die Blattrosetten die Erde vollständig bedecken. Aufgrund der flachen Wurzelbildung, kommen in erster Linie entsprechend flache Schalen in Betracht, die zwingend über einen Wasserablauf im Boden verfügen. Perfekt geeignet für die fachgerechte Pflege von Kalanchoe thyrsiflora ist ein mageres, gut durchlässiges Kakteensubstrat. Diese leicht saure Erde wird optimiert durch die Zugabe von 40 Prozent Lavagranulat oder Blähton. So verläuft das Umtopfen sachgemäß:

  • Über dem Wasserablauf eine 4-5 cm hohe Schicht aus Tonscherben ausbreiten als Drainage
  • Die Wüstenrose austopfen, um alle verkümmerten und abgestorbenen Blätter zu entfernen
  • Unter Beibehaltung der bisherigen Pflanztiefe einsetzen in die frische Erde
  • Schluckweise angießen mit weichem, handwarmem Wasser
Hinweis: Befindet sich die soeben erworbene Wüstenrose in gängiger Blumenerde, steht als erste Pflegemaßnahme ein Umtopfen auf dem Programm in magere, saure Kakteen- oder Sukkulentenerde, angereichert mit Sand, Perlite oder Lavagranulat.

Überwintern

Fällt die Quecksilbersäule dauerhaft unter die 10-Grad-Marke, endet der sommerliche Aufenthalt unter freiem Himmel. Damit Wüstenkohl gesund und munter durch den Winter kommt, um im nächsten Jahr mit seiner Blüte zu protzen, kommt es auf diese Aspekte an:

  • Von Oktober bis März hell und frostfrei platzieren bei 12-18 Grad Celsius
  • Sehr sparsam gießen und nicht düngen
  • Den Wurzelballen zwischen den Wassergaben gut antrocknen lassen

Je höher die Temperaturen während des Winters, desto mehr Licht ist erforderlich für eine erfolgreiche Überwinterung. Im Zweifel ergänzen Sie das natürliche Licht mit einer Pflanzenlampe, die etwa 20 cm über dem Wüstenkohl positioniert wird. Befindet sich der Standort im hellen Wintergarten oder auf der Süd-Fensterbank, erübrigt sich dieser Aufwand.

Vermehren

Kalanchoë thyrsiflora

Im Anschluss an die eindrucksvolle Blüte, haucht die Wüstenrose ihr zweijähriges Leben aus. Wer ihr florales Gastspiel auf dem Balkon und der Fensterbank erleben durfte, wünscht sich in der Regel eine Fortsetzung. Wie gut, dass sich Kalanchoe thyrsiflora ganz einfach mit Blattstecklingen vermehren lassen. So gehen Sie dabei vor:

  • Im Frühjahr ein gesundes Blatt mit einem scharfen, desinfizierten Messer abschneiden
  • Mithilfe einer Rasierklinge einen dünnen Streifen abschneiden, um das Pflanzengewebe freizulegen
  • Einen kleinen Topf füllen mit Pikiererde oder Torf-Sand
  • Wahlweise den Blattsteckling aufrecht einsetzen oder horizontal auf das Substrat legen und beschweren

Nachdem das Substrat leicht angefeuchtet wurde, stülpen Sie eine transparente Haube über. Dank des tropischen Mikroklimas entwickeln sich zügig kleine Pflänzchen entlang der Schnittränder. Halten Sie während dieser Zeit den Blattsteckling konstant feucht am halbschattigen Standort. Haben Ihre sukkulenten Zöglinge eine Wuchshöhe von 2-3 cm erreicht, werden diese mit der Rasierklinge abgetrennt. Jetzt verfügen die Winzlinge über das Potenzial zum adulten Wüstenkohl, wenn sie nach dieser Anleitung richtig pflegen.

Fazit
Hobbygärtner mit knapp bemessener Zeitkapazität sind mit Wüstenkohl gut beraten, um den sommerlichen Balkon oder die heimische Fensterbank kreativ zu dekorieren. Findet das südafrikanische Dickblattgewächs einen sonnigen Standort vor, bedarf es nur noch geringer gärtnerischer Zuwendungen. Um Kalanchoe thyrsiflora richtig zu pflegen, sind keine nennenswerten Vorkenntnisse erforderlich. Im Sommer mäßig und im Winter schlückchenweise gegossen mit weichem Wasser, kann bei der zweijährigen Topfpflanze auf die Gabe von Dünger verzichtet werden. Nachdem der ornamentale Sukkulent im zweiten Jahr mit gelber Blüte prahlte, stirbt er ab. Wie gut, dass sich das florale Schauspiel dank unkomplizierter Vermehrung mittels Blattstecklingen alljährlich wiederholen lässt.