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Weiße Läuse auf Blättern: wer ist es? Was tun?

Weiße Läuse an Blättern

Kleine, weiße Punkte oder ein wollig-flauschiger Belag auf den Blättern bedeuten nichts Gutes. Denn dahinter stecken winzige Läuse, die sich vom Pflanzensaft ernähren. Wir verraten Ihnen, mit welchen weißen Läusen Sie es zu tun haben und wie Sie sie wieder loswerden.

Weiße Läuse bestimmen

Pflanzenläuse (Sternorrhyncha) können große Schäden anrichten. Um sie mit dem richtigen Hausmittel zu bekämpfen, ist es wichtig, die Art der Plage zu bestimmen. Hat der tierische Befall eine weiße Farbe, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um

  • Schmierläuse,
  • Blattläuse oder
  • Mottenschildläuse
Tipp: Da die einzelnen Tiere oft nur wenige Millimeter groß sind, sollten Sie für die genaue Bestimmung eine Lupe verwenden.

Schmierläuse

Zur Familie der Schmierläuse (Pseudococcidae), auch Wollläuse genannt, gehören ungefähr 1.000 Arten. Hierzulande ist jedoch die

  • Zitrusschmierlaus (Planococcus citri) und die
  • Langschwänzige Schmierlaus (Pseudococcus longispinus)

am häufigsten anzutreffen.

Erkennen

Weiße Läuse - Langschwänzige Schmierlaus (Pseudococcus longispinus)
Langschwänzige Schmierlaus (Pseudococcus longispinus)

An diesen Merkmalen erkennen Sie Schmierläuse

  • zwei bis vier Millimeter lang
  • Langschwänzige Schmierlaus erscheint aufgrund längerer Schwanzfäden größer
  • ovaler Körper
  • von weißer Wachsschicht bedeckt

Wirtspflanzen

An diesen Pflanzen fühlen sich Wohlläuse besonders wohl

  • Aloe Vera (Aloe vera)
  • Gummibaum (Ficus elastica)
  • Orchideen
  • Yucca-Palme (Yucca elepahntipes)
  • Hortensie (Hydrangea)
  • Zitronenbaum (Citrus x limon)

Schadbild

  • weiße Gespinste
  • weiße und wachsartige Ausscheidungen (zuckerhaltiger Honigtau)
  • lockt Rußtaupilze an
  • grauschwarzer Belag auf Pflanze
Schmierläuse am Geldbaum (Crassula ovata)
Schmierläuse am Geldbaum (Crassula ovata)
Hinweis: Da alle Merkmale gleichzeitig auftreten, wirkt der Befall wie ein weißer Flaum, der die Pflanze überzieht.

Die befallene Pflanze

  • kümmert,
  • bekommt gelbe und/oder verformte Blätter und
  • verliert Laub, Blüten und Früchte.

Schmierläuse bekämpfen

Das Bekämpfen der Plage richtet sich nach der befallenen Pflanze. Denn nicht jedes Hausmittel lässt sich bei jeder Pflanzenart anwenden. Zudem dauert die Behandlung eine gewisse Zeit, denn bei Schmierläusen kommt es nicht wie bei Blattläusen zu einem sofortigen Knock-Out.

Hinweis: Bei fortgeschrittenem Befall sollten Sie die Pflanze vor der Behandlung radikal zurückschneiden.

Seifenlösung

Eine Seifenlösung gegen Wollläuse hat den Vorteil, dass sie auch von empfindlichen Pflanzen, wie zum Beispiel Orchideen, vertragen wird. Für das Hausmittel lösen Sie

  • 2 Esslöffel Kern- oder Schmierseife (kein Spülmittel) in
  • einem Liter Wasser

auf. Danach wischen Sie die Pflanze mit der Lösung ab. Alternativ können Sie sie auch damit einsprühen. Wichtig ist, dass die Seifenlösung alle Pflanzenteile erreicht, denn Schmierläuse verstecken sich gern in Blattachseln und anderen schwer zugänglichen Stellen.

Weiße Läuse bekämpfen - Lösung aus Kernseife
Kernseifenlösung

Alkohol

Da Spiritus die schützende Wachsschicht der Läuse bzw. die wachsartigen Gespinste auflöst, ist der hochprozentige Alkohol ein bewährtes Mittel gegen Schmierläuse. Während Kakteen Spiritus verkraften, sollten sie bei anderen Pflanzen vorsichtig sein, denn nicht alle Arten vertragen eine derartig aggressive Behandlung.

Gehen Sie wie folgt vor:

  • bei anfänglichem Auftreten: Spiritus mit einem Wattestäbchen auf die Läuse tupfen
  • bei fortgeschrittenem Befall: Pflanze gründlich einsprühen
Tipp: Testen Sie vor der Behandlung an einer Stelle, ob die Pflanze den Spiritus verträgt.

Ölhaltige Mischungen

Ölhaltige Mittel legen sich wie ein Film um die Plagegeister und lassen sie ersticken. Da die Ölmischung aber auch die Pflanzenporen verklebt, sollte dieses Hausmittel nur auf kleinen Flächen zum Einsatz kommen. Zutaten für die Mischung sind:

  • 2 Esslöffel Raps-, Niem- oder Olivenöl
  • 1 Liter Wasser
  • etwas Schmierseife (als Emulgator)

Haben Sie alle Zutaten zusammengemischt, tragen Sie die Ölmischung mit einem Pinsel direkt auf die Läuse etc. auf. Wenn Sie die Wirkung verstärken möchten, geben Sie der Mischung 15 Milliliter Spiritus hinzu.

Schmierläuse an Orchidee
Hinweis: Ölhaltige Mittel sind keine Lösung für weichblättrige Pflanzen, wie zum Beispiel Orchideen, da sie auf die Ölmischung äußerst empfindlich reagieren.

Blattläuse

Die Familie der Blattläuse (Aphidoidea) umfasst 5.000 bekannte Arten. Etwa 800 Blattlausarten leben in Mitteleuropa. Während den grünen und schwarzen Vertretern ihr schlechter Ruf vorauseilt, führen die weißen Exemplare hierzulande noch ein Schattendasein, da sie meistens nicht als Aphidoidea erkannt werden. Nichtsdestotrotz geht von ihnen die gleiche Gefahr aus wie von ihren andersfarbigen Verwandten.

Erkennen

  • nur wenige (bis zu sieben) Millimeter groß
  • mit Saugrüssel
  • vermehren sich explosionsartig
  • bilden Kolonien
  • bevorzugt an frischen Blättern und Knospenansätzen

Schadbild

Im Unterschied zu den Schmierläusen bildet sich bei einem Befall mit weißen Blattläusen kein wolliger Flaum. Das tierische Schadbild setzt sich zusammen aus

  • den Läusen und
  • ihren klebrigen Ausscheidungen (Honigtau)

An der Pflanze sind

  • verkrüppelte Knospen und Triebspitzen
  • gekräuselte Blätter
  • teilweise Gelbfärbung
  • Honigtau
  • auf und ab krabbelnde Ameisen

Indizien für einen Befall.

Gekräuselte Blätter an Johannisbeeren
Blattlausbefall an Johannisbeeren

Blattläuse bekämpfen

Gegen die weiße Plage helfen alle Hausmittel, die Sie auch für grüne oder schwarze Blattläuse verwenden.

Schmierseifenlösung

Für die Lösung mischen Sie

  • 50 Gramm Schmierseife (Kaliseife) mit
  • einem Liter Wasser

Zum Bekämpfen sprühen Sie die Pflanze mit der Lösung ein. Haben Sie den Befall frühzeitig entdeckt, können Sie die Blätter auch mit einem getränkten Tuch abwischen.

Tipp: Um die Wirkung zu verstärken, fügen Sie 20 Milliliter Alkohol (Spiritus) hinzu.

Neemöl

Für dieses Mittel mischen Sie

  • etwa 30 Tropfen Neemöl (aus der Apotheke oder dem Drogeriemarkt) mit
  • einem Liter Wasser

Zur Bekämpfung sprühen Sie die Pflanze mit der Mischung ein. Falls nötig, wiederholen Sie die Anwendung.

Mottenschildlaus

Von den etwa 1.500 Arten der Aleyrodoidea leben in Mitteleuropa 17. Besser bekannt sind die Schädlinge unter der Bezeichnung „Weiße Fliege“, die folgende Lausarten umfasst:

  • Gewächshausmottenschildlaus (Trialeurodes vaporariorum)
  • Tabakmottenschildlaus (Bemisia tabaci)
  • Kohlmottenschildlaus (Aleyrodes proletella)
  • Eschen-Weiße Fliege (Siphoninus phillyreae)
Weiße Fliege - Tabakmottenschildlaus (Bemisia tabaci)
Tabakmottenschildlaus (Bemisia tabaci)

Während Tabak-, Kohl- und Eschen-Weiße Fliege auf bestimmte Pflanzen spezialisiert sind, ist die Gewächshausmottenschildlaus nicht sehr wählerisch. So befällt diese Art Pflanzen aus 84 Pflanzenfamilien. Hierzulande tritt sie vor allem im Gewächshaus und in der Wohnung auf.

Weiße Fliege erkennen

  • fliegen bei Berühren der Pflanze auf
  • ca. 1,5 mm lang
  • Eier sogar nur 0,1 mm
  • gelbgrüne Punkte auf Blattunterseite

Wirtspflanzen

  • Tomaten (Solanum lycopersicum)
  • Paprika (Capsicum)
  • Kohlarten (Brassicae)
  • Geranien (Pelargonium)
  • Fließiges Lieschen (Impatiens walleriana)
  • Rhododendron

Schadbild

An diesen Merkmalen zeigt sich ein Befall mit der Weißen Fliege

  • Pocken auf Blättern
  • gelbe Blattverfärbungen
  • vertrocknete Blätter
  • Blattabwurf

Außerdem scheiden die Tiere Honigtau aus, der wiederum idealen Nährboden für Rußtaupilze bietet.

Weiße Fliege bekämpfen

Zum Loswerden der Plage sollten Sie alle Blätter, auf welchen sich Eigelege befinden, entfernen. Zudem haben sich auch hier Hausmittel wie

  • Schmierseifenlösung oder
  • Ölmischungen (Neem-Öl)

bewährt.

Gelbtafel
Tipp: Um die Population der adulten Tiere zu verringern, stellen Sie klebrige Gelbtafeln auf.

Häufig gestellte Fragen

Welche natürlichen Fressfeinde helfen gegen weiße Läuse?

Gegen weiße Läuse kommen Marienkäfer und Florfliegen zum Einsatz. Bei den Schmierläusen helfen diese Fressfeinde jedoch nur, wenn es sich um die Zitrusschmierlaus handelt. Denn Marienkäfer und Florfliegen haben es auf die Eier der Läuse abgesehen.

Welche vorbeugenden Maßnahmen schützen meine Pflanzen?

Der beste Schutz ist eine gute Pflege und ein idealer Standort. Brennnesselsud stärkt die pflanzeneigenen Abwehrkräfte. Knoblauch wehrt Blattläuse ab, da sie den Geruch nicht mögen.