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Pflanzzeit von Rhabarber | Wann und wie pflanzen?

Rhabarber

Rhabarber ist ein widerstandsfähiges und vergleichsweise robustes Gewächs, sofern man die richtige Pflanzzeit und die passenden Standortbedingungen wählt. Denn der Starkzehrer kann unter anderem nur dann gut gedeihen, wenn ausreichend Nährstoffe und Platz vorhanden sind. Worauf es beim Pflanzen neben dem Zeitpunkt ebenfalls ankommt und welche Tipps dabei hilfreich sind, zeigt unsere Anleitung.

Standortbedingungen

Bei dem Rhabarber – in der botanischen Fachsprache auch als Rheum rhabarbarum bekannt – handelt es sich um einen sogenannten Starkzehrer. Das bedeutet, dass das Gewächs große Mengen an Nährstoffen benötigt. Diesen Faktor muss man auch bei der Standortwahl beziehungsweise bei der Vorbereitung des Pflanzplatzes berücksichtigen. Zudem ist auf einige Besonderheiten zu achten. Zudem sollten die folgenden Standortbedingungen gegeben sein

  • Rhabarber Rhabarber benötigt viel Licht, halbsonnige und sonnige Standorte sind ideal
  • ein geschützter Standort sorgt für gute Gesundheit und hohen Ertrag
  • der Platzbedarf und liegt bei einem Quadratmeter pro Pflanze
  • durch Wurzellängen von bis zu zwei Metern muss das Pflanzloch wenigstens 70 oder 80 Zentimetern aufweisen

Substrat und Nährstoffe

Ein weiterer entscheidender Faktor für den Rhabarber ist neben ausreichend Licht, Schutz und einem möglichst tiefen Pflanzloch auch die gewählte Erde. Diese sollte frisch, tiefgründig und locker sowie nährstoffreich sein. Eine gute Basis bildet normale Gartenerde die direkt beim Ausheben des Grabloches gewonnen werden kann. Wichtig hierbei ist, dass sich an dem Standort zuvor kein anderer Starkzehrer befand. Denn dann muss sich das Substrat zunächst erholen und wieder mit neuen Nährstoffen angereichert werden. Zudem sind die folgenden Punkte zu beachten:

  • Erde bis in eine Tiefe von mindestens 70 bis 80 Zentimetern ausheben
  • Substrat auflockern
  • sehr dichte Erde mit einem kleinen Anteil Sand und Kies versehen
  • Wurzeln sowie Steine entfernen
  • Hornspäne und gut verrotteten Mist oder Kompost untermischen
  • das angereichte Substrat wieder in das Pflanzloch geben
Tipp: Wenn die Erde sehr lehmig ist und zur Verdichtung neigt, kann man den Anteil an Sand oder Kies erhöhen oder aber ein anderes, lockeres Substrat beimischen. Geeignet sind beispielsweise Gemüseerde oder Beeterde sowie Substrate für Kübelpflanzen.

Pflanzen Schritt für Schritt

Sind die idealen Standortbedingungen und die gewünschte Pflanzzeit ausgewählt und die Erde vorbereitet, kann man den Rhabarber ganz einfach einsetzen. Die folgende Anleitung hilft dabei:

  1. Pflanzloch An den Boden des ausgehobenen Pflanzlochs wird so viel Erde gefüllt, dass die Pflanze nach dem Einsetzen mit dem Erdspiegel abschließt.
  2. Während des Einfüllens sollte das Substrat schichtweise immer wieder leicht festgeklopft werden, um später nicht abzusinken.
  3. In die Mitte des Pflanzlochs wird nun zuerst ein Pflanzstab eingesetzt, der den Rheum rhabarbarum stabilisiert.
  4. Das Gewächs wird locker an den Pflanzstab gebunden, um diese halten zu können. Alternativ kann der Rhabarber jedoch auch einfach mit einer Hand festgehalten werden.
  5. Mit der freien Hand oder beiden Händen wird nun Erde angehäufelt und ebenfalls immer wieder festgeklopft, bis die Pflanze problemlos ohne gehalten zu werden von allein steht.
  6. Abschließend fehlt nur noch ein reichliches Wässern, um das Anwachsen der Wurzeln zu begünstigen.

Pflanzzeit von Rhabarber

Der beste Zeitpunkt für das Pflanzen des Rhabarbers liegt im Spätsommer oder zu Beginn des Herbstes, vor dem ersten Frost. Hierdurch kann das Gewächs bis zum Frühjahr anwurzeln, wodurch man bereits im ersten Standjahr mit einem guten Ertrag rechnen kann.

Rheum rhabarbarum Es ist jedoch ebenfalls möglich, den Rheum rhabarbarum im Frühjahr zu pflanzen. Gut geeignet ist der Zeitraum von März bis Mai. Vor Spätfrost sollten vor allem junge Gewächse dann jedoch leicht geschützt werden. Das kann beispielsweise durch spezielles Pflanzenvlies erfolgen, das über das Gewächs gelegt und rundum beschwert wird. Ein weiterer Vorteil dieser Maßnahme ist, dass der Rhabarber dabei zugleich verdunkelt wird. Das sorgt zum einen dafür, dass er früher im Jahr reif wird.

Zum anderen werden die Stangen gerader und länger. Auch geschmacklich kommt es zu einer Verbesserung, das Gemüse enthält dann weniger Säure. Allerdings kostet der frühere Austrieb die Pflanze einige Kraft, sodass die Maßnahme nicht jedes Jahr durchgeführt werden sollte. Bei Spätfrösten muss man das Gewächs nach dem ersten Standjahr ebenfalls nicht mehr schützen.

Hinweis: Den Rhabarber in ein Hügelbeet oder Hochbeet zu pflanzen bringt den Vorteil, dass der Zeitpunkt der Ernte früher im Jahr liegt. Hierdurch können für längere Zeit Stangen geerntet werden, was wiederum den Gesamtertrag erhöht.

Umsetzen und teilen

Einige Jahre nach dem Pflanzen ist der Boden verbraucht und der Nährstoffgehalt ist zu niedrig für den starkzehrenden Rheum rhabarbarum. Daher muss ein Umsetzen erfolgen. Dieses kann ebenfalls im Frühjahr oder im Herbst durchgeführt werden. Der richtige Zeitpunkt für diese Maßnahme ist nach etwa sieben Jahren gekommen. Länger als zehn Jahre sollte die Pflanze in jedem Fall nicht an der gleichen Stelle stehen.

Rheum rhabarbarum Das gilt auch dann, wenn die Standortbedingungen optimal sind und man das Gewächs regelmäßig düngt. Neben der Pflanzzeit von Rhabarber ist wiederum die Tiefe des Pflanzlochs zu berücksichtigen. Denn je älter der Rhabarber ist, umso tiefere Wurzeln konnte er ausbilden. Eine gute Orientierung für die Wurzeltiefe ist die Höhe der Blüte.

Während des Umsetzens kann zudem eine Teilung der Pflanze durchgeführt werden. Hierzu wird die Wurzel mittig mit einem scharfen Messer durchtrennt und in zwei gleich große Teile geschnitten. Im Anschluss sollten die Schnittstellen für einige Stunden abtrocknen dürfen. Hierdurch wird das Risiko für Fäulnis reduziert. Danach pflanzt man die Tochterpflanzen getrennt voneinander in einem Abstand von wenigstens einem Meter ein und pflegt sie wie zuvor.

Tipp: Kommt es während der Teilung oder des Umsetzens zu Schäden an der Pflanze, wie beispielsweise abgerissene Blätter oder abgeknickte Stangen, kann man diese direkt als Dünger für die Gewächse verwenden. Sie werden hierfür lediglich leicht zerkleinert und direkt auf die Erde gegeben oder leicht eingearbeitet.