Die aromatische Papaya gehört zu den beliebtesten tropischen Früchten und ist in fast jedem Supermarkt erhältlich. In ihrem Inneren befinden sich viele Kerne, die die meisten Menschen wegwerfen. Doch sind Papayakerne tatsächlich giftig oder sind sie sogar gesund?
Giftig oder gesund?
Viele Menschen essen Papaya nicht nur wegen des süßen, aromatischen Geschmacks sehr gern, sondern weil der bis zu 500 Gramm schweren Frucht zudem viele gesundheitsfördernde Eigenschaften zugesprochen werden. So soll der regelmäßige Genuss von Papaya etwa beim Abnehmen helfen, da die Frucht viele wertvolle Nährstoffe, aber mit nur ca. 35 Kilokalorien auf 100 Gramm sehr wenig Kalorien enthält.
Die meisten Menschen entfernen die im Inneren befindlichen, dunklen und kugelrunden Kerne vor dem Verzehr des Fruchtfleisches mit einem Löffel und werfen sie dann weg. Tatsächlich ist den wenigsten bewusst, dass man auch die Papayakerne essen kann. Ob frisch oder getrocknet, die Papayakerne enthalten viele wertvolle Nährstoffe und gelten daher als sehr gesund. Doch Vorsicht: Nur die Kerne vollreifer Früchte sind genießbar, wohingegen die Samen unreifer Papayas leicht giftig sind und daher Vergiftungserscheinungen wie diese verursachen können:
- Magenbeschwerden
- Magenkrämpfe
- Durchfall
- Kreislaufbeschwerden bis hin zu Schwächeanfällen
Die genannten Symptome können schon nach dem Genuss von wenigen Kernen – bei Erwachsenen genügen zwei bis drei, bei Kindern sogar nur ein Kern – auftreten. Deshalb sollten Sie nur die Samenkerne voll- bis überreifer Früchte essen.
Reifegrad testen
Eine reife Papaya erkennen Sie schon im Supermarkt an diesen Merkmalen:
- Schale grünlich-gelb gefärbt
- Schale weist viele Flecken und Streifen auf
- und gibt auf Fingerdruck leicht nach
Je stärker die Schale bei Fingerdruck nachgibt, desto reifer ist die Papaya. Zudem können Sie den Reifegrad mit dem Geruchstest überprüfen: Reife Früchte haben einen aromatischen, süßen Duft, der zum sofortigen Verzehr verlockt. Völlige Sicherheit erhalten Sie hingegen zu Hause, nach dem Aufschneiden der melonenähnlichen Frucht: Unreife Samenkerne sind nicht schwarz, sondern weiß oder grau. Zudem sind unreife Früchte einheitlich grün gefärbt und hart.
Positive Eigenschaften
Papayakerne aus reifen Früchten hingegen stecken voller wertvoller Inhaltsstoffe und gelten daher als überaus gesund. Die Samenkerne enthalten das Enzym Papain, welches aufgrund seiner aufspaltenden Wirkungen auf verschiedene Eiweiße als entschlackend und verdauungsfördernd gilt. Papain hilft dem Körper dabei, die in der Nahrung enthaltenen Eiweiße in Aminosäuren umzuwandeln und unterstützt das Verdauungssystem somit effektiv bei seiner Arbeit.
Zudem werden die Papayakerne traditionell zur Bekämpfung von Darmparasiten – etwa Würmern – verwendet, was verschiedene Studien (unter anderem aus Indien, 1985) bestätigen konnten. Des Weiteren unterstützen die Kerne der Papaya das Immunsystem, da sie die körpereigenen Radikalfänger und Killerzellen aktivieren. Diese wiederum sind dazu da, von Krankheitserregern befallene Zellen aufzuspüren und zu bekämpfen. Manche versprechen sich durch den Genuss von Papayakernen zudem eine präventive Wirkung auf bestimmte Krebserkrankungen, beispielsweise Darmkrebs.
Gegenanzeigen
Allerdings hat der Verzehr von Papayakernen auch Nebenwirkungen, weshalb Sie in diesen Fällen auf den Genuss verzichten sollten:
- bei Kinderwunsch
- bei einer Schwangerschaft
- in der Stillzeit
- wenn Sie einen sehr empfindlichen Magen / Reizdarm haben
- oder unter einer Darmerkrankung (z. B. Morbus Crohn) leiden
In früheren Zeiten verwendeten Männer die Kerne der Papaya als Verhütungsmittel, da sie – regelmäßig eingenommen – die Beweglichkeit der Spermien und damit die Fruchtbarkeit herabsetzen. Da Kinder auf Papain besonders empfindlich reagieren, kann der Magen-Darm-Trakt von Ungeborenen und Säuglingen stark gereizt und sogar geschädigt werden. Dasselbe gilt für erwachsene Personen, die bereits einen geschädigten Magen-Darm-Trakt haben.
Vorsicht bei Histamin-Allergie
Auf jeden Fall verzichten sollten Sie auch, wenn Sie auf Histamin allergisch sind oder empfindlich auf diesen Stoff reagieren. Zwar enthalten die Kerne nur sehr wenig davon, aber viele Menschen verspüren trotzdem die typischen allergischen Symptome.
Häufig gestellte Fragen
Getrocknete Papayakerne sind manchmal im Handel erhältlich, insbesondere in Reformhäusern oder Bio-Supermärkten – allerdings sind sie auch sehr teuer. Sie können die Kerne jedoch selbst trocknen: Zunächst muss das Fruchtfleisch sorgfältig entfernt werden, was am besten in einem feinen Sieb unter fließendem Wasser geschieht. Danach trocknen Sie die Kerne entweder im Backofen (maximal 75 Grad Celsius, 3 Stunden), in einem Dörrautomaten oder auf einem sauberen Handtuch flach ausgebreitet in der Sommersonne.
Die Kerne schmecken leicht scharf und erinnern geschmacklich etwas an die Blüten der Kapuzinerkresse. Aus diesem Grund werden sie auch gern wie Pfeffer gemahlen und zum Würzen von kalten und warmen Speisen verwendet. Früher, als echter Pfeffer noch sehr teuer war, streckten Händler diesen des Öfteren mit getrockneten Papayakernen. Sie können die Kerne aber auch so knabbern.