Gartenpflanzen Oleander

Oleander erfolgreich überwintern

Oleander überwintern

Fast jeder Pflanzenliebhaber, der den sonnenverliebten Oleander betrachtet, fühlt sich sofort in seinen Bann gezogen. Die eindrucksvolle Mittelmeerpflanze ist wunderbar dazu geeignet, sich das Gefühl von Meer und Sonne in den eigenen Garten oder im Winter ins Haus zu holen. Die charismatischen Blüten, die von Weiß, Lachs, über Rosa bis Rot reichen, verströmen Wohlfühlatmosphäre und Urlaubsstimmung. Der Oleander, den man auch gern im Volksmund Rosenlorbeer nennt, mag besonders unter Bedingungen gedeihen, die dem Mittelmeerraum ähnlich sind. Das heißt er benötigt sowohl im Sommer als auch im Winter einen ausreichend luftigen Standort. In der kalten Jahreszeit muss der Oleander aber auf jeden Fall im Haus oder Gewächshaus überwintern.

Sonnig, warm und regengeschützt

Oleander (Nerium oleander) bevorzugt einen sonnigen Standort, wie am Mittelmeer. Auch wenn sich die blütenreiche Pflanze ausgezeichnet an trockene Lebensräume anpassen Nerium oleander kann, so bevorzugt der immergrüne Strauch Standorte mit Wasservorkommen. Damit der Rosenlorbeer seine prachtvollen Blüten in voller Größe und möglichst in großer Anzahl ausbilden kann, benötigt er einen vor Wind und Regen geschützten Standort, der dennoch warm und sonnig ist. An der Südwestseite oder Südseite eines Hauses gedeiht er am besten und fühlt sich wohl. Dort erhält er auch am Abend noch Sonnenwärme, die von der Hauswand tagsüber gespeichert wird. Eine reiche Blüte hängt natürlich von umgebender Wärme und der Dauer der Sonneinstrahlung ab. In regenreichen Sommerzeiten blüht er dementsprechend weniger als in sonnenreichen Sommern. Oleander eignet sich sehr gut für die Bepflanzung von Kübeln und großen Trögen, die auf Terrasse, Balkon oder der Gartenwiese im Sommer Platz finden. Im Winter müssen die Kübel allerdings ins Haus geholt werden.

Stecklinge im Sommer schneiden

Wer gern mehrere sonnenhungrige Oleandersträucher auf Balkon und Terrasse stellen mag, der kann die Pflanzen selbst vermehren und sollte auf Folgendes dabei achten:

  • Die ideale Zeit dafür sind die Sommermonate.
  • Zur Stecklingsvermehrung von Oleander sind nur junge Triebspitzen ohne Blätter und ohne Knospen geeignet, damit alle Kraft in die Ausbildung von Wurzeln fließen kann.
  • Dafür werden mit einer gut geschärften Gartenschere oder einem Messer kleine Stängel von der Pflanze geschnitten, und zwar unterhalb des zweiten oder auch dritten Blattansatzes.
  • Die unteren Blätter werden danach vom Stängel entfernt.
  • Der so zugeschnittene Steckling wird nun in gut durchlässige Erde gesteckt oder in ein Gefäß mit Wasser gebracht.
  • Die Stecklinge sollten nun einen hellen Platz erhalten, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung.
  • Nach einigen Wochen, wenn die Stecklinge gut bewurzelt sind, können sie einzeln in größere Töpfe umgetopft werden.
  • Ungeeignet sind allerdings Triebe, die eh schon beim jährlichen Schnitt nach dem Überwintern anfallen, da diese nicht so gut anwurzeln können.

Ein Fußbad für den Rosenlorbeer

Nerium oleander Der Wasserverbrauch ist wie bei allen Pflanzen auch beim Oleander abhängig von der Sonnenbestrahlung und der die Pflanze umgebenden Wärme. Im Winter reicht es völlig aus einmal wöchentlich nachzusehen, wie feucht der Wurzelballen ist, da der Oleander in dieser Zeit kühl steht und nicht viel Wasser benötigt. Es wird nur gegossen, wenn der Wurzelballen trocken ist. In den Sommermonaten hingegen sollte der Oleander reichlich gegossen werden. Am besten steht die Kübelpflanze dann in einem Untersetzer, aus dem die Wurzeln auch aus dem durchgesickerten Gießwasser Nährstoffe aufnehmen können. An sehr heißen Tagen muss man den wunderschönen Rosenlorbeer bis zu drei Mal am Tag gießen, da er in dieser Zeit einen sehr hohen Wasserbedarf hat. Bleibt Wasser im Untersetzer stehen, so ist er immer ausreichend versorgt. Im Frühling ist vorgewärmtes Gießwasser am besten, damit der Oleander schneller zur Blüte kommt.

Oft wird geglaubt Oleander müsse im Sommer sowie im Winter mit Regenwasser gegossen werden. Das ist allerdings ein Irrglaube. Was anderen Pflanzen gut tut, schadet gerade dem Oleander. Mit der Zeit wird die Erde im Kübel sauer und die Pflanze kann die enthaltenen Nährstoffe gar nicht mehr aufnehmen. Mangelerscheinungen sind dann die Folge.

Einräumen und Überwintern

Rosenlorbeer Oleander sollte grundsätzlich so spät wie möglich in sein Winterquartier gelangen. Lediglich sollte der wunderschöne Strauch im späten Herbst an einen geschützten Standort in die Nähe einer Hauswand gebracht und mit etwas Vlies umhüllt werden. Auch an kalten Tagen können im Spätherbst Fröste auftreten, die aber für den Oleander nicht allzu große Probleme darstellen, da er bis zu minus fünf Grad Celsius aushalten kann. So kann das Überwintern des Oleanders hinausgezögert werden. Dadurch wird der Oleander robuster und abgehärteter. Erst im späten Herbst oder Anfang Winter wird der Rosenlorbeer in sein möglichst helles Winterquartier gebracht. Ideal ist fürs Überwintern eine Temperatur von null bis zehn Grad Celsius. Spätestens dann, wenn starke Fröste oder Dauerfrost vorherrschen, sollte der Oleander bereits in seinem Winterquartier eingeräumt sein.

Zum Überwintern eignet sich ein unbeheizter und heller Keller, eine Garage oder ein kalter Wintergarten. Ganz wichtig ist ausreichendes Lüften, damit eventuelle Pflanzenkrankheiten und Schädlinge nicht erst auftreten können, die sich gern beim Überwintern der Pflanzen in geschlossenen Räumen ansiedeln. Am besten wird während des wöchentlichen Gießens gleich nach Schädlingen oder möglichen Krankheiten Ausschau gehalten. So kann noch rechtzeitig reagiert und die Pflanze schnellstmöglich behandelt werden.

Raus aus dem Winter und rein in den Frühling

Rosenlorbeer Im Frühling kann man den Oleander wieder aus seinem Winterquartier räumen, je nach Überwinterungstyp entweder im zeitigen oder späten Frühjahr. Pflanzen, die bei einer Temperatur von unter zehn Grad Celsius überwintern konnten, kann man Anfang April bereits nach draußen setzen. Eventueller Nachtfrost macht Oleander auch kurz nach dem Überwintern nichts aus, denn ihre im Herbst und Winter erlangte Abhärtung ist ihnen erhalten geblieben. Wurde der Rosenlorbeer wärmer überwintert, da kein kalter Platz zur Verfügung stand, so beginnt die Pflanze schon oft in der späten Winterzeit mit dem Neuaustrieb und Wachstum. Diese Oleanderpflanze sollte noch nicht so früh ins Freie, sondern erst nach den Eisheiligen.

Egal wie die Pflanzen überwintern, sie sollten alle ganz langsam wieder an den Aufenthalt im Freien gewöhnt werden. So werden sie zunächst nach dem Ausräumen an einen schattigen Platz und noch nicht in die volle Sonne gebracht. Dort können sie sich erst einmal wieder an die Lichtverhältnisse im Freien gewöhnen.

Hungriger Blütenstrauch

  • Als Starkzehrer hat Oleander einen besonders hohen Nährstoffbedarf und ist besonders hungrig.
  • Von Anfang März bis Ende September sollte man für eine gute Entwicklung der Pflanzen ein- bis zweimal in der Woche mit flüssigem Dünger für Kübelpflanzen düngen.
  • Begonnen wird mit dem Düngen direkt nach dem Ausräumen aus dem Winterquartier.
  • Besonders nach dem Überwintern benötigt der Oleander für einen guten Start in die neue Wachstumsperiode kräftigende Nährstoffe.
  • Die erste Düngung sollte aber erst erfolgen, wenn der Oleander wirklich aktiv ist, was an den kräftigeren und dunkelgrünen Blättern zu erkennen ist.
  • Oleander Wer nicht wöchentlich düngen möchte, der kann zu einem Langzeitdünger greifen, der direkt auf Kübelpflanzen zugeschnitten ist und bis mindestens zehn Monate die Pflanzen optimal mit Nährstoffen versorgt.
  • Im Herbst sollte nicht mehr gedüngt werden, damit sich der Oleander auf das Überwintern vorbereiten kann und das Wachstum einstellt.
  • Nur gut verholzte Triebe sind dementsprechend frosthart.
  • Im Winter wird gar nicht gedüngt, da die Pflanzen dann keine Nährstoffe benötigen.

Wird eine Oleanderpflanze einmal versehentlich überdüngt, ist dies nicht so sehr tragisch, auch wenn die Blätter braun werden und es zu Blattrandnekrosen kommt. Der Dünger wird dann einfach mit Wasser aus der Erde gespült. Danach wird erst einmal nicht mehr gedüngt, damit sich die Pflanze erholen und wieder gesunde Blätter ausbilden kann.

Pflanzen richtig schneiden

Oleanderpflanzen benötigen einen jährlichen Formschnitt, den man nicht im Winter, sondern nach dem Ausräumen im Frühjahr bis in den Hochsommer hinein ausführt. Dabei wird ein Drittel der Triebe nah am Boden abgeschnitten. Blütenstände selbst werden nicht abgeschnitten, da sich an deren Spitzen Anlagen für neue Blüten befinden. Der Schlüssel für gesunde und vor allem blühwillige Pflanzen liegt im Verhältnis, wie weit in altes Holz und in jüngere Bereiche geschnitten wird. Neue Blütenknospen entwickeln sich an im Jahr zuvor ausgebildeten Zweigen.

Vor dem Überwintern der Oleanderpflanzen ist ein Rückschnitt eher nicht zu empfehlen, selbst wenn er nützlich erscheint. Die Wurzeln sind das ganze Jahr aktiv und würden dann mit wildem Austrieb reagieren. Und gerade im Winter braucht Oleander möglichst viel Platz zum Überwintern. Sie benötigt also keine weiteren Zweige, die nur den Platz einschränken würden.

Schädlinge und Krankheiten

Gerade im Winterquartier kann es oft zum Befall mit Spinnmilben, Schmier-, Blatt- und Wollläusen kommen. Aber auch im Sommer- oder Herbstquartier kann dies passieren. Vor allem befallen Spinnmilben gern Pflanzen, die in besonders geschützten Ecken stehen.

Marienkäfer Zur Bekämpfung von saugenden Insekten, besonders von Blattläusen, eignen sich am besten Marienkäfer. Ein einziger dieser lieblichen Käfer kann bis zu 100 Blattläuse an einem Tag verspeisen. 400 bis 550 kann sogar eine Marienkäferlarve verdrücken. Da es diese Tierchen so gut wie überall auf Wiesen, vornehmlich auf Klatschmohn, Buchweizen, Scharfgarbe, Kamille oder Dill gibt, können sie ganz leicht eingesammelt werden.

Neben einem Befall mit saugenden Insekten, vor allem im Winter, kann es auch zu einem Befall mit Oleanderkrebs kommen, den man nur durch einen radikalen Schnitt der erkrankten Zweige bekämpfen kann. Die Schere muss man danach gründlich desinfizieren. Die krebsartigen Wucherungen der durch Bakterien verursachten Oleanderkrankheit treten vermehrt an den Zweigen auf, während auf den Blättern hellgrüne Flecken entstehen. Ist die gesamte Pflanze betroffen, muss sie ganz vernichtet werden.

Achtung giftig!

Auch wenn der Oleander so wunderschön blüht und es auch duftende Arten gibt, so sind doch alle Pflanzenteile giftig. Deshalb sollten bei Schnittmaßnahmen immer Handschuhe getragen werden. Danach werden die Schneidwerkzeuge möglichst gründlich gereinigt. Vorsicht ist bei Familien mit Kindern oder Tieren geboten. Am besten sollte man hier auf eine Bepflanzung von Kübeln mit Oleander verzichten, um Vergiftungsunfälle von vornherein zu vermeiden.

Fazit
Oleander, eine zu den Hundsgiftgewächsen zählende Mittelmeerschönheit, gehört mit zu den beliebtesten Kübelpflanzen. Die wunderschöne Pflanze gibt es in vielen Farben. Manche Blüten duften wunderbar. Oleander ist ein immergrüner Strauch und kann bei sehr guter Pflege und kühler Überwinterung bis zu vier Meter hoch werden. Doch ist beim Umgang mit dieser charismatischen Schönheit Vorsicht geboten, denn sie ist stark giftig.