Gartenpflanzen Oleander

Frost: welche Temperaturen verträgt Oleander?

Oleander Frost

Oleander (Nerium oleander) ist eine in den wintermilden Mittelmeerländern beheimatet. Ob der üppig wachsende Blütenstrauch Frost verträgt und welche Temperaturen für sein Wachstum optimal sind, erfahren Sie bei der Lektüre dieses Artikels.

Mediterrane Blühpflanze

In vielen Mittelmeerländern kennt man prächtige Oleanderbüsche, die mehrere Meter hoch werden und während ihrer Blütezeit einen herrlichen Duft verströmen. In Deutschland werden die mediterranen Gehölze allerdings zumeist in Kübeln kultiviert, da sie kälteempfindlich sind und einen typisch deutschen Winter nicht überleben. Wie viele andere mediterrane Arten verträgt auch Oleander keinen Frost und ist somit nicht winterhart. Lediglich niedrige Minusgrade bis ca. minus fünf Grad Celsius werden kurzfristig toleriert, wobei diese Angabe ohne Gewähr ist. Wie viel Frost Ihr Oleanderbusch aushält, ist sehr individuell und hängt von verschiedenen Faktoren ab:

Oleander überwintern
  • Standort: geschützt versus exponiert
  • Sorte: frostempfindlich vs. -unempfindlich
  • Alter: ältere Büsche vs. Jüngere

Grundsätzlich sind ältere Exemplare an geschützten Standorten gegenüber niedrigen Temperaturen etwas unempfindlicher als junge Oleandersträucher an einem exponierten Platz.

Nicht im Freien überwintern

Dauerhafte Temperaturen unter zwei Grad Celsius – dauerhaft bedeutet in diesem Fall über einen Zeitraum von mehreren Tagen oder gar Wochen hinweg – verträgt der mediterrane Blütenstrauch nicht.

Schon eine einzige sehr kalte Nacht kann Frostschäden nach sich ziehen. Diese äußern sich in braunen, scheinbar vertrockneten Zweigen und Trieben. Grundsätzlich stellen diese kein Problem dar und können einfach zurückgeschnitten werden. Allerdings ist das nur sinnvoll, solange die Wurzeln keinen Schaden davon getragen haben. Daher sollten Sie das Gewächs außerhalb seines angestammten Lebensraumes stets in Kübeln kultivieren. Dann können Sie es bei Bedarf hereinholen und frostfrei überwintern.

Tipp: Sie können stark zurückgefrorenen Oleander sogar 'auf den Stock setzen', d. h. radikal bis auf Bodennähe zurückschneiden, da er immer wieder austreibt.

Unempfindliche Sorten

Oleander

Gelegentlich liest man von „winterharten“ Oleandern, die bis zu minus 12 oder sogar bis zu minus 22 Grad Celsius aushalten und deshalb unbesorgt in den Garten ausgepflanzt werden können. Tatsächlich gibt es einige Neuzüchtungen, die deutlich robuster sind und denen auch Temperaturen von weniger als minus fünf Grad Celsius kaum etwas ausmachen. Jedoch gelten diese Angaben nur für kurze Frostperioden und unter bestimmten Bedingungen. Frostfest und damit winterhart im eigentlichen Sinne sind auch diese Sorten nicht. Sie sind lediglich unempfindlicher. Insbesondere Bodenfrost und Schneefall machen auch diesen Oleandern schwer zu schaffen. Das wiederum führt zu oberirdischen Frostschäden bzw., sofern die Wurzeln betroffen sind, auch zum Absterben der Pflanze.

Dennoch kann es sinnvoll sein, sich für solche Sorten zu entscheiden. Diese können Sie länger draußen stehen lassen bzw. früher aus dem Winterquartier ausräumen und so die Gefahr von Überwinterungsschäden minimieren. Als besonders robust gelten die folgenden Oleanderzüchtungen:

  • ‚Atlas‘: verträgt Temperaturen bis zu minus 20 Grad Celsius
  • ‚Calypso‘: bis zu minus 12 Grad Celsius
  • ‚Cavalaire‘: bis zu minus 22 Grad Celsius
  • ‚Hardy Red‘: bis zu minus zwölf Grad Celsius
  • ‚Italia‘: bis zu minus 17 Grad Celsius
  • ‚Jannoch‘: bis zu minus zwölf Grad Celsius
  • ‚La Fontaine‘: bis zu minus zwölf Grad Celsius
  • ‚Margarita‘: bis zu minus 15 Grad Celsius
  • ‚Provence‘: bis zu minus 16 Grad Celsius
  • ‚Villa romaine‘: bis zu minus 15 Grad Celsius
Oleander
Provence, Quelle: Georges Seguin (Okki), Marseille 20110625 15, Bearbeitet von Gartendialog, CC BY-SA 3.0

Sollten Sie eine dieser Sorten in den Garten pflanzen wollen, so wählen Sie einen geschützten Platz ohne Zugluft. Problematisch kann bei diesen Varietäten allerdings tiefer Frost bei gleichzeitig strahlendem Sonnenschein werden: Hierbei verdurstet der Oleander, weil er zwar Wasser verdunstet aber aufgrund des Frostes keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen kann.

Tipp: Kübeloleander kann länger im Freien bleiben, wenn Sie ihn direkt an eine wärmende Wand stellen, das Pflanzgefäß auf ein dickes Stück Holz oder Styropor platzieren und mit Jute oder Vlies umhüllen.

Häufig gestellte Fragen

Wann sollte man Oleander spätestens ins Haus holen?

Sie sollten Topfoleander möglichst lange draußen lassen, d. h. mit entsprechendem Schutz versehen darf der Kübel bei milden Temperaturen bis knapp unter dem Gefrierpunkt im Freien bleiben. Erst, wenn es richtig kalt wird, Boden- und/oder Kahlfrost einsetzt, sollten Sie die Pflanze in ihr Winterquartier verfrachten.

Welche Temperatur sollte das ideale Winterquartier haben?

Die optimale Überwinterungstemperatur beträgt zwischen zwei und zehn Grad Celsius, wobei diese von der verfügbaren Lichtmenge abhängig ist. Grundsätzlich können Sie Oleander dunkel überwintern, dann jedoch muss es möglichst kühl sein. Besser ist jedoch ein hellerer Platz (z. B. in einem Treppenhaus oder ungeheizten Wintergarten), an dem die Pflanze weder Zugluft noch gleißender Mittagssonne ausgesetzt ist.