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Melonenbirne, Pepino – Anbau und Pflege

Melonenbirne

Die Melonenbirne, Pepino der Birnenmelone erfreut sich zunehmender Beliebtheit und dadurch auch zunehmender Verbreitung. Und das zu Recht. Denn bei der Pflanze handelt es sich um eine pflegeleichte und exotische Bereicherung, die im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse stehen kann. Selbst Neulinge im Bereich der Pflanzenpflege finden in der Melonenbirne keine Herausforderung – wohl aber köstliche Früchte.

Topfkultur oder frei im Garten?

Die Melonenbirne ist nicht winterhart und verträgt bereits Temperaturen unter 5°C nur sehr schlecht. Eine freie Pflanzung ist daher nur im Sommer sowie in warmen Frühjahren und Herbstzeiten möglich. Für den Winter müsste die Melonenbirne selbst in gemäßigten Breitengraden in jedem Jahr wieder ausgegraben werden.

Melonenbirne Es ist also nicht sinnvoll, die Birnenmelone frei auszupflanzen. Denn diese Pflanzvariante ist mit einem deutlich größeren Aufwand verbunden als die reine Topfkultur.

Als Alternative könnte die Pflanze samt Topf in das Erdreich des Gartens eingesetzt werden. So fällt das Einbringen in ein geschütztes Quartier während des Winters leichter und bereitet auch weniger Aufwand. Zudem wird die Pflanze hierbei weniger Stress ausgesetzt.

Die einfachste Variante ist und bleibt aber dennoch die Topfkultur.

Den richtigen Standort finden

Die Pepino benötigt viel Licht und Wärme. Ob die Pflanze also auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten steht – die Hauptsache ist, sie erhält viel Sonne. Sie kann daher auch in Bereichen stehen, die für andere Pflanzen aufgrund der intensiven Sonneneinstrahlung und stetigen Wärme ungeeignet sind. Wie beispielsweise in nach Süden ausgerichteten Balkon- oder Hausecken, in denen sich die Hitze staut.

Zudem sollte der Standort vor starkem und kaltem Wind geschützt sein. Auch hierbei bewähren sich wiederum Ecken. Ebenso können jedoch andere Pflanzen oder Balkonbegrenzungen die Melonenbirne abschirmen.

Welches Substrat ist geeignet?

Melonenbirne

Die Melonenbirne bevorzugt nährstoffreiche lockere Böden, die reich an Humus sind. Eine Mischung aus handelsüblicher Topferde, Kompost und Kokosfasern erfüllt diese Anforderungen optimal. Ebenso kann Erde für Kübelpflanzen eingesetzt und durch die bereits genannten Kokosfasern aufgelockert werden. Das Einbringen von Kompost sorgt auch hierbei für den nötigen Nährstoffgehalt.

Wichtig ist in jedem Fall, dass das Substrat für die Melonenbirne nicht zu Staunässe neigt, das Wasser aber dennoch gut speichern kann.

Pflegeaufwand

Der Pflegeaufwand der Melonenbirne ist sehr beschränkt. Gießen, bei Bedarf düngen und gelegentlich verschneiden – mehr benötigt die Pflanze nicht, um gesund zu gedeihen und zahlreiche Früchte zu tragen. Lediglich im Winter wird etwas mehr Schutz notwendig, anderenfalls kann die Melonenbirne zu großen Teilen sich selbst überlassen werden.

Richtiges Gießen

Bei der Pepino darf ruhig reichlich gegossen werden. Denn Früchte, Wachstum und der warmer Standort erfordern viel Flüssigkeit. Optimal ist es, die Melonenbirne regelmäßig zu schwemmen und das Substrat zwischen den einzelnen Wassergaben nur sehr leicht antrocknen zu lassen. Die Pflanze kann auch durchgängig feucht gehalten werden.

Und dennoch muss Staunässe dringend vermieden werden. Die Melonenbirne darf also nicht im Wasser stehen, sondern muss vor allem in der Topfkultur über einen geeigneten Abfluss verfügen.

Tipp: Den Topf im Übertopf auf Steine stellen, dadurch entsteht ein belüftender Abstand zwischen Wasser und Wurzeln. Zu viel Flüssigkeit kann ungehindert abfließen, Fehler beim Gießen sind also nicht dramatisch.

Artgerecht Düngen

Die Melonenbirne benötigt viele Nährstoffe, vor allem wenn sie Früchte ausbildet. Eine regelmäßige Düngung muss also erfolgen. Wird diese direkt beim Gießen durchgeführt, verringert sich der Pflegeaufwand.

Doch beim Düngen der Melonenbirne ist auch Vorsicht geboten. Das gilt insbesondere, wenn das gewählte Düngemittel viel Stickstoff enthält. Denn wird die Melonenbirne hiermit sehr reichlich oder sogar überversorgt, werden in erster Linie Blätter ausgebildet. Mehr Nährstoffe bedeuten hier also nicht mehr oder größere Früchte. Stattdessen nimmt die Blattdichte zu. Das ist zwar anfangs schön anzusehen, erhöht aber den Pflegeaufwand. Denn die Blätter müssen verschnitten werden.

Pepino Zudem ist bei einer zu reichhaltigen Versorgung kaum mit Früchten zu rechnen. Mit zusätzlichen Nährstoffen sollte also behutsam umgegangen werden. Anderenfalls wird statt des gewünschten Effekts ein Mehr an Pflege notwendig.

Der Verschnitt der Melonenbirne

Wer einen hohen Ertrag von der Pepino wünscht, muss regelmäßig zu Messer oder Schere greifen. Denn die Pflanze neigt dazu, viel Energie in das Wachstum von Blättern und Seitentrieben zu stecken. Pflanzenteile, die keine Blüten tragen, sollten Sie aus diesem Grund möglichst schnell entfernen. Auf diese Weise werden die Nährstoffe und die Energie der Pflanze sinnvoll eingesetzt und nicht beim Wachstum unnötiger Seitentriebe verschwendet. Das bedeutet also, je sorgsamer die Melonenbirne verschnitten und dadurch von blütenlosen Trieben befreit wird, desto mehr und desto größere Früchte wird sie ausbilden.

Hierbei handelt es sich um das sogenannte Ausgeizen, was einigen Hobbygärtnern vielleicht schon von der Tomatenpflege bekannt ist.

Hinweis: Das Verschneiden sollte dennoch nicht übertrieben und auch nicht zu früh durchgeführt werden. Erst wenn Knospen und Blüten klar sichtbar sind, darf man zu Messer oder Schere greifen. Anderenfalls könnten Pflanzenteile entfernt werden, die schlicht Nachzügler sind und vielleicht recht ertragreich geworden wären.

Warum sind saubere und scharfe Schnittinstrumente so wichtig?

Beim Verschnitt der Melonenbirne ist der Zustand der gewählten Instrumente entscheidend für das weitere Wachstum und die Gesundheit der Pflanze.  Werden Scheren oder Messer eingesetzt, die verschmutzt oder bereits zum Stutzen einer anderen Pflanze eingesetzt worden, können diese zunächst unbemerkte Krankheiten und Keime übertragen. Daher ist es wichtig, dass diese gründlich gereinigt werden. Beispielsweise mit kochendem Wasser oder Desinfektionsmittel.

Ebenso sollte die Schärfe nicht vernachlässigt werden. Eine stumpfe Klinge erfordert mehr Druck, um Pflanzenteile zu durchtrennen. Dabei kommt es an der Pflanze zu Quetschungen und geschädigtem oder sogar zerstörtem Gewebe. Das stellt wiederum eine erhöhte Gefahr für eindringende Schädlinge und Keime dar.

Frisch geschärft und sauber sollten die Instrumente also sein, um den Verschnitt bei der Melonenbirne besonders schonend und gesund zu gestalten. Unter Umständen wird auf diese Weise auch ein erhöhter Pflegeaufwand vermieden.

Gesunde Überwinterung

Pepino Eine gesunde Überwinterung der Melonenbirne ist selbst bei eher milden Wintern in gemäßigten Breitengraden nicht im Freien möglich.

Sobald die Außentemperaturen auf 10°C sinken, muss die Melonenbirne daher nach drinnen verbracht werden. Und zwar in einen hellen aber kühlen Raum. Beispielsweise in einen beleuchteten Keller oder eine frostfreie Garage mit Fenstern.

Die Zimmertemperatur sollte dabei niemals unter 5°C fallen aber auch nicht deutlich höher als 10°C liegen.

Während der Überwinterung muss zudem weiterhin gegossen und gedüngt werden. Aber vorsichtig. Staunässe und eine Überversorgung mit Nährstoffen sind vor allem während der Ruhephase dringend zu vermeiden. Zu viel Feuchtigkeit führt während des Winters schnell zu Fäulnis, während eine zu reichliche Düngung von der Pflanze nicht aufgenommen werden kann. In der Folge leiden die Wurzeln oder nehmen durch die Nährstoffe sogar irreparablen Schaden.

Hinweis: Auch in der Winterruhe auf Anzeichen von Krankheiten und Schädlingen achten und einen möglichst großen Abstand zu anderen Pflanzen einhalten.

Wann darf die Pepino wieder ins Freie?

Wie bereits erwähnt handelt es sich bei der Melonenbirne um eine sehr frostempfindliche Pflanze entsprechend spät darf sie also erst wieder ins Freie verbracht werden. Erst wenn das Thermometer auch in der Nacht nicht mehr unter 5°C fällt und nicht mehr mit einem Frosteinbruch zu rechnen ist, kann sie an ihrem sommerlichen Standort zurückkehren. Normalerweise liegt dieser Zeitpunkt Ende Mai.

Umtopfen

Mit zunehmender Größe benötigt die Birnenmelone auch mehr Substrat und ausreichend Platz für ihre Wurzeln. Ein gelegentliches Umtopfen ist daher unumgänglich.

Zu früh sollte man diesen Wechsel aber nicht durchführen und auch kein allzu großer Topf verwenden. Erst wenn sich am unteren Topfende Wurzeln zeigen, darf man die Melonenbirne in ein größeres Behältnis setzen. Ideal ist es, wenn dieses nur minimal größer als das aktuelle Gefäß ist. Dadurch wird sichergestellt, dass die Wurzeln schon bald auf eine Grenze treffen und ihr Wachstum zurückfahren. Umso zeitiger dieser Fall eintritt, desto mehr Nährstoffe und Energie können in das Wachstum der Früchte gesetzt werden.

Pepino Ist der gewählte Topf hingegen zu groß, werden zunächst die Wurzeln wachsen. Der Ernte ist das abträglich.
Ansonsten gibt es hierbei allerdings keine Besonderheiten zu beachten. Ideal ist das Umtopfen direkt nach der Winterruhe.

Die Vermehrung

Die Vermehrung der Melonenbirne ist durch Samen und Stecklinge möglich – in keinem Fall ist der Erfolg aber garantiert. Allerdings gestaltet sich die Vermehrung über Stecklinge einfacher, weshalb im Folgenden nur auf diese Form näher eingegangen wird.

Vermehrung der Melonenbirne durch Stecklinge

Die Vermehrung der Melonenbirne durch Stecklinge gestaltet sich sehr einfach. Hierfür müssen Sie lediglich etwa 10cm lange Triebe von der Melonenbirne entfernen.  Diese werden wahlweise in ein Glas Wasser, in feuchte Anzuchterde oder nassen Sand gestellt. Danach bilden sich Wurzeln aus. Sobald dieser Fall eintritt, können die Stecklinge, sofern sie nicht bereits in dieser gezogen wurden, in Erde gepflanzt werden. Dabei sollten sie warm und sonnig stehen sowie regelmäßig gegossen werden.  Eine – vorsichtige – Düngung ist erst dann notwendig, wenn sich die ersten neuen Blätter zeigen.

Wann sind die Früchte reif?

Die Früchte der Melonenbirne sind dann reif, wenn sich die Schalen gelb oder golden verfärbt haben. Dazu bilden sie lilafarbene Streifen aus, die an das Muster auf einer Wassermelone erinnern.

Wirklich schmackhaft sind die Birnenmelonen jedoch erst, wenn sie auf Druck hin leicht nachgeben – das Fruchtfleisch also bereits etwas weich wird.

Hinweis: Sind einige Früchte beim Einbringen in das Winterquartier noch nicht reif, werden diese an der Pflanze auch später noch nachreifen. Sie müssen zur Verhinderung von Fäulnis also nicht unbedingt entfernt werden.

Nicht garantiert aber ebenfalls möglich ist die Nachreifung an einem dunklen, mäßig warmen und trockenem Platz. Beispielsweise in einem offenen Karton. Ähnlich Tomaten können einige Melonenbirnen hierbei noch weich werden. Zeigen sich aber dunkle Verfärbungen oder schrumpeln die Früchte, muss man sie umgehend entfernen und entsorgen.

Typische Krankheiten und Schädlinge

Kartoffelkäfer Die Melonenbirne neigt dazu, bestimmte Schädlinge anzuziehen Wie beispielsweise Kartoffelkäfer, Fliegen, Milben und Läuse. Dazu kann sie auch unter Viren leiden, die normalerweise Tomatenpflanzen befallen.
Hiergegen hilft eine regelmäßige Sichtkontrolle, bei der speziell auf Fraßspuren, Verfärbungen und Netze geachtet wird. Um weitere Schäden zu verhindern, sollte man zum einen befallene Teile entfernen und vernichten. Zum anderen müssen entsprechende, handelsübliche Mittel Verwendung finden. Also je nach Art des Befalls ein Insektizid, Fungizid oder anderes Pflanzenschutzmittel.

Fazit
Die Melonenbirne ist eine pflegeleichte Pflanze, die selbst mit wenig Aufwand köstliche Früchte trägt. Im Topf gezogen kann sie im Garten, auf dem Balkon oder Terrasse Platz finden und sorgt während der gesamten warmen Jahreszeit für einen dekorativen Blickfang. Daher ist sie also auch für Anfänger und Menschen ohne grünen Daumen bestens geeignet.