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Larven in der Erde bestimmen: 15 Käferlarven

Sehr oft tauchen im Gartenbeet oder in Blumentöpfen kleine Maden oder Würmer auf. Dabei handelt es sich um verschiedene Käferlarven. Sie richtig zu erkennen und zu bestimmen ist nicht immer so leicht.

Larven bestimmen und unterscheiden

Wenn Pflanzen im Gartenbeet oder auch im Blumentopf kümmerlich wachsen und am Ende sogar eingehen, sind in den meisten Fällen die in der Erde lebenden Käferlarven dafür verantwortlich. Ihr Aussehen erinnert sehr oft an dicke weißliche Maden oder Würmer. Je nach Käferart erfolgt eine Einteilung in

  • Engerlinge, Käferlarven der Blatthornkäfer (Scarabaeidae) und
  • Drahtwürmer, Käferlarven der Schnellkäfer (Elateridae).

Ein Unterscheiden und Bestimmen ist dabei nicht immer sehr leicht. Käferlarven in der Erde können Pflanzen durch Wurzelfraß schädigen wie der Mai- oder Junikäfer, können aber auch nützliche Helfer im Garten sein wie der Nashorn- und Rosenkäfer. Nachfolgend eine kleine Auflistung von Käferlarven, die zum Bestimmen und Erkennen dienen soll.

Liste häufiger Käferlarven

Mitunter sind Engerlinge und auch Drahtwürmer nicht immer eindeutig zu erkennen und zu unterscheiden. In einem solchen Fall sollte das Wissen eines Fachmanns zum Bestimmen der Käferlarven genutzt werden. Gerade die Engerlinge der Mai-, Juni- und Gartenlaubkäfer lassen sich nur schwer unterscheiden:

B bis G

Blattrandkäfer (Sitona)

Gestreifer Blattrandkäfer (Sitona lineatus)
Adultes Käfer-Exemplar
  • Schädling
  • Größe: 0,6 bis 1 cm
  • Farbe: cremeweiß
  • Merkmale: braune Kopfkapsel, keine Beine, C-förmig gekrümmte Körperhaltung
  • Vorkommen: Wiesen, Felder, Ackerland
  • Nahrung: ausschließlich nur Wurzelknöllchen von Leguminosen wie Klee, Lupine, Wicken, Erbsen, Bohnen
  • Entwicklungsdauer: pro Jahr eine Generation
  • Besonderheit: Bei starkem Befall kann es zu Ernteausfällen kommen.

Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola)

Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola)
Adulter Käfer
  • Schädling
  • Größe: 1,5 bis 2 cm
  • Farbe: weiß bis gelblich
  • Merkmale: brauner Kopf, drei Brustbeinpaare, dunkler Hinterleib mit Kotsack und zwei Dornenreihen, C-förmig gekrümmter Körper
  • Vorkommen: 10 bis 15 cm unter der Erde von Feldern, Beeten und Rasenflächen, kriechen bei Verpuppung noch tiefer ins Erdreich
  • Nahrung: Wurzeln von verschiedenen Pflanzen
  • Entwicklungsdauer: 1 bis 3 Jahre
  • Besonderheit: gestreckt in Bauchlage fortbewegend
Hinweis: Die Larven der Gartenlaubkäfer sowie von Mai- und Junikäfern verursachen die größten Wurzelschäden an Pflanzen und Rasenflächen, aber auch bei im Kübel oder Topf kultivierten Pflanzen.

Gefurchter Dickmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus)

Käferlarven - Gefurchter Dickmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus)
  • Schädling
  • Größe: 1 cm
  • Farbe: weiß mit braun- gelblichen Zeichnungen
  • Merkmale: brauner Kopf, keine Beine, Körperoberfläche mit Härchen bedeckt, gleichmäßig dicker Körper mit zulaufendem Hinterteil, bauchwärts gekrümmte Körperhaltung
  • Vorkommen: bevorzugt im Erdreich bei Rhododendren, Geranien und Hortensien
  • Nahrung: Wurzeln und Knollen, Fraßspuren am Wurzelhals und an Faserwurzeln
  • Entwicklungsdauer: 1 bis 2 Jahre
  • Besonderheit: robbende Fortbewegung

Gerippter Brachkäfer/Junikäfer (Amphimallon solstitiale)

Käferlarven - Gerippter Brachkäfer (Amphimallon solstitiale)
Quelle: Bernard Ladenthin, 2019-10-13 Amphimallon solstitiale grub 2, Bearbeitet von Gartendialog, CC BY 4.0
  • Schädling
  • Größe: 3 bis 5 cm
  • Farbe: cremefarben
  • Merkmale: braune Kopfkapsel, drei Brustbeinpaare, gekrümmte C-förmige Körperform
  • Vorkommen: bevorzugt sandige, leichte Böden, unter Büschen und Rasenpflanzen
  • Nahrung: kleine Wurzeln, Pflanzenreste
  • Entwicklungsdauer: 2 bis 3 Jahre
  • Besonderheit: Fortbewegung kriechend auf dem Bauch
Hinweis: Diese Engerlinge können mit den Larven der Maikäfer verwechselt werden.

Glanzschnellkäfer (Selatosomus aeneus)

Glanzschnellkäfer (Selatosomus aeneus)
Adultes Exemplar
  • Schädling
  • Größe: 1,5 bis 2,5 cm
  • Farbe: hellgelb
  • Merkmale: langgestreckter, madenförmiger Körper, dunkler Kopf, dreigliedrige Fühler, sichelförmige Beißwerkzeuge (Mandibeln), gewinkelte Beine, fein behaarten Hinterleib, zylindrischer Körperquerschnitt
  • Vorkommen: in lockerer Erde, auch hinter Rinden, Laub- und Nadelwälder, Felder und Wiesen
  • Nahrung: Pflanzenwurzeln, Bodeninsekten, im Erdreich lebende Käferlarven
  • Entwicklungsdauer: 3 bis 5 Jahre

K bis N

Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata)

Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata)
  • Schädling
  • Größe: 1 bis 2 cm
  • Farbe: junge Larven rotbraun, ältere Exemplare gelblich
  • Merkmale: schwarze Kopfkapsel, seitlich am Kopf und Körper schwarze Flecken, langgestreckte Körperform
  • Vorkommen: Nachtschattengewächse wie Kartoffeln, Paprika, Tomaten, Auberginen
  • Nahrung: Blätter dieser Pflanzen, sind sehr hungrig
  • Entwicklungsdauer: zwei bis drei Generationen pro Jahr
  • Besonderheit: robbende Fortbewegung
Hinweis: Die Ablage der Eier erfolgt an den Blattunterseiten, wo auch die Larven schlüpfen. Allerdings kriechen diese dann in das Erdreich hinein und verbringen dort die ersten zwei bis vier Wochen bis zum Verpuppen.

Kleiner Julikäfer (Anomala dubia)

Kleiner Julikäfer (Anomala dubia)
Adultes Käfer-Exemplar
  • Schädling
  • Größe: 1,5 bis 2 cm
  • Farbe: gelblich-weiß
  • Merkmale: braune Kopfkapsel, Hinterteil leicht verdickt und dunkler mit kurzen, braunen Dornenreihen, C-förmig gekrümmte Körperhaltung
  • Vorkommen: bevorzugt in Sand- und Lehmböden, Waldränder, Gärten
  • Nahrung: Wurzeln von Gräsern, Getreide und Gehölzen
  • Entwicklungsdauer: 1 bis 3 Jahre

Maikäfer (Melolontha)

Käferlarven - Feld-Maikäfer (Melolontha melolontha)
Feld-Maikäfer (Melolontha melolontha)
  • Schädling
  • Größe: 6 cm
  • Farbe: hellcremefarben bis gelblich
  • Merkmale: braune Kopfkapsel, kräftige Beißwerkzeuge, drei kräftige und lange Brustbeinpaare, gleichmäßig dicker Körper, C-förmige gekrümmte Haltung
  • Vorkommen: im Erdreich unter Gemüsebeeten, Stauden, Sträuchern, Rasenflächen
  • Nahrung: Wurzeln, Knollen, Blumenzwiebeln
  • Entwicklungsdauer: 3 bis 5 Jahre
  • Besonderheit: gekrümmte Körperhaltung beim Kriechen, im jungen Larvenstadium leichte Verwechslung mit Junikäferlarven

Mistkäfer (Geotrupidae)

Gemeiner Mistkäfer (Geotrupes stercocarius)
Gemeiner Mistkäfer (Geotrupes stercorarius), adultes Exemplar
  • Nützling
  • Größe: 1 bis 2 cm
  • Farbe: beige
  • Merkmale: breiter Körper, leicht durchsichtig, dunkler Kopf, abgeflachte Stirn, dreigliedrige Fühler, drei Brustbeinpaare, C-förmig gekrümmte Körperhaltung
  • Vorkommen: in Komposthaufen, Wald, Felder, Wiesen
  • Nahrung: Kot von Pflanzenfressern
  • Entwicklungsdauer: 1 bis 2 Jahre
  • Besonderheit: schlängelnde Fortbewegung, ernähren sich von Kot und Dung der Pflanzenfresser, Nährstoffe gelange so in den Boden, selten vorkommend

Nashornkäfer (Oryctes nasicornis)

Käferlarven - Nashornkäfer (Oryctes nasicornis)
  • Nützling
  • Größe: 2,5 bis 10 cm
  • Farbe: weißlich- gelb mit braunen Punkten
  • Merkmale: hellbraune Kopfkapsel, drei lange, braune Brustbeinpaare, segmentierter Körper, Gliederung in abgesetzte Plicae (Ringel), schlanker, walzenförmiger Körper, gekrümmte C-förmige Körperhaltung
  • Vorkommen: im Kompost
  • Nahrung: totes Pflanzenmaterial
  • Entwicklungsdauer: 3 bis 5 Jahre
  • Besonderheit: gestreckt auf dem Rücken fortbewegend
Hinweis: Der größte Vertreter der Blatthornkäfer ist vom Aussterben bedroht und genießt daher einen besonderen Schutz.

R bis S

Rosenkäfer (Cetoniinae)

Käferlarven - Goldglänzender Rosenkäfer (Cetonia aurata)
Goldglänzender Rosenkäfer (Cetonia aurata)
Quelle: NobbiP, Engerling 5156, Bearbeitet von Gartendialog, CC BY-SA 3.0
  • Nützling
  • Größe: 4 bis 5 cm
  • Farbe: gelblich-beige mit schwarz-grauen Schattierungen und seitlich rotbraunen Flecken 
  • Merkmale: braune Kopfkapsel, dünnhäutig, kleine Stummelbeine auf der Brust, schlankes Vorderteil, verdicktes Hinterteil, gedrungener Körper braun behaart, in Rückenlage C-förmige Körperhaltung
  • Vorkommen: häufig in Komposthaufen
  • Nahrung: abgestorbene Pflanzenteile, Holzreste
  • Entwicklungsdauer: 2 bis 3 Jahre
  • Besonderheit: auf dem Rücken fortbewegend, Stummelbeine dabei in Höhe gestreckt
Hinweis: Der Rosenkäfer ist nützlich und leistet einen Beitrag zur Humusbildung. Es handelt sich um eine geschützte Art.

Rotbrauner Laubkäfer (Serica brunnea)

Rotbrauner Laubkäfer (Serica brunnea)
Adulter Käfer
  • Schädling
  • Größe: 0,8 bis 1 cm
  • Farbe: weiß bis leicht gelblich
  • Merkmale: braune Kopfkapsel, drei Brustbeinpaare, gebogener brauner Borstenkranz am Analsegment, C-förmig gekrümmte Körperhaltung
  • Vorkommen: bevorzugt in sandigen Böden, Gartenbeete, Rasenflächen
  • Nahrung: Wurzeln von diversen Pflanzen und Gräsern
  • Entwicklungsdauer: 2 Jahre

Saatschnellkäfer (Agriotes lineatus)

Saatschnellkäfer (Agriotes lineatus)
Quelle: Danny Steaven, Agriotes-lineatus-011, Bearbeitet von Gartendialog, CC BY-SA 3.0
  • Schädling
  • Größe: 1,7 bis 2 cm
  • Farbe: gelb-orange
  • Merkmale: dunkle Kopfkapsel, drehrunde, langgestreckte Körperform, drei Brustbeinpaare, Außenskelett aus Chitin, letztes Körpersegment konisch zugespitzt
  • Vorkommen: Wiesen, Felder, Gärten, Heide
  • Nahrung: Wurzeln und Triebe von Kartoffel- und Getreidepflanzen, Mais, Zuckerrüben, Karotten, Zwiebeln, Tomaten, Gräser, Salate
  • Entwicklungsdauer: 3 bis 5 Jahre
Tipp: Bearbeiten Sie den Boden bei trockenem, sonnigen Wetter. So können Sie die Schädlinge absammeln oder ihren natürlichen Feinden, zum Beispiel Maulwurf, Igel oder verschiedene Vögel, überlassen. Außerdem wirken Ringel- und Studentenblumen toxisch auf den Käfer und seinen Nachwuchs.

Sandlaufkäfer (Cicindealinae)

Käferlarven - Feld-Sandlaufkäfer (Cicindela campestris)
Feld-Sandlaufkäfer (Cicindela campestris) Quelle: AfroBrazilian, Cicindela campestris 04, Bearbeitet von Gartendialog, CC BY-SA 4.0
  • Schädling
  • Größe: 1,1 bis 1,6 cm
  • Farbe: gelblich-beige mit dunklen Schattierungen und schwarzen Flecken
  • Merkmale: großer, seitlich abgerundeter Kopf, sklerotisierte Vorderbrust und Kopf, kurze Beine, Mundwerkzeuge nach vorn gerichtet, abgeflachter schlanker Körper, sechs große Punktaugen
  • Vorkommen: bevorzugt in Sandböden, unter Gehölzen
  • Nahrung: Insekten
  • Entwicklungsdauer: 2 bis 3 Jahre

Silbriger Purzelkäfer (Hoplia philanthus)

Silbriger Purzelkäfer (Hoplia philanthus)
Adultes Exemplar
  • Schädling
  • Größe: 2 cm
  • Farbe: cremeweiß
  • Merkmale: braune Kopfkapsel, drei Brustbeinpaare, schwarz-grauer Hinterleib, Rücken und Hinterleibsende mit dichten braunen Borsten, C-förmig gekrümmte Körperhaltung
  • Vorkommen: unter Rasenflächen
  • Nahrung: Wurzeln von Gräsern
  • Entwicklungsdauer: 2 bis 4 Jahre

Häufig gestellte Fragen

Warum ist es ratsam, Käferlarven in der Erde zu bestimmen?

Bei diesen Käferlarven gibt es Pflanzenschädlinge, die bekämpft werden sollten, damit sie keinen Schaden anrichten können. Daneben sind aber auch verschiedene Engerlinge nützlich für das Ökosystem, da sie unter anderem Schädlinge fressen. Nicht zu vergessen ist, dass auch einige dieser Larven unter Schutz stehen und daher nicht getötet werden dürfen.

Wie kann ein Befall durch Engerlinge bei Topfpflanzen festgestellt werden?

Erste Anzeichen lassen sich an einem kümmerlichen Wuchs erkennen. Mit der Zeit sterben die Pflanzen ab, da die Wurzeln aufgefressen wurden. Solange sollte jedoch nicht gewartet werden. Der Topf kann einfach in ein mit Wasser gefüllten Eimer gestellt werden. Nach ein bis zwei Stunden erscheinen die Tierchen auf der Erdoberfläche, da sie das kühle Nass nicht mögen. Die Engerlinge können dann einfach eingesammelt werden.

Wie können Engerlinge in Blumentöpfen noch bekämpft werden?

Die einfachste Bekämpfung ist der Einsatz von Nematoden aus der Gattung Heterorhabditis bacteriophora. Diese können ins Gießwasser gegeben werden. Die Fadenwürmer töten dann die Käferlarven in der Erde ab. Daneben sollten Blumentöpfe niemals ohne Untersetzer in den Garten gestellt werden. Hilfreich kann auch ein Geranienableger mit im Blumentopf sein. Dessen Geruch verabscheuen die Larven. Gleichen Effekt hat Rittersporn.

Wie können schädliche Käferlarven im Rasen bekämpft werden?

Sehr wirksam ist hier ebenfalls die Zugabe von Nematoden der Gattung Heterorhabditis bacteriophora zum Gießwasser. Beim Ausbringen sollte mindestens eine Außentemperatur von 12 °C herrschen. Der Rasen kann damit von Juli bis September gegossen werden. Alternativ können Eimer mit Kompost oder Pferdemist gefüllt bis 10 cm unter den Rand in der Nähe von Rasenflächen vergraben werden. Aufgefüllt werden sie mit Erde. Diese sollten nach einem Jahr ausgewechselt werden.