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Wann blüht meine Kamelie? – Infos zur Blütezeit

Kamelie

Eine Kamelie-Zuchtsorte blüht zur gleichen Zeit wie ihre Stammeltern, solange die Zucht die Blütezeit nicht beeinflusst. In der langen Zuchtgeschichte der Kamelie haben sich einige sehr reinrassige Sorten mit der ursprünglichen frühen Blütezeit erhalten. Da bei vielen der bei uns verkauften Zuchtsorten die Blütezeit z. B. durch Einkreuzung weiterer Camellia-Arten verändert wurde, zeigen viele Kamelien ihre Blüten aber erst später, „normal“ im Frühling oder noch später, von Frühsommer bis Herbst.

Die Blütezeit der Kamelien-Sorten

Camellia japonica, die an der Zucht der meisten Kamelien im Handel beteiligt ist, blüht am Naturstandort in der asiatischen Heimat von Januar bis März.

Es folgen Listen mit den Blütezeiten der bekanntesten Handels-Kamelien:

1. Kamelienblüte ab Dezember / Januar

  • C. japonica ‚Elegans‘, dunkelrosa päonienförmige Blüten (mit weißen Flecken)
  • C. japonica ‚Purity‘, Blüte weißer als weiß, Staubgefäße nicht sichtbar

2. Kamelienblüte ab Januar

  • C. japonica ‚Adolphe Audusson‘, dunkel geranienrote Blüten mit zahlreichen gelben Staubgefäßen
  • C. japonica ‚Bob Hope‘, riesige halbgefüllte leuchtend dunkelrote Blüten mit langen gelben Staubbeuteln
  • C. japonica ‚Collettii‘, weiß-rot marmorierte Blüten mit gelben Staubgefäßen
  • C. japonica ‚Donation‘, blaßrosa Blüte mit zarter purpurfarbener Aderung, halbgefüllt
  • C.-Hybride ‚Dr. King‘, locker gewellte, rundblättrige Blüte in tiefem Rosarot, kleiner Tuff hellgelber Staubbeutel
  • C. japonica ‚K. Sawada‘, reinweiße rosenförmige vollständig gefüllte Blüte
  • C. japonica ‚Kramer’s Supreme‘, leuchtend rote päonienförmige Blüte mit Duft
  • C. japonica ‚Pearl Maxwell‘, große gut gefüllte rosafarbene Blüten
  • C. japonica ‚Rubescens Major‘, geschlossene, rundblättrige leuchtrote Blüten
  • C. japonica, unbenannte Hybride mit roter „Rosenblüte“ ohne sichtbare Staubbeutel

3. Kamelienblüte ab Ende Januar/Anfang Februar

  • C. japonica ‚General Leclerc‘, tiefrote halbgefüllte päonienförmige Blüten mit unregelmäßigen Kronblättern
  • C. japonica ‚Spring Festival‘, rosa bis lachsrosa, zur Mitte hellere rosenförmige Blüten

4. Kamelienblüte ab Februar

  • Kamelie - Camellia japonica C. japonica ‚Alba Plena‘, eine der ältesten Ziersorten, blüht in ordentlichen Dreiecksblättern strahlend weiß
  • C. japonica ‚Australis‘, kräftig rote Blüten mit deutlich sichtbaren gelben Staubgefäßen
  • C.-williamsii-Hybride ‚Balett Queen‘, lachsrosa bis zartrosa Blüte, groß und päonienförmig
  • C. japonica ‚Barbara Morgan‘, rote gewellte Blüten, gelbe Staubgefäße
  • C. japonica ‚Berenice Body‘, halb gefüllte, mittelgroße Blüten in zartem Rosa
  • C. japonica ‚Betty Sheffield Supreme‘, weiße Blüten mit rosarotem Band, halbgefüllt und päonienförmig
  • C.-Hybride ‚Bogliasco‘, sehr wohlgeformte rosa Blüten von stattlicher Größe
  • C. japonica ‚Bonomiana‘, riesige rosa Blüten mit roten Akzenten, dreieckige Blätter, Staubbeutel nicht sichtbar
  • C. japonica ‚C. M. Hovey‘, große, vollständig gefüllte Blüte in leuchtendem Scharlachrot
  • C. japonica ‚Dahlonega‘, kanariengelbe vollständig gefüllte Blüte, die lange hält
  • C. williamsii ‚Debbie‘, leuchtend pinkfarbene päonienförmige Blüten
  • C. japonica ‚Desire‘, vollständig gefüllte Blüte in zartem Rosa mit dunkelrosa auslaufenden Petalrändern
  • C. japonica ‚Dr. Burnside‘ mit Blüte in leuchtenden Rot und prägnanten gelben Staubgefäßen
  • C.-Hybride ‚El Dorado‘, hellrosa Blüten mit gekräuselten Kronblättern, kaum sichtbare Staubgefäße
  • C. japonica ‚Gwenneth Morey‘, weiße Rüschenblüten ohne sichtbare Staubbeutel
  • C. japonica ‚Hiodoshi‘, scharlachrote Blüte mit borstig aufgerichteten gelben Staubgefäßen
  • C. williamsii ‚Jury’s Yellow‘, anemonenförmige Blüten in Weiß mit Gelb
  • C.-Hybride ‚Mary Williams‘, viele kleine rosa Blüten, gelbe Staubgefäße
  • C. japonica ‚October Affair‘, hellrosa Blüten mit dunkelrosa Petalrändern, vollständig gefüllt
  • C. japonica ‚Oki No Nami‘, rosa Blüten mit dunkelrosa Streifen, kleiner Tuff gelber Staubbeutel
  • C. japonica ‚R.L. Wheeler‘, mittelgroße rosa Blüten, weiße Staubgefäße
  • C. japonica ‚Roger Hall‘, karminrote vollständig gefüllte Blüte mit dachziegelartig angeordneten Blütenblättern

5. Kamelienblüte ab Ende Februar/Anfang März

  • C. japonica ‚Blood of China‘, lachsrote bis feurigrote Blüte mit wellig gedrehten Blütenblättern, goldgelbe Staubgefäße
  • C. japonica ‚Chosho‘ (Higo-Gruppe), Blüte mit karmesinroten Punkten, Flecken und Linien auf weißem Hintergrund
  • C. japonica ‚Coquettii‘, hell- bis tiefrote, sehr wetterbeständige Blüte, halb gefüllt, manchmal rosenförmig
  • C. japonica ‚Maroon and Gold‘, dunkel samtrote Blüten mit auffallend goldfarbenen Staubgefäßen
  • C. japonica ‚Orandako‘, purpurrote gefüllte Blüten, jede der zugespitzten Petalen mit weissem Mittelstreifen
  • C. japonica ‚Silver Waves‘, große weiße Blüten mit gut sichtbaren, goldgelben Staubgefäßen

6. Kamelienblüte ab März:

  • Kamelie - Camellia japonicaC. ‚Brushfild Yellow‘, anemonenförmige Blüte in antikem Weiss mit blassgelber, dicht gefüllter Mitte
  • C. japonica ‚California‘, hell lachsrosa Blüten, locker verstreute gelbe Staubfäden
  • C. japonica ‚Erebo‘, große ordentliche sattrote Blüten mit angedeutet dreieckigen Blättern, ohne sichtbare Staubbeutel
  • C. japonica ‚Hagoromo‘, federleicht wirkende, aufrechte Blüten in ganz zartem Rosa
  • C. japonica ‚Lady Campbell‘, prächtige lachsrote Blüte mit gewellten Blütenblättern, lange gelbe Staubgefäße
  • C.-Hybride ‚Mrs Charles Cobb‘, große rosarote Blüten, vereinzelte gelbe Staubfäden
  • C.-japonica-Hybriden mit runden knallrosa Blüten und kräuselnder Innenblüte, keine Staubgefäße sichtbar
  • C.-japonica-Hybriden mit rosa Dreiecksblüten + dunklere Streifen, keine Staubgefäße sichtbar

7. Kamelienblüte ab Ende März/Anfang April

  • C.-Hybride ‚Sun Song‘, perlmuttrosa Blüten, vollständig gefüllt
  • C. japonica ‚Tramonto‘, rundblättrige rosa Blüte ohne sichtbare Staubbeutel

8. Kamelienblüte ab April

  • C. reticulata ‚Black Lace‘, dunkle, samtig rote vollständig gefüllte Blüte

9. Kamelienblüte ab September

  • C. sasanqua, kleinere weiße bis dunkelrosa Blüten, extrem pflegeleicht und gut frosthart, blüht bis Dezember

10. Kamelienblüte ab Oktober

  • C. sinensis, Teekamelie, kleine weiße Blüte mit auffälligen langen gelben Staubblättern, blüht bis Februar

Kamelie - Camellia japonica Diese stattliche Liste gibt einen guten Überblick, behandelt aber in Wirklichkeit nur einen sehr kleinen Teil der Kamelien-Sorten. Kamelien werden in Asien seit Jahrtausenden und in Europa seit Jahrhunderten gezüchtet, international spricht man von ca. 30.000 Sorten, an deren Zucht 200 Arten Kamelien beteiligt sind. Jeder gut sortierte Kamelien-Spezialist wird also noch weitere Sorten in petto haben, deren Blütezeit Sie jeweils erfragen müssten.

Garten-Kamelien blühen alle erst im Frühjahr, ab März oder April, entweder weil die Sorte dahingehend gezogen wurde oder weil die frühblühende Sorte sich an unsere Jahreszeit anpasst. Eine genaue Prognose der Blütezeit ist bei Freiland-Kamelien nicht sinnvoll, weil hier zu viel von den Standort- und Umweltbedingungen abhängt.

Späte Kamelienblüte oder keine Kamelienblüte?

Die Frage nach der Blütezeit der Kamelie taucht weiter auf, wenn die Kamelie überhaupt keine Blüte zeigt. Leider hierzulande eine so häufige Attitüde der empfindlichen „Kameliendame“, dass sie eigene Betrachtung verdient. Wenn Kamelien so häufig die Blüte verweigern, liegt das nämlich vor allem an einigen weitverbreiteten Missverständnissen über Ansprüche und Pflege der schönen Blume, die nachfolgend richtiggestellt werden:

  • Kamelie - Camellia japonica Kamelie werden meist blühend verkauft, der schwierige Blütenansatz erfolgt in kontrollierten Produktionshallen
  • Wenn die Kamelie in der Folge-Saison lange nach Blütezeit der Vorsaison keine Ansätze zum Blühen zeigt, fehlt es meist an der Blüteninduktion
  • Kamelie sind keine Zimmerpflanzen, sondern brauchen zur Blüteninduktion Temperaturen zwischen 10 und 15 °C
  • Sommerwärme im Freiland ist ok, unter zu langem Aufenthalt bei Zimmertemperaturen leidet die ganze Pflanze
  • Nach erfolgreicher Blüteninduktion droht Knospenabwurf
  • Auch der geht meist darauf zurück, dass die Kamelie in einem beheizten Zimmer steht oder stand
  • Dort gehört sie niemals hin, Temperaturen über 15 °C stören die Blütenentwicklung
  • Knospenabwurf ist nur der Extremfall gestörter Blütenentwicklung
  • Die Blüten können auch halb welk aufblühen und dann schnell abfallen
  • Kamelien wachsen in der Natur auf humosen Waldböden mit viel Licht und in hoher Luftfeuchtigkeit
  • Zu niedrige Luftfeuchtigkeit in der dunklen, geheizten Wohnung bekommt Knospen und Blüten auch nicht
  • Mit der Blüte startet die Kamelie in eine Phase erhöhten vegetativen Wachstums
  • Ab frühem Frühjahr sind deshalb Wasser- und Nährstoffbedarf der Kamelie am größten
  • Die Anlage der Blüte beginnt im Sommer, bald nach den gerade verwelkten Blüten
  • Die Kamelie sollte gut genährt in diese Zeit gehen
  • Und bis zum Herbst so viel Sonne abbekommen, dass die Knospenbildung gefördert wird
  • Für Kamelien die kritischste Zeit: Die empfindlichen Mikrozellen der werdenden Knospen sind auf konstante Wasserzufuhr über die Wurzel angewiesen
  • Steht die Kamelie im Sommer nur kurz trocken, kann das die Knospenbildung unterbrechen
  • Was sich aber erst ein halbes Jahr später bemerkbar macht
  • Aus Stecklingen nachgezogene Kamelien brauchen drei bis fünf Jahre bis zur ersten Blüte
  • Garten-Kamelien sollten bereits im Frühjahr gepflanzt werden, damit die Vegetationsperiode zum Einwurzeln und Abhärten zur Verfügung steht
  • Kamelie - Camellia japonica Winterharte Garten-Kamelien brauchen Schutz vor der Morgensonne, die den Stoffwechsel im oberen Bereich wecken würde, bevor die kalten Wurzeln Wasser liefern können
  • Kübel-Kamelien sollten nur alle paar Jahre, aber dann direkt nach der Blüte umgetopft werden
  • Keine Kamelie sollte in Luftfeuchtigkeit unter 70 % und bei Temperaturen über 10 °C überwintern müssen
  • Im Gegenteil: Bis zu Temperaturen um den Gefrierpunkt steht die Kamelie besser im Freien
  • Aber dann mit Frostschutz um die Wurzeln, bis es ins kühle Winterquartier geht
  • Auch wenn die schöne Blüte Bewunderung verdient: Einen Stellplatz über 16°C hält die Kamelie selbst während der Blüte nur kurz aus
  • Länger lassen sich die Blüten in passender Umgebung, im kühlen Wintergarten, Gewächshaus oder dem ungeheizten, hellen Treppenhaus genießen

Es gibt noch weitere Pflegefehler, die eine Kamelie an Blüteninduktion oder Blüte hindern können; aber der Versuch, das freiheitsliebende Gewächs als Zimmerpflanze zu halten, kostet sicher die meisten Kamelienblüten.

Fazit
Kamelien werden nicht umsonst die „Rosen des Winters“ genannt – sie zeigen ihre Blüten ursprünglich nur mitten im Winter (heute je nach Zuchtsorte im Winter oder im Frühling und nur ganz selten später). Wenn sie denn überhaupt eine Blüte zeigen, was schwer werden wird, wenn die entsprechende Kamelie mit einer Zimmerpflanze verwechselt wird.