Sie bringen Farbe und eben Struktur in einen Garten, weshalb auch Teilungswände, egal ob hoch oder niedrig, Hauptsache immergrün, wichtig sind. So wird der Garten in Abschnitte eingeteilt und erhält eine Struktur. Sehr interessant wirken Formschnittgehölze, aber sie brauchen einige Male im Jahr einen Schnitt. Sträucher kommen meist mit weniger Pflege aus.
Beliebte Gehölze
Die Immergrünen sehen alle Jahreszeiten hindurch gut aus. Ob als Hecke oder Solitär, in kleinen oder größeren Gruppen gepflanzt, diese Gehölze machen sich in jedem Garten gut.
Ich habe hier eine Auswahl zusammengetragen, von der ich denke, dass die Pflanzen sich in meinem Garten gut machen würden. Zypressen, Scheinzypressen, Lebensbäume und dergleichen spare ich mir, darüber wurde schon genug geschrieben. Ich nehme mal ein paar vielleicht noch nicht so populäre immergrüne Sträucher.
Kalmien
Kalmien gehören zu den Heidekrautgewächsen. Man nennt die Pflanzen auch Berglorbeer oder Lorbeerrose. Die Belaubung erinnert an Lorbeer, daher auch der Name. Die Pflanzen sind recht anspruchslos. Sie benötigen einen feuchten, leicht sauren Gartenboden, der durchlässig sein sollte. Staunässe wird nicht vertragen. Die Blütezeit liegt so im Mai bis Juni. Die Pflanzen wachsen 10 bis 30 cm im Jahr und werden durchschnittlich 100 bis 150 cm hoch und 70 bis 120 cm breit. Inzwischen gibt es zahlreiche Sorten und jährlich werden es mehr.
- Vorteile: haben viele wunderschöne Blüten, welche wie Sterne aussehen. Es gibt einfarbige Blüten und solche mit einem andersfarbigen Rand oder Punkten. Das Laub ist ebenfalls sehr dekorativ.
- Nachteile: nicht alle Sorten sind winterhart, recht hoher Anschaffungspreis, Blütezeit ist nur kurz
- Besonders schöne Sorten:
- Olympic Wedding – weiße Einzelblüten mit pinkfarbigen kleinen und großen Punkten, reichblühend, Blüte ab Mitte Juni, wird in 10 Jahren etwa 1 m hoch und breit
- Sterntaler – dunkelrote Einzelblüten mit weißem Rand und weißen Mustern, wächst sehr komakt, Blüte im Juni, wächst in 10 Jahren 1,20 m hoch und breit
- Hania – weiße Einzelblüten mit zartrosa Bänderung, Blüte Anfang bis Mitte Juni, wächst in 10 Jahren etwa 1 m
Schattenglöckchen (Pieris japonica)
Dieser pflegeleichte immergrüne Strauch ist besonders für Halbschatten oder sogar Schatten geeignet. Es gibt zahlreiche verschiedene Sorten. Einige punkten nicht nur mit ihren Blüten, sondern auch mit einem farbigen Blattaustrieb. Man unterscheidet grundsätzlich 10 Arten, aber nur zwei sind für den Garten interessant, Pieris japonica aus Japan und Pieris floribunda aus Nordamerika. Bei der japanischen Art hängen die Blütenrispen nach unten über und bei der anderen stehen sie aufrecht.
- Vorteile: Schnitt ist nicht nötig, die meisten Schattenglöckchen werden nicht groß, wachsen langsam, schöne Blüten
- Nachteile: vertragen keine kalten Ostwinde, Wurzeln sind salzempfindlich (vorsichtig düngen), werden von Netzwanzen heimgesucht, weshalb ein kühler, schattiger Standort wichtig ist
- Schöne Sorten:
- Carnaval – weiße Blüten und ein feuerroter Blattaustrieb, cremeweiße Blattränder bei mittelgrünen Blättern, gut winterhart, Blütezeit März/April, wächst 10 bis 30 cm im Jahr und wird 80 bis 100 cm hoch und 90 bis 100 cm breit
- Valley Valentine – leuchtend rote Blüten von Mitte März bis Mitte April, kräftig grünes Laub, wächst 5 bis 15 cm im Jahr und wird 80 bis 100 cm hoch und deutlich breiter, gut geeignet für Pflanzgefäße
- Cremeweiße Blüten im April/Mai, Blätter im Austrieb braunrot, später glänzend grün, wird bis zu 1,50 m hoch und bis 130 cm breit, Zuwachs 10 bis 20 cm im Jahr
Lorbeerblättriger Schneeball (Viburnum tinus)
Dieser immergrüne Strauch wird auch Mittelmeer-Schneeball, immergrüner Schneeball oder Lorbeerschneeball genannt. Das Gehölz kann bis zu 3,50 m hoch werden, die meisten schaffen aber meist nur 2 m auch in der Breite. Besonders interessant sind die duftenden Blüten, die von November bis April erscheinen. Wer auf diese Pflanze nicht verzichten möchte, aber im Gebirge wohnt, kann sie als Kübelpflanze kultivieren. Den Winter verbringt sie idealer Weise dann im Wintergarten und erfreut dort mit ihrem immergrünen Laub.
- Vorteil: schöne Blüten, lassen sich gut schneiden, am besten nach der Blüte. Langsam wachsend, die meisten brauchen nicht viel Platz
- Nachteil: nur bedingt winterhart, gedeiht aber gut im Weinbauklima. Empfindlich gegen Trockenheit und Staunässe, braucht geschützten Platz
- Schöne Sorten:
- Little Bognor – Blüte schon ab August, recht winterharte Sorte
- Eve Price – zahlreiche weiß bis weiß-rosafarbene Blütendolden. Diese können sich schon im Spätherbst öffnen. Blühen bis zu 6 Monate, für sonnigen Standort, braucht Winterschutz, Wuchshöhe bis 150 cm
- Eskimo – reinweiße kugelrunde Blütenbälle, die einen schweren Duft verströmen. Blüht im April/Mai, wird nicht groß, etwa 120 cm hoch und 150 cm breit
- Außer dem Lorbeerblättrigen Schneeball gibt es noch mehr immergrüne Schneeballsorten, z.B. den Immergrünen Duftschneeball (Viburnum burkwoodii) und den Kissenschneeball (Viburnum davidii). Die meisten anderen Schneeballsorten sind sommergrün.
Weißbunte Duftblüte (Osmanthus heterophyllus ’Variegatus’)
Die Weißbunte Duftblüte ist ein ilexähnlicher, weißbunter Strauch mit herrlich duftenden Blüten. Die Blüten sind weiß und wachsen in Büscheln. Die Blütezeit liegt im September bis Oktober. Das Laub ist weißbunt, meist grün mit weißen unregelmäßigen Rändern und dornig. Die Pflanze ist ideal für Duftgärten oder aber für Japangärten. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein. Der Strauch wird ca. 60 bis 100 cm hoch, ich habe aber auch schon gelesen, dass er bis 250 cm hoch werden kann. Es gibt auch noch andere Duftblüten, sie unterscheiden sich von dieser hier in der Laubfärbung und in der Wuchshöhe. Die Weißbunte Duftblüte ist noch nicht so bekannt, praktisch noch auf dem Vormarsch. Man kann damit also noch punkten, wenn man solch einen Strauch im Garten hat.
- Vorteile: der betörende Duft, die schöne Laubfarbe, der kompakte Wuchs und die nicht zu hohe Endgröße des Strauches
- Nachteile: recht hoher Anschaffungspreis
Fruchtende Strauch-Hülse (Ilex meserveae ’Blue Princess’)
Dieser auffällige Strauch mit seinem knallrot leuchtenden Fruchtschmuck und seiner blau schimmernden Belaubung ist ein Hingucker in jedem Garten. Er ist als Solitär geeignet, aber auch als Heckenpflanze, besonders zwischen anderen Blühsträuchern mit Fruchtschmuck oder Vogelnährgehölzen. Dieser Ilex wächst aufrecht und erreicht eine Höhe von 100 bis 150 cm. Er eignet sich gut für Heidegärten und ist ein hervorragendes Vogelschutz- und –nährgehölz und auch eine Bienenweide. Die Blüten sind weiß und erscheinen im Mai. Die Fruchtende Strauch-Hülse ist gut schnittverträglich. Die Früchte sind knallrot aber leider giftig für Menschen.
- Vorteile: sehr dekorativ, gut für Vögel, eignet sich auch für Schatten, ideal für Dachgärten, absolut frosthart
- Nachteile: Beeren giftig, Blätter dornig, bzw. stachlig
Buntblättrige oder Buntlaubige Ölweide (Elaegnus pungens)
Die buntlaubige Ölweide ist wegen ihres grün-gelben Laubes sehr beliebt. Die Blätter haben eine enorme Leuchtkraft. Meist wird die Sorte ’Maculata’ angeboten. Dieses Gehölz mit dem auffälligen Blattschmuck erreicht Höhen bis 150 cm und wird auch in etwa so breit. Die Blüten erscheinen von Oktober bis November. Sie sind cremeweiß, leider etwas unscheinbar und duften. Die Pflanze ist enorm Trockenheitsresistent. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein und unbedingt windgeschützt. Die buntblättrige Ölweide wächst breit buschig. Sie ist ideal für Sandböden und macht sich auch gut für Pflanzgefäße. Auch als Heckenpflanze ist sie geeignet. Ideal ist, den Wurzelbereich im Winter mit einer Laubschicht zu bedecken.
- Vorteile: sehr schönes Laub, duftende Blüten, trockenheitsverträglich, hoher Zierwert
- Nachteile: nicht gut windverträglich, nicht gerade preiswert
Buntlaubiges Lorbeerkrüglein (Leucothoe walteri)
Dieser Zwerg- bis Kleinstrauch ist ein bunter Farbtupfer im Garten. Es gibt verschiedene Sorten, aber die Pflanze ist noch nicht sehr bekannt. Es gibt Sorten für sonnige, aber auch für halbschattige bis schattige Standorte. Die kleinen Gewächse bringen neuen Schwung in monotone Heidegärten. Am besten gedeiht das Lorbeerkrüglein in Teichnähe.
- Vorteile: sieht sehr gut aus, wächst schnell, guter Bodendecker und verschönert dunkle Ecken im Garten, total schattenverträglich
- Nachteile: nicht windfest, braucht also einen windgeschützten Standort. Meist nicht salztolerant, braucht Schutz, nicht überall voll frosthart
- Schöne Sorten:
- ’Scarletta` – Bodendecker, rasch wachsend, wird 40 cm hoch, aber 100 cm breit, Blüte im Mai/Juni, weiß, in Trauben, Blattstiele und Neuaustrieb rot, nicht windfest
- ’Rainbow’ – Schattenstrauch, bis 80 cm hoch und 120 cm breit, starkwüchsig, Blütezeit Mai/Juni, Blüte weiß und in Trauben, Blüten duften, für Vasenschmuck geeignet, Laub grün und rot
Rhododendron fortunei, eine Wildart
Ich wollte ja nicht so alltägliche immergrüne Sträucher nehmen. Der Rhododendron fällt da nicht darunter, dieser aber schon. Er ist eine Besonderheit. Rhododendron fortunei ist ein Großstrauch, der bei uns etwa 3 bis 5 Meter hoch wird. Die Blüten sind weiß und duften leicht nach Kaugummi. Sie erscheinen im Juni. Wahrscheinlich ist dieser Rhododendron der erste winterharte chinesische Rhododendron, der bei uns eingeführt wurde.
Fazit
Es gibt eine Menge immergrüner Sträucher. Auf viele bin ich gar nicht eingegangen, wie die Gelbbunte Aukube, die vielen Berberitze-Arten, die Kriechspindel, den Strauch-Efeu, den Gelben Berg-Ilex, die Strauch-Hülse, den Gold-Liguster, die Niedrige Mahonie, die Fruchtmyrthe, das Rote Glanzblatt, die Lorbeerkirsche, den Feuerdorn, die Blüten-Skimmie und einige mehr. Wichtig ist, dass die Standortbedingungen stimmen. Den Boden kann man passend herrichten, der Standort ist vorgegeben. Gießen, Düngen, Schneiden, alles kann man passend arrangieren, aber wenn der Platz nicht passt, haben die schönen, immergrünen Sträucher keine Chance. Manchmal schaffen sie ein paar Jahre, aber dann sind sie dahin. Also, gut auswählen und nicht nur nach der Schönheit gehen!