Der ursprünglich aus Asien und den dortigen Tempelgärten stammende Himmelsbambus wird auch in den hiesigen Breitengraden immer beliebter. Denn wenn die Natur sich im Herbst so langsam verabschiedet und in Winterschlaf geht, besticht Nadina domestica mit leuchtend roten Beeren und färbt ihre Blätter dann ebenfalls rosarot. Damit im eigenen Garten Nadina ebenfalls dekorativ wächst, wird im folgenden Artikel auf die richtige Pflege eingegangen.
Steckbrief
- Gattung Berberitze
- ursprüngliche Heimat Tempelgärten in China und Japan
- wird im Beet zwischen zwei und drei Meter hoch
- kann im Kübel kultiviert werden
- immergrüner, buschiger Strauch
- weiße Blüten im Sommer
- Blätter im Herbst/Winter leuchtend rosarot
- rote, leuchtende Beeren im Herbst
- winterhart
- Beeren leicht giftig
Bodenbeschaffenheit
Der Boden am Standort oder im Kübel ist für den Himmelsbambus ideal, wenn dieser feucht und durchlässig ist, genügend Nährstoffe sowie einen lehmigen Anteil besitzt. So sieht die richtige Erde für Gartenbeet und Kübel wie folgt aus:
- Gartenboden mit Lehm und Kompost mischen
- etwas Sand bietet zudem bessere Durchlässigkeit
- Kübelpflanzen- oder Blumenerde
Düngen
Während der Vegetationsperiode benötigt die Pflanze Dünger. Während des Winters sollte gar nicht gedüngt werden. So sehen die richtigen Düngergaben wie folgt aus:
- zweimal im Monat
- zwischen Frühling und Herbst
- Flüssigdünger aus dem Handel
- auf Herstellerangaben achten
- wird mit Gießwasser gegeben
Gießen
Weder zu trocken noch zu nass sollte es für den Himmelsbambus sein. Gerade während eines sehr heißen und trockenen Sommers sollte daher auf konstante Wassergaben geachtet werden:
- vor allem im Sommer regelmäßig
- Kübelpflanzen auch an regnerischen Tagen
- stehen zum Beispiel überdacht
- Regen gelangt nicht so einfach in den Kübel
- immer dann gießen, wenn Erde oberflächlich getrocknet ist
- immer kalkarmes Wasser verwenden
- Regenwasser ist ideal
- alternativ abgestandenes Leitungswasser
- Wurzelballen sollte sich ganz vollsaugen
- immer in frühen Morgen- und späten Abendstunden
Wichtig beim Gießen ist, dass der Wurzelballen danach nicht in Staunässe steht. Aber auch ein vollständiges Austrocknen der Wurzeln wird über längere Zeit nicht vertragen. Daher ist das Zugießen im Winter in Trockenperioden ebenfalls sehr wichtig.
Pflanzen
Wenn der Himmelsbambus im Garten im Beet oder einer Ecke auf der Wiese kultiviert werden soll, dann sollte die Pflanzstelle bereits etwa einen Monat vor dem Pflanzen vorbereitet werden. Hierzu wird der Gartenerde Kompost untergemischt. Dieser zersetzt seine Nährstoffe erst mit der Zeit, so dass die Erde dort nach etwa einem Monat genügend Humus für den Strauch besitzt. Ansonsten sollte beim Pflanzen noch das Folgende beachtet werden:
- Pflanzloch doppelt so groß wie Wurzelballen
- Strauch vorsichtig dem Container entnehmen
- kurz in Wasserbad tauchen
- einsetzen und Erde einfüllen
- gut andrücken
- gut angießen
Pflanzen im Kübel
Soll der Himmelsbambus in einem Kübel kultiviert werden, dann muss hier ein genügend großes Gefäß ausgesucht werden, das mindestens doppelt so groß ist wie der Wurzelballen. Denn der Strauch breitet seine Wurzeln gerne aus. Beim Einpflanzen wird dann wie folgt vorgegangen:
- auf Abflussloch Drainage anlegen
- hierzu Kies oder Tonscherben nutzen
- Pflanzenvlies darüber geben
- Teil Erde einfüllen
- Strauch nach Wurzelbewässerung einsetzen
- restliche Erde einfüllen und gut andrücken
- nochmals gut gießen
- halbe Stunde nach dem Gießen Auffangteller abschütten
Pflegefehler, Krankheiten oder Schädlinge
Bei Pflegefehlern können bei dem eigentlich widerstandsfähigen Strauch dennoch Krankheiten und Schädlinge auftreten. Hierbei ist vor allem auch Staunässe zu nennen, die die Wurzeln faulen lässt. Dann wird der Rest der Pflanze unterversorgt, verliert die Blätter und vertrocknet. Bei Schädlingen ist auf Spinnmilben und Schildläuse im Winterquartier zu achten. Treten Krankheiten oder Schädlinge auf, sollte sofort wie folgt gehandelt werden:
- bei Staunässe Pflanze ausgraben
- verfaulte Wurzeln abschneiden
- Wurzelballen abtrocknen lassen
- in neues, frisches trockenes Substrat setzen
- in Folge mäßiger gießen
- bei Schädlingsbefall steht Pflanze zu warm
- an kühleren Ort verbringen
- Strauch mehrmals abbrausen
- Schädlinge mit Seifenlauge abwaschen
- Insektizide einsetzen
Schneiden
Ein im Garten kultivierter Himmelsbambus benötigt in der Regel keinen Schnitt, ein im Kübel gepflanzter Strauch sollte hin und wieder geschnitten werden, damit er nicht zu viel Platz weg nimmt. Beim Schneiden sollte auf die Form geachtet und daher wie folgt vorgegangen werden:
- Schnitt ist das ganze Jahr möglich
- regelmäßig auslichten
- alte Zweige im Inneren entfernen
- rundherum die Triebe kappen, wenn zu groß
- alte Blütentriebe entfernen
- im Frühjahr nach Abwurf der Beeren
Auch einen radikalen Rückschnitt, etwa weil der Strauch einer Trockenperiode ausgesetzt war, verträgt die Pflanze ganz gut. Dieser sollte allerdings in der Regel im Herbst durchgeführt werden. Dann treibt der Himmelsbambus im Frühjahr wieder neu aus.
Standort
Der Standort ist für den Himmelsbambus wichtig, damit er im Herbst und Winter seine ganze Schönheit entfalten kann. So sieht der ideale Standort halbschattig bis sonnig aber hell aus. Auch ein windgeschützter Platz wäre optimal. Pflanzen, die im Kübel kultiviert wurden, können so immer an den gerade passenden Platz geschoben werden. Die Wahl des Standorts für den Himmelsbambus sollte wie folgt aussehen:
- im Gartenbeet
- unter einem hohen, lichtdurchlässigen Baum
- auf Ost- oder Westseite eines Hauses
- auf Ost- oder Westbalkon und -Terrasse
- direkte Mittagssonne vermeiden
- auf Südseite alternativ mit Schirm oder Markise schützen
- windgeschützt in einer Ecke
Wird der Himmelsbambus in einer warmen Klimazone kultiviert, dann kann er hier durchaus den Winter im Freien verbringen und auch in einem Beet ausgepflanzt werden. Wird es jedoch im Winter kälter als -12° Celsius, ist eine Kübelkultivierung optimal, denn dann kann die Pflanze in den kalten Monaten nach Innen verbracht werden.
Überwintern im Freien
In der Regel benötigt der Himmelsbambus keinen Winterschutz, wenn die Temperaturen jedoch unter -12° Celsius fallen, dann kann er diese nur für kurze Zeit vertragen und muss in einem solchen Fall geschützt werden. So sieht der Winterschutz für Nandina domestica im Gartenbeet wie folgt aus:
- Erde im Winter immer mulchen
- hält nicht nur Frost und Kälte ab
- hilft auch vor dem Austrocknen der Erde
- wird es sehr kalt, mit Pflanzenvlies einpacken
- das Vlies um den gesamten Strauch wickeln
- direkte Wintermittagssonne vermeiden
Sobald es wieder wärmer wird, sollte der Strauch wieder ausgepackt und die Folie entfernt werden. Denn ansonsten könnte die Pflanze hierunter Schaden durch zum Beispiel einen Pilzbefall nehmen, wenn sich Feuchtigkeit unter dem Vlies staut.
Überwintern im Kübel
Wurde der Himmelsbambus im Kübel auf der Terrasse oder einem Balkon kultiviert, dann kann er im Winter nach Innen ziehen oder aber geschützt draußen überwintern. Im Kübel kultivierte Pflanzen sind in den kalten Monaten immer anfälliger bei kälteren Temperaturen. Denn die Erde im Kübel kann einfacher abkühlen. Daher sieht der Schutz bei der Überwinterung im Kübel wie folgt aus:
- Kübel zum Schutz mit Pflanzvlies umwickeln
- alternativ mit Reisigmatten, wirkt dekorativer
- auf Styropor oder Holz stellen
- auf Erde Mulch geben
- fallen Temperaturen, auch Pflanze einwickeln
- alternativ nach Innen verbringen
- hellen, kühlen Platz wählen
- keine direkte Mittagssonne
- keine Zugluft
Umtopfen
Alle zwei bis drei Jahre sollte der Himmelsbambus umgetopft werden. Auch wenn die Wurzeln sich im Gefäß nicht wesentlich ausbreitet haben und der Topf nicht zu eng wird, so benötigt der Strauch dennoch hin und wieder ein frisches Substrat. Daher kann durchaus beim Umtopfen auch das alte Gefäß wieder verwendet werden. So sollte hierbei auf das Folgende geachtet werden:
- Pflanze vorsichtig dem Gefäß entnehmen
- alle alte Erde so weit wie möglich von Wurzeln entfernen
- Topf säubern
- Drainage wieder anlegen
- neues Substrat zur Hälfte einfüllen
- Nandina domestica einsetzen
- restliche Erde zugeben, gut andrücken
- gut wässern
Vermehren
Die einfachste Art, um den Himmelsbambus zu vermehren, ist die Gewinnung der Wurzelschösslinge durch Teilung. So bildet der Strauch im Laufe seines Lebens immer wieder neue, kleine Pflanzen an seinen Wurzeln aus, die einfach nur abgetrennt und an einen eigenen Standort gesetzt werden. Auch Stecklinge können für die Vermehrung genutzt werden. Beim Vermehren wird daher wie folgt vorgegangen:
- ideale Zeit für Vermehren beim Umtopfen
- Wurzeln vorsichtig trennen
- einzeln einpflanzen
- für Stecklinge halbverholzte Äste nutzen
- werden im Sommer geschnitten
- Steckling in ein Glas mit Wasser stellen
- Umgebungstemperatur über 20° Celsius
- wenn sich Wurzeln zeigen, eintopfen
Fazit
Die Pflege für den Himmelsbambus ist recht einfach, wenn einige Punkte in Bezug auf Gießen, Düngen, Standort und Schneiden beachtet werden. Auch im Winter ist nicht viel zu beachten. So handelt es sich bei der Pflanze um einen Strauch, der auch für Hobbygärtner mit nur wenig Zeit gut geeignet ist, um auch im Herbst und Winter dem Garten, Balkon oder der Terrasse ein dekoratives Bild zu geben.