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Gurken in 10 Schritten vorziehen | Zeitpunkt der Aussaat

Gurken vorziehen

Das Vorziehen von Gurken ist nicht schwer und hat Vorteile gegenüber der Aussaat im Freiland. Es kommen kräftige Jungpflanzen ins Beet, die schon bald blühen und fruchten.

Warum Gurken vorziehen?

Sich die Arbeit zu machen und selbst Gurken anzuziehen hat Vorteile gegenüber gekauften Jungpflanzen.

  • größere Sortenwahl
  • Kontrolle über Pflanzenschutzmittel, Saatgut und Substrat
  • billiger

Vorgezogene Jungpflanzen haben außerdem einen Wachstumsvorsprung gegenüber gesäten Gurken. Da Gurken nicht winterhart sind, können sie frühestens Mitte Mai ausgesät oder ausgepflanzt werden.

Material bereitstellen

  • Samen der gewünschten Gurkensorte
  • Pflanztöpfe (10 cm) oder Anzuchtschale
  • geeignetes Substrat (Anzuchterde)
  • Drainagematerial, mindestens aber Küchenpapier
  • Wasser zum Bewässern, eventuell mit Sprühflasche
  • durchsichtige Folie zum Abdecken
Material um Gurken vorzuziehen
Hinweis: Gut geeignet zum Vorziehen jeglicher Gemüsesorten ist ein Zimmergewächshaus.

Zeitpunkt wählen

Gurkenpflanzen sollten nicht zu früh vorgezogen werden. Die Jungpflanzen bekommen dann nämlich zu wenig Licht und kümmern, statt kräftig zu wachsen. Anfang bis Ende April ist der beste Zeitpunkt für das Vorziehen. Keimen die gewählten Samen der Erfahrung nach schwer, kann ein erster Versuch auch etwas eher starten.

Temperatur und Standort beachten

Gurken brauchen Wärme. Nicht nur zum Wachsen, sondern schon für das Keimen. Beim Vorziehen sollte mindestens Zimmertemperatur herrschen. Sollen die Töpfe in einem kalten Raum stehen, ist es sinnvoll, eine spezielle Wärmematte für Pflanzen unterzulegen. Ein Platz am Fenster hat Vorteile, wenn die Pflanzen gekeimt sind, vorher brauchen die Töpfe kein Licht. Pralle Sonne sollte vermieden werden, die Erde und die Jungpflanzen trocknen sonst zu schnell aus.

Gurken-Setzlinge am Fenster
Um Gurken erfolgreich vorzuziehen, achten Sie unbedingt auf Temperaturen und Lichtverhältnisse.

Gurken vorziehen: Anleitung

  1. Die Samen vor der Aussaat 24 Stunden in warmen Wasser quellen lassen, so keimen sie anschließend schneller. Eine weitere Methode die Keimung zu fördern besteht darin, die Samen mit einer Feile anzurauen.
  2. Töpfe oder Schale vorbereiten. Eine Drainageschicht aus kleinen Steinen oder Tonperlen verhindert Staunässe. Im Topf reicht auch ein Stück Küchenpapier über den Abzugslöchern, damit die Erde nicht herausfällt.
  3. Erde in die Töpfe füllen. Es muss keine Anzuchterde sein, Garten- oder Blumenerde reicht aus. Allerdings ist Anzuchterde nährstoffarm und enthält keine Unkrautsamen, was den Keimlingen zu Gute kommt.
  4. Gurkensamen sind Dunkelkeimer. Deshalb die Töpfe nur bis etwa 3 cm unter den Rand befüllen.
  5. Das Substrat anfeuchten. Vorsichtig mit einer Gießkanne wässern oder gründlich mit Wasser einsprühen. Erde gut andrücken.
  6. Samen auf die Erde legen. Bei Töpfen je zwei Samen, in einer Anzuchtschale zwischen den Samen einige Zentimeter Platz lassen.
  7. Mit Erde auffüllen und diese erneut gut andrücken. Anschließend wieder bewässern oder anfeuchten. Dabei vorsichtig sein, damit die Samen nicht freigelegt werden.
  8. Für eine schnellere Keimung die Luftfeuchtigkeit erhöhen. Dies geschieht mit einer Folienabdeckung. Dafür Klarsichtfolie, Gefrierbeutel oder spezielle Abdeckhauben benutzen.
  9. Die fertigen Töpfe an den vorher gewählten Standort stellen. Für gleichmäßige Wärme und Feuchtigkeit sorgen. Wenn die Keimlinge sichtbar werden, eventuell an einen helleren Ort stellen, dafür ist dann weniger Wärme notwendig.
  10. Die Keimung dauert je nach Sorte und Standort 7 bis 14 Tage. Je kälter die Töpfe stehen, umso länger dauert es.
Gurkensamen in Topf säen
Tipp: Samen einzeln in Töpfe zu pflanzen erspart anschließendes Pikieren.

Jungpflanzen vereinzeln

Bei einzeln in Töpfen gesäten Gurkensamen ist es nur notwendig, die überzählige, schwächere Pflanze zu entfernen. Anders verhält es sich, verwenden Sie beim Vorziehen der Gurken eine Anzuchtschale. Spätestens wenn die ersten Blätter nach den Keimblättern sichtbar werden, müssen die Pflanzen vereinzelt werden, um ihnen ein ungestörtes Wachstum zu ermöglichen.

  1. Die kräftigsten Pflanzen auswählen. Alle anderen vorsichtig entfernen.
  2. Töpfe vorbereiten. Abzugslöcher abdecken, nährstoffreiche Gartenerde etwa bis zur Hälfte einfüllen.
  3. Mit Hilfe eines dünnen Stäbchens oder eines so genannten Pikierholzes die Jungpflanzen direkt an der Wurzel aus der Anzuchtschale lösen.
  4. Die Jungpflanzen vorsichtig in die vorbereiteten Töpfe setzen. Unter Umständen ist ein kleiner Stützstab hilfreich, an dem die Pflanze angebunden werden kann.
  5. Töpfe mit Erde auffüllen und diese gut andrücken.
  6. Vorsichtig gießen, anschließend feucht, aber nicht nass halten.
  7. Hellen, nicht zu sonnigen oder zu warmen Standort für die Pflanzen wählen.
Gurken-Jungpflanze auspflanzen
Die vereinzelten Jungpflanzen können abschließend Mitte bis Ende Mai ins vorbereitete Gartenbeet gesetzt werden.

Häufig gestellte Fragen

Können selbst gesammelte Gurkensamen verwendet werden?

Davon ist abzuraten, wenn es sich um Samen von Hybrid-Sorten handelt. Diese Sorten besitzen erwünschte Eigenschaften, die jedoch nicht gleichermaßen an ihre Nachkommen weitergegeben werden. Anders verhält es sich bei sortenreinem Saatgut, welches bedenkenlos verwendet werden kann.

Müssen Gurken vorgezogen werden?

Es hat zwar Vorteile, ist aber nicht zwingend notwendig. Es reicht auch, die Gurken direkt an ihrem Bestimmungsort auszusäen. Der beste Zeitpunkt dafür ist Mitte bis Ende Mai.

Was ist bei der Anzucht noch zu beachten?

Gurken klettern, sie brauchen also eine Kletterhilfe. Außerdem ist eine Kontrolle auf Schädlingsbefall oder Krankheiten schon während der Anzucht wichtig.