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Granatapfelbaum, Granatapfel – Pflege und Überwintern

Granatapfel

Bei den alten Ägyptern war der Granatapfel das Symbol für Fruchtbarkeit und stand für ewige Jugend, Attraktivität und Weiblichkeit. Wird der Granatapfel als Baum kultiviert, ist er meist dornig und dicht verzweigt und kann eine Höhe von drei bis fünf Metern erreichen. Aber auch als Kübelpflanze macht der Zierstrauch eine gute Figur auf der Terrasse, dem Balkon oder im Garten. Als Strauch erreicht er eine Höhe bis zu zwei Metern. Das wärmeliebende Gewächs ist frostempfindlich und benötigt im Winter einen kühlen Standort.

Erscheinungsbild

Die exotische Kübelpflanze schmückt sich mit fünf bis acht Zentimeter langen lanzettförmigen Blättern, die im Austrieb bronzefarben glänzen, dann grün werden und sich im Herbst satt gelb färben. Die filigranen Blüten sind glockenförmig und zeigen sich in der Wildform leuchtend rot. Gezüchtete Pflanzen strahlen mit orangefarbenen, weißen oder gelben Blüten, die sich im Sommer öffnen. Neben den dekorativen Blättern und Blüten sind es vor allem die Früchte, die den Granatapfelbaum so begehrt machen. Sie haben die Größe von Äpfeln und eine gelbbraune bis rotbraune Schale. Das saftige, rote Fruchtfleisch im Inneren der Früchte umhüllt die unzähligen Samen und schmeckt aromatisch und süß. Leider benötigt der Granatapfel einige Zeit, bis sich die Blüten und Früchte zeigen, etwa drei Jahre.

Verschiedene Arten/Sorten

  • Zwergsorte ‚Nana‘ – Die interessanteste Sorte unter den Granatäpfelbäumen ist die Zwergsorte ‚Nana‘. Die Pflanze wächst kompakt, ist blühfreudig und gilt als robust. Als Kübelpflanze wird sie nur etwa einen Meter groß, bildet orange bis granatrote Blüten, die kleine Früchte mit keimfähigen Samen hervorbringen.
  • ‚Nana Plena‘ – die Blühende – Unter den Zwergformen entfaltet sich die gefüllt blühende Form ‚Nana Plena‘ etwas schwächer als die ‚Nana‘. Die Triebe sind steif, dick und oftmals nur sehr wenig verzweigt. Die Pflanze wird etwas über einen Meter hoch, blüht von Juni bis September und zeigt in dieser Zeit mit orangeroten Blüten.
  • ‚Flore Pleno‘ – die Fruchtlose – Flore Pleno‘ ist eine weitere Granatapfelsorte, die übersetzt „Gefüllte Blüte“ bedeutet. Im Sommer präsentiert sich die Sorte mit zahllosen orangeroten Blüten, die dicht gefüllt sind. In der Regel bilden sich aus den Blüten keine Früchte. Die Schönheit kann im Spätwinter nach Belieben zurückgeschnitten werden.
  • ‚Legrellei‘ – die Außergewöhnliche – Eine bekannte Sorte ist die ‚Legrellei‘. Das Besondere an dieser Granatapfelsorte sind die außergewöhnlichen, dicht gefüllten Blüten, die orangerot bis lachsfarben glänzen und einen weißen Rand aufweisen. Da die Staubgefäße durch die gefüllten Blüten zu kurz kommen, trägt die ‚Legrellei‘ keine Früchte und zählt damit zu den Ziersorten.

Die Pflege der exotischen Kübelpflanze

Granatapfel Der Granatapfel ist zwar recht robust, jedoch braucht er viel Wasser und einen hohen Nährstoffgehalt. Außerdem ist er frostempfindlich. Bei all diesen Eigenschaften zählt er zu den pflegeintensiven exotischen Pflanzen. Allerdings bedankt er sich bei richtiger Pflege mit saftigen Früchten und einer außergewöhnlichen Blütenpracht.

Standort

Die Pflanze liebt Sonne, Wärme und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Am liebsten ist sie von Mai bis September draußen. Je älter die Pflanze ist, umso hungriger wird sie nach Sonne. Damit der kostbare Granatapfelbaum auch gut und gesund gedeihen kann, wird er an ein sonniges Plätzchen gestellt.

  • von Frühjahr bis Herbst auf Balkon oder Terrasse stellen
  • ein vor Wind geschützter und zugfreier Platz ideal
  • gedeiht auch im Halbschatten
  • dann ist Blütenanzahl geringer und kaum Fruchtbildung 

Es ist auch möglich, den Granatapfelbaum ganzjährig auf der Fensterbank zu kultivieren. Als Zimmerpflanze blüht der jedoch nicht so intensiv wie Pflanzen, die in den warmen Monaten ins Freie gestellt werden. Wer den Granatapfel auf der Fensterbank kultivieren möchte, wählt einen Platz, der nach Süden ausgerichtet ist.

Boden

An den Boden stellt der Granatapfelbaum keine sonderlich großen Ansprüche.

  • locker und durchlässig
  • ist mit normaler Blumenerde genauso zufrieden wie mit sandigen, mageren Boden, der kaum Torf enthält
  • Granatapfel tiefgründig pflanzen
  • höherer Topf angebrachter
  • Gartenerde sollte bei größeren Pflanzen durch Füllstoffe durchlässig gemacht werden 

Gießen

Granatapfel In der Vegetationsphase hat der Granatapfel einen mittelhohen Bedarf an Wasser. Daher sollte er regelmäßig gegossen werden. Das Substrat ist gleichmäßig feucht zu halten. Außerdem muss darauf geachtet werden, dass auch die untersten Wurzeln mit Wasser durchtränkt sind.

Kurze Trockenperioden übersteht er meist ohne Probleme. Um die Wachstumspause einzuleiten, ist es notwendig, das Gießverhalten ab August zu ändern. Ab dem Zeitpunkt sollten die Wassergaben und Wassermengen deutlich geringer ausfallen.

  • Regelmäßig in der Wachstumsphase gießen.
  • Es darf keine Staunässe entstehen.
  • Erst gießen, wenn die oberste Erdschicht trocken ist. Test durch Fingerdruck.
  • Wenn der Granatapfel in der Wachstumsphase Blätter verliert, fehlt ihm Wasser.
  • angesammeltes Wasser aus dem Übertopf oder Untersetzer entfernen. 

Düngen

Während der Vegetationsphase wird der Granatapfelbaum regelmäßig gedüngt. Am besten geschieht das alle zwei bis vier Wochen. Zum Einsatz kommt ein phosphorbetonter Flüssigdünger. Es kann durchaus auch ein normaler Volldünger (NPK-Dünger) verwendet werden, der eine Konzentration von drei Gramm pro Liter aufweist. Wird zuviel gedüngt, reagiert die Pflanze damit, dass sie erst gar keine Blüten entwickelt.

Überwintern

Bei dem Granatapfelbaum handelt es sich um einen sommergrünen Baum, der Sonne geradezu anbetet. Die meisten Arten reagieren empfindlich auf Frost. Gegen niedrige Temperaturen hat die Pflanze einen schützenden Mechanismus entwickelt. Sie wirft ihre Blätter ab und fährt den Stoffwechsel herunter. Wie bei anderen Kalthauspflanzen auch gibt es hier nur wenige Granatapfelbaumsorten, die wirklich eisige Temperaturen mit mehr als minus zehn Grad Celsius unbeschadet überstehen.

Kübelpflanze
Granatapfel Wird der Granatapfel im Kübel kultiviert, muss er nach dem Rückschnitt im Herbst eingeräumt werden. Der beste Ort zum Überwintern ist die Garage oder ein Kellerraum. Dabei sollten die Temperaturen im Winterquartier nicht unter drei Grad Celsius fallen. Nach oben liegt die Grenze der optimalen Temperatur bei sieben Grad Celsius. Außerdem sollte das blattlose Bäumchen keinen direkten Lichteinfluss haben. Während der Vegetationspause benötigt der Granatapfel kaum Wasser. Allerdings sollte die Pflanze im Winter nicht völlig austrocknen. Auf Dünger kann in der kalten Jahreszeit verzichtet werden.

Im Februar kann die Pflanze bereits wieder an einen warmen und hellen Standort. Am besten an ein Fenster, das nach Süden ausgerichtet ist. Zeigen sich die ersten, voll entwickelten Blätter, kann wieder gedüngt und mehr Wasser gegeben werden. Sind die Eisheiligen (Mitte Mai) vorbei, wird der Granatapfel wieder ins Freie gestellt und regelmäßig gegossen und gedüngt.

Freiland
Wer sein Schätzchen das ganze Jahr hindurch im Freien hat, muss es vor Frost schützen. Dazu empfiehlt es sich, den Granatapfelbaum mit Vlies, Reisig oder Strohmatten zu ummanteln und so vor eventuellem Frost abzusichern.

Schneiden

Bevor die kostbare Kübelpflanze ihr Winterquartier bezieht, sollte sie ausgelichtet werden. Dadurch behält sie ihren buschigen Charakter und wird mit ihren auffallenden Blüten und glänzenden Blättern im Folgejahr wieder zum Hingucker auf der Terrasse oder dem Balkon.

  • schwache Triebe kappen
  • zu lange Zweige kürzen
  • junge Triebe um ein Drittel zurückschneiden

Der Rückschnitt muss nicht zwangsläufig im späten Herbst geschehen. Auch das zeitige Frühjahr bietet sich zum Rückschnitt an. Dann sollte es aber vor dem Austrieb gemacht werden.

Umtopfen

Granatapfel Granatapfelbäume müssen nicht jedes Jahr umgetopft werden. Wenn die Blüte der Pflanze nachlässt oder die Erde durchwurzelt ist, dann ist der richtige Zeitpunkt, die Pflanze umzutopfen. Optimal ist ein Umtopfen im März vor dem Austrieb. Je nach Alter benötigt das Schätzchen alle zwei bis vier Jahre ein größeres Gefäß. Dieser sollte nach Möglichkeit so gewählt werden, dass er bei großen Sträuchern nicht umkippen kann.

  • etwa zwei Drittel der Erde entfernen
  • Wurzelschnitt durchführen
  • wasserdurchlässiges und luftiges Substrat wählen

Vermehren

Die robusten Kübelpflanzen lassen sich auf zwei Wege vermehren, durch Stecklinge und durch Samen.

Vermehrung durch Samen

  • Kerne vom Fruchtfleisch trennen und säubern
  • in einem Glas mit warmem Wasser, die Kerne zwei Tage lang quellen lassen
  • anschließend in Anzuchterde legen
  • Erde stets feucht halten
  • Temperaturen dürfen nicht unter 20 Grad Celsius fallen
  • erste Keimlinge sind nach zwei bis drei Monaten zu sehen
  • die kleinen Pflänzchen werden vereinzelt
  • hellen Standort wählen
  • keine pralle Sonne

Vermehrung durch Stecklinge

  • Granatapfel am besten im Februar / März
  • blattloser Seitentrieb darf nicht zu weich sein
  • Länge etwa zehn bis 20 Zentimeter
  • Trieb in lockere feuchte Anzuchterde stecken
  • wurzeln leicht und schnell bei Umgebungstemperatur von 20 bis 25 Grad Celsius und hoher Luftfeuchtigkeit
  • nach vier Wochen bilden sich Wurzeln
  • junge Pflänzchen in kleine Töpfe setzen und an einen Platz stellen, der 16 Grad Celsius hat
  • mehrmals stutzen, damit sich die Pflänzchen kräftig verzweigen

Krankheiten, Schädlinge und sonstige Probleme

Der Granatapfelbaum ist nicht gerade sehr anfällig, was Schädlinge und Krankheiten betrifft. Wird er im Wintergarten oder Gewächshaus kultiviert, kann er allerdings schnell das Opfer von der Weißen Fliege werden.

  • Bleiben die Blüten aus, kann es sein, dass zu lange zu viel gegossen und gedüngt wurde. Ein anderer Grund könnte die zu warme Überwinterung sein.
  • Ist der Winterplatz zu warm, treten häufig Blatt- und Wollläuse auf.
  • Blattläuse lassen sich durch Duschen entfernen.
  • Wollläuse werden mit Seifen-Spiritus-Lösung bekämpft.

Fazit
Bei richtiger Pflege und den richtigen Standortbedingungen im Sommer und Winter kann der Granatapfelbaum sehr alt werden. Er gilt als beliebte Kübelpflanze, liebt die Sonne, ist robust und ziemlich kälteverträglich. Außerdem ist er beinahe resistent gegen Schädlinge und Krankheiten. Wer es mag, kann sich seinen Granatapfel zu einem Hochstamm züchten, indem er regelmäßig die unteren Seitentriebe abschneidet.