
Dank ihren außergewöhnlich dekorativen Blattfärbungen und -zeichnungen zählt die Funkie auch Herzblattlilie genannt, zu den schönsten Blattschmuckstauden. Die Farben reichen von unterschiedlichen Grüntönen über Gelb und nahezu Cremeweiß bis hin zu einem strahlenden Blau. Viele dieser sommergrünen Stauden sind echte Liebhaberstücke. Leider können Krankheiten und Schädlinge Funkien unter ungünstigen Bedingungen stark zusetzen.
Blattfleckenkrankheit
Anfangs punktförmige und später bis zu fünf Millimeter große Blattflecken, können auf die Blattfleckenkrankheit hindeuten. Die braunen oder rotbraunen Flecken sind rundlich oder oval und treten auf der gesamten Blattspreite und am Blattrand auf. Sie sind von einem hellen Hof umgeben. Ihr Inneres ist heller, trocknet ein und reißt auf. Begünstigt wird ein Befall durch feuchte Witterungsverhältnisse und Temperaturen über 20 Grad. Entsprechende Schäden treten etwa ab Mai auf.
Bekämpfung

- Befall möglichst frühzeitig behandeln
- Alle betroffenen Blätter entfernen
- Auch im Herbst abgefallene Blätter und Pflanzenreste
- Im Hausmüll, nicht auf dem Kompost entsorgen
- Vorbeugend besonders anfällige Pflanzen bei Austrieb stärken
- Im Frühjahr mit pflanzlichen Mitteln behandeln
Chlorose (Bleichsucht)
Eine der häufigsten Krankheiten an Funkien ist Chlorose. Sie zeigt sich an einer Gelbfärbung der Blätter mit Ausnahme der Blattadern. Ursachen können zu kalkhaltige oder stark verdichtete Böden aber auch die Verwendung von nicht ausgereiftem Kompost sein. Mit einer guten Bodenvorbereitung, der Auflockerung des Untergrundes und einer Humus schonenden Bodenpflege kann man Abhilfe schaffen.
Drawstring Effect
Beim sogenannten Drawstring Effect wächst der grüne Teil im Zentrum des Blattes schneller als der Blattrand. Die Folge ist eine Wölbung, Verziehen oder splittern und reißen der Blätter. Dieses Phänomen tritt nicht bei allen Funkiensorten auf, sondern überwiegend bei weißrandigen. Da es jedes Jahr wieder auftreten kann, ist es ratsam, betroffene Pflanzen zu entfernen und vorbeugend auf besonders anfällige Sorten zu verzichten.
Grauschimmel (Botrytis)

Zu den Krankheiten, die Funkien gefährden können gehört auch Grauschimmel, hervorgerufen durch Botrytis, einen Fäulniserreger mit besonders hohem Gefahrenpotenzial. Betroffen sind vorwiegend Pflanzen, deren Pflanzengewebe geschwächt sind. Auch zu dicht stehende Pflanzen und übermäßige Stickstoffdüngung begünstigen einen Befall. Zu viel Stickstoff lässt das Pflanzengewebe der Funkie weich werden, es wird anfälliger für Krankheiten.
Symptome und Gegenmaßnahmen
- Braune, später faulende Blattflecken
- Später grauer, pelziger Schimmelrasen
- Stark befallene Pflanzen sterben ab
- Infizierte Teile oder komplette Pflanze entfernen und entsorgen
- Auch am Boden liegende
- Pilz überwintert an abgestorbenen Pflanzenteilen am Boden
- Künftig auf Standort und Düngung achten
Nährstoffmangel
Gelbe Streifen auf den Blättern können Anzeichen für einen Nährstoffmangel sein. Meist liegt ein Magnesiummangel vor. Er kann die Folge eines zu niedrigen oder zu hohen pH-Wertes sein. In beiden Fällen kann die Funkie kein Magnesium aufnehmen, obwohl es im Boden vorhanden ist. Sie benötigt einen neutralen bis leicht sauren pH-Wert. Liegt ein Magnesiummangel vor, lässt der sich mit Magnesiumdünger (Bittersalz) beheben.
Schnecken
Biologische Bekämpfung
Absammeln
Die einfachste aber auch unangenehmste Methode ist das konsequente Absammeln. Aufgrund der nächtlichen Aktivität dieser Schädlinge sind Abend- und Morgendämmerung der beste Zeitpunkt dafür. Bei feuchter Witterung oder nach stärkeren Regenfällen ist es besonders effektiv.
Leckerbissen einsetzen
Bierfallen aufstellen
Oft liest man, dass Bierfallen gegen Schnecken helfen sollen. Dabei versenkt man ein kleines Gefäß im Boden und befüllt es mit Bier. Die Schnecken werden von dem Geruch angelockt, fallen in das Gefäß und ertrinken. Allerdings wirkt der Biergeruch auch auf Schnecken aus der Umgebung unwiderstehlich und lockt sie an.
Biologisches Schneckenkorn
Biologisches Schneckenkorn ist die ökologische Alternative zum herkömmlichen chemischen Schneckenkorn. Man bringt es idealerweise auf feuchtem Boden aus. So quellen die kleinen Pellets auf und werden für die Schleimer noch attraktiver. Nachdem sie das Mittel aufgenommen haben, ziehen sie sich in ihren Unterschlupf zurück, wo sie verenden. Sie schleimen nicht aus.
Bodenpflege
Natürliche Fressfeinde ansiedeln
Eine sehr gute Unterstützung im Kampf gegen Nacktschnecken sind natürliche Fressfeinde. Dazu gehören u.a. Igel, Maulwurf und Spitzmaus sowie Raubkäfer und Spinnen. Die fühlen sich in einem naturnahen Garten besonders wohl, denn er bietet ausreichend Lebensräume. In einen solchen Garten können Vogelnähr- und Vogelschutzgehölze, Bereiche mit Steinen, Holz oder Laub, Trockenmauern oder ein Gartenteich integriert werden.
Nicht jede Sorte anfällig für Schnecken
Bei Nacktschnecken besonders beliebt sind Funkien mit duftenden Blüten. Deren Blätter weisen einen hohen Zuckergehalt auf, was sie zu einem Leckerbissen für Schnecken macht. Weitestgehend verschont bleiben dagegen die bläulichen Sorten, dank ihrer wachsbeschichteten Blätter. Auch andere Sorten mit festen, lederartigen Blättern bleiben meist verschont. Dazu gehören u.a. ‚Snowden‘, ‚Regal Splendor‘, ‚Sum and Substance‘, ‚Ben Vernooij‘, ‚Halcyon‘ oder ‚June‘.
Dickmaulrüssler
Auch der Dickmaulrüssler verursacht Blattschäden. Dieser nachtaktive Käfer sitzt am Blattrand, wo er halbkreisförmige Fraßspuren hinterlässt. Wesentlich gefährlicher sind seine Larven. Sie leben im Wurzelbereich, wo sie die wichtigen Feinwurzeln fressen. Das wiederum kann zu einer Infektion mit Bodenpilzen und somit zu weiteren Krankheiten an Funkien führen.
Nematoden – Blattälchen
Neben nützlichen Nematoden gibt es auch schädliche, wie die Blattälchen. Über Wunden dringen sie in das Blattgewebe ein. Bald darauf zeigen sich dort längliche, glasige Flecken, die sich später braun bis schwarz verfärben. Bei einem beginnenden Befall reicht es möglicherweise aus, betroffene Blätter zu entfernen. Ist er bereits fortgeschritten, muss die Hosta ausgegraben und entsorgt werden.
Problemfall Viren
Viele Krankheiten bei Funkien werden durch Viren ausgelöst, die generell nicht direkt bekämpfbar sind. Man kann lediglich eine Ausbreitung verhindern, indem man erkrankte Stauden komplett entsorgt. Oft ist eine genaue Diagnose nur unter Laborbedingungen möglich. Bei Funkien sind vor allem der Hosta-Virus (HVX) sowie der Tomatenringfleckenvirus erwähnenswert.
Hosta-Virus (HVX)
Dieser Virus ist ein ganz spezieller Krankheitserreger. Eine Infektion mit diesem Virus lässt Funkien zwar nicht zwangsläufig absterben, bewirkt aber krankhafte Veränderungen an den Pflanzen. Das Verbreitungsrisiko ist gering, da es sich nicht wie normalerweise üblich über Pollen, Insekten, oder Pilze übertragen lässt. Nach einer Übertragung können mehrere Jahre vergehen, bis an der betreffenden Pflanze die ersten Symptome auftreten.
Symptome

- Häufigste Anzeichen einer Infektion das sogenannte Einbluten
- Stark verfärbtes Gewebe entlang einer Blattader
- Hebt sich vom umgebenden Gewebe ab
- Grüne Blätter zeigen aufgehellte Partien
- Gelbe und hellgrüne Blätter haben dunkle Verfärbungen
- Bei stärkerem Befall fällt verfärbtes Gewebe zusammen
- Gegebenenfalls zusätzliche Sprenkel oder Flecken
- Hosta dann komplett entsorgen
Übertragungswege
Übertragen werden kann der Hosta-Virus (HVX) bei einer vegetativen Vermehrung infizierter Pflanzen bzw. durch die Verwendung von nicht sterilisiertem Werkzeug. Ein anderer Übertragungsweg ist die Pflege, denn auch beim Schneiden oder Umpflanzen kann es zu einer Übertragung kommen, wenn Pflanzensaft an Hände oder Werkzeuge gelangt. Eine Ansteckung soll auch möglich sein, wenn infizierte Pflanzenteile im Boden zurückbleiben und gesunde Funkien dann dort eingepflanzt werden.
Vorbeugende Maßnahmen
Vorbeugend gilt es die Übertragung von Pflanzensaft zu vermeiden, indem man benutzte Werkzeuge desinfiziert und die Hände gründlich reinigt. Zudem kann man bei Pflegearbeiten einiges beachten.
- Blätter stehen lassen, bis sie vertrocknet sind
- Beim Teilen nicht auf Bruch- oder Schnittflächen fassen
- Nur ausreichend scharfe Schnittwerkzeuge verwenden
- Bei Gartenarbeiten wie Mähen, Funkien nicht verletzen
- Befallene Hosta komplett ausgraben und im Hausmüll entsorgen
Tomatenringfleckenvirus
Dieser Virus wird in erster Linie durch Thripse übertragen. Das sind tierische Schädlinge, die oft nur schwer zu bekämpfen sind. Einen Befall erkennt man daran, dass sich zwischen den Blattadern gelbe Flecken bilden. Wölbungen wie beim Hosta-Virus gibt es nicht. Bei einem leichten Befall entfernt man alle befallenen Blätter. Ist es dafür bereits zu spät und die ganze Pflanze betroffen, sollte man sie entsorgen.