Gartenpflanzen Ziersträucher & Sträucher

Erbsenstrauch, Caragana arborescens – Pflege und Schneiden

Erbsenstrauch

Die leuchtend gelben Schmetterlingsblüten des Erbsenstrauchs sind in doldigen Blütenständen angeordnet und sitzen an langen Stielen. Sie zeigen sich von Mai bis Juli. Aus diesen Blüten entwickeln sich dann zunächst grüne und später rötlich verfärbende, schmale Hülsen mit einer Länge von etwa 5 cm. In den Hülsen reifen die wie Erbsen aussehenden Samen, denen diese Pflanze auch ihren Namen verdankt. Bei Berührung platzen die Hülsen mit einem hörbaren Knackgeräusch auf und schleudern die Samen heraus.

Standort und Boden

Der Erbsenstrauch stellt in der Regel keine besonderen Ansprüche an seine Pflege. Er bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Zu schattige Standorte beeinträchtigen die Blütenbildung.

Auch was den Boden betrifft, ist diese Pflanze sehr tolerant, sie ist sogar sehr salzverträglich. In der Regel eignet sich jeder normale bis leicht lehmige Gartenboden. Dieser sollte vor allem durchlässig sein. Zudem kann er trocken bis frisch sowie sauer bis alkalisch sein und sollte nicht zu Staunässe neigen, denn auf Staunässe reagiert der Erbsenstrauch unter Umständen mit Wurzelfäulnis. Vertragen werden auch leichte, sandige und kalkhaltige Böden.

Gießen und Düngen

Erbsenstrauch Vor allem an sonnigen Standorten ist eine ausreichende Wasserversorgung wichtig. Gegossen wird während der Vegetationsperiode, jedoch immer erst dann, wenn die oberste Bodenschicht gut abgetrocknet ist. Der Erbsenstrauch toleriert allerdings auch längere Trockenperioden sehr gut. Kübelpflanzen sollten regelmäßig gegossen werden.

  • düngen nur mäßig
  • Zum Düngen möglichst immer Naturdünger und kein Kunstdünger verwenden
  • Kunstdünger enthalten in den meisten Fällen Salze und Chlore.
  • Viele Pflanzen vertragen diese nicht.
  • Bei im Kübel kultivierten Exemplaren bietet sich die Gabe eines Langzeitdüngers an.

Vermehren

Der Erbsenstrauch ist eine interessante Pflanze, die sich vor allem als Heckenpflanze, Sicht- und Windschutz aber auch für eine Einzelstellung eignet und sich sowohl durch Aussaat als auch durch Stecklinge vermehren lässt.

Durch Aussaat

Ausgesät werden kann diese Pflanze im Frühjahr. Vor der Aussaat übergießt man die Samen mit heißem Wasser und kühlt das Wasser nach einer Minute auf eine handwarme Temperatur ab. Nun weicht man die Samen für 24 Stunden in dem Wasser ein und lässt sie aufquellen. Diese Maßnahme ist notwendig, um die harte Samenschale zu knacken und die Keimung zu beschleunigen.

Nach dem Aufquellen sät man sie etwa 1 cm tief in entsprechende Aussaatgefäße oder Töpfe aus. Hierfür eignet sich mineralisch-sandiges Substrat ebenso wie eine Mischung aus Perlite oder Sand und Aussaaterde aber auch handelsübliche Kokohum-Blumenerde.

Erbsenstrauch Die Aussaatgefäße stellt man dann an einen warmen und hellen Platz bei Temperaturen nicht unter 25 Grad und hält das Substrat konstant feucht. Förderlich für die Keimung ist es, zusätzlich für Bodenwärme zu sorgen.

Haben sich die ersten 2-4 Blätter entwickelt, können die Sämlinge in kleine Töpfe verpflanzt werden. Dabei sollte man sehr vorsichtig vorgehen, um die feinen Wurzeln nicht zu verletzen. Empfehlenswert ist es, die Pflanzen bis zum nächsten Jahr in Töpfen weiter zu kultivieren, so lassen sie sich wesentlich einfacher pflegen.

Sind die Töpfe gut durchwurzelt, werden die Jungpflanzen in größere Töpfe umgepflanzt. Ins Freie gepflanzt werden kann der Erbsenstrauch dann im nächsten Frühjahr von März bis April oder im Herbst von September bis November.

Durch Stecklinge

Ein guter Zeitpunkt um Stecklinge vom Erbsenstrauch zu schneiden ist der Sommer etwa Ende Juni. Am besten sollen sich halb verholzte Stecklinge eignen. Diese sollten etwa 10-12 cm lang sein und mit einem scharfen Messer geschnitten werden. Um die Verdunstung so gering wie möglich zu halten, sollten Sie dann sowohl die Blätter als auch Blüten von dem Steckling entfernen. Da nicht jeder Steckling Wurzeln bildet, macht es Sinn, für die Stecklingsvermehrung immer mehrere Stecklinge zu verwenden.

Diese steckt man dann in kleine Töpfe in ein entsprechendes Substrat, welches aus handelsüblicher Anzuchterde oder einem Gemisch aus handelsüblicher Blumenerde und Kies zu gleichen Teilen bestehen kann. Egal, welches Substrat man verwendet, es sollte auf jeden Fall nährstoffarm und durchlässig sein.

Caragana arborescens Anschließend wird das Substrat gut angegossen. Für optimale Temperatur und Luftfeuchtigkeit ist es sinnvoll, das Ganze dann mit Folie abzudecken. Dazu kann man beispielsweise, je nach Größe des Pflanzgefäßes ein oder zwei Drähte entsprechend biegen, über die Stecklinge stellen bzw. in die Erde stecken oder seitlich am Topf befestigen. Darüber spannt man dann die Folie und verschließt sie unten am Topf z.B. mit einem herkömmlichen Gummiband.

Die optimale Umgebungstemperatur liegt jetzt zwischen 20 und 30 Grad. In die pralle Sonne sollte man die Stecklinge nicht stellen. Ab und zu muss die Folie kurzzeitig entfernt und das Ganze gelüftet werden, um Schimmelbildung zu vermeiden. Wachsen die Wurzeln unten aus den Töpfen heraus, zeigt das, dass die Stecklinge ausreichend Wurzeln gebildet haben und sie können ausgepflanzt werden.

Schneiden

Der Erbsenstrauch muss nicht zwingend verschnitten werden. Für einen kompakteren Wuchs oder um ihn zu verjüngen, kann er jedoch problemlos zurückgeschnitten werden.
Für einen buschigeren Wuchs und eine bessere Verzweigung kann man noch junge Sträucher im Winter zurückschneiden. Pflanzen, die zu groß geworden sind, kann man im zeitigen Frühjahr bzw. im März stark zurückschneiden, bis auf eine Höhe von etwa 50 cm. Dabei ist darauf zu achten, immer über den Verzweigungen zu schneiden nicht darunter.
Bei älteren Gehölzen ist zwischen Oktober und März auch ein Verjüngungsschnitt möglich. Dabei sollte man den Erbsenstrauch drei Jahre hintereinander um jeweils ein Drittel zurückschneiden. Wichtig hierbei ist, gleichmäßig über den gesamten Strauch verteilt zu schneiden und nie nur außen herum. Die Zweige des Erbsenstrauches können bis auf eine nach außen gerichtete Knospe zurückgeschnitten werden.

Überwintern

  • Der Erbsenstrauch ist sehr frosttolerant.
  • Er kann bedenkenlos auch im Freien überwintern.
  • Vorausgesetzt, er steht nicht im Kübel.
  • Ein Winterschutz ist nicht erforderlich.
  • Caragana arborescens Im Gegensatz zu im Garten ausgepflanzten Exemplaren sollten Kübelpflanzen frostfrei überwintern.
  • Dabei sind kühle Temperaturen zwischen 0 und 5 Grad erforderlich.
  • Aufgrund dessen, dass diese Pflanze Laub abwerfend ist, sollte das Winterquartier dunkel sein.
  • Gegossen wird im Winter nur so viel, dass der Wurzelballen nicht komplett austrocknet.

Krankheiten

In der Regel ist der Erbsenstrauch nicht sehr anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Trotz allem kann es unter Umständen zu einem Befall mit der Rotpustelkrankheit kommen. Die Rotpustelkrankheit wird von dem gleichnamigen, einem Holz zersetzenden Pilz verursacht. Die Fruchtkörper können sich auf verletzten, abgestorbenen und frostgeschädigten Ästen bilden, wobei Verletzungen oder Schnittwunden des Holzes als Eintrittspforte dienen. Dementsprechend sind Heckenpflanzen besonders gefährdet. Hier tritt er vor allem im Frühjahr oder Sommer auf, wenn die Hecke mit einer Heckenschere verschnitten wird. Aufgrund dessen sollten Sie immer nur scharfe Schnittwerkzeuge verwenden.

Zur Bekämpfung sollte befallenes Pflanzenmaterial entfernt und entsorgt werden. Um diesem Pilz vorzubeugen, ist es sinnvoll, Wundverschlussmittel zu verwenden, vor allem bei größeren Schnittwunden und Verletzungen der Pflanze weitestgehend zu vermeiden. Zudem sollten dürre, kranke, frostgeschädigte und abgebrochene Äste immer bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten werden.

Besonderheiten

Der Erbsenstrauch gehört zu den Gewächsen, die auch als Bonsai kultiviert werden können. Hierfür benötigt er einen vollsonnigen Standort. Den Sommer über kann er auch im Freien stehen. Im Winter sollte er hell bei Temperaturen zwischen 12 und 20 Grad stehen.

Bei den Gestaltungsformen sind nahezu alle Steilarten möglich mit Ausnahme einer streng aufrechten Form. Während des Wachstums sollte immer dann gegossen werden, wenn das Substrat gut abgetrocknet ist. Im Winter ist er eher trocken zu halten.

Erbsenstrauch Gedüngt wird die Pflanze während des Wachstums etwa alle 2-3 Wochen mit einem speziellen Bonsaidünger, wobei der Dünger nicht auf das trockene Substrat gegeben werden sollte. Im Winter werden junge Bäumchen stark zurückgeschnitten und überflüssige Äste entfernt. Im Sommer werden neue Triebe regelmäßig eingekürzt.

Bei jungen Bäumen ist das sogenannte Drahten kein Problem, bei älteren ist das relativ schwierig. Als Drahten wird die Technik zum Gestalten eines Bonsais bezeichnet. Etwa alle 2-3 Jahre im Februar/März sollte der Bonsai umgetopft werden.

Giftigkeit

Der Erbsenstrauch ist in allen Pflanzenteilen gering giftig, vor allem aber die schmalen Hülsen und die Samen, die demzufolge nicht für den menschlichen Verzehr geeignet sind.

Sorten

  • Caragana aborescens – Gewöhnlicher Erbsenstrauch – Der Gewöhnliche Erbsenstrauch erreicht Wuchshöhen zwischen 3 und 5 m und wächst aufrecht strauchförmig. Die hellgelben Blüten dieses sommergrünen Strauches erscheinen von Mai bis Juni.
  • Caragana aborescens ‚Pendula‘ – Hängender Erbsenstrauch – Die Wuchshöhe dieser meist auf Hochstamm veredelten Sorte richtet sich nach der jeweiligen Veredelungshöhe und liegt in der Regel zwischen 1 und 3 m. Die lockeren Büschel aus blassgelben Blüten zeigen sich im Mai.
  • Caragana aborescens ‚Walker‘ – Hängender Erbsenstrauch – Diese stark überhängende Sorte erreicht ebenfalls Wuchshöhen zwischen 1 und 3 m und die gelben Blüten erscheinen ebenfalls von Mai bis Juni.

Fazit
Der sommergrüne Erbsenstrauch ist ein interessantes Wildgehölz, welches mit seinen wunderschönen gelben Schmetterlingsblüten und je nach Art auch mit seiner hängenden Wuchsform besticht. Er stellt kaum Ansprüche an seine Pflege und eignet sich sehr gut als Sicht-und Windschutz und Heckenbepflanzung sowie als Hangbefestigung und für eine Kultivierung im Kübel.