Gartengestaltung Obstgarten & Obst

Cherimoya, Annona cherimola – Anzucht und Pflege

Cherimoya

Der kleine Baum wächst relativ schnell. Seine Blätter sind wechselständig, eiförmig oder elliptisch geformt, etwa 5 bis 15 Zentimeter lang sowie bis zu 10 Zentimeter breit. Sie strahlen in hellem Grün und beherbergen Blattadern, die leicht vertieft angeordnet sind. Dadurch wirken sie wellig und dem Buchenblatt ähnlich. An der Unterseite weisen die Blätter der Cherimoya zudem eine leichte Behaarung auf. Ziehen Sie die Annona cherimola in einem Topf oder Wintergarten heran, erreicht sie im ausgewachsenen Zustand eine Höhe von etwa 2 Metern. Die Blüte bildet sich an den Kurztrieben der Zweige und erscheint entweder einzeln oder in Büscheln angeordnet. Sie duftet vorzüglich aromatisch. Ihre Krone besteht aus 6 Blütenblättern: 3 sind fleischig länglich und die übrigen kleiner und rosafarben. Als Folge der Bestäubung wird aus einer Blüte eine Sammelbeere. Die herzförmige oder konische Frucht erreicht eine Größe von ungefähr 10 bis 20 Zentimetern.

Substrat

Notwendige Eigenschaften des Substrats im Überblick:

  • mageres, durchlässiges Substrat
  • pH-Wert von maximal 7
  • Quarzsand, Torf oder Kakteen-Erde

Die Anzucht der Annona cherimola gelingt am besten über die Kerne ihrer Frucht. Dafür entnehmen Sie aus einer möglichst reifen Cherimoya die großen, dunkelbraunen bis schwarzen Kerne und säubern sie mit Wasser. Achten Sie darauf, die Kerne gründlich vom Fruchtfleisch zu lösen, da dieses keimhemmende Substanzen enthält.

Cherimoya Stecken Sie die Samen nun in ein mageres, durchlässiges Substrat, das einen pH-Wert von maximal 7 aufweist. Quarzsand, Torf oder Kakteen-Erde sind empfehlenswert. Um sicher zu gehen, dass im Substrat keine Pilze und Schädlinge vorhanden sind, erhitzen Sie dieses vor der eigentlichen Verwendung.

Dafür nehmen Sie ein hitzebeständiges Gefäß und geben das angefeuchtete Substrat hinein. Lassen Sie es für etwa 15 Minuten in einem mindestens 160 Grad Celsius heißen Backofen oder besser in der Mikrowelle – sollten Sie über eine solche verfügen. Achten Sie jedenfalls darauf, das Gefäß nicht zu fest zu verschließen, da der entstehende Wasserdampf es sprengen würde. Dennoch ist ein Deckel unverzichtbar, um zu vermeiden, dass eine zu große Menge an Dampf entweicht. Feuerfeste Glasschüsseln mit aufliegendem Deckel sind sehr gut geeignet.

Pflanzvorgang

Verwenden Sie ein im Durchmesser mindestens 8 Zentimeter großes Gefäß, etwa einen einfachen Topf. Füllen Sie dieses zunächst mit einer Drainageschicht aus Blähton oder Tonscherben. Anschließend geben Sie das Pflanzsubstrat hinzu – unter leichtem Andrücken und bis etwa 1 bis 2 Zentimeter unter den Gießrand. Legen Sie danach den sauberen Kern mittig und flach hinein. Nun füllen Sie die restlichen 1 bis 2 Zentimeter mit Substrat auf und drücken es wiederum leicht an. Darauf folgend fügen Sie lauwarmes Wasser hinzu. Dabei empfiehlt es sich, mit einem Sprühgerät zu arbeiten, da eine Gießkanne das Substrat leicht wegschwemmen könnte. Die Keimzeit beträgt abhängig von der Substrattemperatur ungefähr 1 bis 3 Monate. Sobald das Pflanzgefäß vorbereitet ist, müssen Sie einen passenden Standort wählen.
Der richtige Standort für Ihren Baum – im Sommer wie im Winter

Merkmale eines guten Standorts für die Pflanze im Überblick:

  • hell
  • warm
  • windgeschützt

Annona cherimola Zu Beginn spielt es keine Rolle, ob der für die Cherimoya vorgesehene Platz hell oder dunkel ist. Einzig die Wärme zählt: Wollen Sie die Pflanze etwa auf eine Fensterbank stellen, sollten Sie vorher unbedingt überprüfen, ob es dort ausreichend warm ist. 25 bis maximal 30 Grad Celsius sind erforderlich. Am besten eignet sich ein beheizbares Zimmergewächshaus, in dem Sie im Idealfall die Bodentemperatur einstellen können. Theoretisch vertretbar ist zudem ein Platz neben einem Heizkörper: Kontrollieren Sie einen Tag lang die Temperatur mithilfe eines Minima-/Maximathermometers.

Sobald Triebe sichtbar werden, müssen Sie Ihrer Annona cherimola einen möglichst hellen Platz zuweisen. Vermeiden Sie dennoch einen Standort an der prallen Sonne – mehr als 30 Grad Celsius bekommen der Pflanze nicht! Haben Sie die Möglichkeit, Ihre Pflanze von Mai bis September im Freien an einen sonnigen, aber gleichzeitig geschützten und einigermaßen windstillen Ort zu stellen, sollten Sie diese nutzen. Im Winter hingegen geht es dem Baum in einem hellen Innenraum am besten. Ideal ist ein Wintergarten, in dem eine Temperatur von etwa 12 bis 15 Grad Celsius vorherrscht. Wundern Sie sich nicht über den Blattausfall in der kühlen Jahreszeit – dieser ist völlig normal. In den Monaten März und April entsteht der Neuaustrieb.

Empfehlungen zur artgerechten Bewässerung

Das Substrat muss feucht sein, damit der Baum gut gedeihen kann. Staunässe schadet seiner Entwicklung allerdings. Gießen Sie Ihre Cherimoya demnach nicht zu oft, denn ihre Wurzeln können bei zu viel Wasser leicht faulen. Legen Sie zwischen den einzelnen Gießperioden Pausen ein; so geben Sie den Wurzelballen Zeit zu trocknen. Die Annona cherimola reagiert empfindlich auf Kalkablagerungen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, mit kalkarmem Regen- statt mit kalkreichem Leitungswasser zu gießen. Benutzen Sie zum Bewässern ein Sprühgerät und nebeln Sie am späten Nachmittag auch die Blätter etwas ein. Während der Baum in den wärmeren Jahreszeiten regelmäßig Wasser benötigt, relativiert sich dies im Winter: In dieser Zeit braucht die Cherimoya nur wenig Flüssigkeit.

Selten gedüngt werden

Cherimoya Ähnlich wie mit der Wasserzufuhr verhält es sich mit den Düngeabgaben: Die exotische Pflanze bedarf einer Nährstoffzufuhr grundsätzlich nur während ihrer Vegetationsperiode im Vier-Wochen-Takt. Es empfiehlt sich jedoch, wöchentlich zu gießen und dabei lediglich ein Viertel der gesamten Menge zu verwenden. Sämlinge werden überhaupt nicht gedüngt – sie versorgen sich selbst aus dem Kern. Erst nach etwa zwei Monaten sollten Sie beginnen, sehr schwach mithilfe eines Flüssigdüngers zu agieren. Im Winter können Sie auf das Düngen ganz verzichten.

Schneiden ist nicht erforderlich

Grundsätzlich ist es nicht nötig, die Cherimoya zu schneiden. Möchten Sie den Baum als Strauch kultivieren, empfiehlt es sich, sie jährlich etwa im Februar – vor dem Neuaustrieb – zu schneiden. Um Sie während ihres Heranwachsens in Form zu halten, können Sie Ihre Cherimoya auch während des ganzen Jahres hin und wieder „stutzen“.

Umtopfen

Aufgrund der mäßig ausgeprägten Wurzelbildung kann die Annona cherimola lange Zeit im gleichen Topf verbleiben. Nach etwa 1 bis 2 Jahren sollten Sie das Substrat, welches Sie für die Anzucht verwendeten, austauschen. Nehmen Sie dafür eine Mischung aus Cocos-Substrat beziehungsweise notfalls Torf, Kompost, lehmiger Gartenerde und Perlite. Achten Sie dabei auf ein ausgewogenes, also gleichmäßig verteiltes Gemisch.

Vermehren mithilfe der Fruchtkerne

Mithilfe der Fruchtkerne lässt sich die Annona cherimola problemlos vermehren. Dabei sollten Sie für jeden Samen ein eigenes Gefäß verwenden, um die Vereinzelung der empfindlichen Jungpflanzen zu vermeiden.

Typische Krankheiten und Schädlinge des Baums

Schädlinge kommen sehr selten vor, insbesondere während der Sommermonate. Im Winter können Spinnmilben oder auch die Rote Spinne zum Problem werden; sie treten meist an den Blättern und Blattunterseiten auf. Der größte „Feind“ der Cherimoya ist jedoch die Fruchtfliege, eine kleine – nur etwa 1 bis 6 Millimeter lange – Fliege, die fast überall vorkommt.

Das Besondere der Cherimoya: ihre Früchte

Wenn nicht selbst angebaut, sind die Früchte der Annona cherimola in Mitteleuropa nur selten erhältlich. Im reifen Zustand ist das Obst hell- bis mittelgrün mit einem leicht bräunlichen Stich. Es gibt auf einen mit den Fingerspitzen ganz sanft ausgeübten Druck nach und der Fruchtstiel lässt sich leicht herausziehen. So beschaffen schmecken die Früchte am saftigsten und aromatischsten. Die Oberfläche der im Handel erwerbbaren Früchte erinnert wegen der Facetten oftmals an einen geschliffenen Edelstein.

Charakteristisch ist das weiße bis cremefarbene und süße bis sehr süße Fruchtfleisch. Es wird entweder pur verzehrt oder zur Zubereitung köstlicher Desserts verwendet. Beim puren Genuss sind die Früchte je nach Sorte und Reifegrad wohlschmeckend oder schon zu süß. Um das Fruchtfleisch zu essen, halbieren Sie das Obst beispielsweise und löffeln es einfach aus. Ernten Sie selbst die Früchte Ihres Baums, erfolgt dies in der Regel immer erst im Herbst und Winter. Zu diesem Zeitpunkt sind die Früchte fertig ausgereift. Allerdings können Sie das Obst auch schon vorher ernten – es reift bei Temperaturen um die 12 Grad Celsius problemlos nach. Vorzugsweise sollten die Früchte jedoch erst geerntet werden, wenn sie ein weiches Fruchtfleisch aufweisen.

  • Annona cherimola Name: Cherimoya beziehungsweise Annona cherimola
  • Familie: Annonengewächse
  • Heimat: Südamerika
  • Höhe: 5 bis 10 Meter
  • Blattfarbe: Hellgrün

Besondere Eigenschaften

Die Cherimoya, auch Annona cherimola genannt, hat ihre Heimat in den südamerikanischen Subtropen: Kolumbien, Bolivien, Peru und Ecuador. Dort wird die Cherimoya in den Tälern der Anden kultiviert – in 1500 bis 2000 Metern Höhe. Zwar ist sie heute in allen warmen Ländern verbreitet, besonders jedoch weiterhin in Süd- sowie Mittelamerika. Angebaut wird die Annona cherimola in erster Linie wegen ihrer süßen Früchte, die den Beinamen „Süßsack“ tragen. Sie zeigen entweder Ausbuchtungen, deren Aussehen den Eindruck nahe legt, jemand hätte von innen mit einem spitzen Gegenstand in Blech gehauen, oder aber facettenartige Abplattungen. Obstläden halten gemeinhin die letztgenannte Variante bereit. Ein Cherimoya-Bäumchen, das keine Früchte angesetzt hat, präsentiert sich äußerst unauffällig und könnte in dieser Form auch eine mitteleuropäische Pflanze sein.

Fazit
Zusammenfassend lässt sich die Annona cherimola charakterisieren als exotischen strauchartigen Baum, der auf wenig Bewässerung und Düngung angewiesen und dadurch äußerst pflegeleicht ist. Er bedarf lediglich der Wärme und – mit Beginn der Triebe – ausreichender Helligkeit. Das Prunkstück der grundsätzlich unspektakulären Pflanze sind ihre Früchte: sehr süß und in reifem Zustand wohlschmeckend.