Birnenbäume sind empfindlich. Stimmt etwas mit ihren Lebensbedingungen nicht, breiten sich Krankheiten und Schädlinge aus. Einige von ihnen hinterlassen schwarze Flecken an der Birne, sowohl am Blatt und wie auch an der Frucht. Das möchte niemand lange dulden.
Mögliche Ursachen für schwarze Flecken
Sind Blätter oder Früchte von Birnen mit schwarzen Flecken übersät, können gleich mehrere Krankheiten oder Schädlinge als Verursacher infrage kommen. Ein genaues Hinsehen ist Pflicht, um die Ursache zu finden. Nur so sind adäquate Maßnahmen und damit eine Lösung des Problems möglich. Damit könnten Sie es zu tun haben:
- Apfelwickler
- Birnenblütenbrand
- Birnengallmücke
- Birnenschorf
- Feuerbrand
- Schwarzfleckenkrankheit
Apfelwickler
Der Apfel ist nicht die einzige Frucht, die den Larven dieser Schmetterlingsart mündet. Genauso gern machen sich die etwa einen Zentimeter kleinen und unauffällig grau gefärbten Schädlinge über Birnen her. Im Mai und Juni, bevorzugt an feuchtwarmen Tagen, fliegen die Falter umher, legen ihre Eier an Blättern und Früchten ab. Nach dem Schlüpfen bohren die Larven die Birnen an. Die kleinen Löcher sind dunkel gefärbt und sehen aus der Ferne wie schwarze Flecken aus. Verstärkt wird dieser Eindruck, wenn die Larven zusätzlich ihre Kothäufchen hinterlassen haben. Den Apfelwickler und seine Larven können Sie mit einem der folgenden Mittel bekämpfen bzw. vorbeugen:
- Nematoden
- Pheromonfallen
- Fressfeinden: Ohrwürmer, Wanzen, Schlupfwespen
- Granulosevirus (befällt nur Apfelwickler)
Birnenblütenbrand
Beim Birnenblütenbrand handelt es sich um eine bakterielle Erkrankung, die sich nicht nur an der Blüte, sondern später auch am Blatt und Frucht in Form von schwarzen Punkten zeigt. Die so gezeichneten Birnen reifen nicht weiter, fallen stattdessen ab, ebenso die befallenen Blätter. Die Krankheit macht sich Schwachstellen zunutze, wie sie nach einem Spätfrost häufig auftreten. Zur Bekämpfung werden kupferhaltige Präparate aus dem Handel eingesetzt.
Birnengallmücke
Die Birnengallmücke legt ihre Eier in den Blüten ab, bevorzugt bei jungen Birnbäumen. Die geschlüpften Larven wandern in die Fruchtknoten und beginnen ihr schädliches Wirken. An den befallenen Birnen zeigen sich nicht nur schwarze Flecken. Nach einiger Zeit kann sich diese zur Hälfte oder gar komplett schwarz verfärben. Sie kann zudem runzelig werden, sich immer mehr zersetzen und schließlich auch abfallen. Ein wirksames Mittel gegen die Birnengallmücke ist derzeit nicht bekannt, daher gilt es den Befall in Schach zu halten und ein Widerauftreten in Folgejahren zu vermeiden.
- befallene Früchte abpflücken
- auch herabgefallene Früchte sofort einsammeln
- in der Restmülltonne entsorgen
- keinesfalls kompostieren
Nach etwa 4-6 Wochen verpuppen sich die Larven etwa 5-10 cm tief im Boden. Wenn Sie die Erde auflockern, können Sie auf die mühsame Larvenjagd gehen. In ländlichen Gebieten, sind freilaufende Hühner diesbezüglich gute Helfer, da sie die Larven fleißig aufpicken.
Birnenschorf
Die Ansteckungsgefahr für diese Pilzkrankheit ist in einem feuchten Frühjahr bzw. Frühsommer erhöht. Ihr wird durch das Auslichten der Krone vorgebeugt. Denn durch die so bessere Durchlüftung trocken Früchte und Blätter schneller an. Hat sich der Pilz dennoch angesiedelt, erkennen Sie einen starken Befall anhand dieser Symptome:
- zunächst bekommen Blätter an beiden Seiten fleckige Stellen
- diese sind unregelmäßig gefärbt und braungrau
- sie werden immer größer
- das Laub kann absterben und schon im Sommer abfallen
- auch Früchte bekommen schwarze Stellen
- diese sind mit Rissen durchzogen
- je früher der Befall auftritt, umso größer sind die Flecken
- früh befallene Früchte können auch abfallen
Fungizide helfen gegen diese Pilzkrankheit, die Spritzungen müssen jedoch mehrmals widerholt werden.
Feuerbrand
Feuerbrand ist die mit Abstand gefährlichste Ursache für schwarze Verfärbungen. Die Krankheit wird durch ein Bakterium mit dem Namen Erwinia amylovora verursacht. Sie endet für die Birnen in der Regel tödlich. Nur selten zeigen starke Rückschnitte nach einem Befall Wirkung. Feuerbrand ist eindeutig an folgendem Schadbild zu erkennen:
- infizierte Blüten welken und verfärben sich braun
- sie bleiben noch eine Zeit lang am Baum
- junge Birnen verfärben sich vom Stiel ausgehend schwarz
- sie trocken nach und nach ein
- befallene Triebe trocknen komplett ein und werden schwarz
- sie hängen herab, fallen aber nicht ab
- bei warm-feuchter Witterung kann Bakterienschleim austreten
- er ist erst milchfarbig, später braun
Sobald Sie das Schadbild an Ihrem Birnenbaum wahrnehmen, ist schnelles Handeln angesagt, denn Feuerbrand ist hierzulande eine meldepflichte Krankheit. In Abstimmung mit dem zuständigen Amt erfolgen weitere Maßnahmen, zumeist die Rodung und anschließende Vernichtung des Baumes.
Schwarzfleckenkrankheit
Die Schwarzfleckenkrankheit ist eine Pilzkrankheit, für die das Pilz Stemphylium vesicarium verantwortlich ist. Nach einem Befall können alle Blätter schwarze Flecken zeigen. Auch die Frucht wird von diesem Erreger nicht verschont. Dunkle bis schwarze Stellen werden auf ihr sichtbar, die an Schorf erinnern. Die Symptome treten vor allem auf der schattig liegenden und daher feuchteren Seite des Baumes auf. Die Bekämpfung der Schwarzfleckenkrankheit ist nicht leicht, aber dennoch möglich.
- alle betroffenen Pflanzenteile zeitnah entfernen
- Schnittmaterial sicher entsorgen
- befallene Pflanzenteile dürfen nicht auf den Kompost landen
- Schnittwerkzeuge davor und danach gründlich desinfizieren
- Baum anschließend mit einem geeigneten Fungizid behandeln