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Schmetterlingsstrauch schneiden: wann und wie? | Anleitung

Schmetterlingsstrauch

Einen Schmetterlingsstrauch, bot. Buddleja davidii, kann man für zwei Dinge lieben: für die farbkräftigen Rispenblüten und für die prächtigen Schmetterlinge, die es mit seinem Duft anzieht. Für mehr von beidem kann ein Schnitt sorgen. Er lockt dem Strauch viele neue Triebe hervor, an denen im Sommer Blütenknospen folgen. Der richtige Zeitpunkt und das Beherrschen der Schnittarten entscheiden über den Erfolg.

Schmetterlingsstrauch konsequent schneiden

Der Schmetterlingsstrauch gehört zu jenen Sträuchern im Garten, die von einem regelmäßigen Schnitt vielfach profitieren. Er bleibt vitaler, entwickelt mehr Blüten und blüht länger. Auch wenn der gärtnerische Arbeitsplan voll bepackt ist mit allerhand, was noch auf Erledigung wartet. Auf das Schneiden von Buddleja davidii sollten Sie nicht verzichten. Mit der richtigen Anleitung werden Ihnen zudem die verschiedenen Schnittarten immer vertrauter, sodass es rasch erledigt ist.

Schneiden für die Blüte

Dieser ursprünglich aus China stammende Schmetterlingsmagnet bildet seine Blütenknospen im Jahr der Blüte. Das geschieht ausschließlich an Trieben, die sich unmittelbar nach dem Schnitt neu entwickelt haben.

  • Sommerflieder jeder Neutrieb erblüht von Juli bis Oktober
  • je nach Sorte in Weiß, Rosa, Rot oder Violett
  • zunächst an den Triebspitzen
  • später an den kleineren Seitentrieben.
  • alte Triebe dagegen bilden keine einzige Blüte

Um eine hohe Anzahl von Neutrieben zu bewirken, müssen Sie bei Buddleja davidii stark schneiden.

Auswirkung auf die Krone

Je kräftiger das Schneiden jedoch ausfällt, umso mehr büßt der Schmetterlingsstrauch seine Form ein. Bis Buddleja davidii durch Neuaustrieb wieder zu einer prächtigen Erscheinung wird, vergehen schon einige Wochen. Wer den Schmetterlingsstrauch als Sichtschutz gepflanzt hat, muss daher genau abwägen, wie viel er von der Pflanze entfernt. Hier wäre ein zurückhaltender Rückschnitt ein Mittelweg, der sowohl Blüten liefert als auch einen gewissen Blickschutz aufrechterhält.

Starke Rückschnitte haben aber auch einen weiteren Nachteil: Sie führen mit der Zeit zu dichten Astquirlen. Es muss immer wieder ausgelichtet werden. Die nachfolgend beschriebenen Schnittarten sind daher nur der Rahmen. Den Schnittumfang müssen Sie selbst festlegen. Was hat Vorrang? Die Blüte, der Kronenaufbau oder beides?

Der optimale Zeitpunkt

Der Sommerflieder übersteht zwar den Winter im Freien, ist jedoch frostempfindlich. Offene Schnittstellen, wie sie nach dem Schneiden entstehen, machen den Schmetterlingsstrauch in dieser Hinsicht verwundbarer. Deswegen wird mit dem Scheiden dieses Gewächses gewartet, bis die großen Fröste vorbei sind.

  • kalte Jahreszeit passieren lassen
  • erst im Frühjahr scheiden
  • Mitte Februar ist der ideale Zeitpunkt
  • Schmetterlingsstrauch schneiden bis Ende Februar sollte der Rückschnitt erfolgt sein
  • Zeitpunkt gilt für alle Schnittarten gleichermaßen
  • je später geschnitten wird, umso später kommt die Blüte

Buddleja davidii würde auch einen Schnitt zum späteren Zeitpunkt verkraften. Doch das starke Zurückschneiden von Sträuchern nach dem 1. März ist hierzulande nicht gestattet. Dadurch sollen darin brütende Vögel geschützt werden. Lediglich leichte Pflegeschnitte sind erlaubt.

Geeignetes Werkzeug

Auch wenn dieser „Schmetterlingstreffpunkt“ locker 2 bis 3 Meter hoch wachsen kann. Selten werden die Äste von Buddleja davidii sehr dick, da sich die Krone zumeist aus den neuesten Trieben bildet. Um sie einzukürzen, ist keine Säge notwendig. Für die Gerüsttriebe reicht eine Astschere, während man die Seitentriebe auch mit einer Gartenschere entfernen kann. Immer jedoch sollte man das Schneidewerkzeug vor und nach dem Gebrauch desinfizieren. Um saubere Schnitte zu hinterlassen, sollten zudem regelmäßig die Klingen geschärft werden.

Da sich verwelkte Blüten an den Spitzen der Triebe befinden, werden einige Exemplare unerreichbar hoch thronen. Bei größeren Sträuchern ist daher eine stabile Leiter unverzichtbar. Das Herunterziehen der Triebe kann leicht dazu führen, dass sie abknicken.

Auf Zapfen scheiden

Wenn beim Sommerflieder Äste entfernt werden, geschieht das niemals direkt an der Basis. Es werden stets etwa 10 cm lange Zapfen stehengelassen. Es ist gleich, ob es sich dabei um einen Gerüst- oder Seitenast handelt. Rund um den Zapfen werden sich im Sommer neue Triebe zeigen. Wenn die Äste ohne Zapfen entfernt werden, trocknet die Schnittstelle bis ins alte Holz zurück. Die erhofften Neutriebe bleiben aus.

Tipp: Die Zapfen trocknen mit der Zeit ein und man kann sie im darauf folgenden Sommer problemlos vom Schmetterlingsstrauch entfernen.

Die Schnittarten

Je nachdem in welcher Lebensphase und Zustand der Schmetterlingsflieder sich gerade befindet, warten drei mögliche Schnittarten auf ihn:

  • Erziehungsschnitt
  • Erhaltungsschnitt
  • Verjüngungsschnitt

Erziehungsschnitte sind in den ersten Lebensjahren notwendig, um ein Astgerüst aufzubauen. Ein Verjüngungsschnitt dagegen lässt vergreiste Sträucher wieder üppiger erblühen. Er wird vor allem dann fällig, wenn längere Zeit überhaupt nicht geschnitten wurde. Was alljährlich im Frühjahr ansteht, ist der Erhaltungsschnitt. Nachfolgend finden Sie die passende Anleitung für jede Schnittart.

Hinweis: Der sog. Rispen-Sommerflieder hat einen anderen Blührhythmus als der Schmetterlingsflieder. Die nachfolgenden Anleitungen gelten für ihn nicht.

Erziehungsschnitt

Buddleja davidii wird mit nur einem kurzen Gerüst erzogen. Ältere Triebe verlieren mit der Zeit deutlich an Winterhärte. Deswegen sollte man sie nach einigen Jahren entfernen. Der Schnitt regt die Bildung neuer Bodentriebe an. Hier die Anleitung im Detail:

  1. Sommerflieder Lassen Sie in den ersten drei Lebensjahren nur drei bis fünf kräftige Bodentriebe als das Gerüst stehen. Sie sollten nach außen zeigen und gleichmäßig verteilt sein.
  2. Entfernen Sie alle überzähligen und schwachen Bodentriebe bodennah.
  3. Kürzen Sie die Gerüsttriebe auf mindestens 30 cm ein.
  4. Verlängern Sie in den folgenden 3-4 Jahren jährlich die Gerüsttriebe um 15-20 cm.
  5. Kürzen Sie alle Seitentriebe, aus dem Vorjahr ein. Es sollten nur noch kurze Zapfen mit 2-4 Knospen übrig bleiben.
  6. Schneiden Sie einjährige, junge Bodentriebe auf 30 cm zurück.

Erhaltungsschnitt

Schneiden Sie ältere Sommerflieder, bei denen bereits ein Astgerüst aufgebaut wurde, jährlich im Frühjahr. Je stärker sie zurückschneiden, umso mehr Neutriebe und Blüten werden folgen. Doch damit greifen Sie gleichzeitig strak im Kronenbau ein. Zum Glück ist beim Erhaltungsschnitt ein gewisser Spielraum gegeben. Es darf sowohl stark als auch wohldosiert geschnitten werden.

  1. Der Schmetterlingsflieder sollte etwa um die Hälfte bzw. mindestens auf 1 m zurückgeschnitten werden. Auch kürzer, bis auf Zapfen, ist möglich. Legen Sie vor dem Ansetzen der Schere fest, in welchem Umfang Sie Ihren Schmetterlingsstrauch schneiden wollen.
  2. Schneiden Sie ältere Triebe bodennah. Lassen Sie nur 10 cm lange Zapfen zurück.
  3. Kürzen Sie junge Bodentriebe – sofern welche vorhanden sind – auf 30 cm ein.
  4. Kürzen Sie ebenfalls alle Seitentriebe des Gerüsts ein. Es dürfen nur Zapfen mit 2-4 Knospen übrig bleiben.

Das Ergebnis dieses Schnitts ist im Idealfall ein in der Höhe begrenztes Gerüst, an dem sich nur noch kurze Zapfen befinden.

Tipp: Für einen besseren Kronenaufbau dürfen die Schnitthöhen der einzelnen Gerüstäste variieren.

Verblühtes entfernen

Zum jährlichen Erhaltungsschnitt von Buddleja davidii darf man auch das Entfernen von verblühten Blüten zählen. Mit dem Schneiden wird begonnen, sobald die ersten Blüten verblüht sind. Die Anleitung dafür ist denkbar einfach:

  • Schmetterlingsstrauch schneiden verblühte Rispen zeitnah abschneiden
  • jeweils bis zum nächsten Seitentrieb
  • dadurch wird energieintensive Samenbildung verhindert
  • es folgen neue Blüten an den Seitentrieben
  • sie profitieren von der Energieersparnis
  • folglich werden sie größer

Wenn der Schmetterlingsstrauch noch sehr vital ist, lohnt es sich durchaus, das Ausputzen bis in den Spätsommer beizubehalten. Damit holen Sie ein Maximum an Blühleistung heraus. Im Übrigen samen sich einige Sorten stark aus. Schon aus diesem Grund sollte die Samenbildung durch das Abschneiden welker Blüten verhindert werden. Ist Ihnen diese Arbeit zu viel, können Sie bei Neupflanzungen auf eine sterile Sorte wie ‚Lochinch‘ oder ‚Butterfly‘ zurückgreifen.

Tipp: Der Sommer ist auch der richtige Zeitpunkt, um kleinere Korrekturschnitte an Buddleja davidii auszuführen. So dürfen überhängende bzw. aus der Krone ragende Äste bedenkenlos eingekürzt werden.

Verjüngungsschnitt

Schmetterlingssträucher, die regelmäßig die Schere spüren, vergreisen nicht. Vorausgesetzt natürlich, dass die jährlichen Erhaltungsschnitte fachmännisch ausgeführt werden. Nur dann weichen alte Triebe rechtzeitig zugunsten junger Triebe. Wenn man Buddleja davidii mehrere Jahre hintereinander überhaupt nicht geschnitten hat, lässt ihre Blühleistung merklich nach. Nur ein radikaler Verjüngungsschnitt kann sie wieder zu neuem Leben erwecken. Das sind die Eckdaten der Anleitung:

  • Sommerflieder bereits vorhandene junge Bodentriebe stehen lassen
  • alte Gerüsttriebe, die vitale Seitentriebe haben, umlenken
  • auf einen nach außen zeigenden Seitentrieb
  • diesen Seitentrieb auf 30 cm einkürzen
  • übrige Seitentriebe auf 2-4 Knospen zurückschneiden
  • alle anderen alten Gerüsttriebe bodennah entfernen
  • nur 10 cm Zapfen übrig lassen
  • abwarten, ob sich am Zapfen neue Bodentriebe bilden

Diese Anleitung ist keine Garantie für sicheres Gelingen. Es kann passieren, dass ein zu stark vergreister Schmetterlingsstrauch nach dem Rückschnitt keine neuen Bodentriebe mehr austreibt. Dann ist sein Dasein leider zu Ende.

Vor Schneemassen schützen

Das regelmäßige Schneiden und Entfernen der alten Äste bringt ständig neue Äste am Schmetterlingsstrauch hervor. Diese können mitunter sehr lang werden, bleiben dabei aber vergleichsweise dünn. Unter großen Schneemaßen brechen sie leicht. Ein Abbrechen – vor allem der Gerüstäste – sollte jedoch verhindert werden.

  • Äste mit weichen Schnüren zusammenbinden
  • ideal sind solche aus Naturmaterialien
  • auch das Anbinden an einem Pflock ist sinnvoll
  • besonders in Schneegebieten anzuraten