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Hebe, Strauchveronika – Pflege, Schneiden und überwintern

Hebe, Strauchveronika

Die Strauchveronika, auch Hebe genannt, wird in heimischen Gärten immer beliebter. Der immergrüne Strauch, der zur Familie der Scrophulariaceae gehört, wirkt aufgrund seiner sattgrünen Blätter und den Blütenständen mit ihren farbenfrohen Blüten besonders dekorativ. Die Blütenfarben variieren von weißen Tönen über violette und rote Nuancen. Das Gewächs, das sowohl im Freiland als auch in Kübeln oder in Blumentöpfen im Haus kultiviert werden kann, ist in insgesamt rund 140 verschiedenen Arten erhältlich. Robust und pflegeleicht, ist die Hebe für passionierte Hobbygärtner und Anfänger gleichermaßen geeignet.

Idealer Standort und optimale Bodenverhältnisse

Damit ein gutes Wachstum der Hebe gewährleistet ist, sind die Wahl des richtigen Standortes sowie optimale Bodenverhältnisse von besonderer Bedeutung. Die Strauchveronika gedeiht am besten an einem kühlen Platz im Halbschatten; aber auch sonnige Standorte werden vertragen. Am besten entwickelt sich die Pflanze, wenn sie täglich etwa drei Stunden lang besonnt wird. Insbesondere Sorten, die buntes Laub ausbilden, benötigen einen hellen Standort mit einigen Stunden Sonnenbestrahlung täglich, damit sich die charakteristische Blattzeichnung optimal ausbilden kann. Einfarbige Exemplare hingegen können auch gut im Halbschatten gedeihen. Wenn das Gewächs während der Sommermonate im Freien kultiviert wird, eignen sich geschützte Orte im Garten. Auch auf dem Balkon oder der Terrasse fühlt sich die Strauchveronika wohl. Allerdings sollte die Pflanze unbedingt vor direkter Sonneneinstrahlung und starker Hitze geschützt werden; auch direkte Mittagssonne verträgt das Gewächs nicht. Vor dem ersten Frost ist die Strauchveronika ins Haus zu holen. Allerdings darf das Winterquartier nicht zu warm sein; im gut geheizten Wohnzimmer verliert die Pflanze schnell Blüten und Blätter. Optimal sind kühle Standorte; die Temperaturen sollten hier stets zwischen 5 und 10°C liegen.

Hinweis: Die Hebe gedeiht am besten, wenn zusätzlich auf mäßige Luftfeuchtigkeit geachtet wird.
Neben den geeigneten Standortbedingungen sind auch optimale Bodenverhältnisse von Bedeutung, um ein gutes Gedeihen der Strauchveronika zu gewährleisten. Das gewählte Substrat sollte bestimmte Bedingungen erfüllen:

  • lockere Eigenschaften
  • reich an Nährstoffen
  • durchlässig für Feuchtigkeit
  • etwas kalkhaltig

Hebe, Strauchveronika Besonders gut eignet sich eine Mischung aus Torferde, Humuserde und ein wenig Sand. Für die Herstellung einer optimalen Pflanzenerde werden alle drei Bestandteile zu gleichen Teilen miteinander gemischt. Es sollte stets darauf geachtet werden, dass die Erde locker bleibt, um Staunässe vorzubeugen. Für eine gute Drainage können außerdem Tonscherben sorgen. Diese werden auf dem Boden des Blumentopfes ausgelegt, bevor das Gefäß mit dem Substrat gefüllt wird. Wenn die Strauchveronika an einem überdachten Standort kultiviert wird, bei dem die Wasserzufuhr kontrolliert durch Gießen erfolgt, kann als Substrat auch pure Blumenerde verwendet werden. Beim Kultivieren des Strauches muss besonders gut auf die Größe des Gefäßes geachtet werden; der Topf oder der Kübel sollte stets sehr geräumig sein, weil die Pflanze viel Platz zum Wachsen benötigt.

Gießen, Düngen, Überwintern

Die Hebe benötigt insgesamt wenig Pflege. In der Zeit von Frühling bis Herbst muss die Pflanze reichlich gegossen werden. Ausreichend Feuchtigkeit ist insbesondere an sehr heißen Tagen von besonderer Wichtigkeit, da anhaltende Trockenheit schnell zu Veränderungen der Pflanze führen kann. So neigen Exemplare, die längere Zeit nicht gegossen wurden, zur Ausbildung gelber Blätter. Allerdings sollte die einzelne Wassergabe stets gut dosiert erfolgen; große Wassermassen können zu Staunässe führen. – Schäden an der Wurzel können die Folge sein. Um ein Gefühl für die richtige Gießmenge zu entwickeln, sollte besonders am Anfang stets auf Veränderungen des Substrats geachtet werden; eine erneute Bewässerung ist erst notwendig, wenn die Erde zwischen den Wassergaben gut angetrocknet, jedoch nicht völlig ausgetrocknet ist. An besonders heißen Tagen werden die Blätter der Pflanze zusätzlich mit Wasser besprüht. Während der kalten Jahreszeit erfolgt die Bewässerung nur sehr mäßig; es muss lediglich darauf geachtet werden, dass der Topfballen nicht vollständig austrocknet.

Für die optimale Pflege der Strauchveronika ist neben der Bewässerung auch eine regelmäßige Düngung erforderlich. Die Versorgung der Pflanze mit Nährstoffen erfolgt ausschließlich in den Monaten zwischen Herbst und Frühjahr. Während dieser Zeit wird die Strauchveronika im Abstand von 14 Tagen gedüngt. Zum Einsatz kommt hier vor allem ein Flüssigdünger, der eine mäßige Konzentration aufweist. Der Dünger wird stets zum Gießwasser gegeben. Im ersten Lebensjahr der Strauchveronika erfolgt noch keine Düngung.

Hebe, Strauchveronika Das Gewächs kann nach der Blüte gezielt zurück geschnitten werden Darüber hinaus kann die Pflanze bei Bedarf umgetopft werden. Dies wird vor allem notwendig, wenn die Pflanze aus einem kleinen Topf herauswächst. Die beste Zeit zu Umtopfen ist das späte Frühjahr.

Die Überwinterung des Gewächses gelingt am besten in einem kühlen Winterquartier. Die Pflanze sollte dorthin verbracht werden, wenn sich die Temperaturen zwischen 0 und 5°C einpendeln. Um der Strauchveronika optimale Bedingungen zum Überwintern zu bieten, sollten bestimmte Anforderungen im Winterquartier erfüllt sein:

  • kühle Temperaturen (5-10°C)
  • ausreichende Helligkeit
  • mäßige Luftfeuchtigkeit
  • mäßige Bewässerung

Besonders im Winter ist es notwendig, die Bewässerung so gering wie möglich zu halten. Gegossen wird nur schlückchenweise. Die Erde wird mäßig feucht gehalten, der Topfballen wird vor dem vollständigen Austrocknen geschützt.
Einige Arten der Strauchveronika sind in der Lage, im Freien zu überwintern. Hierzu zählen die vielfach unter dem Gattungsnamen „Veronica“ bekannten Gewächse, die Minusgrade gut vertragen. Dann sollten die Gewächse jedoch vor dem Frost geschützt werden. Die Pflanze wird zeitig mit Nadelholzreisig bedeckt. Die abgeschnittenen Zweige bieten durch die enge Anordnung der Nadeln einen optimalen Kälteschutz, wobei gleichzeitig eine gute Luftdurchlässigkeit gewährt wird. Besonders gut eignet sich hierfür Fichtenreisig, da dieser bis zum Frühling seine Nadeln verliert und so zum richtigen Zeitpunkt wieder mehr Licht und Luft zur Pflanze durchlässt. Falls die Strauchveronika im Kübel kultiviert wird, kann dieser während der kalten Jahreszeit auch in den Wintergarten verbracht werden.

Vermehrung und Aussaat optimal gestalten

Hebe, Strauchveronika Die Hebe wird am besten über Kopfstecklinge vermehrt. Es dürfen nur unverholzte Exemplare für die Vermehrung genutzt werden. Besonders wichtig ist auch die gute Gesundheit der Mutterpflanze. Mit einem sauberen Schnitt wird der Steckling direkt unterhalb eines Knotens abgetrennt. Vor dem Stecken werden die unteren Blätter entfernt. Jetzt können die Stecklinge mit dem ursprünglich basalen Teil nach unten in Töpfe oder Schalen mit Anzuchterde gegeben werden. Hierfür eignet sich eine Mischung aus Torf und Sand, die im Verhältnis 1:1 abgefüllt wird. Nach dem Einstecken in die Erde sollte mindestens ein Auge aus der Erde schauen. Jetzt ist eine hohe Luftfeuchtigkeit besonders wichtig; um diese Bedingung zu erreichen, kann über den Steckling eine Plastiktüte gestülpt werden. Mit dieser Methode wird ein Verdunstungsschutz gewährleistet. Alternativ stehen auch beheizte Vermehrungskästen zur Verfügung. Die Anzuchtschale wird an einem hellen Platz verbracht, der allerdings nicht zu sonnig sein darf. Das Substrat wird bis zur Bewurzelung nur schwach gegossen. Allerdings sollte die Erde stets leicht feucht sein. Die Entwicklung von Wurzeln ist an den ersten neuen Austrieben zu erkennen. Nach einer kräftigen Bewurzelung wird die Strauchveronika in ein Gefäß umgesetzt. Hierbei sind bestimmte Aspekte zu berücksichtigen:

  • Die Pflanzung erfolgt in Gruppen von jeweils drei bis sechs Exemplaren
  • Die Bodenwärme des Gefäßes sollte zwischen 18 und 22 °C betragen
  • Junge Pflanzen werden im Abstand von einigen Wochen mehrmals umgepflanzt

Tipp: Wenn zwischendurch die Triebspitzen einige Male abgeknipst werden, wächst die Strauchveronika buschiger.

Schädlinge bekämpfen und typische Krankheiten behandeln

Wenn die Hebe Krankheitssymptome zeigt, können hierfür häufig Pflegefehler verantwortlich gemacht werden. Wenn die Pflanze nicht richtig wächst oder die Farbe der Blätter verblasst, ist die Pflanze vermutlich unzureichend gedüngt worden. Doch auch die Standortbedingungen sollten bedacht werden, wenn die Pflanze derartige Symptome zeigt; so kann auch ein zu kalter Platz zu einer Verblassung der Blätter führen. Wenn die Strauchveronika hingegen zu warm steht, kann ein deutlicher Blattverlust die Folge sein. Diese Symptomatik zeigt das Gewächs vor allem in gut geheizten Winterquartieren.

 
Hebe, Strauchveronika Doch auch bestimmte Schädlinge können die Gesundheit der Pflanze erheblich einschränken. Besonders häufig wird die Strauchveronika von Spinnmilben befallen. Das Schadbild äußert sich durch helle Pünktchen (Saugmale), die ab dem Frühjahr auf den Blättern zu sehen sind; in einem späteren Stadium des Befalls erscheinen hellgraue oder bronzefarbene Flecken, die Blätter rollen sich ein und fallen schließlich ab. Ist die Strauchveronika stark befallen, zeigt sich häufig zusätzlich ein Überzug aus feinen Gespinsten. Bei einem Befall müssen die Blätter entfernt werden; außerdem helfen Insektizide, die aus Rapsöl hergestellt werden. Auch von Grauschimmel sind zahlreiche Gewächse betroffen. Ausgelöst durch den Schadpilz Botrytis cinerea, bilden sich auf den einzelnen Pflanzenteilen mausgraue Überzüge, die stark stäuben. Als vorbeugende Maßnahme kann der Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln, zum Beispiel Auszüge aus Schachtelhalm oder Gesteinsmehle, erfolgen. Liegt ein Befall vor, müssen die betroffenen Pflanzenteile entfernt werden. Der Einsatz eines zugelassenen Fungizids muss sehr früh erfolgen. Neben Schimmel und Milben wird die Strauchveronika häufig auch von Läusen heimgesucht. Besonders häufig ist der Befall von Blatt- und Schildläusen. Der Blattlausbefall ist an dem typischen Schadbild – stark eingerollte, gekräuselte, teils blasig aufgetrieben Blätter, klebrige Pflanzenteile, schwarze Läuse an der Blattunterseite – leicht erkennbar. Zur Bekämpfung stehen unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Ausbringen von Florfliegen oder Gallmilben, zum Beispiel im Gewächshaus
  • Abspritzen der Pflanze mit einem starken Wasserstrahl
  • Spritzungen mit Seifenlösungen
  • Spritzungen mit Pflanzenauszügen wie Rainfarntee oder Brennesselauszug
  • Insektizide 

Auch die Schildlaus wird mit speziellen Spritzungen behandelt. Der Befall der Laus ist an den kreisrunden pustelähnlichen Schilden zu erkennen, die sich auf den Blättern betroffener Pflanzen befinden; diese halten sich häufig zwischen den krustenartigen Belägen aus klebrigem Honigtau auf. Bei fortgeschrittenem Befall wird das Wachstum der Pflanze gehemmt und Verkrüppelungen werden sichtbar. Spritzungen mit Ölpräparaten, zum Beispiel aus Basis von Paraffinöl oder Rapsöl, werden zur effektiven Bekämpfung eingesetzt. Das Öl erstickt die Läuse. Zusätzlich können die Schilde mit einer Zahnbürste entfernt werden.

Fazit
Die Hebe nimmt in heimischen Gärten und Häusern eine besondere Stellung ein. Da die Pflanze sowohl im Freiland als auch als Balkonpflanze oder im Haus kultiviert werden kann, bietet das Gewächs zahlreiche Einsatzmöglichkeiten. Bei optimalen Standortbedingungen und gut gepflegt, haben sowohl Anfänger als auch fortgeschrittene Pflanzenfreunde lange Freude an dem dekorativen Gewächs.