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Skimmie – Pflege von Skimmia Japonica

Skimmie

Die Skimmia japonica ist eine aus Ostasien stammende Pflanze, welche in ihrer Heimat im Schatten und Unterholz dichter Gebirgswälder gedeiht. Aus diesem Grund bevorzugt das robuste Ziergewächs dunklere Standorte mit diffusen Lichtverhältnissen. Einmal am bevorzugten Standort angewurzelt, können ihr auch kühlere Temperaturen und Frostperioden kaum Schaden zufügen. Wenig verwunderlich deswegen, dass die Skimmien mit ihren immergrünen Blättern, auffälligen Blüten und roten Beeren auch in heimischen Gärten vermehrt anzutreffen sind. Auch auf dem Balkon oder der Terrasse können einige Arten der Skimmia japonica problemlos als Solitärpflanzen in Kübeln kultiviert werden.

Besonderheit

Nicht selten kommt es vor, dass fruchttragende Skimmien im Folgejahr keine neuen Früchte tragen. Weder Pflegefehler noch Krankheit sind jedoch der Grund dafür. Viel eher die Tatsache, dass die ostasiatische Pflanze zweigeschlechtlich ist. Für die Bildung der roten Steinfrüchte werden männliche und weibliche Skimmia japonica benötigt, welche in unmittelbarer Nähe zueinander gepflanzt werden sollten. Auf fünf weibliche Skimmia kommen etwa ein bis zwei männliche Pflanzen. Das Rautengewächs ist ein wahrer Insektenmagnet, aber um den Bienen und Hummeln bei der Bestäubung ein wenig unter die Arme zu greifen, ist ein feiner Haarpinsel gut dafür geeignet.

  • Die Blütenskimmie eignet sich in Schnittform als festliche Weihnachtsdekoration.
  • Ab Oktober bilden die weiblichen Blüten leuchtend rote Steinfrüchte aus.
  • Die immergrünen Blätter erreichen eine Länge von bis zu 10 Zentimetern.
  • Pro Jahr wächst die Pflanze nur um etwa 10 – 15 Zentimeter.

Verschiedene Zuchtformen der Skimmie sind mittlerweile im Handel erhältlich. Diese unterscheiden sich nicht nur in Blüten- und Blattfarbe, sondern auch in ihrer Wuchshöhe. Eine kleine Auswahl zwittriger Pflanzen ist seit einigen Jahren ebenfalls käuflich zu erwerben. Folgende Skimmia japonica sind in Deutschland beliebte Arten und häufig auch in Parks und größeren Gartenanlagen anzutreffen:

  • Skimmie Skimmia japonica Kew – weiße Blütenstände
  • Skimmia japonica Keessen – weiße Blütenstände
  • Skimmia japonica Kuppel – niedrig wachsende Pflanze mit weißen und rosafarbenen Blüten
  • Skimmia japonica Röteln – zart duftendes Gewächs mit rosa-weißen Blüten
  • Skimmia reevesiana – Zwitterpflanze, benötigt keine männlichen Pflanzen für die Ausbildung der Steinfrüchte

Standort und Boden

Der immergrüne Strauch ist in seiner ursprünglichen Heimat vorwiegend im Schatten kühler Gebirgswälder anzutreffen. Wenig verwunderlich, dass die Pflanzen deswegen auch in unseren Breitengraden einen schattigen bis halbschattigen Standort bevorzugen. Das direkte Sonnenlicht bekommt dem Rautengewächs wenig, viel eher kommt ein Platz unter dichten Nadelbäumen oder am Rande von Schattenbeeten infrage. Skimmien sind auch problemlos in Kübeln zu kultivieren und zieren dekorativ im Sommer Terrasse und Balkon.

Die Skimmie schätzt einen humusreichen, homogenen Erdboden. Ein saurer Boden, wie er besonders unter Nadelbäumen häufig vorkommt, muss deswegen vor der Pflanzung des Rautengewächses mit Humus und Lehm aufbereitet werden.

Folgende Bedürfnisse an Standort und Boden müssen erfüllt sein:

  • Einen Platz im hellen Schatten oder Halbschatten wählen
  • Durchlässiger Humusboden wird benötigt – bei Bedarf mit Kompost anreichern
  • Alkalisches Erdreich meiden

Gießen und Düngen

Um die Pflanze in heimischen Gärten oder Blumenkübeln erfolgreich zu kultivieren, benötigt sie einen mäßig feuchten Boden. Besonders im Hochsommer darf der Wurzelballen des immergrünen Ziergewächses nicht austrocknen, eine regelmäßige Überprüfung des Substrats ist wichtig. Sobald die oberste Erdschicht leicht getrocknet ist, wird nachgegossen. Eine Schicht aus Rindenmulch oder Kompost speichert zusätzlich die Feuchtigkeit und verhindert ein zu schnelles Austrocknen der Skimmie. Zusätzlich wird das ostasiatische Rautengewächs darüber mit wichtigen Nährstoffen versorgt.

Auch beim Thema „Düngen“ erhebt die Skimmia japonica keine großen Ansprüche: Im März und Oktober genügt es, den Erdboden zu mulchen und Kompost, Rasenschnitt oder Hornspäne beizumischen.

  • Skimmie Mäßig, dafür aber regelmäßig gießen
  • Bei Zimmerpflanzen diese auch im Winter gießen
  • Abgestandenes, kalkarmes Regenwasser ist ideal
  • Oberste Bodenschicht trocknen lassen
  • Schicht aus Kompost speichert Feuchtigkeit und liefert Nährstoffe
  • Ab Mitte August sparsamer gießen, um das Wachstum zu hemmen

Bei Skimmien in Blumentöpfen und -kübeln empfiehlt es sich, die Pflanze alle 14 Tage mit einer geringen Menge Flüssigdünger zu versorgen. Wird der Dünger im Gießwasser gelöst, erfolgt eine gleichmäßige Mengenverteilung über das Pflanzsubstrat. Aber auch Düngestäbchen haben sich als günstige Alternative bewährt.

Hinweis: Kurzzeitige Staunässe fügt dem robusten Rautengewächs keinen Schaden zu.

Pflanzung und Umtopfen

Die Pflanze ist anspruchslos und lediglich ihre Bedürfnisse an den schattigen Standort und den optimalen Bodenbedingungen müssen erfüllt sein.

Kultivierung im Freiland:

  • Plätze mit praller Sonneneinstrahlung vermeiden
  • Kompost und evtl. Lehm unter die Erde mischen
  • Alkalischer Boden mindert das Wachstum der Skimmie
  • Nach der Pflanzung die ersten Wochen ausgiebig wässern, um das Anwurzeln und die Akklimatisierung zu erleichtern

Als Kübelpflanze:

  • Einen schweren Tontopf wählen um Windwurf entgegenzuwirken
  • Humusreiche Erde ist ideal
  • Drainage aus Kieselsteinen oder Tonscherben am Topfboden vorbereiten – das schützt vor Staunässe
  • Halbschattigen Standort – auch am Fensterbrett – wählen
  • Ausreichend gießen und regelmäßig mit Flüssigdünger versorgen

Strauch In Blumentöpfen sind die Wurzeln des Rautengewächses kälteempfindlich und müssen deswegen den Winter über im Wintergarten oder an einem anderen kühlen Platz verbringen.

Skimmia japonica hat keine Probleme damit, im Frühjahr oder Spätherbst umgepflanzt oder an einen anderen Standort gesetzt zu werden. Das Umtopfen von Kübelpflanzen erfolgt aufgrund des langsamen Wachstums nur etwa alle zwei Jahre.

Vermehrung

Die Keimfähigkeit selbst geernteter Samen ist äußert gering und langwierig. Viel eher gelingt dagegen die Vermehrung der immergrünen Skimmie durch Stecklinge.

  • Der optimale Zeitpunkt liegt im zeitigen Frühjahr und Mitte August
  • 15 Zentimeter von einem noch nicht verholzten Trieb abtrennen
  • Knospen, Blüten und einen Teil der Blätter entfernen
  • Der Steckling sollte nur noch etwa 3 Blattpaare aufweisen
  • In ein vorbereitetes Gefäß mit humusreichem Pflanzsubstrat setzen
  • Angießen und als Verdunstungsschutz eine Folie über den Topf spannen
  • Löcher in der Folie vermindern die Gefahr der Schimmelbildung
  • Ein heller Standort und warme Temperaturen erleichtern das Anwurzeln

Die ostasiatische Pflanze benötigt lange für den Austrieb von Wurzeln. Oft ist es angeraten, den jungen Steckling im Haus überwintern zu lassen.

Aussaat durch Samen:

  • Skimmien sind Kaltkeimer, benötigen eine Kälteperiode von ungefähr 6 Wochen im Kühlschrank oder Garten
  • Pflanzkasten vorbereiten
  • Samen leicht mit Erde bedecken
  • Das Pflanzgefäß und den Boden feucht und kühl halten
  • Benötigen mehrere Wochen, ehe sich die ersten Keimlinge zeigen
  • Im Frühjahr die Sämlinge separieren und im Freiland oder Tontöpfen kultivieren.

Überwintern

Strauch

Im Garten gesetzte und fest angewurzelte Skimmia japonica sind winterhart und trotzen selbst zweistelligen Minustemperaturen. Lediglich die Zellen nicht verholzter Jungtriebe der langsam wachsenden Pflanze können durch Frost Schaden nehmen. Um dem vorzubeugen, wird bereits im August die Gießmenge reduziert, sodass das Wachstum des Rautengewächses gehemmt wird. Mit den immergrünen Blättern und den leuchtend roten Beeren stellt die Skimmie auch im winterlichen Garten einen interessanten Blickfang dar.

Zimmerpflanzen und auch Skimmien, welche als Topfpflanze auf dem Balkon oder der Terrasse gehalten werden, müssen die kalte Jahreszeit an einem hellen, kühlen Standort verbringen. Trockene Heizungsluft bekommt ihnen absolut nicht, eine Umgebungstemperatur zwischen 5 – 15°C ist für das Rautengewächs hingegen optimal.

Schneiden

In ihrer Heimat erreichen Skimmia japonica eine Höhe von weit über 5 Meter. Die maximale Wuchshöhe in unseren Breitengraden beträgt nur etwa 1 Meter und es braucht mehrere Jahre, ehe die langsam wachsende Pflanze diese Größe erreicht. Besondere Aufmerksamkeit benötigen die pflegeleichten und robusten Skimmien jedoch dennoch beim Beschnitt:

  • Verwelkte Blütenstände der männlichen Pflanze entfernen
  • Die Blüten der weiblichen Skimmia japonica unberührt lassen, denn daraus entwickeln sich im Oktober die roten Steinfrüchte
  • Auslichten, ältere Äste und Nebentriebe dabei komplett zurück schneiden oder stutzen

Während der Blüte ist der Unterschied der Geschlechter am einfachsten zu erkennen: Männliche Blüten duften wesentlich intensiver als die der weiblichen Pflanzen.

Pflegetipps

  • Strauch Rhododendronerde erfüllt alle Bedingungen, welche die Skimmien benötigen
  • Frostperioden können Topfpflanzen schaden
    • deswegen in hellem Raum frostsicher und kühl Überwintern
  • Weibliche Blüten bilden spätestens im Oktober rote Beeren aus und dürfen nicht entfernt werden. Vorausgesetzt natürlich, dass männliche Pflanzen zur Bestäubung vorhanden sind.
  • bei gelbn Blättern, braunen Flecken oder eingerollten Spitzen, ist die Skimmia japonica zu viel direktem Sonnenlicht ausgesetzt
    • Standort wechseln
  • Seit einigen Jahren ist die einhäusige Zwitterpflanze Skimmia reevesiana im Fachhandel erhältlich. Diese Skimmie ist in der Lage, sich selbst zu befruchten und bildet im Herbst zuverlässig die leuchtend roten Beeren aus
    • ideales Gewächs für Balkon und Wintergarten

Krankheiten und Schädlinge

Die Schattenpflanze ist äußerst robust, selbst Krankheiten sind bei ihr eine Seltenheit. Blattverfärbungen oder absterbende Triebe weisen oftmals eher auf Pflegefehler hin und sind auch ohne die Verwendung chemischer Mittel zu beheben. Anders jedoch sieht es bei Schädlingen aus, denn Läuse und Spinnmilben machen auch vor der exotischen Zierpflanze nicht Halt.

Spinnmilben
Die etwa 0,5 – 1mm großen Schädlinge sind nicht wählerisch bei der Wahl ihrer Wirtspflanze und deswegen auch öfter auf Skimmien anzutreffen. Stechend und saugend entziehen sie der Pflanze den lebenswichtigen Zellsaft der Blätter. Betroffene Regionen erhalten eine gelbliche bis zart silberfarbene Färbung. Die Blätter verfärben sich zunehmend und vertrocknen im Endstadium komplett. Ein weiterer sichtbarer Hinweis auf den Befall von Spinnmilben sind deren feine Gespinste, welche beim Besprühen mit Wasser deutlich sichtbar in Erscheinung treten. Die Behandlung mit chemischen Mitteln muss konsequent erfolgen, da die Schädlinge sonst eine Resistenz dagegen entwickeln. Bei wenigen Tieren genügt es, die Pflanze über einen Zeitraum von etwa 6 Wochen mit Wasser und einer Brühe aus Brennnesseln abzuwaschen.

Läuse
Blattlaus Blatt-, Schmier- und Wollläuse bevorzugen den schmackhaften Zellsaft der Pflanze. Um eine Übertragung auf Nachbarpflanzen zu verhindern, sind sofortige Maßnahmen gegen die Schädlinge erforderlich. Im Handel erhältliche Insektizide haben sich ebenso bewährt, wie natürliche Fressfeinde.

Auch Zimmer- und Zierpflanzen sind allgemein vor einem Befall durch schadhafte Insekten nicht gefeit. Sofern die Pflanze oder deren Früchte nicht für den Verzehr kultiviert wird, kann bedenkenlos auf chemische Mittel zurückgegriffen werden.

Fazit
Die immergrüne Skimmie ist leicht im Freiland zu kultivieren und trotzt auch problemlos zweistelligen Minustemperaturen. Im Frühjahr besticht die langsam wachsende Pflanze durch ihre wohlriechenden Blüten und im Winter bieten die leuchtend roten Steinfrüchte einen interessanten Farbkontrast. Auch Krankheiten können dem exotischen Rautengewächs wenig anhaben, was sie zu einer idealen Anfängerpflanze für angehende Hobbygärtner macht.