Gartenpflanzen Oleander

Oleander bekommt gelbe Blätter – was tun?

Oleander

Der Oleander ist eine immergrüne Pflanze, und diese immergrünen Pflanzen behalten ihre Blätter nicht ihr ganzes Leben lang, sondern werfen zwischendurch immer mal Blätter ab, die durch neue Blätter ersetzt werden. Jede Pflanze hat dabei einen etwas anderen Rhythmus, in dem sie sich der ältesten Blätter entledigt, sie vergilben dann und der Oleander wirft sie anschließend nach einiger Zeit ab.

Erste Hilfe

Wenn Sie Ihren Oleander also noch nicht lange haben, sollten Sie die gelben Blätter einfach erstmal eine Weile beobachten, vielleicht nimmt hier einfach nur die Natur ihren Lauf…

Aufhalten können Sie dieses natürliche Vergilben nur durch ständigen Verjüngungsschnitt, dazu siehe weiter unten, und das auch nicht vollständig, irgendwann sind die Blätter eben zu alt.

Falscher Standort oder Standortwechsel

Sicher haben Sie Ihrem Oleander im Sommer einen schön warmen und sonnigen Platz gegeben, was jedoch gelegentlich vergessen wird, ist dass der Oleander auch keinen Wind mag. Wenn er zu wenig windgeschützt steht, könnte das gelbe Blätter verursachen, die sich erst an einem genehmeren Standort wieder auswachsen.

Außerdem reagiert ein Oleander öfter einmal mit gelben Blätter, wenn er einem Standortwechsel unterzogen wurde. Schon der Standortwechsel vom Winterquartier zum Sommerquartier kann ausreichen, wenn er zu abrupt geschieht. Wenn es passiert ist, können Sie nicht mehr viel tun, das nächste Mal sollten Sie Ihren Oleander in Etappen auf die Sommersaison vorbereiten.

Nährstoffmangel

Oleander Es kommt natürlich entscheidend darauf an, wie viele Blätter in welcher Zeit gelb werden – wenn in recht kurzer Zeit sehr viele Blätter gelb werden, ist das sicher keine natürliche Alterung mehr. Wenn die gelben Blätter gleichmäßig verteilt erscheinen, leidet der Oleander meist unter Nährstoffmangel.

Das geht recht schnell, Oleanderpflanzen gehören nämlich zu den Starkzehrern. An ihren Naturstandorten an Flussufern werden sie öfter einmal überflutet, in diesem Wasser sind jedes Mal viele Nährstoffe und eine Menge Kalk. Oleander sollte deshalb eigentlich schon in Erde mit einem leicht basischen oder zumindest neutralen pH-Wert (zwischen 6 und 8,3) gepflanzt werden, und etwas nährstoffreicher Kompost sollte auch untergemischt werden, gerne auch ein wenig Lehm.

Wenn das versäumt wurde, muss der Oleander umso mehr gedüngt werden, während der Wachstumssaison mindestens einmal oder sogar zwei Mal in der Woche mit normalem Dünger oder mit Langzeitdünger zu Beginn der Saison. Der Dünger sollte viel Stickstoff und viel Kalium enthalten, eine NPK-Mischung 15/8/12 (15 % Stickstoff, 8 % Phosphat, 12 % Kalium) könnte dem Oleander z. B. gefallen, im Kübel am besten noch mit Spurenelementen und Magnesium.

Wenn hier Versäumnisse bestehen, entwickelt ein Oleander schnell einmal gelbe Blätter, dann sollten Sie nachbessern und werden eine Weile abwarten müssen, bis die Mangelerscheinungen sich auswachsen.

Gelbe Blätter wegen Wassermangel des Oleanders

Und es kommt darauf an, wo die Blätter gelb werden – Verfärbungen und Blattverlust können auch durch einen Wassermangel des Oleanders verursacht werden, ein Hinweis darauf ist es, wenn die Fehlfärbungen im Inneren des Oleanders beginnen. Der Gattungsname des Oleanders gibt hier den ersten passenden Hinweis: Oleander gehört zur Gattung Nerium, und das kommt vom lateinischen nerium = nass. Oleander wachsen in der Natur am liebsten in Tälern, durch die fließende Gewässer führen, er gehört zu den wenigen Pflanzen, die nichts gegen Staunässe haben, am Flussufer wird er laufend überschwemmt und die Wurzeln wachsen ohnehin meist in den Grundwasserbereich hinein.

Oleander Auch von oben braucht ein Oleander reichlich Wasser, bei warmem Wetter lieber zu viel als zu wenig, auch hierin unterscheidet er sich von den meisten anderen Zimmerpflanzen oder Kübelpflanzen. Wenn die Erde im Topf einmal richtig austrocknet, führt das später zu Versorgungsschwierigkeiten und damit oft auch zu gelben Blättern.

Die verschwinden irgendwann wieder, wenn der Oleander von nun an genug Wasser bekommt. Sie können vorbeugen, indem Sie den Oleander mit einem Untersetzer unter dem Topf halten, der immer mit einigen Zentimetern Wasser gefüllt ist.

Sie könnten es auch in anderer Richtung zu gut gemeint haben, nämlich wenn Sie in einer Gegend mit sehr hartem, kalkhaltigem Wasser wohnen und es möglichst vermeiden, die Pflanzen mit diesem Leitungswasser zu gießen. Bei den meisten Pflanzen ist das richtig, die mögen kalkfreies Regenwasser lieber, aber nicht beim Oleander, der mag normalerweise kalkhaltiges Wasser sehr gerne. Aber Vorsicht, nur ausprobieren, wenn Anzeichen darauf hindeuten, es gibt inzwischen auch Zuchtformen, die das weiche Regenwasser lieben.

Gelbe Blätter als Folge falscher Überwinterung des Oleanders

Ein Oleander möchte im Winter kühl, mit weniger Wasser und ohne Dünger gehalten werden, zwischen 5 und 10 Grad, wenn er eine Überwinterung im beheizten Wohnzimmer überstehen musste, kann das auch zu gelben Blättern führen. Wenn Sie Ihren Oleander im Wohnzimmer oder vielleicht sogar dunkel und warm überwintern müssen, weil Sie keinen kühlen hellen Raum haben, sollten Sie ihn so spät wie möglich aus der Sommerfrische einräumen und ihn auch so früh wie möglich wieder rausstellen, sonst wird der Lichtmangel immer wieder gelbe Blätter verursachen.

Das galt für den Oleander im Kübel, wenn Sie in einer milden Region wohnen und eine der winterharten Oleander-Sorten in den Garten gepflanzt haben, könnte es einfach sein, dass sich die „milde Region“ im letzten Winter als doch nicht mild genug gezeigt hat bzw. dass der Winterschutz nicht ausgereicht hat. Oleander im Garten ist in Deutschland immer kritisch, wir können höchstens USDA-Winterhärtezone aufbieten, das ist für einen Winterhärtezone 10 gewohnten Oleander die absolut unterste Grenze, und diese Winterhärtezonen geben immer nur Durchschnittswerte an. Dann könnte es sein, dass Ihr Oleander nicht nur gelbe Blätter entwickelt, sondern über der Erde weitgehend abstirbt, dann können Sie nur abwarten, ob er im Frühjahr wieder austreibt, und ihm im nächsten Jahr einen besseren Winterschutz angedeihen lassen.

Falsche Kübelhaltung des Oleanders

Oleander Wenn Ihr Oleander in einem Kübel „wohnt“, braucht er die richtige Erde. Am besten Gartenerde, eventuell mit Kalk im pH-Wert erhöht, mit untergemischtem Kompost und etwas Lehm für die Nährstoffversorgung.

Außerdem braucht er Platz im Kübel, ausreichend Platz, um seine Wurzeln entwickeln zu können. Junge Pflanzen brauchen meist jedes Jahr einen größeren Kübel, ältere Pflanzen immer dann, wenn die Erde im Kübel fast nur noch aus Wurzeln besteht, wenn Sie hier zu langsam waren, könnte das Ihr Oleander auch mit gelben Blättern quittieren.

Dann ist umtopften und abwarten angesagt, wenn Ihr Oleander schon im größtmöglichen Kübel sitzt, wird so viel Erde wie möglich entnommen und mit frischer Erde aufgefüllt, dabei sollten Sie auch gleich Wurzeln und Triebe beschneiden.

Falsch oder zu wenig beschnitten?

Vielleicht handelt es sich bei Ihrem Sorgenkind um einen Oleander, dem schon lange Zeit zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Dann wurde meist auch kein regelmäßiger Rückschnitt durchgeführt, und den braucht der Oleander dringend.

Dieser unterbliebene Rückschnitt sorgt dann sozusagen indirekt dafür, dass der Oleander gelbe Blätter bekommt: Oleander ist ein verholzendes Gewächs, wenn er ohne Beschnitt vor sich hin wachsen darf, verholzen zuerst die Zweige im Inneren, während sich noch im äußeren, direkt dem Licht ausgesetzten Bereich des Oleanders neue Triebe mit jungen Blättern bilden. Dort, wo die Triebe verholzen, sind dann schnell Blätter von beträchtlichem Alter am Trieb, und die sterben dann eben irgendwann ab. Nur wenn Sie beim Oleander regelmäßig durch Rückschnitt die ältesten Trieben entfernen, kann er rundum neue junge Triebe entwickeln, an denen dann auch neue junge Blätter sind, die nicht gelb werden.

Wenn Ihr Pflegling schon ziemlich verkahlt ist, hilft nur eine Radikalkur, Sie schneiden den kompletten Strauch bis auf die Wurzel zurück, bis auf ein paar kräftige junge Triebe, die etwa 20 cm Länge behalten. Aus diesen wird sich der Oleander nun neu entwickeln, mit frischen grünen Blättern.

Oleander Das sollte Ihnen eigentlich nur passieren, wenn Sie es mit einem roten oder rosafarben blühenden Oleander zu tun haben, weiß und gelb blühende Sorten sollten immer wieder neue Triebe aus der Basis bilden und so kaum verkahlen. 

Gelbe Blätter durch Schädlinge oder Krankheiten 

Oleander kann – vor allem während der Überwinterung – durch Schildläuse, Thripse oder Spinnmilben befallen werden, die auch gelbe Blätter verursachen können und bekämpft werden müssen.

Die Behandlung der gelben Blätter am Oleander
Je nachdem, wie viele gelbe Blätter Sie eliminieren müssen, können Sie die gelben Blätter einfach im Rahmen des normalen Frühjahrsschnitts mit wegschneiden oder die Fehlbildung zum Anlass nehmen, Ihren Oleander dem – vielleicht schon einige Zeit fälligen – radikalen Verjüngungsschnitt zu unterziehen.

Fazit

Gelbe Blätter am Oleander werden Ihnen bestimmt irgendwann einmal unterkommen, wenn Sie sich diese dekorative Blühpflanze ins Haus holen. Kein Grund zur Panik – ein paar gelbe Blätter entstehen im Laufe der normalen Wuchsentwicklung, und wenn es mehr werden, müssen Sie nur herausfinden, wo die Pflege nicht optimal ist. „Oleander“ kommt von olea = Öl und andreios = stark und kräftig, diese Pflanze erholt sich eigentlich immer.