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Walnüsse ernten und trocknen – so machen Sie die Nüsse haltbar

Walnussbaum

Gesund und nahrhaft: Walnüsse sind echte Kraft- und Energiepakete, die gleichzeitig durch ihren Geschmack überzeugen. Die beliebten Früchte finden in Backwaren, Soßen, Chutneys und vielen anderen Speisen Verwendung. Walnüsse müssen nicht unmittelbar nach der Ernte verarbeitet werden. Mit der richtigen Strategie ist es möglich, sie für mehrere Monate einzulagern, ohne dass der Geschmack darunter leidet. Optimalerweise beginnt diese Maßnahme bereits zum Zeitpunkt der Ernte. Nicht jede heruntergefallene Walnuss ist für den menschlichen Verzehr geeignet. Zu den weiteren wichtigen Arbeitsschritten gehört es, die Nüsse zu trocknen und den geeigneten Lagerort zu finden.

Steckbrief

  • Erst ab einem Alter von 10 Jahren bilden Walnussbäume Früchte aus.
  • 3 bis 4 Stück Walnüsse decken den täglichen Bedarf eines Erwachsenen.
  • Der regelmäßige Verzehr der Nüsse senkt um ca. 20% das Herzinfarktrisiko.
  • In winterharten Regionen fällt die Walnuss-Ernte geringer aus.
  • Walnusskerne haben einen Fettanteil von bis zu 62%.
  • Frühe Frosteinbrüche vor der Erntezeit schaden den Früchten nicht.

Vielseitig und vitaminreich

Die sommergrünen Laubbäume sind imposante Gewächse. Mit einer maximalen Höhe von 25 m und einem Kronenumfang von weit über 15 m kann der Baum für mehrere Jahrzehnte seinen Standort dominieren. Ursprünglich aus dem Iran stammend, erreichte Juglans regia ungefähr im 7. Jahrtausend v. Ch. Mitteleuropa. Unsere Vorfahren nutzten Holz und Früchte der Bäume vielseitig. Das glatte und harte Holz mit seiner charakteristischen Maserung wurde von erfahrenen Tischlern verarbeitet und war schon in der damaligen Zeit hochgeschätzt. Die Blätter der Walnussgewächse waren die Pflanzenteile, welche am häufigsten Verwendung fanden. In der Heilkunde wurden sie bei äußerlichen Entzündungen und Beschwerden des Verdauungssystems eingesetzt. Die Gerbstoffe der Blätter dienten zudem als natürliches Färbemittel von Wollstoffen und -garnen. In der heutigen Zeit haben die Nussfrüchte der langsam wachsenden Pflanzen nichts von ihrer Beliebtheit eingebüßt.

Die leckeren Walnüsse finden in der winterlichen Vorweihnachtszeit überwiegend in Kuchen und Desserts Verwendung. Doch dieser Verwendungszweck wird den Früchten der Juglans Gewächse nicht gerecht. Bereits vor Jahren haben wissenschaftliche Studien belegt, dass Walnüsse über eine Vielzahl gesunder Inhaltsstoffe verfügen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Omega-3-Fettsäuren
  • Kalium
  • Zink
  • Pantothensäure

Walnüsse Experten raten zu einem regelmäßigen Konsum der Nüsse, um vom cholesterinsenkenden Effekt zu profitieren. Der Verzehr wirkt sich positiver auf LDL-Cholesterin aus, als beispielsweise Seefisch. Wer einen Walnussbaum im Garten oder in seiner Nähe hat, darf sich glücklich schätzen. In einigen Regionen sind die Gewächse selten anzutreffen. Eine Ernte von mehreren Kilogramm Walnüsse sind pro Baum möglich.

Tipp: Über 75% der im Handel erhältlichen Walnüsse stammen aus Kalifornien.

Erntezeit

Walnüsse können durch ihre wertvollen und vitaminreichen Inhaltstoffe viel für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden beitragen. Die Ernte und Lagerung spielt dabei eine nicht unerhebliche Rolle. Bildet sich Schimmel auf den Nüssen, kann dies zu einer Aflatoxin-Vergiftung führen. Ab Mitte September beginnt die Erntezeit der vitaminreichen Nüsse. Im kommerziellen Anbau erledigen diese Aufgabe spezielle Rüttel- und Kehrmaschinen. Im Garten müssen Sie diese Aufgabe manuell vornehmen. Eine Leiter oder einen Fangkescher mit einem ausziehbaren Teleskopstiel brauchen Sie nicht. Das Abschlagen der Walnüsse ist kontraproduktiv und schadet den Trieben des Baumes. Sobald die grünen Außenschalen aufplatzen und die reifen Nüsse freigegeben werden, ist der ideale Zeitpunkt gekommen. Die Früchte haben ihren vollen Geschmack ausgebildet und sind lagerungsfähig. Sammeln Sie die herabfallenden, reifen Walnüsse regelmäßig auf.

  • Gras rechtzeitig mähen, um Walnüsse nicht in hohen Halmen suchen zu müssen
  • An regnerischen Tagen am Vormittag und späten Nachmittag kontrollieren
  • keine Nüsse mit einer schwarzen Färbung sammeln
  • Gummihandschuhe bei der Ernte tragen

Seien Sie schnell. Sind die Nüsse ohne ihre schützende Hülle Kälte und Nässe ausgesetzt, können sich Pilzerreger und Schimmelsporen rasch ausbreiten. Die Walnüsse werden ungenießbar. Übrigens haben nicht nur wir Menschen ein Faible für die schmackhaften Schließfrüchte. Auch Mäuse und Eichhörnchen wissen die hartschaligen, eiweißreichen Nüsse zu schätzen. Gönnen Sie den Tieren einige Nüsse. In dieser Jahreszeit legen Eichhörnchen ihre Wintervorräte an und die Mäuse bauen ihre körpereigenen Fettreserven auf. Faulende und fleckige Nüsse werden über den Kompost entsorgt und sollten indes keinesfalls in der Küche landen. Anders wird es beim Fund von Raupen gehandhabt. In vielen Fällen handelt es sich bei den Insekten um die gefräßigen Nachkommen des Apfelwicklers. Um eine Weiterverbreitung auf andere Obstarten zu vermeiden, sollten Sie diese Nüsse über die Biotonne entsorgen. Der Rest der am Baum verbliebenen Nüsse ist unbrauchbar und dient den Tieren als ergiebige Nahrungsquelle.

Walnüsse richtig reinigen und trocknen

Walnüsse getrocknet Werden die Walnüsse nicht sofort weiterverarbeitet, müssen sie diese zum Trocknen vorbereiten. Obst und Gemüse aus dem Garten werden für diesen Zweck großzügig mit Wasser abgewaschen. Bei den Früchten des Juglans sieht das anders aus. Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Schale nicht 100% dicht ist und Feuchtigkeit in das Innere gelangen könnte. Das fördert Fäulnis und Schimmelbildung, die Haltbarkeit der Walnüsse verkürzt sich enorm. Die Nüsse werden mit einer rauen Bürste ausreichend von Schmutz befreit. Große Schalenstücke können Sie zuvor mit den Fingern „abpellen“. Tragen Sie während der kompletten Reinigung Handschuhe. Walnüsse enthalten Gerbsäure, die braune, hartnäckige Flecken auf der Haut verursachen können. Die Verfärbung lässt sich nicht abwaschen und für mindestens 7 Tage müssen Sie mit diesem Hautschmuck zurechtkommen.

Idee: Die Schalen von Walnüssen eignen sich zum Basteln von dekorativen Gegenständen und zum Färben von Ostereiern.

Am schmackhaftesten sind Walnüsse unmittelbar nach der Ernte. Die dünne, weiße Umhüllung der Kerne enthält im frischen Zustand zahlreiche Bitterstoffe und sollte aus diesem Grund vor dem Verzehr entfernt werden.

Nach der gründlichen Trockenreinigung der Schließfrüchte ist das Trocknen angesagt. Dieser Prozess erfolgt in einem trockenen, luftigen Raum. Die Umgebungstemperatur sollte zwischen 20 – 25°C liegen. Unerwünschte geschmackliche Veränderungen gibt es, wenn die Raumtemperatur dauerhaft auf über 32°C steigt. Wichtig ist es darauf zu achten, dass sich die Walnüsse nicht direkt berühren bzw. die Früchte regelmäßig durchgemischt werden.

Der Vorgang kann ein paar Wochen in Anspruch nehmen. Den Erfolg erkennen Sie schließlich am Gewicht und Aussehen der Walnüsse. Insgesamt verlieren die Schließfrüchte bis zu 50% ihres Eigengewichts. Noch anhängende Schalenreste sind schwarz verfärbt und eingetrocknet. Folgende Methoden haben sich für den Trocknungsvorgang bewährt:

  • Hängen Sie die Nüsse in Säcken oder Netzen zum Trocknen auf.
  • Zeitungspapier und Handtücher nehmen die Feuchtigkeit auf.
  • Einlagig auf Rosten gestapelt ist effizient und gut.
Tipp: Öffnen Sie nach dem Trocknen ein paar Nüsse, um diese auf Restfeuchtigkeit und einer etwaigen Schimmelbildung zu überprüfen.

Lagerung

Verwendungsmöglichkeiten für die vitaminreichen Früchte lassen sich schnell finden. Wenn Sie Walnüsse einlagern möchten, müssen Sie einiges beachten:

  • Verwenden Sie spezielle Obstkisten für die Lagerung.
  • Feine Netze oder Jutesäcke haben sich bewährt.
  • Walnüsse lassen sich einfrieren.

Walnussbaum Blatt Das sind nur einige der Möglichkeiten, wie Sie die Früchte der Walnussbäume für bis zu 8 Monate lang haltbar machen können. Der Lagerort darf keine hohe Luftfeuchtigkeit aufweisen, damit sich keine Keime auf den harten Schalen ablagern und gedeihen können. Die ideale Temperatur liegt daher zwischen 10 bis 15°C. Eine übermäßige Sonneneinstrahlung kann sich ebenfalls negativ auf die Haltbarkeit auswirken. Gleiches gilt für starke Gerüche. Der hohe Fettanteil in den Nüssen könnte diese annehmen und die Früchte ungenießbar machen. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, bewahren Sie die komplett getrockneten Nüsse in einem luftdichten Behältnis auf. Ob eine Walnuss noch frisch und genießbar ist, erkennen Sie mit einem einfachen Trick: Halten Sie die Schließfrucht ans Ohr und schütteln Sie sie. Nicht mehr essbare Nüsse klappern und können sofort entsorgt werden.

Fazit
Walnüsse sind lecker. Die Ernte ist simpel, denn man muss sich nur nach den vitaminreichen Nüssen bücken. Die Maßnahmen zum Trocknen und Einlagern erfordern keine spezielle Fachkenntnis. Auf diese Weise ist es möglich, sich über mehrere Monate hinweg kulinarisch an der eigenen Walnuss-Ernte zu erfreuen.