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Wann und wie lange brüten Tauben? | Infos zur Brutzeit

Taube brütet

An Tauben scheiden sich bekanntlich die Geister. Für die einen sind sie die Ratten der Lüfte, für die anderen faszinierende Vögel mit einem unglaublichen Orientierungssinn. Vor allem aber sind diese Tiere ungemein vermehrungsfreudig. Wer es mit brütenden Tauben im eigenen Garten zu tun bekommt, sollte deshalb über Brutzeit und Brutverhalten der Vögel Bescheid wissen. Das hilft bei der Koexistenz erheblich.

Taubenarten

Die heute am meisten verbreitete Taubenart ist die sogenannte Stadt- oder Straßentaube. Sie stammt von der gemeinen Haus- bzw. Brieftaube ab. Genau genommen handelte es sich ursprünglich um verwilderte Haustauben, die sich dank des großen Futterangebots in Städten und Ortschaften enorm vermehren konnten. Mittlerweile siedeln und brüten Stadttauben allerdings nicht mehr alleine in einem städtischen Umfeld, sondern sind auch in Parks und Gärten zu finden. Egal, um welche Taubenart es sich genau handelt, ihr Brutverhalten und ihre Brutzeit sind im Wesentlichen gleich. Ein Grund dafür dürfte der gemeinsame Ursprung sein – sie alle haben nämlich Columba livia, die Felsentaube, als eine Art Urmutter.

Beringte Taube
Hinweis: Eine genaue Identifikation der Taubenarten in einem Garten ist meist nicht erforderlich. Man sollte lediglich darauf achten, ob die Tiere beringt sind oder nicht.

Brüten

Tauben brüten grundsätzlich mehrmals im Jahr. Üblich sind im Durchschnitt zwei bis vier Bruten pro Kalenderjahr. Die genaue Anzahl hängt von den Lebensbedingungen vor Ort und vor allem vom Futterangebot ab. Steht in einem Brutgebiet, in dem Tiere leben, nur wenig Futter zur Verfügung, wird entsprechend weniger gebrütet. Weibchen sind bereits in einem Alter von nur fünf Monaten geschlechtsreif. Die Partnersuche und erste Brut findet häufig aber erst im zweiten Lebensjahr statt. Hat sich ein Paar gefunden, wird es in den meisten Fällen ein Leben lang zusammen bleiben. Tauben sind demnach monogam. Sie halten sich auch die meiste Zeit ihres Lebens in ihrem Brutgebiet auf. Dort errichten sie dann auch ihre Nester an Orten, die ihnen einigermaßen geschützt erscheinen.

  • jedes Taubenpaar baut und unterhält mehrere Nester gleichzeitig
  • typisches Brutverhalten der Tiere: sie beginnen mit der nächsten Brutfolge, während sie die ersten Jungtiere nach dem Schlüpfen noch großziehen
Taubennest in alter Straßenlaterne
Bei der Wahl ihres Nistplatzes sind Tauben sehr kreativ.

Brutzeit

In unseren Breiten beschränkt sich die Brutzeit meist auf einen Zeitraum von März bis Oktober. Es kann aber auch vorkommen, dass Tauben bis tief in den Winter hinein brüten. Das Weibchen legt mit sehr großer Wahrscheinlichkeit insgesamt zwei Eier pro Brut. Das bedeutet, dass ein Taubennest in den allermeisten Fällen aus zwei Eiern besteht. Die Ablage des zweiten Eis erfolgt dabei in der Regel etwa 24 Stunden nach der Ablage des ersten Eis. Die Jungtiere schlüpfen dann innerhalb eines Zeitraums von 17 bis 18 Tagen nachdem das Brüten begonnen hat. Sie werden dann von ihren Eltern gut drei Wochen lang intensiv umsorgt. Mit einem Alter von etwa 25 Lebenstagen verlassen sie das erste Mal das Nest. Mit einem Alter von 30 bis 35 Tagen sind sie bereits voll flugfähig und verlassen dann auch das Nest, um unabhängig von den Eltern zu leben.

Zwei Eier in Taubennest
Hinweis: Nicht jedes Taubengelege wird von den Eltern auch fertig ausgebrütet. Es kann durchaus vorkommen, dass die Elterntiere ein Gelege sich selbst überlassen und in einem anderen Nest eine neue Brut erfolgt.