Der Schopflavendel wächst buschig und kann eine Höhe von bis zu 100 cm erreichen. Aus dem Mittelmehrraum stammend wächst diese Pflanze bevorzugt auf kalklosem Boden. Sie liebt die Sonne und fühlt sich am wohlsten in Meeresnähe, auf sandigem Boden und am Fuße von Bergen. Der Schopflavendel gehört zur Familie der Lippenblütler und hat die botanische Bezeichnung „Lavandula stoechas“.
Gießen und düngen
Schopflavendel hat eine lange Blütezeit, in der unzählige kleine Blüten ihren kräftigen Lavendelduft verstreuen. Sollte die Blütenbildung einmal beeinträchtigt sein, hilft in der Regel ein sparsames Düngen. Allzu viele Nährstoffe wirken sich negativ auf die Blühfreude aus, weshalb größere Düngearbeiten meistens überflüssig sind. In der Regel wird einmal jährlich, im Frühjahr gedüngt, wobei Dung, Kompost und Kalidünger verwendet wird. Schopflavendel mag nicht allzu viel Wasser. Diese Pflanze kommt ursprünglich aus kargen Gebieten mit geringen Niederschlägen und daher mit Trockenheit viel besser zurecht als mit Nässe. Es reicht aus, wenn man Schopflavendel nur bei anhaltender Trockenheit gießt. Generell ist es zu empfehlen, die Pflanzen morgens zu gießen, da sie im Laufe des Tages besser wieder abtrocknen. Wer Schopflavendel zur Ölgewinnung verwenden möchte, sollte bedenken, dass eine hohe Feuchtigkeit die Ölbildung reduziert. Schopflavendel in Töpfen ist regelmäßig zu gießen, wobei darauf zu achten ist, dass die Erde nicht nass, sondern nur feucht bleibt.
Der richtige Standort
Optimal für die Schopflavendel-Anpflanzung ist ein vollsonniger Standort mit einem durchlässigen und unbedingt kalkfreien Boden. Diese Pflanze sollte eher trocken gehalten werden. Das Gießen muss daher erst dann erfolgen, wenn die obere Erdschicht trocken ist. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Der Schopflavendel benötigt in der Regel Winterschutz. In milden Regionen kann er aber unter Umständen auch im Freien verbleiben.
Aussaat
Die Aussaat kann zu jeder Jahreszeit vorgenommen werden. Schopflavendel ist ein Lichtkeimer. Seine Samen benötigen zur Keimung außer Wasser und Wärme auch Licht und werden deshalb nur leicht in die Anzuchterde gedrückt. Nachdem sie in Töpfen bzw. Schalen auf feuchtem Boden verteilt wurden, muss die Anzuchterde mit Wasser besprüht werden. Die Dauer der Keimung beträgt circa drei bis vier Wochen. Für die Aussaat im Freien sind die Monate Juni und Juli sehr gut geeignet. Weitere wichtige Tipps für die
Anzucht:
- Unbedingt Anzuchterde oder Kokosfaser verwenden, da diese nährstoffarm sind.
- Die Aussaat während der Keimdauer gleichmäßig feuchten.
- Das Anzuchtgefäß mit luftdurchlässiger Folie abdecken.
- Den Topf alle drei Tage kurz lüften.
Schopflavendel als Topfpflanze
Wer Schopflavendel als Topfpflanze verwenden möchte, muss einiges beachten. Der Blumentopf sollte geräumig sein und über einen gelöcherten Boden verfügen, damit das Wasser frei abfließen kann. Der Topfboden sollte nun mit einer Drainageschicht aus Kies, alternativ mit Tonscherben oder Hydrokörnern bedeckt werden. Jetzt erst frische Blumenerde in den Topf geben und die Wurzelballen hinein legen, dabei auf die richtige Höhe achten. Mit Erde das Pflanzloch auffüllen und diese dann fest andrücken. Gleich nach dem Anpflanzen sollte der Schopflavendel gegossen und an einem sonnigen Platz aufgestellt werden.
Schopflavendel schneiden
Schopflavendel Sträucher werden bis zu einem Meter hoch. Der optimale Zeitpunkt für den jährlichen Rückschnitt liegt in den Monaten Februar oder März. Im Frühjahr, noch bevor der Austrieb eingesetzt hat, sollte man die Hälfte bis Zweidrittel des Schopflavendel Strauchs zurückschneiden. Der kräftige Rückschnitt wirkt sich fördernd auf das Wachstum aus und dient der Verjüngung. Der regelmäßige Schnitt ist sehr wichtig, damit die Pflanze nicht verholzt und nicht kahl wird. Der Schopflavendel blüht besonders kräftig an seinen neuen Trieben, wenn diese im Frühjahr zurückgeschnitten wurden. Bei dem Rückschnitt ist zu beachten, dass man nicht in das Holz schneidet, ansonsten kann der Schopflavendel nicht mehr austreiben.
Die richtige Winterpflege
Die richtige Winterpflege ist beim Schopflavendel genauso wichtig, wie ein regelmäßiger Rückschnitt. Diese Pflanze bleibt nur bis zu einer Temperatur von circa -5 Grad winterfest. Optimal ist es, wenn der Schopflavendel den Winter an einem kühlen, vor Frost geschützten Ort verbringen kann. Dafür gut geeignet sind ungeheizte Garagen, helle Keller, Scheunen oder Gewächshäuser. Ab Februar darf der Schopflavendel sein Winterquartier wieder verlassen und die immer stärker werdende Sonne genießen. Allerdings muss er vor Nachtfrost geschützt werden. Als gute Maßnahme dagegen eignet sich eine Luftpolsterfolie oder Jute. Wenn der Schopflavendel später hinausgebracht wird, ist darauf zu achten, ihn vor der oft unterschätzten Frühlingssonne zu schützen, um Verbrennungen zu vermeiden.
Vermehrung
Generell lassen sich Lavendelarten recht einfach durch Stecklinge, Ableger und Samen vermehren. Gute Zeiten dafür sind der Spätsommer sowie das zeitige Frühjahr. Eine Vermehrung im Frühjahr ist deshalb so günstig, weil der Lavendel zu diesem Zeitpunkt ohnehin seinen Rückschnitt erhält. Zudem müssen die Jungpflanzen nicht überwintern. Wer ein Gewächshaus zur Verfügung hat, sollte die Spätsommervermehrung wählen, da die Jungpflanzen bereits im Frühling ins Beet umgepflanzt werden.
Um Lavendelarten durch Stecklinge zu vermehren werden folgende Schritte benötigt:
- Einige Lavendelzweige zwecks Vermehrung mit einer Gartenschere von der Mutterpflanze abschneiden.
- Stecklinge vorbereiten. Dafür die Triebe auf circa zehn Zentimeter zurecht schneiden, die Triebspitzen entfernen. Sämtliche Blätter aus dem unteren Triebteil, das später in die Erde gesteckt wird, entfernen.
- Stecklinge werden nun in Anzuchtbehälter gesteckt. Die Anzuchtschale mit einem Gemisch aus Sand und Anzuchterde füllen und das Substrat gut befeuchten. Die Stecklinge bis zum Blattansatz in die Erde stecken und diese mit Wasser einsprühen. Die Anzuchtgefäße werden mit einer Folie bzw. Haube abgedeckt und im Garten, an einem hellen und warmen (nicht allzu sonnigen) Platz aufgestellt.
- Bewurzelte Stecklinge werden in Töpfe umgepflanzt. Sobald sich die ersten Wurzeln gebildet haben, sollten die Stecklinge einzeln in Töpfe umgesetzt werden. Andernfalls würden sie sich zu stark bedrängen.
- Sobald die angewachsenen jungen Lavendel austreiben, sollten die neuen Triebe wiederholt gekürzt werden, damit die Pflanzen schön kompakt bleiben und sich gut verzweigen können. Im Spätsommer vermehrte Pflanzen können schon im Frühjahr ins Beet umquartiert werden. Bei einer Frühjahrsvermehrung ist damit bis zum Frühsommer zu warten.
Krankheiten und Schädlinge
Schädlinge kommen bei Schopflavendel eher selten vor. Dies hängt mit den ätherischen Ölen der Pflanze zusammen, die die Schädlinge nicht mögen. Krankheiten können durchaus auftreten, vor allem als Ergebnis falscher Pflege. So kann zu viel Nässe zur Verwesung der Wurzel führen und auch Schimmelbildung verursachen. Dunkle Flecken auf den Zweigen sind ein Hinweis auf eine Pilzerkrankung. In diesem Fall sollte man befallene Zweige entfernen und versuchen, die Pflanze zu retten.
Anwendung
Der Schopflavendel (Lavandula Stoechas) ist hierzulande durchaus gut vertreten, allerdings nicht ganz so verbreitet, wie der Lavendel. Aus den wohl duftenden Blühten des Schopflavendels kann man einen Tee aufbrühen, der eine krampflösende Wirkung hat und die Nerven stärkt. Getrocknet sind die Blüten hervorragende Insekten Vertreiber. Für diesen Zweck können sie lose in eine Dekoschale gelegt oder in Duftsäckchen eingenäht werden. Die ätherischen Öle des Schopflavendels eignen sich sehr gut für Massagen gegen Rheuma oder bei Durchblutungsstörungen. Diese Pflanze findet auch eine kulinarische Anwendung. So werden junge Blattspitzen gerne als Würzmittel für Fisch und Fleisch verwendet. Dabei erinnert der leicht herbe Geschmack an Rosmarin. Kein Wunder, dass getrocknete Schopflavendel Blüten ein Bestandteil der Provence Kräutermischung sind. Auch die Schopflavendel Blüten können in geringer Dosierung zum Garnieren von Gerichten verwendet werden. Zusammengefasst besitzt der Schopflavendel die folgenden therapeutischen Eigenschaften:
- beruhigend
- desinfizierend
- insektenabwehrend
- krampflösend.
Schopflavendel hilft auch bei Krankheiten bzw. Beschwerden wie beispielsweise Asthma, Durchblutungsstörungen, Nervosität.
Lavendel Kew Red®
Wie bei anderen Lavendelarten existieren auch sehr hübsche Schopflavendel Kreuzungen. Eine davon ist Lavendel Kew Red® – eine Neuzüchtung mit roten Blütenköpfen, die weiß gefiedert sind. Sie wächst sehr dicht und kompakt und ist daher optimal für eine Anpflanzung im Kübel geeignet. Ob im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse – der aromatische Duft und die ansprechende Optik machen aus dieser Schopflavendel Art im Sommer einen echten Hochgenuss. Kew Red® blüht von Juli bis September und wird circa 30 Zentimeter hoch.
Fazit
Schopflavendel ist eine beliebte Lavendelart, die mit kräftigem Aroma und wunderschöner Optik überzeugt. Zu der richtigen Pflege gehören unter anderem die Wahl eines optimalen Standortes, der regelmäßige Rückschnitt sowie eine artgerechte Überwinterung. Schopflavendel hat ein breites Anwendungsfeld. Er besitzt wertvolle therapeutische Eigenschaften. Darüber hinaus wird er für kulinarische Zwecke verwendet. Seine getrockneten Blüten sind hervorragende Insekten Vertreiber.