Gartengestaltung Gemüsegarten & Gemüse

Schalotten anbauen – Pflege und Vermehren; Unterschied zu Zwiebeln

Schalotten

Schalotten gehören wie die Zwiebeln zu den Lauchgewächsen. Auch im Aussehen und Geschmack sind sich die beiden Pflanzen ähnlich, wenn auch die Schalotten etwas milder im Geschmack und in der Regel kleiner sind. Im eigenen Garten können Schalotten fast nie durch die Aussaat des eigenen Samens gezogen werden. Wie sie vermehrt wird und was beim Anbau der Schalotten beachtet werden muss, erfahren Sie hier.

Beschreibung

Im Gegensatz zur gewöhnlichen Küchenzwiebel bleiben Schalotten etwas kleiner und können aus mehreren Teilen bestehen. Die Unterscheidung ist dennoch nicht ganz so einfach, denn bei der Küchenzwiebel gibt es eine Sorte, die mit ihrer länglichen Zwiebelform und der rosa Farbe der Schalotte sehr ähnlich sieht. Im Wuchsverhalten unterscheidet sich die Schalotte jedoch stark von der Zwiebel. Die Küchenzwiebeln bestehen bis zur Blüte nur aus einer einzigen Zwiebel. Erst danach bilden sich die Tochterzwiebeln aus und die ursprüngliche Zwiebel stirbt ab. Bei Schalotten wachsen von Anfang an mehrere Tochterzwiebeln. Andere Namen für die Schalotte sind:

  • Edelzwiebel
  • Askalonzwiebel
  • Eschalotte
  • Eschlauch

Schalotten sind im Geschmack deutlich weniger scharf als Zwiebeln. Sie eignen sich nicht zum scharfen Anbraten, da sie sehr schnell verbrennen und bitter werden.

Arten

Aus der Schalotte wachsen röhrenförmige, meist dunkelgrüne Blätter. In warmen Lagen bilden sie einen ebenfalls röhrigen Blütenstängel mit kugelförmigen Blütenständen. In kühleren Gegenden reifen jedoch die Samen meist nicht aus und eignen sich damit nicht für die Vermehrung. Bei Schalotten werden im Großen und Ganzen drei Arten unterschieden:

  • Schalotte von Jersey: Zwiebel länglich, Rosa bis Kupferrot, häufigste Art
  • Graue Schalotte: Zwiebel relativ klein und leicht grau, länglich
  • Gelbe Schalotte (Schalotte von Holland): Zwiebel rund und sehr kurz, der Zwiebel sehr ähnlich.

Standort

Schalotten bevorzugen einen sandigen Boden in warmen Lagen mit guter Luftzirkulation. Sie können aber auch auf jedem anderen Boden angebaut werden. Je mehr Sonnenschein sie täglich erhalten, umso besser können sie sich entwickeln. Wichtigstes Kriterium für eine erfolgreiche Kultivierung ist ein sehr wasserdurchlässiger Boden. Am besten gedeihen Schalotten auf sandhaltigem, tiefgründigem Boden, der niemals wirklich Staunässe produziert.

  • Lichtbedarf: hoch (vollsonnig, sehr heller Halbschatten)
  • Boden: sandiger Lehm, humusreich
  • pH-Wert: neutral bis leicht sauer
  • Wasserbedarf: gering

In schweren Böden kann die Schalotte nicht ausreifen. Das macht sich deutlich in der reduzierten Lagerfähigkeit bemerkbar. Neigt der Boden zu Staunässe, ist er nicht für den Anbau von Schalotten geeignet, da diese sehr schnell faulen.

Fruchtfolge und Nachbarschaft
Rote Beete Wie bei allen Gemüsearten sollte auch bei Schalotten darauf geachtet werden, was im Vorjahr im Beet angebaut wurde und welche direkten Nachbarpflanzen sie haben. So sollten keine Pflanzen nebeneinander angebaut werden, die dem Boden die gleichen Nährstoffe entziehen. Hinzu kommt, dass eine geeignete Kombination an Pflanzen entweder das gegenseitige Wachstum begünstigt oder auch Schädlinge fernhält. Schalotten gedeihen gut in Mischkultur mit:

  • Möhren
  • Pastinaken
  • Rote Beete
  • Salat

Ungünstig ist eine Nachbarschaft von:

  • anderen Zwiebel- oder Lauchgewächsen
  • Kartoffeln
  • Kohlgewächsen
  • Hülsenfrüchten

Zudem ist auch die Fruchtfolge auf einem Beet wichtig. Schalotten sollten nicht über mehrere Jahre auf dem gleichen Areal gesteckt werden. Schalotten entziehen dem Boden einseitig Nährstoffe. Düngen hilft hier meist nicht. Des Weiteren können sich im Boden Schädlinge (wie die Zwiebelfliege) einnisten, die dann die kommende Ernte vernichten.

Pflege

Die Schalotte ist eine sehr genügsame Pflanze, die fast keine pflegerischen Maßnahmen benötigt.

  • Nährstoffbedarf: Gering bis mittel (einmalige Kompostgabe genügt)
  • Staunässe unbedingt vermeiden, Schalotten faulen schnell.
  • Nach dem Stecken erst einmal nur sehr wenig gießen.
  • Wenn sich das Laub gebildet hat, muss etwas mehr gegossen werden.
  • Gegen Ende der Reifezeit über ein paar Wochen überhaupt nicht mehr wässern.

Da Schalotten sehr kleinwüchsig sind und auch keine ausgeprägten Wurzeln bilden, eigenen sie sich hervorragend auch für eine Pflanzung in einen Kübel oder einen Balkonkasten. Es sollte lediglich auf den Pflanzabstand geachtet werden sowie eine Wurzelkonkurrenz durch andere Pflanzen ausgeschlossen sein.

Unkrautbekämpfung
Bei keiner anderen Gemüseart ist die Unkrautbekämpfung so wichtig wie bei der Zwiebel und Schalotte. Konkurrenz durch Unkraut vertragen Schalotten überhaupt nicht gut. Deshalb sollte der Boden um die Pflanzen absolut unkrautfrei gehalten werden, da sonst keine gute Ernte zu erwarten ist. Deshalb ist ein regelmäßiges Jäten unerlässlich. Mit Harke oder Unkrautkralle sollte allerdings im Umfeld von Schalotten nicht umgegangen werden. Die Gefahr, die Pflanzen zu verletzen ist hierbei sehr groß.

Anzucht

Schalotten Im mitteleuropäischen Klima blüht die Schalotte normalerweise nicht. Deshalb erfolgt die Vermehrung in der Regel durch das Vereinzeln der Tochterzwiebeln. Diese werden im Frühjahr oder Herbst als sogenannte Steckzwiebeln (Steckschalotten oder auch Pflanz-Schalotten genannt) in den Boden gesteckt. Es ist hierbei sehr wichtig, dass diese Bulben (Steckzwiebeln) kräftig und gut entwickelt sind. Zu kleine Steckzwiebeln lassen in der Regel keine gute Ernte erwarten. Es werden übrigens keine speziellen Steckzwiebeln für die Anzucht benötigt wie bei der Küchenzwiebel. Prinzipiell können unbeschädigte Schalotten aus dem Vorjahr oder sogar Supermarktware hierfür verwendet werden.

  • kräftige Schalotten auswählen
  • Größe: etwa 2,5-3 Zentimeter
  • Zeitpunkt: März (Schalotte von Jersey)
  • In sehr warmen Gebieten auch im Herbst möglich (Abdeckung mit verrottetem Mist notwendig)
  • Winterstecklinge: Oktober (Graue Schalotte)
  • Reihenpflanzung: 5-6 Bulben pro laufenden Meter
  • Reihenabstand: 30 Zentimeter
  • Boden etwa 15 Zentimeter tief umgraben und auflockern.
  • Steckzwiebeln gleicher Größe etwa 2-3 Zentimeter tief einsetzen.
  • In Wuchsrichtung stecken (Wurzeln nach unten, Triebspitze nach oben).
  • Erde nicht festdrücken, sondern nur mit dem Rechen glatt ziehen.
  • Nur bei extremer Trockenheit gießen.
  • Kulturdauer: Ernte etwa 90-120 Tage nach der Auspflanzung.

Es gibt Steckzwiebeln, die im Frühjahr eingesetzt werden oder auch solche von winterharten Sorten, die im Herbst in die Erde gesteckt werden: sogenannte Wintersteckzwiebeln. In manchen Gärtnereien oder Versandhäusern werden diese Steckzwiebeln auch Pflanz-Schalotten genannt, um sie von den Steckzwiebeln der Küchenzwiebel zu unterscheiden. Da Schalotten im Allgemeinen nicht sehr anfällig gegenüber kühlen Temperaturen sind, können die Arten, die im Frühjahr gesteckt werden, schon ab März in den Gartenboden. An der Mutterpflanze entstehen im Laufe der Wachstumsperiode etwa fünf bis sieben neue Schalotten. Wenn ein Teil dieser Tochterschalotten herausgebrochen wird (während sie noch recht klein sind), werden die übrigen Schalotten größer.

Ernte

Schalotten können geerntet werden, wenn ihr Laub ab etwa August zu welken beginnt. Der richtige Zeitpunkt ist gekommen, wenn das Kraut über das ganze Beet relativ gleichmäßig abgestorben ist (Welken und Umknicken des Laubs auf etwa 2/3 der Fläche). Der ganze Bestand sollte schon einen deutlich vertrockneten, grauen Schimmer auf den Trieben zeigen. Dann ist der Reifeprozess abgeschlossen und die Schalotte kann geerntet werden. Wer sich nicht ganz sicher ist, kann den Zwiebelhals leicht andrücken: Es sollte kein Widerstand mehr zwischen Daumen und Zeigefinger zu spüren sein. Die Ernte sollte immer an einem warmen und regenfreien Tag erfolgen (nach einer längeren Trockenperiode). Dazu werden die Schalotten einfach am Laub aus der Erde gezogen.

Achtung: Sind die Schalotten reif, müssen sie so schnell wie möglich aus dem Boden herausgenommen werden. Bei feuchtem Wetter würden sie ansonsten neue Wurzeln bilden und die Lagerfähigkeit wäre nicht mehr gegeben. Wird der Erntezeitpunkt durch kühle Witterung oder Regenwetter verzögert, muss trotzdem geerntet werden, da sonst die Schalotten verfaulen. Hierbei ist eine gründliche Nachtrocknung Voraussetzung.

Niedertreten des Laubes

Schalotten Eine fragwürdige Verbreitung hat die Sitte gefunden, das Laub der Schalotten müsse gegen Ende der Wachstumsperiode niedergetreten werden. Ziel dieser Maßnahme soll es sein, dass die Schalotte schneller reift. Studien haben jedoch gezeigt, dass ein frühzeitiger Eingriff in den Reifeprozess eine eher ungünstige Wirkung hat: Der Ertrag wird gemindert und auch die Lagerfähigkeit leidet. Es verbleiben zum einen wertvolle Inhaltsstoffe im Blattgrün, zweitens ist die Schalotte noch nicht völlig ausgereift. Bilden sich jedoch Blüten (was bei Schalotten in unseren Regionen eher selten der Fall ist), müssen diese unbedingt entfernt werden, da die Pflanze ansonsten ihre Energie in die Blüte steckt statt in die Zwiebel.

Lagerung

Nach der Ernte sollten die Schalotten erst einmal an einem luftigen und warmen Ort für einige Tage getrocknet werden. Dies kann auf einem Zeitungspapier unter einem Vordach oder an einem sonnigen Tag im Halbschatten geschehen. Wichtig ist eine gute Belüftung, damit die Schalotten gut abtrocknen können. Vor dem Einlagern wird die restliche Erde abgeschüttelt. Die vertrockneten Röhrenblätter sollten nicht entfernt werden. Sie eignen sich hervorragend, die Schalotten zur Einlagerung zu einem Bund zusammenzubinden oder zu flechten. Wer das Laub trotzdem entfernen möchte, sollte mindestens fünf Zentimeter hiervon über dem Zwiebelhals stehen lassen, denn sonst kann während der Lagerung die berüchtigte Kopffäule auftreten. An einem dunklen, luftigen Platz bei Temperaturen zwischen 10-15 Grad sind Schalotten über einige Monate hinweg haltbar.

Krankheiten und Schädlinge

Grundsätzlich ist die Schalotte eine sehr robuste Pflanze, die nur selten von Krankheiten und Schädlingen befallen wird. Bei sehr schwerem Boden oder ungenügender Drainage kann Staunässe zum Verfaulen der Zwiebel führen oder die Anfälligkeit erhöhen für:

  • Grauschimmel
  • Mehltau
  • Thripse

Da die Schalotten zum Verzehr angebaut werden, ist es bei einem Befall nicht ratsam, chemische Mittel zur Vernichtung der Schädlinge einzusetzen. Besser sind alte Hausmittel. Sie sind weniger teuer und meist auch weniger schädlich.

Wenn Schalotten immer wieder auf der gleichen Fläche angebaut werden, kommen zudem auch häufig Nematoden (Stängelälchen) vor. Das Laub schwillt an, verdreht sich und nimmt eine blaugrüne Farbe an, bevor die Blätter welken und die Zwiebel verfault.

Das größte Problem bei der Schalotte sind Zwiebelfliegen. Diese legen ihre Eier im April und Mai an den Jungpflanzen ab, sodass die Larven nach dem Schlüpfen Gänge in die Zwiebeln fressen. Ab Mitte Juni kommt die zweite Generation der Zwiebelfliegen-Made hinzu. Bei starkem Befall reagiert die Schalotte mit Fäulnis, ihr Laub färbt sich gelb und die Pflanze stirbt ab. Gegen die Fliegen ist eine Mischkultur mit Möhren wirksam, alternativ kann auch ein Insektenschutznetz ausgebracht werden. Da die Puppen der Zwiebelfliege im Boden überwintern, sollten Schalotten niemals in aufeinanderfolgenden Jahren auf der gleichen Stelle im Garten kultiviert werden. Es ist eine Pause von mindestens drei Jahren notwendig.

Fazit
Die kleine, milde Schwester der Zwiebel – die Schalotte – gehört zu den beliebten Gemüsesorten in unseren Gärten. Sie ist leicht zu kultivieren, denn außer einem unkrautfreien, durchlässigen Boden und Sonne benötigt sie nicht viel. Im März etwa drei Zentimeter tief in den Boden gesteckt, ist nach 90-120 Tagen in der Regel eine sehr reichhaltige Ernte zu erwarten. Kühl, trocken und luftig gelagert, ist sie über mehrere Monate hinweg haltbar.