Gartengestaltung Kräutergarten

Salbei-Anbau – Pflanzen, Pflege und Ernte

Salbei

Die heilkräftige Wirkung der krautigen Salbei-Pflanzen ist bereits seit der Antike bekannt. Ihre Vielseitigkeit macht sie zu einem überaus beliebten Gewächs im Kräutergarten, aber auch als Kübelpflanze auf dem Balkon oder der Terrasse ist der europäische Gartensalbei – Salvia officinalis – problemlos zu kultivieren. Die aromatischen Blätter des Lippenblütlers lassen sich ganzjährig abernten und bei Bedarf auch trocknen. Beachten Sie jedoch, dass nicht alle der über 1100 verschiedenen Salbei-Arten essbar sind.

Den optimalen Standort und Boden auswählen

Die vielseitig einsetzbare Pflanze kommt mit einigen Ansprüchen ihren Pflanzort und das Substrat betreffend:

  • Brauchen einen vollsonnigen, warmen Standort.
  • Magerer, durchlässiger Kalkboden wird bevorzugt.
  • Erde sollte mäßig feucht bis trocken sein.

Meiden Sie zu dunkle Plätze, denn ohne direkte Sonneneinstrahlung können sich die ätherischen Öle in den Blättern nur unzureichend bilden.

Gießen und Düngen

Um die Schnellwüchsigkeit des aus dem Mittelmeerraum stammenden Lippenblütlers optimal zu unterstützen, sollten Sie Staunässe vermeiden. Eine längere Trockenzeit verträgt die mediterrane Heilpflanze hingegen unbeschadet.

Salvia officinalis ist keine stark zehrende Pflanze, weswegen die zusätzliche Zuführung von Nährstoffen nicht zwangsmäßig bei einer Freilandkultivierung erforderlich ist. Es genügt hier vollkommen, im Frühjahr und Herbst das Substrat mit einer größeren Menge Kompost zu vermengen.

Tipp: Mischen Sie Lavasplitt oder Tonscherben unter das Erdreich. Somit kann das überflüssige Wasser schneller abfließen.

Anbau und Pflanzen

SalbeiDie wärmeliebenden Nutzpflanzen können ab Ende April ins Freiland umgesetzt werden. Achten Sie hier auf einen geeigneten Standort und lockern Sie das Erdreich zusätzlich mit Kompost und Lavasplitt auf. Das ausgehobene Pflanzloch sollte einen doppelten Umfang besitzen wie die Wurzelballen des Salbeis. So kann sich die Pflanze optimal entfalten.

Für den Salbei spielt es keine Rolle, ob Sie beim Gießen auf kalkhaltiges Leitungswasser zurückgreifen. Und auch wer keinen Garten sein eigen nennen kann, muss nicht auf die heilkräftige Pflanze verzichten. Salbei lässt sich problemlos auch in Kübeln kultivieren. Legen Sie hier zur Vermeidung von Staunässe eine Drainage am Topfboden an. Mäßiges düngen und gießen ist wichtig.

Umtopfen

Salvia in Kübeln muss einmal jährlich umgepflanzt werden. Damit wird nicht nur Freiraum für die Wurzeln gewährleistet, die Pflanze wird gleich mit frischen Nährstoffen versorgt. Greifen Sie dabei auf ein größeres Pflanzgefäß zurück und legen Sie auch dort zuerst eine Drainage aus Tonscherben oder Kieselsteinen an. In den ersten Tagen für ausreichend Feuchtigkeit sorgen, damit der frisch umgepflanzte Salbei sich schneller im neuen Substrat akklimatisieren kann.
Die optimale Jahreszeit für den Topfwechsel liegt im zeitigen Frühjahr, noch ehe der Salbei mit dem Austrieb begonnen hat. Gönnen Sie auch auf dem Balkon oder der Terrasse der Pflanze einen vollsonnigen Stellplatz.

Vermehren

Kein Kräuterkarten ist vollständig ohne die violett oder blau blühenden Salbeipflanzen. Die Vermehrung erfolgt über die Teilung der Pflanze, durch die Aussaat und auch durch Stecklinge.

Teilung 
Die Wurzelteilung wird im Frühjahr vorgenommen, ehe die Pflanze mit dem Austrieb begonnen hat. Teilen Sie mit einem scharfkantigen Spaten – oder einer Axt – den dicken Wurzelballen und kultivieren Sie alle Pflanzenteile wie gewohnt.

Aussaat 
Um Samen aus der eigenen Pflanze zu gewinnen, dürfen nicht alle Blütenstände komplett entfernt werden. Nach der Ausbildung der Samenkapseln werden diese zum Trocknen abgeschnitten und kühl eingelagert. Die beste Zeit zur Aussaat liegt zwischen April und Mai.

  • SalbeiDie Anzucht im Februar bzw. März erfolgt unter Glas.
  • Ab Anfang Mai kann auch im Freiland direkt gesät werden.
  • Ein Pflanzgefäß mit einem Erde-Sand-Gemisch füllen.
  • Drücken Sie die Samen nur leicht an.
  • Die Erde mit einem Wasserzerstäuber besprühen.

Eine hohe Luftfeuchtigkeit und warme Umgebungstemperaturen beschleunigen die Keimdauer. Ab Mitte Mai können Sie die jungen Salbei-Pflanzen in den Garten umsetzen. Berücksichtigen Sie einen ungefähren Abstand von 30 – 40 Zentimetern zwischen den einzelnen, krautig wachsenden Lippenblütlern.

Absenker 
Diese Art der vegetativen Vermehrung gelingt fast immer und relativ zügig:

  • Einen zweijährigen Trieb nach unten biegen.
  • Blätter bis auf die obersten 5 Zentimeter entfernen.
  • Etwa 10 Zentimeter des Zweigs mit Erde bedecken.
  • Ausreichend Gießen.

Nach einigen Wochen haben sich die ersten Wurzeln gebildet und Sie können den angewurzelten Trieb von der Mutterpflanze abtrennen.

Stecklinge 
Ein wenig langwieriger, aber dennoch ebenso effektiv, gestaltet sich die Entnahme von Stecklingen:

  • Wählen Sie einen unverholzten Trieb.
  • Diesen auf einer Länge von 8 – 10 Zentimetern abtrennen.
  • Bis auf 4 – 6 Blätter alle anderen restlos entfernen.
  • In nährstoffarmes Substrat einstecken.
  • Für ausreichend Feuchtigkeit sorgen.

Die Anwurzelung gelingt schnell bei hohen Umgebungstemperaturen. Sobald der Steckling mit dem Austrieb neuer Blätter beginnt, haben sich Wurzeln gebildet. Setzen Sie die Pflanze jetzt ins Freiland um.

Schneiden

SalbeiNicht nur für die Ernte, sondern auch um das Wachstum der Salvia officinalis zu fördern, benötigt sie regelmäßig einen Schnitt.

  • Schneiden Sie direkt nach der Blüte die Pflanze um 1/3 zurück.
  • Entfernt werden nur die jungen, weichen Triebe.
  • Der Verjüngungsschnitt erfolgt vor dem Austrieb im Frühjahr.

Der Schnitt ist wichtig, um die Heilpflanze zum buschigen Austrieb neuer Zweige und Blätter anzuregen. Schneiden Sie jedoch unter keinen Umständen in ältere, bereits verholzte Stängel. Möchten Sie Samen gewinnen, sollten jedoch einige Blüten zum Reifen der Samenkapseln am Salbei verbleiben. Der letzte Rückschnitt darf spätestens im August erfolgen. Denn der Salbei benötigt Zeit, um die Schnittwunden zu verschließen. Schafft er dies nicht vor dem Einsetzen des ersten Frosts, können irreparable Schäden an der Pflanze entstehen.

Überwintern

Unseren heimischen Winter überstehen die Pflanzen aus dem Mittelmeerraum normalerweise unbeschadet. Um auf Nummer sicher zu gehen, wird der Salbei im Spätherbst mit einer dickeren Schicht aus Reisig, Rasenschnitt oder Kompost bedeckt. Diese Komponenten versorgen die Salvia officinalis zudem mit wichtigen Nährstoffen im kommenden Frühjahr.

Ernte

SalbeiAm aromatischsten sind die Blätter der Salvia kurz vor der Blüte. Ernten Sie am frühen Morgen kurz nach dem Tau oder aber am späten Nachmittag eines sonnigen Tages. Ab dem zweiten Lebensjahr der Pflanze können Sie diese übrigens auch ganzjährig beernten. Achten Sie bei der Ernte jedoch stets darauf, dass nur die jungen Triebspitzen geschnitten werden.

Sollten Sie die aromatischen Blätter des Salbeis nicht sofort verwenden, können Sie diese auch trocknen und monatelang aufbewahren. Hängen Sie die geschnittenen Triebe zum Trocknen an einem dunklen Ort kopfüber auf. Anschließend die Blätter vom Stängel entfernen und diese luftdicht und kühl aufbewahren. Auf diese Art und Weise können Sie selbst im Winter noch auf die heilkräftige Wirkung der Salbeiblätter zurückgreifen. Ob würzige Teemischung oder als Konservierungsmittel, die Verwendung bleibt ganz Ihnen überlassen.{infobox type=check|content=Tipp: Salbei wurde bereits im Mittelalter als Deodorant und Mittel zum Gurgeln verwendet.}

Verwendungsmöglichkeiten der Salvia

Die Vielseitigkeit des Salbeis ist bereits seit dem Mittelalter in unseren Breitengraden bekannt.

  • Die mediterrane Pflanze ist eine natürliche Abschreckung von Läusen, Raupen und Schnecken. Setzen Sie den Salbei beispielsweise zwischen das Gemüse oder verwenden Sie es zur Beeteinfassung. Dabei sollten Sie jedoch beachten, dass Gurken äußerst empfindlich auf die mediterranen Gewächse reagieren.
  • Verwenden Sie die Blätter des Salbeis in der Küche als mediterranes Würzkraut oder bereiten Sie einen schmackhaften Tee zu. Die ätherischen Öle des Lippenblütlers wirken antibakteriell und lindern Atemwegserkrankungen. 

Pflege

Generell sind fast alle Salbei-Arten relativ robust und keineswegs pflegeintensiv. Lediglich ihr Anspruch an den richtigen Standort muss erfüllt sein. Sorgen Sie für einen regelmäßigen Schnitt, sodass die mehrjährige Pflanze bereits ab dem 2. Jahr buschig austreibt und ganzjährig geerntet werden kann.

Krankheiten und Schädlinge

Nicht alle schadhaften Insekten und Krankheiten lassen sich durch die ätherischen Öle der Pflanze abschrecken.

Wurzelfäule 
Salvia officinalis ist sehr anfällig gegen Staunässe. Weist der Boden längere Zeit zu viel Feuchtigkeit auf, beginnen die empfindlichen Wurzeln der Pflanze zu faulen. Eine Drainage ist deswegen für Salbei in Kübeln unerlässlich, im Freiland können Sie das Substrat durch beigemengten Lavasplitt oder grobe Kieselsteine wasserdurchlässiger machen. Wenn die Pflanze sichtbar vor sich hin kümmert und auch das Wachstum gehemmt ist, deutet dies oft auf eine bereits bestehende Wurzelfäule hin. Ein sicheres Indiz ist ein muffiger Geruch, der direkt aus dem Substrat dringt.

Eine wirksame Behandlung bereits vorhandener Wurzelfäule gibt es nicht. Sie können die Pflanze in trockenes Substrat umsetzen, sodass sie sich selbst regenerieren kann. Gießen Sie mäßig und nur bei Bedarf. Denn der Salbei selbst stammt aus Gebieten mit lang anhaltender Trockenheit. Einige Tage ohne Wasser fügen der Pflanze keinen Schaden zu.

Spinnmilben 
SpinnmilbenNeben Blattläusen und Thripsen zählt die „Gemeine Spinnmilbe“ mit zu den weit verbreitetsten Schädlingen. Die milbenartigen Insekten besitzen eine Körpergröße von maximal 0,5 Zentimetern, weswegen die Spinnmilben kaum mit dem bloßen Auge erkennbar sind. Bei einem Befall wirken die betroffenen Blätter des Salbeis zuerst silbrig bis gelblich-weiß und nehmen dann eine graubraune Färbung an. An den Triebachsen und an der Unterseite können Sie mit einem Wasserzerstäuber die feinen Gespinste sichtbar machen. Jedoch sind nicht alle Arten von Spinnmilben in der Lage, die zarten Netze zu bilden.

Die Schädlinge bevorzugen ein trockenes Klima, häufig sind sie deswegen auf Pflanzen im Winterquartier anzutreffen. Setzen Sie keine Zimmerpflanze direkter Heizungsluft aus und besprühen Sie die Gewächse regelmäßig mit einem Wasserzerstäuber. Doch auch bei einem bereits vorhandenen Befall müssen Sie nicht direkt zur chemischen Keule greifen. Spinnmilben vertragen keine hohe Luftfeuchtigkeit. Erzeugen Sie für einige Tage ein tropisches Klima, indem Sie die komplette Pflanze und das Gefäß mit einer durchsichtigen Folie umwickeln. Im Freiland können Sie zusätzlich auf Raubmilben zurückgreifen.

Echter Mehltau 
Der „Echte Mehltau“ zählt mit zu den Schlauchpilz-Arten und wird oft auch als „Schönwetterpilz“ bezeichnet. Lang anhaltende Trockenheit und die damit verbundene Schwächung vieler Pflanzen fördern den Befall. Die Symptome äußern sich durch einen mehligen Belag auf den Stängeln und Blättern des Salbeis. Auch eine Verkrüppelung der betroffenen Pflanzenteile ist häufig zu beobachten. Ein Befall mit dem Pilz führt nicht zwangsläufig zum Absterben der Salvia, da der „Echte Mehltau“ sich nur von lebenden Pflanzen ernähren kann. Entfernen Sie befallene Triebe und Blätter sofort. Unbesorgt können Sie diese auf den Kompost werfen, da der Schadpilz sich von dort aus nicht weiterverbreiten kann. Lassen Sie es jedoch erst gar nicht zu einer Infektion kommen:

  • Halten Sie genügend Pflanzabstand bei der Kultivierung ein.
  • Einen vollsonnigen Standort wählen.
  • Bei Topfpflanzen Zugluft vermeiden.
  • Regelmäßig gießen.
  • Den Salbei nicht überdüngen.

Kräuter-Blattzikaden 
ZikadenDiese Insektenart bevorzugt mediterrane Kräuterpflanzen, weswegen sie auch häufig auf dem Salbei anzutreffen ist. Ebenso wie viele andere Schädlinge, ernähren sich auch Zikaden vom Zellsaft der Wirtspflanze. Durch das Saugen und Stechen entstehen weiße Verfärbungen auf den Blättern, welche im Anschluss komplett verwelken. Die nur wenige Millimeter großen Schädlinge sind jedoch nicht einfach zu bekämpfen. Im Fachhandel sind einige wirksame Insektizide erhältlich, allerdings handelt es sich beim Salbei um eine Nutzpflanze, welche für den Verzehr bestimmt ist. Arbeiten Sie deswegen kaum oder nur in geringen Maßen mit chemischen Mitteln. Biologische Gegenmaßnahmen gibt es wenig, bis auf Neemöl und Gelbsticker. Isolieren Sie wenn möglich die betroffenen Pflanzen und entfernen Sie großzügig befallene Triebe und Blätter.

Fazit
Durch seine Vielseitigkeit sollte der Salbei in keinem Kräutergarten fehlen. Die wärmeliebende Heilpflanze verleiht auch der eigenen Küche einen Hauch von mediterranem Flair. Die Salvia officinalis ist darüber hinaus einfach zu kultivieren und lässt sich bei Bedarf auch ebenso leicht vermehren.