Gartengestaltung Kräutergarten

Rosmarin ernten und trocknen leicht gemacht – Anleitung

Rosmarin

Ursprünglich im Mittelmeerraum weit verbreitet, hat es Rosmarin in der Zwischenzeit bis in unsere Gärten und Balkone geschafft. Mit Leichtigkeit gelingt es der Pflanze, ihrer Umgebung ein exotisches und mediterranes Flair zu verleihen. Die anregende Wirkung der Blätter und Triebe des Lippenblütlers sind weltbekannt und werden bevorzugt bei der Zubereitung von Fisch und Fleisch verwendet. Den eigenen Rosmarin zu ernten und zu trocknen ist einfach. Mit der richtigen Anleitung gelingt es Ihnen mühelos, einen größeren Vorrat des aromatischen und gesunden Gewürzkrauts für die Küche zu konservieren.

Steckbrief

  • Rosmarin gehört zur Familie der Lippenblütler.
  • Der Name „ros marinus“ bedeutet frei übersetzt „Meertau“.
  • Das immergrüne Gewächs kann eine Höhe von bis zu 2 m erreichen.
  • Die buschig wachsende Pflanze duftet aromatisch und besitzt schmal lineale Blätter.
  • Wurde vor Jahrhunderten als Ersatz für Weihrauch verwendet.
  • Der Lippenblütler ist Mittelmeerraum weit verbreitet und tritt verwildert auf.
  • Die hellblau- bis rosafarbenen Blüten sind bis zu 12 mm lang und können ganzjährig entstehen.
  • Rosmarin lässt sich über Samen und Stecklinge leicht vermehren.

Der sonnenverliebte Halbstrauch im Garten

Rosmarin im Topf - bereit zur Ernte Rosmarin ist ein Grundelement in der mediterranen Küche. Fisch und Fleisch werden ebenso verfeinert wie Kartoffeln und anderes Gemüse. Der Halbstrauch ist in der modernen Zeit überwiegend als Gewürz bekannt. Der Genuss von Rosmarin-Gewürz verwöhnt nicht nur die Geschmacksknospen. Die Inhaltsstoffe wirken gegen Völlegefühl und Blähungen. Genau das Richtige nach einem üppigen und fetthaltigen Essen. Die traditionellen Wurzeln der mediterranen Pflanze reichen bis weit in die Antike zurück. Hochzeitspaare trugen Kränze aus Rosmarin. Im alten Griechenland war das Gewächs ein Symbol für Liebe und Treue. Das mediterrane Gewächs wurde der Liebesgöttin Aphrodite geweiht. Diese Riten haben an Bedeutung verloren. Nicht jedoch die Anwendung des Rosmarins in der Küche und Heilkunde. Seinen vollen Geschmack entfaltet das Gewürzkraut im frischen Zustand. Ein glücklicher Zufall, dass die wärme- und lichthungrige Pflanze sich in unseren Breitengraden wohlfühlt und üppig gedeiht. Die Pflege ist unkompliziert. Folgendes sollten Sie bei der Pflege des Rosmarins berücksichtigen:

  • Vollsonniger Standort
  • Sandig-trockenes Substrat
  • Nur mäßig gießen
  • Drainage bei Pflanzen im Kübel anlegen

In wintermilden Regionen übersteht der Lippenblütler unbeschadet im Freiland die kalte Jahreszeit. Wenn Pflege und Standort passen, wirkt sich das positiv auf den charakteristischen Geschmack der aromatischen Pflanzenteile aus. Der intensive Geschmack kann sich nur in den Blättern entfalten, wenn der bis zu 2 m hohe Halbstrauch genügend Sonnenlicht täglich erhält. Auch zu viel Feuchtigkeit im Substrat und eine Überdüngung schmälern das Aroma der Heil- und Gewürzpflanze.

Tipp: Das Öl von Rosmarin kurbelt den Kreislauf an, wirkt belebend und fördert die Durchblutung der Haut.

Tipps zur ergiebigen Ernte

Die Ernte der Rosmarinnadeln dient gleichzeitig der Pflege der gesamten Pflanze. Ein regelmäßiger Rückschnitt fördert den buschigen Austrieb der Triebe. Der eigentliche Verjüngungsschnitt wird radikal Ende August bzw. direkt nach der Blüte vorgenommen. Diese Maßnahme sorgt dafür, dass die Triebe aromatisch bleiben. Wenn Sie nicht so lange warten möchten, können Sie die Pflanze zwischen April und August beernten. Rosmarin ist immergrün, legt im Herbst und Winter aber eine Ruhephase ein. In wintermilden Regionen können Sie die Pflanze in diesen Monaten beernten. Der Geschmack der Blätter fällt im Vergleich zur Sommerernte gering aus. Fehlt dem Rosmarin der notwendige Winterschutz bzw. ist die Pflanze hohen Minustemperaturen und Kahlfrost ausgesetzt, kann sich der Schnitt in dieser Jahreszeit schädlich auswirken.

rosmarin 3 mk2017 Der richtige Zeitpunkt für die Ernte ist auch abhängig von der Tageszeit. Das hat wenig mit einem Mythos zu tun und beruht nicht auf esoterischen Grundlagen. Vielmehr ist es der Stoffwechsel der Pflanze, welche einem den Zeitstempel aufdrückt. Am Vormittag steht der Rosmarin im vollen Saft. Mit steigender Hitze zur Nachmittagszeit sinkt der „Zellsaftspiegel“ in der Pflanze wieder, was sich negativ auf den Geschmack und das Aroma auswirken kann. Wenn Sie das mediterrane Gewächs trocknen möchten, sollten Sie folgende Tipps berücksichtigen.

  • Verwenden Sie für den Schnitt ein scharfes Messer bzw. eine Schere.
  • Geerntet wird von Vormittag bis Mittag.
  • Der Tau muss abgetrocknet sein.
  • Geschnitten werden nur die besten Pflanzenteile.

Bei Regen oder nasskaltem Wetter sollten Sie die Ernte um ein paar Tage verschieben. Ideal wäre es, wenn das Gras vollständig abgetrocknet ist. Damit erhalten Sie das charakteristische Aroma des Rosmarins und beugen einer Schimmelbildung der feuchten Blätter vor. Das alte Holz, sowie die Knospen und jungen Triebspitzen sollten bei der Ernte nicht beschädigt werden.

Tipp: Rosmarin, der noch am gleichen Tag verbraucht wird, kann zu jederzeit frisch geschnitten werden. In der Blütezeit wird der Gewürzpflanze ein besonderer Geschmack nachgesagt.

Rosmarin richtig vorbereiten

Verschiedene Möglichkeiten stehen zur Verfügung, um das beliebte Küchenkraut mit seinem intensiven Aroma für eine längere Zeit zu konservieren. Viele passionierte Hobbyköche wissen es zu schätzen, immer Zugriff auf einen großen Vorrat von Rosmarin zum Würzen und Verfeinern von Speisen zu haben. Vom immergrünen Halbstrauch können Sie einzelne Blätter trocknen oder komplette Triebe. Nur einwandfreie, unbeschädigte Pflanzenteile werden zur Konservierung verwendet. Verzichten Sie auf schwache und von Schädlingen befallene Stücke. Eine Weiterverarbeitung lohnt sich hier nicht. Es existieren unterschiedliche Methoden, um Rosmarinnadeln und -zweige haltbar zu machen. Eine Variante besteht darin, die geernteten Pflanzenteile zu trocknen. Das mediterrane Gewächs hat einen großen Vorteil gegenüber anderen Gewürzpflanzen: Rosmarin verliert auch im trockenen Zustand nichts von seinem Aroma. Dadurch können Sie das Gewächs im Sommer ernten und im Winter zum Würzen Ihres Weihnachtsbratens verwenden. Weitere Konservierungsmaßnahmen bestehen im Einfrieren und Öl einlegen.

Die Aufbewahrung in der Tiefkühltruhe erspart Ihnen viel Vorbereitung. Dabei können Sie einzelne Nadeln ebenso wie komplette Triebe einfrieren. Im gefrorenen Zustand lösen sich die Blätter einfacher von den Zweigen. Um in Öl eingelegt zu werden, müssen die Pflanzenteile komplett trocken sein. Bereiten Sie die Rosmarinnadeln bzw. -triebe unmittelbar nach der Ernte vor. Wie andere Kräuter wird das mediterrane Gewächs nicht gewaschen. Die ätherischen Öle sind wasserlöslich und verflüchtigen sich. Entfernen Sie gründlich Verunreinigungen, wie beispielsweise Spinnweben und welke Blätter.

Trocknen

Rosmarin Blüten Um Rosmarin richtig zu trocknen und einer Schimmelbildung vorzubeugen, müssen Sie einiges beachten. Die Umgebung muss trocken und warm sein. Temperaturen zwischen 20 und 27°C sind ideal. Ein Keller kann die Anforderungen ebenso erfüllen wie ein Dachboden und die Speisekammer. Der Vorgang kann einige Wochen dauern. Verlieren Sie nicht die Geduld und kontrollieren Sie regelmäßig die Pflanzenteile. Rosmarin kann auf traditionelle Art und Weise getrocknet werden. Dafür werden komplette Triebe zu lockeren Sträußen zusammengebunden und kopfüber aufgehängt. Optimalerweise hängen die Rosmarin-Sträußchen frei im Raum und können von allen Seiten gleichmäßig durchtrocknen. Ist diese Gelegenheit nicht gegeben, so hängen Sie die Pflanzenteile alle 2 bis 3 Tage um.

Lose Blätter und Triebe können Sie auch auf einem saugfähigen Untergrund trocknen. Bewährt hat sich dabei beispielsweise:

  • Zeitungspapier
  • Hand- oder Küchentuch
  • Feines Sieb

Wer nicht viel Geduld besitzt und den gesamten Vorgang beschleunigen will, kann Rosmarin im Backofen trocknen.

  • Bereiten Sie ein Blech mit Backpapier vor.
  • Rosmarin darauf legen und flach verteilen.
  • Backofen auf 50°C vorheizen.
  • Blech mit den frischen Trieben in die Mitte des Backofens schieben.
  • Klemmen Sie ein Holzstück oder einen Kochlöffeln in die Tür, damit diese nicht komplett schließt.
  • Durch den Spalt kann Feuchtigkeit entweichen und die Luft zirkulieren.
  • Alle 1 bis 1 ½ Stunden die Pflanzenteile behutsam durchmischen.
  • Nach ungefähr 4 bis 6 Stunden ist der Rosmarin vollständig trocken.

Tipp: Große Mengen von Kräutern können Sie mit einem Dörrautomaten trocknen und konservieren.

Wenn sich Blätter und Stängel brüchig sind und nicht mehr verbiegen lassen, ist der Trocknungsvorgang abgeschlossen. Für die Aufbewahrung in einem luftdicht verschlossenen Behältnis werden die Nadeln zuvor von den holzigen Trieben getrennt. Jetzt ist der beste Zeitpunkt, um den Rosmarin zu zerkleinern. Werden die Pflanzenteile im frischen Zustand geschnitten oder gemahlen, verflüchtigen sich die aromatischen Inhaltsstoffe. Die Aufbewahrung des getrockneten Rosmarins erfolgt in einem luftdichten Behältnis. Sonnenlicht kann die Haltbarkeitsdauer des Gewürzes herabsetzen. Wählen Sie aus diesem Grund einen dunklen, kühlen Raum aus.

Aus der mediterranen Pflanze lässt sich eine Vielzahl von originellen Geschenkideen zaubern. Vermischen Sie Rosmarin beispielsweise mit grobem Meersalz in einem Verhältnis von 1:5. Die ätherischen Inhaltsstoffe der Pflanze verleihen dem Salz eine würzige Note. Eine weitere Möglichkeit: Legen Sie frisch getrocknete Rosmarin-Zweige in Olivenöl ein und lassen Sie diese Mischung für ungefähr 2 Wochen an einem dunklen Ort reifen.

Fazit

Rosmarin ist ein aromatisches Gewürzgewächs und aus der mediterranen Küche kaum noch wegzudenken. Die Kultivierung der immergrünen Pflanzen im Garten und auf der Fensterbank ist simpel. Genauso leicht ist das Ernten und Trocknen der schmackhaften Blätter bzw. Nadeln des Nutz- und Heilkrauts.