
Ab Juni bilden die Rhabarberpflanzen Blüten aus, die wunderschön aussehen und den Gärtner mit ihrer Optik erfreuen könnten. Doch in der Realität betrachtet man die Rhabarberblüte eher skeptisch und sagt ihr eine unverträgliche bis giftige Wirkung nach. Viele Gärtner lassen die Stangen den ganzen Sommer über wachsen und ernten nicht mehr, sobald die Pflanzen ihre ersten zarten Blüten treiben. Hier stellt sich die Frage: Endet die Rhabarbersaison wirklich im Juni und was hat es mit dem Oxalsäure-Gehalt auf sich?
Traditionelle Ernte
Offiziell endet die Rhabarbersaison am Johannistag, dem 24. Juni. Ob es sich bei dieser Zeitangabe um überlieferten Aberglauben anhand der in den Pflanzen enthaltenen Oxalsäure handelt, ist bis zum heutigen Zeitpunkt nicht bekannt. Fakt ist, dass die Pflanze durch die Ruhepause bis zur nächsten Saison neue Vitalität erhält und im kommenden Frühjahr kräftige Stängel austreibt. Der Verzehr sehr oxalsäurehaltiger Stangen bleibt ebenfalls aus, wenn die letzte Ernte zum Johannistag und damit vor der ersten Blüte erfolgt. Giftig ist die Pflanze aber auch nach diesem Zeitraum nicht.
Standort und Pflege
Die Oxalsäure
In hohen Dosen kann Oxalsäure unerwünschte Begleiterscheinungen aufweisen. Der Rhabarber ist essbar, in den Sommermonaten aber weniger verträglich als im Frühjahr. Im April enthalten die Pflanzen den geringsten Anteil an Oxalsäure, da sich der Gehalt in der Vegetationsphase aufbaut und so von Monat zu Monat stärker wird. Die Pflanze wächst zwischen April und Ende Juni sehr stark, wodurch sich das Gerücht um den Giftgehalt der Rhabarberblüten hartnäckig hält. Tatsache ist, das die Blüten keinen Einfluss auf den Oxalsäuregehalt der Pflanze haben. Wenn die Pflanze blüht, kann sie in geschälter und gekochter Form ebenso unbedenklich verzehrt werden wie vor der Blütezeit. Hinweis: Ein Mensch mit 60 Kilogramm Körpergewicht müsste für eine spürbare Auswirkung der Oxalsäure 36 Kilogramm frischen Rhabarber verzehren. Durch den Garprozess reduziert sich die Oxalsäure spürbar und da die Stangen geschält werden, ist ein Großteil des Bestandteils bereits vor der Zubereitung verschwunden.
Rhabarber – wie ernten?
Tipps für den verträglichen Genuss
Die Pflanze, die übrigens kein Obst, wie fälschlicherweise oft angenommen wird, ist, sollte ausschließlich in gekochter und geschälter Form verzehrt werden. Bei Rhabarberpflanzen handelt es sich um ein Gemüse, das aufgrund seines säuerlichen Aromas sehr beliebt ist und am besten gezuckert oder mit einer Vanillesauce verzehrt wird. Um die Blütezeit hinauszuzögern oder ganz zu verhindern ist es auch möglich, die Pflanzen im Frühjahr unter einer schützenden Folie zu ziehen. Rhabarberstängel vom schattigen Standort schmecken intensiver und sind verträglicher, als es bei sonnenverwöhnten Pflanzen der Fall ist. Grundsätzlich aber gilt: Rhabarber ist auch wenn er blüht nicht giftig, sondern lediglich holziger und weniger schmackhaft als die Ernte im Frühling.
Schnitt im Herbst?
Fazit
Rhabarberblüten sind nicht giftig, wodurch die Stangen auch in der Blütezeit essbar sind. Allerdings holzt die Pflanze wenn sie blüht nach, was sich auf die Verdaulichkeit und den Genuss auswirkt. Die pflegeleichte Pflanze liebt einen schattigen Standort und gedeiht am besten, wenn die Ernte nicht mit dem Messer erfolgt und man keinen Rückschnitt im Herbst vornimmt.