Schädlinge & Nützlinge Ameisen

Pflanzen und Kräuter gegen Ameisen: welche vertreiben sie?

Ameisen

Ameisen können lästig sein, zum Beispiel wenn sie sich auf der Terrasse aufhalten und hier auch bis auf den gedeckten Tisch krabbeln. Doch in erster Linie sind die Ameisen nützlich und dem Menschen auch nicht gefährlich. So beseitigen sie im Garten tote Insekten und totes Pflanzenmaterial und verteilen Samen. Im Haus eingedrungen können sie hingegen sehr unangenehm werden. Doch Ameisen lassen sich mit verschiedenen Pflanzen und Kräutern gut vertreiben.

Schonende Bekämpfung

Natürlich kann mit chemischen Mitteln oder auch Hausmitteln gegen die Ameisen vorgegangen werden, wenn sie überhand nehmen. Doch eigentlich sollten die nützlichen Tiere gar nicht erst bekämpft werden müssen. Haben sie sich im Garten auf einer Wiese oder einem Beet angesiedelt, dann sollten sie hier auch weitgehend gewähren können. Barrieren aus verschiedenen Pflanzen und Kräutern können dann dabei helfen, bestimmte Flächen wie eine Terrasse vor den Ameisen zu schützen und vermeiden, dass die Ameisen aus dem Garten bis hierher vordringen können. Denn die Tiere reagieren auf bestimmte Duftstoffe, die vor allem von vielen Kräutern ausgeströmt werden und Vorbeugung ist immer besser als Bekämpfung. Sollen Formicidae daher von allein an einen anderen Platz umziehen, dann gelingt dies auch mit Hilfe der in der folgenden Liste vorgestellten Pflanzen und Kräuter.

Wirksame Kräuter

Kräuter gegen Ameisen Stark riechende Kräuter vermeiden die Ameisen, so gut es geht. So werden Gärtner auch in einer im Garten angelegten Kräuterschnecke keine Ameisen finden. Der starke Geruch schreckt sie ab und daher sind Kräuter immer die erste Wahl, um Formicidae von Stellen abzuhalten, an die sie nicht gelangen sollen. Zudem sieht es sehr dekorativ aus und duftet angenehm, wenn ein Sitz- oder Grillplatz in der Gartenecke durch ein schmales Beet aus Kräutern abgeschlossen wird. Ebenso können auf der Terrasse viele Kräuter zum Schutz vor Ameisen verteilt werden.

Echter Kerbel (Anthriscus cerefolium)

  • auch Gartenkerbel, Kirbele Suppen- oder Küchenkraut
  • Familie der Doldenblütler (Apiaceae)
  • Wildform im Kaukasus und Südeuropa beheimatet
  • Geruch aromatisch-süßlich wie Anis oder Fenchel
  • weiße Doldenblüten im Mai bis August
  • halbschattiger Standort
  • sandiger, lehmiger, feuchter humoser Boden
  • benötigt viele Nährstoffe
  • kalktolerant
  • einjährig

Echter Lavendel (Lavandula angustifolia)

  • Familie der Lippenblütler (Lamiaceae)
  • Halbstrauch
  • ursprünglich aus dem Mittelmeerraum
  • 25 bekannte Arten
  • Blütezeit Juni bis August
  • lilafarbene, lange Blütenstände
  • lanzettförmige, silbergraue Blätter
  • sonniger, warmer Standort
  • durchlässiger, nährstoffarmer Boden
  • wenig düngen und gießen
Tipp: Wenn Sie in Ihrem Garten dauerhaft Lavendel kultivieren möchten, dann sollten Sie die winterharte Sorte Lavandula angustifolia wählen. Alle anderen Sorten benötigen einen guten Winterschutz, um in den hiesigen Breitengraden mehrjährig kultiviert zu werden.

Liebstöckel (Levisticum officinale)

  • Liebstöckel Maggikraut auch als Maggikraut bekannt
  • Familie der Doldenblütler (Apiaceae)
  • ursprünglich in Vorderasien beheimatet
  • gelbe und grüne Blüten
  • Blütezeit von Juli bis August
  • sonniger Standort
  • sandiger, lehmiger, leicht feuchter Boden
  • kalkliebend
  • benötigt viel Dünger
  • ausreichend gießen
Hinweis: Auch wenn die ätherischen Öle des Liebstöckels im Duft an das 'Maggi-Gewürz' erinnern, ist in diesem kein Liebstöckel enthalten. Dennoch wird die Pflanze häufig auch Maggikraut genannt, aufgrund ihres charakteristischen Geruchs.

Majoran (Origanum majorana)

  • Familie der Lippenblütler (Lamiaceae)
  • Heimat Westasien, Nordafrika und Mittelmeerraum
  • verwandt mit Oregano (auch wilder Majoran genannt)
  • rosa und weiße kleine Blüten
  • Blütezeit zwischen Juni und August
  • sonniger Standort
  • kiesiger, lehmiger, leicht trockener Boden
  • kalkliebend
  • benötigt viel Dünger
  • wenig gießen

Minze (Mentha)

  • Minze Kräuter ursprünglich Vorderasien und Mittelmeergebiet
  • Familie der Lippenblütler (Lamiaceae)
  • Gattung umfasst viele verschiedene Arten
  • niedrig bis buschig wachsend
  • mehrjährig, in der Regel winterhart
  • hellrosa bis purpurfarbene Blüten
  • Rhizomenbildung
  • sonniger bis halbschattiger Standort
  • nährstoffreicher, humoser Boden
  • regelmäßig gießen und düngen
Idee: Idealerweise sollten Sie die Minze, damit diese nicht ausartet, in einem Kübel kultivieren. Wollen Sie das Kraut im Beet mit anderen Kräutern mischen, dann schneiden Sie vom Topf den Boden ab und setzen die Minze so in die Erde. Auf diese Weise können Sie verhindern, dass die Minze sich zu stark ausbreitet und andere Pflanzen behindert oder verdrängt.

Salbei (Salvia)

  • Familie der Lippenblütler (Lamiaceae)
  • bereits im Mittelalter in den Klostergärten angebaut
  • 900 verschiedene Arten
  • mehrjährige und einjährige Sorten
  • lanzenartige Blätter verströmen Geruch nach Kampfer
  • violette Blüten in Trauben
  • Blütezeit von Mai bis September
  • sonniger und warmer Standort
  • humose, nährstoffreiche Erde
  • Boden leicht feucht halten

Thymian (Thymus vulgaris)

  • Thymian KräuterFamilie der Lippenblütler (Lamiaceae)
  • ursprüngliche Heimat Mittelmeerländer
  • mehrjährige Staude
  • starker, würziger Geruch
  • je nach Art verschiedene Blütenfarben
  • mäßig trockener und nährstoffarmer Boden
  • vollsonniger und warmer Standort
  • kalkliebend
  • kaum Düngung erforderlich
  • wenig gießen, besser trocken halten
Tipp: Bei Thymian handelt es sich nicht nur um ein Kraut, um Ameisen zu vertreiben, auch in der Küche und der Medizin wird es seit Jahrhunderten von Jahren verwendet.

Wermut (Artemisia absinthium)

  • auch Wetmutkraut
  • Familie der Korbblütler (Asteraceae)
  • Gattung der Beifuß-Gewächse (Artemisia)
  • ursprünglich aus Nordafrika, Asien und Südeuropa
  • Verbreitung über die Klostergärten der Länder
  • Halbstrauch
  • herb-würziger Duft, Geschmack bitter
  • unscheinbare Blüten
  • trockener, sandiger, karger Boden
  • vollsonniger bis halbschattiger Standort
Tipp: Wenn Ihnen der Wermut irgendwie bekannt vorkommt. Er wird in den alkoholischen Getränken Absinth und Martini verarbeitet und ist auch so einfach als Wermut (Getränk) bekannt geworden.

Wirksame Pflanzen

Rainfarn Die Liste der wirksamen Pflanzen zur Ameisenvertreibung ist nicht so lang, wie die der Kräuter. Doch auch hier gibt es einige, die im Gartenbeet oder rund um einen Sitzplatz und auf der Terrasse verteilt die Ameisen abhalten können. So können Nutz- und Gemüsegarten, Blumenbeete und andere Stellen gut vor einem Ameisenbau geschützt werden.

Rainfarn (Tanacetum vulgare)

  • Familie der Asterngewächse (Asteraceae)
  • auch Milchkraut, Regenfarn, Drusen- oder Kraftkrut
  • gilt als biologischer Pflanzenschutz
  • auch gut geeignet um andere Insekten zu vertreiben
  • gelbe, stark duftende Blüte von Juni bis September
  • giftig in allen Teilen
  • winterhart
  • laubabwerfend
  • feuchter, frischer, durchlässiger Boden
  • sonniger Standort
Idee: Aus Rainfarn können Sie auch einen Sud herstellen, der die anderen Pflanzen vor dem Befall von Schädlingen schützen kann.

Nelken (Dianthus caryophyllus)

  • auch Gartennelke oder Landnelke
  • ursprünglich aus Italien und Griechenland
  • Blütezeit zwischen Juni und September
  • gefüllte und einfache Blüten
  • verschiedene Farben
  • alle angenehm duftend
  • vertreiben Ameisen zuverlässig
  • winterharte Sorte wählen
  • sonniger, warmer Standort
  • gleichmäßig feuchter, humoser, nährstoffarmer Boden
Tipp: Die Nelke ist eine sehr pflegeleichte Pflanze, die nur regelmäßige Wassergaben benötigt. Daher ist sie auch für Sie als Hobbygärtner mit wenig Zeit gut geeignet, um Formicidae sanft zu vertreiben.

Studentenblumen (Tagetes)

  • Familie der Korbblütler (Asteraceae)
  • ursprünglich aus Süd- und Mitteleuropa
  • auch als Sammetblumen bekannt
  • Studentenblume Pflanzen bunte Blüten von Juni bis Oktober
  • gelb, rot, orange oder mehrfarbig
  • gefüllt oder einzeln
  • werden einjährig kultiviert, da nicht frosthart
  • säen sich selbst wieder aus
  • sonniger Standort
  • nährstoffreicher und durchlässiger feuchter Boden

Tomaten (Solanum lycopersicum)

  • Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae)
  • Heimat Süd- und Mittelamerika
  • einjährige Nutzpflanzen
  • können Ameisen im Gemüsebeet vertreiben
  • rote, schmackhafte und süße Früchte
  • verschiedene Sorten
  • lockerer, nährstoffreicher und humoser Boden
  • mit Kompost düngen
  • sonniger, warmer, windgeschützter Standort
  • Tomatenfrüchte vor Regen und Nässe schützen
Tipp: Ist es in einem Jahr sehr regnerisch im Sommer, sollten Sie die Pflanzen vor der Nässe schützen. Denn diese vertragen die Nässe nicht und die Früchte bekommen gelbe Stellen und faulen leichter bereits direkt am Strauch.

Weinraute (Ruta graveolens)

  • Weinraute Familie der Rautengewächse (Rutaceae)
  • aus den südeuropäischen Klostergärten
  • Zier- und Gewürzpflanze
  • Geruch erinnert an Wein
  • sonniger Standort
  • steiniger bis kiesiger, trockener Boden
  • wenig gießen
  • wenig düngen
  • kalkliebend
  • gelbe Blüten von Juni bis September