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Pfirsichbaum im Topf halten: Pflege-Anleitung

Pfirsichbaum im Topf

Auch hierzulande können Sie eigene leckere Pfirsiche direkt vom Baum ernten. Dazu brauchen Sie nicht einmal einen Garten, denn manche Pfirsichsorten gedeihen sogar in einem Kübel. So pflegen Sie den Pfirsichbaum im Topf richtig.

Geeignete Sorten

Derzeit sind rund 3000 verschiedene Pfirsichsorten bekannt, von denen die meisten Bäume recht groß werden können und sich daher nicht für eine Kübelhaltung eignen. Um auf Balkon oder Terrasse eigene Früchte ernten zu können, sollten Sie auf kleinwüchsige Varietäten zurückgreifen. Diese sind meist unter dem Namen „Zwergpfirsich“ im Handel erhältlich und erreichen in der Regel eine maximale Wuchshöhe von bis zu 120 Zentimetern.

Zwergpfirsich 'Bonanza'
Zwergpfirsich ‚Bonanza‘
Quelle: Stan Shebs, Prunus persica Bonanza fruit, Bearbeitet von Gartendialog, CC BY-SA 3.0

Bewährte Pfirsichbäume für den Topf sind beispielsweise:

  • ‚Bonanza‘: buschiger Wuchs, selbstfruchtbar, gelbfleischige Früchte
  • ‚Calypso‘: gelbfleischige, normalgroße Früchte
  • ‚Garden Silver‘: gedrungener Wuchs; rote, kleine Früchte
  • ‚Ice Peach‘: selbstfruchtbar; sehr süße, elfenbeinfarbene Pfirsiche
  • ‚Roter Zwerg‘: rotlaubig, gelb-rote Früchte
  • ‚Rubira‘: dunkelrote Belaubung, selbstfruchtbar, kompakter Wuchs; kleine, weinrote Früchte

Neben Zwergpfirsichen lassen sich auch so genannte Säulenpfirsiche gut in Kübeln kultivieren. Diese Sorten können bis zu 250 Zentimeter hoch werden, entwickeln jedoch kaum Seitentriebe und bleiben daher sehr schmal. Hier sind ‚Aida‘ und ‚Rubino‘ beliebte Sorten.

Hinweis: Nektarinen sind genau genommen auch nur Pfirsiche. Ihnen fehlt lediglich die pfirsichtypische Samthaut, die durch eine Mutation verschwand. Auch Nektarinenbäume gibt es in Zwerg- und Säulenform.

Kübel

Verschiedene Blumentöpfe auf Rasen
Wählen Sie auf jeden Fall kein zu kleines Pflanzgefäß für Ihren Minipfirsich!

Auch wenn die Mini-Pfirsichbäumchen klein bleiben, brauchen sie doch einen großen Kübel: Mindestens 30 bis 40 Liter Erde sollte das Pflanzgefäß fassen, um die Gefahr des schnellen Austrocknens gerade in den heißen Sommermonaten zu reduzieren. Außerdem ist es sinnvoll, statt eines Plastiktopfes ein Gefäß aus Ton oder ähnlichem Material zu wählen: Einerseits sorgt ein solcher Kübel durch den Luftaustausch für ein besseres Innenklima – darüber freuen sich die Wurzeln – und andererseits kippen schwere Töpfe nicht so schnell um wie die leichten Modelle aus Kunststoff.

Substrat

Damit der Pfirsichbaum im Topf optimal versorgt wird, gehört als unterste Schicht auf den Topfboden Drainagematerial, beispielweise in Form von Blähton. Diese Schicht sollte mit einem dünnen Vlies abgedeckt werden, damit das Substrat nicht zwischen die Kügelchen rutscht und so den Abfluss überschüssigen Wassers verstopft. Darauf füllen Sie eine hochwertige Pflanzerde, möglichst torffrei sowie auf Kompostbasis, und mischen diese mit einem natürlichen Langzeitdünger. Hier eignen sich handelsübliche Obstdünger, Schafwollpellets oder auch gekörnter Rinder- bzw. Pferdedung sehr gut. Letztere sind getrocknet und riechen daher nur noch wenig.

Tipp: Stellen Sie das Pfirsichbäumchen vor dem Einpflanzen in einen Eimer mit Wasser. So können sich seine Wurzeln richtig vollsaugen, was schließlich auch der Bewurzelung zugutekommt.

Standort

Frucht an Pfirsichbaum in der Sonne
Der Pfirsich liebt die Sonne.

Egal ob klein oder groß: Jeder Pfirsichbaum braucht einen sonnigen, warmen und vor Zugluft geschützten Standort. Hier sind Balkon- und Terrassenbesitzer meist im Vorteil, denn diese Vorrichtungen sind oft nach Süden oder Westen ausgerichtet und bieten so beste Voraussetzungen. Bedenken Sie aber auch, dass es gerade auf Südbalkonen schnell sehr heiß werden kann. Deshalb sollten Sie für sonnige Hochsommertage vorsorgen und diese über die Mittagszeit beschatten.

Gießen und Düngen

Naturgemäß braucht ein im Topf gehaltener Pfirsichbaum mehr Pflege als ein in den Garten ausgepflanztes Exemplar, schließlich kann sich das Bäumchen nicht selbst versorgen und ist auf Ihre Fürsorge angewiesen.

  • regelmäßiges Gießen und Düngen unverzichtbar
  • Häufigkeit des Wässerns abhängig von der Topfgröße sowie der Temperatur
  • an heißen Tagen häufiger und durchdringender gießen
  • auch Bäume in kleinen Töpfen häufiger wässern
  • Substrat nicht austrocknen lassen

In puncto Düngen hängt die Häufigkeit davon ab, welche Düngersorte Sie verwenden. Handelsübliche Langzeitdünger halten etwa zwischen acht und 12 Wochen vor, wobei Sie die Nährstoffversorgung im Juli einstellen. Danach muss das Holz ausreifen und winterfest werden.

Obstbaum im Topf gießen
Tipp: Machen Sie vor dem Gießen die Fingerprobe: Fühlt sich die Erde in einigen Zentimetern Tiefe noch feucht an? Dann können Sie noch etwas warten. Ist sie hingegen trocken, kann kräftig gegossen werden. Überschüssiges Gießwasser muss dabei aus dem Topf abfließen können.

Überwintern

Eine weitere Besonderheit von Kübelbäumen im Vergleich zu in den Garten ausgepflanzten Exemplaren liegt in der Überwinterung. Da die Erdmenge in Töpfen sehr begrenzt ist, friert sie schneller durch – das wiederum schädigt die Wurzeln und kann zum Absterben des Pfirsichbaums führen. Am richtigen Standort können Sie Ihren Pfirsichbaum jedoch auch im Topf draußen überwintern:

  • geschütztes Plätzchen an einer Wärme abgebenden Wand
  • Topf auf dicke Holzplatte stellen und direkt an Wand rücken
  • Topf in Gartenvlies oder ähnliches Material hüllen
  • Substratoberfläche mit Nadelbaumreisig oder ähnlichem isolieren

Achten Sie zudem auch im Winter darauf, das Bäumchen regelmäßig – wenn auch wenig – zu gießen. Gänzlich auf jegliche Wassergaben verzichten sollten Sie jedoch bei Frost, da sonst die Wurzeln einfrieren.

Pfirsichblüte
Hinweis: Pfirsichbäume blühen häufig schon im April, wenn nachts noch Spätfröste auftreten können. Schützen Sie die Blüten vor der Kälte, indem Sie das Bäumchen über Nacht hereinholen. Anderenfalls erfrieren die Blüten und Sie können später keine Früchte ernten.

Umtopfen

Gerade Zwergpfirsiche wachsen mit maximal 20 Zentimetern im Jahr sehr langsam, da sie auf schwachwüchsige Unterlagen gepfropft sind. Deshalb ist ein Umtopfen nur etwa alle zwei bis drei Jahre notwendig, da dann die Erde verbraucht ist und ersetzt werden muss. Bei dieser Gelegenheit können Sie Ihrem Pfirsichbaum auch gleich einen neuen, größeren Topf spendieren. Dieser sollte ungefähr ein bis maximal zwei Nummern größer als der vorherige ausfallen. Umgetopft wird nach Möglichkeit im späten Sommer / frühen Herbst, also nach der Ernte zwischen August und September.

Krankheiten und Schädlinge

Kräuseln sich die Blätter Ihres Pfirsichbaums? Dann stecken in der Regel keine Blattläuse, sondern die für Pfirsiche typische Kräuselkrankheit dahinter. Dabei handelt es sich um eine Pilzkrankheit, die jedes Jahr wieder kommt und nur mit einer vorbeugenden Spritzung im zeitigen Frühjahr, noch vor dem Knospenaufbruch, entweder mit Kupfer oder Compo Duaxo Universal Pilz-frei erfolgt. In der Regel kommt der Pfirsich mit der Krankheit jedoch gut zurecht, auch die Früchte sind essbar.

Kräuselkrankheit an Pfirsichbaum
Tipp: Es gibt gegen die Kräuselkrankheit resistente Pfirsichsorten, die weniger anfällig für die Infektion sind. Allerdings können auch diese bei starkem Druck befallen werden.

Häufig gestellte Fragen

Wann kann man saftige Pfirsiche ernten?

Die meisten Pfirsichsorten können zwischen Juli und August geerntet werden. Die Pfirsiche sind reif, wenn Sie die sortentypische Färbung haben und sich leicht vom Baum lösen lassen. Damit Sie einen hohen Ertrag auch bei Ihrem Topfbaum haben, sollten Sie mindestens zwei Pfirsich- oder Nektarinenbäumchen kultivieren. Zwar ist Prunus persica selbstfruchtend, doch ist der Fruchtertrag bei Fremdbestäubung deutlich höher.

Muss man Pfirsichbäume schneiden?

Einen richtigen Rückschnitt wie etwa Apfelbäume braucht ein Pfirsichbaum im Grunde nicht. Wichtig ist nur, die fruchttragenden Zweige nach der Ernte abzuschneiden. Im Frühjahr, vor dem Einsetzen der Blüte, kürzen Sie dann sämtliche Triebe knapp oberhalb eines Auges um maximal ein Drittel ein und entfernen abgestorbene Ästchen.