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Paprika werden nicht rot: was tun?

Paprika nicht rot

Paprika hat schon lange Einzug in die Gärten gehalten. Sein Anbau ist recht einfach. Er kann im Gewächshaus und ebenso im Freiland kultiviert werden. Doch mitunter wird die Paprika nicht rot.

Mögliche Ursachen

Die Kultur von Paprika (Capsicum) im Garten ist nicht sonderlich schwer. Er stellt dabei keine großen Ansprüche. Allerdings kann es in manch einem Jahr passieren, dass die Paprika einfach nicht mehr richtig rot werden und grün bleiben. Dafür kann es verschiedene Ursachen geben

grüne Paprika
  • kalte Witterung
  • keine Sonne
  • falscher Standort
  • zu späte Pflanzung
  • Pflegefehler
Hinweis: Die jeweilige Färbung der Schoten gibt eine Auskunft über den Reifegrad. Grüner Paprika ist keine eigene Sorte, sondern ist noch nicht reif. Die Reifung der Schoten ist abgeschlossen, wenn sie rot, gelb, orange oder violett sind und keine grünen Flecken mehr aufweisen.

Carotinoide geben Farbe

Bei Carotinoiden handelt es sich um fettlösliche Pigmente. Sie sind nicht nur für Mensch und Tier wichtig, auch für Pflanzen. Diese können die Pigmente selbst synthetisieren. So sind auch in Paprikaschoten Carotinoide enthalten, hauptsächlich rote und einige gelbe Vertreter. Die jeweilige Färbung der Schote ist immer abhängig davon, welcher Farbstoff während des Reifeprozesses gebildet wird. Anfangs ist der Paprika grün. Die Carotinoide werden vom vorhandenen Chlorophyll überlagert. Erst mit zunehmender Reife baut das Nachtschattengewächs das Chlorophyll ab und die Carotinoide kommen zum Vorschein. Es erfolgt ein Farbwechsel von grün nach gelb, orange und schließlich rot. Die Höhe des Gehaltes entscheidet dabei über die Farbe. Weiterhin sind Anthocyane enthalten. Diese sind für dunkle und violette Farben verantwortlich.

Paprika
Hinweis: Bei grünen und hellgelben Schoten, botanisch gesehen eigentlich Beeren, ist der Gehalt an Carotinoiden verhältnismäßig niedrig. Höher ist er bei roten, orangefarbenen oder violetten Früchten.

Einfach einwickeln

Paprikafrüchte sollten solange wie es die Witterung erlaubt, am Strauch belassen hängen bleiben, um auch noch die letzten sonnigen Tage des Herbstes zur Reifung zu nutzen. Nur hier kann der Reifungsprozess richtig aktiviert werden. Haben Sie bereits unreife Schoten geerntet, reifen diese nur mit etwas Glück noch nach. Dazu ist es notwendig, dass bereits oben genannter Prozess in Gang gesetzt wurde. Gerade im Herbst beginnen die Nächte kälter zu werden, dennoch sollten die unreifen Paprikas, nicht schon geerntet werden. Sie können getrost bis zu den ersten Frösten noch an der Pflanze bleiben. Allerdings sollte diese während der Nächte geschützt werden. Dazu

Paprika
  • Pflanze abdecken
  • Verwendung von Gartenvlies

So besteht die Möglichkeit, dass die letzten Schoten noch an der Pflanze voll ausreifen können. Die Ernte kann dabei um zwei bis drei Wochen verlängert werden. Wenn möglich sollte eine Kultur im Gewächshaus erfolgen. Dort können während der gesamten Vegetationsperiode die Bedingungen für den Reifungsprozess der Paprikas konstant gehalten werden.

Hinweis: Grüne Schoten sind noch nicht reif und sind im Geschmack bitter. Ihre Samen sind nicht keimfähig, können so nicht zur Vermehrung genutzt werden.

Paprika lieben Sonne

Paprikapflanzen sind aufgrund ihrer Herkunft, sie stammen ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika, sonnen- und wärmeverwöhnt. Dieser Fakt ist auch für eine vollständige Reifung der Früchte ausschlaggebend. Daher ist es notwendig, dass die Pflanzen im Garten einen geeigneten Platz erhalten. Dieser sollte

Capsicum liebt Sonne
  • sonnig
  • warm und
  • windgeschützt

sein. Die Früchte brauchen ausreichend Licht und Wärme um zu reifen. Nur so können sie ihr volles Aroma entfalten und ihre schöne Farbe erhalten.

Weitere Maßnahmen

Daneben gibt es noch weitere Möglichkeiten, um den Reifungsprozess zu unterstützen. Diese können zwar einen sonnigen und warmen Sommer nicht ersetzen, aber schaffen Voraussetzungen für eine gesunde Entwicklung, Wachstum und reife Früchte. Dazu gehören

  • Auspflanzen erst nach den Eisheiligen
  • also Mitte Mai
  • nicht früher oder später
  • nicht bei nächtlichen Temperaturen unter 5 °C
  • Boden: leicht sauer bis neutral, sandig, locker
  • ausreichend Platz pro Pflanze
  • Reihenabstand mindestens 80 cm
  • in der Reihe 50 cm
  • Erde feucht halten
  • keine Staunässe
  • 2 – 3-mal wöchentlich gießen
  • Jungpflanzen besprühen
  • Zufuhr von Nährstoffen
  • bei Pflanzung Langzeitdünger
  • Wiederholung nach 2 Monaten
  • vor Ernte alle 3 bis 4 Wochen
  • Zusätzliche Verabreichung von Brennnesseljauche
Paprikapflanze
Tipp: Je mehr Sonne die Pflanze bekommt, desto schneller ist der Reifungsprozess abgeschlossen und die Schoten haben eine schöne rote Farbe.

Häufig gestellte Fragen

Können grüne Paprika gegessen werden oder sind sie giftig?

Nein sie sind nicht giftig, sondern nur noch nicht reif. Natürlich können sie gegessen werden. Sie sind im Geschmack zwar etwas bitter, aber recht würzig. Es fehlt das süßliche Aroma, da zu diesem Zeitpunkt noch wenig Zucker enthalten ist. Aber dafür haben sie weniger Kalorien. Weiterhin ist der Vitamin C-Gehalt und der Mineralstoffgehalt an Kalium wesentlich geringer wie in voll ausgereiften roten Paprikas.

Wann ist der beste Zeitpunkt vollreife Paprikaschoten zu ernten?

Beste Zeit dafür ist der frühe Morgen oder frühe Vormittag. Zu dieser Zeit sind in den Früchten die meisten Nährstoffe und Vitamine enthalten. Zur Ernte sollte ein scharfes Werkzeug, Messer oder Gartenschere verwendet werden, da die Stiele etwas robust sind. Also nicht einfach so abreißen. Die Stiele sollten immer an den Früchten verbleiben. Weiterhin können so Schäden an anderen Trieben und Schoten vermieden werden.