Gartengestaltung Gemüsegarten & Gemüse

Kann man Paprika nachreifen lassen?

Paprika nachreifen lassen

Paprika liebt Sonne und Wärme. Genau das braucht er auch, um richtig reifen zu können. Mitunter spielt da die Witterung nicht immer mit. Ein Nachreifen der Früchte ist mit viel Glück möglich.

Brauchen Sonne

Paprika (Capsicum) braucht zum Reifen viel Sonne und Wärme. Erst dann können sie vollends ihr kräftiges Aroma richtig entfalten und strahlen in einem herrlichen Rot. Daher sollten die Früchte auch so lange wie möglich am Strauch bleiben. Nur hier kann der Reifungsprozess in Gang gesetzt werden. Müssen die Früchte aus Witterungsgründen bereits grün, also im unreifen Zustand geerntet werden, ist ein Nachreifen der Schoten meist schwierig. Das Nachtschattengewächs gehört nicht wie die Tomate zu den nachreifenden Gemüsesorten. Um den Früchten doch noch etwas Farbe zu geben, gibt es verschiedene Methoden. Allerdings ist auch etwas Glück dazu notwendig.

Paprika

Pflanzenhormon Ethylen

Ethylen, das natürliche Pflanzenhormon wird von den verschiedensten Pflanzen selbst produziert und ist äußerst hilfreich beim Nachreifen von Obst und Gemüse. Gerade reife Äpfel geben viel Ethylen ab und lassen beispielsweise grüne Bananen schneller reifen, auch bei Tomaten ist es möglich. Paprika ist dagegen allerdings fast immun. Er selbst produziert zwar geringe Mengen des Pflanzenhormons, zeigt aber auf von außen kommendes Ethylen kaum große Wirkung. Hat der Paprika jedoch am Strauch bereits bei der Ernte einen bestimmten Reifegrad erreicht, kann das Pflanzenhormon vielleicht doch einiges bewirken. Allerdings kann dabei eine Portion Glück nicht schaden. Vorgegangen wird wie folgt, grüne Früchte

  • mit Äpfeln in eine Tüte geben
  • einige Tage warten
  • mitunter reifen sie nach

Allerdings sollte nicht zulange gewartet werden, da die Früchte sonst weich werden. Falls sich kein Erfolg einstellt, können die grünen Schoten noch verarbeitet werden.

Nachreifen im Karton

Falls bei bereits geernteten grünen Paprikas schon der Reifungsprozess eingesetzt hat, können sie im Nachhinein noch etwas Farbe annehmen. Dazu

unreife Capsicum
  • grüne Paprika in Karton geben
  • in Mitte einige Tomaten legen
  • Karton verschließen
  • bei 10 bis 16 °C aufstellen
  • 2 bis 3 Wochen warten

Mit viel Glück sind die Früchte noch etwas rot angehaucht. Diese Methode klappt aber nicht immer.

Mit Vlies abdecken

Normal reifen Paprika langsam. Die Ernte kann sich durchaus bis zum ersten Frost hinziehen. Die Nächte können da schon etwas kälter werden. Sollen die Früchte dennoch im Freiland an der Paprikapflanze richtig ausreifen, empfiehlt es sich diese mit Vlies zu umkleiden. So können die letzten Paprikaschoten noch ihr typisches, süßliches Aroma entwickeln und vollständig reifen. Mit dieser Methode kann die Erntezeit im Freien um bis zu zwei bis drei Wochen verlängert werden

Einfach drinnen überwintern

Die grünen Früchte noch nicht ernten, sondern an der Pflanze belassen. Damit die Schoten dann auch vollständig ausreifen können, muss die Pflanze im Haus überwintert werden. Dazu muss diese ausgegraben und in einen Kübel umgesetzt werden. Vorsicht, Wurzeln dabei nicht verletzten. Daneben besteht die Möglichkeit, dass bei entsprechender Temperatur und Lichtverhältnissen die Pflanze noch einmal neu austreibt und Blüten und Früchte produziert. So ist es möglich, im Winter noch Paprikafrüchte zu ernten. Alternativ dazu

Paprika grün
  • Kübel mit Wasser füllen
  • Pflanze mit Wurzeln reinstellen
  • bei 20 °C im Haus aufstellen
  • nachgereifte Früchte nach 10 bis 14 Tagen
  • anschließend Pflanze entsorgen
Tipp: Paprikapflanzen können auch auf Balkon und Terrasse im Kübel kultiviert werden. Hier ist ein Nachreifen der Früchte unkomplizierter. Die Pflanzen können im Herbst bei schlechtem Wetter einfach ins Haus umziehen.

Häufig gestellte Fragen

Lohnt es sich grüne Paprikafrüchte nachreifen zu lassen?

Ein Versuch ist es auf alle Fälle wert. Natürlich werden nicht alle Früchte noch etwas Farbe annehmen. Das ist aber auch kein Problem. Die grünen Schoten können dann immer noch Verwendung finden, vorausgesetzt sie sind noch nicht weich. Einfach in Stücke schneiden und einfrieren oder direkt zu einer Salsa- Sauce verarbeiten. Weiterhin können die Früchte getrocknet und zu Paprikapulver zermahlen werden.

Wie lange dauert der Reifungsprozess bei Paprika?

Die erste Ernte kann im Gewächshaus bereits Mitte Juli beginnen. Im Freiland erfolgt sie ungefähr drei bis vier Wochen später. Die Früchte brauchen zwischen 60 Tage im Gewächshaus und ungefähr 100 Tage im Freiland bis sie vollständig ausgreift sind. Gepflanzt sollte immer erst nach den Eisheiligen, Mitte Mai werden.

Woran ist ersichtlich, wann Paprika reif sind?

Den Reifegrad von Paprikafrüchten verrät die Farbe. Grüne Schoten, botanisch gesehen eigentlich Beeren, sind noch unreif. Sie schmecken bitter. Etwa nach drei Wochen haben die Früchte ihre endgültige Farbe. Das Aroma ist nun voll ausgeprägt und es sind keine grünen Flecken mehr vorhanden. Die Paprikas sind ausgereift und können geerntet werden.