Gartenpflanzen Stauden

Malven – Pflege, Schneiden & Überwintern

Malve

Die Malve kann als Blickfang auf Balkon und Terrasse dienen und ist eine essbare Dekoration auf dem Salat. Trotz aller optischen Vorzüge ist die Malve aber sehr genügsam und anspruchslos in der Pflege. Und damit ideal für alle, die sich an ihren Pflanzen erfreuen möchten – ohne viel Aufwand betreiben zu müssen.

Die Aussaat der Malve

Malvensamen lassen sich zum einen einfach von ausgewachsenen Pflanzen gewinnen und zum anderen sehr einfach ziehen. Es reicht aus, die Samen leicht bedeckt direkt in das Beet zu säen. Der ideale Zeitpunkt dafür ist der April. Auf diese Weise zeigen sich Blüten jedoch meist erst im Folgejahr. Soll es etwas schneller gehen, ist das Vorziehen im Haus die bessere Wahl.

Die Vorkultur kann ab Februar erfolgen, wenn die jungen Pflanzen ausreichend geschützt und warm stehen. Haben die Sprosse eine Höhe von 8cm erreicht, das entspricht etwa einer Handbreite, können sie pikiert werden. Das Pikieren, oder Vereinzeln der Pflanzen, ist für ein gesundes Wachstum wichtig. Ab April bis Mai können die vorgezogenen Malven dann auf den Balkon oder in das Blumenbeet gepflanzt werden.

  • Samen der Malve lassen sich sehr einfach gewinnen
  • Direkte Aussaat und Pflanzung ins Freie ab April
  • Vorkultur im Haus ab Februar möglich
  • Pikieren ab 8cm Pflanzenhöhe

Tipp: Wer sich das Pikieren der Malven erspart aber dennoch kräftige und gesunde Pflanzen heranziehen möchte, sollte möglichst kleine Anzuchttöpfe wählen und den Samen einzeln aussäen.

Gesund pflanzen – den richtigen Standort für die Malve 

MalveMalven mögen Sonne, lichten Schatten vertragen sie aber ebenso gut. Als Substrat ist nährstoffreicher Boden ideal, der trocken bis leicht feucht ist und einen geringen Anteil Kalk enthält. Durchlässig und gut durchlüftet sollte die gewählte Erde ebenfalls sein, denn die Malve verträgt keine anhaltende Staunässe. Vollständiges Austrocknen des Bodenreiches muss aber ganz genauso vermieden werden.

Als Standort eignet sich ein geschützter Platz, an dem weder heftiger Wind noch starker Regen auf die Pflanzen einwirken können. Als zusätzlichen Halt benötigen vor allem die hochwachsenden Malvenarten Kletter- und Pflanzhilfen.
Wird hierzu noch darauf geachtet, dass der Boden frei von Torf ist, steht der Blüte nichts mehr im Wege.

  • Torffreies Bodensubstrat
  • Nährstoffreicher, durchlässiger Boden
  • Sonniger bis halbschattiger Standort
  • Geringe Mengen Kalk sollten enthalten sein
  • vor starken Witterungen geschützter Standort
  • eventuell Pflanz- oder Kletterhilfe

Wie viel Platz benötigen Malven?

Unter den etwa 30 Malvenarten existieren kleinere Pflanzen, wie die Wegmalve, aber auch sehr hohe Ausgaben, wie die Schönmalven. Während die Wegmalve nur etwa 60cm hoch wird, schafft es die Schönmalve auf über 200cm. Bei der Auswahl der jeweiligen Malvenart sollte also darauf geachtet werden, ob ausreichend Platz nach oben zur Verfügung steht. Diese Frage ist vor allem dann von Interesse, wenn die Malve auf Balkon oder Terrasse stehen soll.
Abhängig von der Art ist auch der Pflanzabstand zu wählen. Die meisten Malven können in kleinen Gruppen, von bis zu fünf Pflanzen stehen oder sogar als durchgängige Einfassung des Beetes genutzt werden. Besonders üppige Malvenarten, die auch stark in die Höhe wachsen, sollten 30 bis 60cm weit auseinander gepflanzt werden. Ein ausreichender Abstand ist notwendig, damit die einzelnen Pflanzen ungestört und kräftig wachsen können.

Tipp: Als Faustregel gilt, je höher die Pflanze, desto größer der Pflanzabstand.

Malven pflegen

MalveSo groß die Vielfalt der Malvenarten auch ist, ein recht geringer Pflegeaufwand ist ihnen allen gemein. Die robusten, kleinbleibenden Malven benötigen neben dem richtigen Standort und gelegentlichem Düngen nur Wasser, um kräftig zu wachsen und volle Blütenpracht zu zeigen.

Höhere Arten sind da schon ein wenig aufwendiger in der Pflege. Sie benötigen zusätzlich Schutz vor Wind und Regen, eine Kletterhilfe und meist mehr Dünger, als ihre kleinen Verwandten. 

Malven richtig gießen

Malven vertragen zwar keine Staunässe, ein leicht feuchter Bodengrund ist trockenem aber in jedem Fall vorzuziehen. Denn auch die trockenen Wurzeln können den Pflanzen ordentlich zusetzen. Abhängig vom gewählten Bodengrund, dem Standort und der aktuellen Wetterlage muss täglich oder auch nur aller paar Wochen gegossen werden. Hier ist es besser, nach Bedarf als nach festem Plan zu wässern.

Tipp: Steht der Malve reichlich humose Erde zur Verfügung und wird nur abends gegossen, kann die notwendige Wassermenge und Gießhäufigkeit deutlich reduziert werden.

Düngen – der Malve zu voller Schönheit verhelfen

Kompost, Pferdemist oder flüssiger Dünger für Blühpflanzen – Malven sind beim Düngen nicht wählerisch. Auch ein Brennnessel-Sud kann zur vollen Schönheit verhelfen. Und schreckt zugleich noch die eine oder andere Schädlingsart ab.
Wie oft und wie viel gedüngt werden muss, richtet sich wiederum nach Malvenart und Bodengrund. Aller zwei bis vier Wochen ist ideal.

Malven umtopfen und umsetzen

Selbst mehrjährige Malvenarten müssen, wenn überhaupt, nur aller paar Jahre umgesetzt oder umgetopft werden. Ausnahmen sind zu klein werdende Kübel und ein Schädlings- oder Krankheitsbefall. In diesen Fällen können ein Wechsel der Erde und ein größerer Kübel rettend wirken.

  • Malven müssen nur aller zwei bis drei Jahre umgetopft und umgesetzt werden
  • Frisches Substrat nach einer Krankheit oder einem Befall mit Schädlingen stärkt die Pflanze
  • Auf zu klein werdende Kübel achten, steht die Pflanze nicht mehr sicher, muss ein größerer Topf eingesetzt werden

Die Samen der Malve gewinnen

MalveDie Samengewinnung der Malve gestaltet sich ebenso einfach, wie das Aussäen und Vorziehen der Pflanzen. Dazu müssen lediglich verwelkte Blüten an der Pflanze belassen werden. Werden diese nicht abgeschnitten, bilden sich in der Folge Früchte. Diese enthalten pro Fruchtkapsel einen Samen.

Tipp: Wer einjährige Pflanzen erhalten möchte, sollte die letzten Blüten im September oder Oktober nutzen, um den Samen zu gewinnen. Die Samen winterharter Malven können auch direkt wieder in die Erde ausgesät werden und treiben dann im Frühjahr von allein aus.

Überwintern

Einige Malvenarten sind winterhart und mehrjährig, anderer sind einjährig und vertragen selbst kurze Fröste nicht.
Für winterharte Malven im Garten reicht ein dünner Schutz aus. Eine Auflage aus Stroh oder Gartenvlies genügt. Kübelpflanzen auf Balkon oder Terrasse sollten hingegen im Haus überwintern dürfen. Stehen diese im Keller, darf auch hier das Thermometer nicht unter 0°C fallen. Um die 8°C sind ideal.

Verwelkte Blüten – entfernen oder nicht?
Soll die Malve zahlreiche Blüten zeigen und immer wieder neue austreiben, ist das Entfernen der vertrockneten Blüten ein Muss. Werden diese nicht entfernt bildet die Malve Früchte aus. Das ist eine kraftaufwendige Angelegenheit und erfordert viel Energie. Energie, die dann nicht mehr in die Fülle der Blüten gesteckt wird.

Wer aber Samen seiner Lieblings-Malve gewinnen möchte, um diese auch im nächsten Jahr wieder als Blickfang pflanzen zu können oder sie zu vermehren, muss spätestens im September auf die Blütenpracht verzichten. Denn die samenhaltigen Früchte bilden sich, wie bereits erwähnt, nur dann aus, wenn die vertrockneten Blüten an der Pflanze belassen werden.

Müssen Malven verschnitten werden?
MalveBei einjährigen Malven ist ein Verschnitt in der Regel nicht notwendig. Mehrjährigen Arten wird damit jedoch zu einem dichten, üppigen Wuchs verholfen. Und auch kahle Stängel werden dadurch vermieden.
Ob beim Verschnitt radikal oder nur formend vorgegangen wird, hängt von der Malvenart ab. Malven die etwas verholzen dürfen vollständig zurückgeschnitten werden. Pflanzen mit weicheren Stängeln sollten hingegen nur vorsichtig gekürzt werden.

Malven können im Frühjahr und Herbst verschnitten werden. Bei sehr kalten Wintern sollte der Frühling bevorzugt werden.

  • Verschnitt möglich und teilweise nötig, abhängig von der Malvenart
  • Zeitpunkt für das Schneiden sollte im Frühjahr oder Herbst liegen
  • Im Herbst auf Handbreite zurückgeschnittene Pflanzen benötigen mehr Schutz im Winter

Tipp: Besser ist es im Frühjahr zu schneiden, bevor die Pflanze austreibt. Denn die zusätzlichen Blätter bilden einen Schutz im Winter.
Vorsicht – Malven bei Kindern und Tieren
Einige Malvenarten, wie beispielsweise die Wegmalve, neigen zu einer großen Speicherung von Nitrit. Werden Teile dieser Pflanze von Kindern oder Haustieren aufgenommen, kann das zu Vergiftungserscheinungen führen. In diesen Fällen sollte unverzüglich ein Arzt oder Tierarzt aufgesucht werden.

Bei Kauf und Aussaat sollte daher darauf geachtet werden, dass es sich nicht um potenziell giftige Varianten handelt.

Die Malve als Ess- und Heilpflanze

Einige Malvenarten sind essbar. Das gilt für Blüten, Blätter und Früchte. Die Blüten und Blätter können zu einem Tee verarbeitet oder als köstliche und ungewöhnliche Dekoration auf dem Salat genutzt werden.
MalveDie Früchte haben einen angenehm nussigen Geschmack, ihre Ernte gestaltet sich aufgrund der kleinen Größe aber recht schwierig und langwierig.

Und auch als Heilpflanze kann die Malve eingesetzt werden. Der aus ihr gewonnene Tee wirkt reizlindernd und schleimlösend, hilft bei Halsschmerzen, Husten und Heiserkeit. Dazu muss der Tee nicht in jedem Fall getrunken werden. Auch ein Gurgeln mit dem Aufguss sorgt für Besserung. Hierbei ist aber darauf zu achten, dass Malve die Wirkung anderer Medikamente beeinflussen kann. Vor der Verwendung sollte also ein Arzt befragt werden.

Krankheiten und Schädlinge

Der angenehme Duft der Malve wirkt anziehend auf Insekten. Jedoch meist nur Nützlinge, wie Bienen und Schmetterlinge. Schädlinge werden der Malve daher selten zum Verhängnis.

Gegen Krankheiten ist sie jedoch nicht so gefeit. Vor allem der Malvenrost tritt bei den Pflanzen häufig auf und muss umgehend behandelt werden, wenn er nicht auf alle Malven übergreifen soll. Bei dem Malvenrost handelt es sich um Pilze, die für rötlich braune Flecken auf den Blättern und ein vermindertes Wachstum sorgen.

Zeigt sich der Befall nur auf einer Pflanze, sollten die betroffenen Stellen sofort entfernt werden. Es kann auch notwendig werden, die gesamte Pflanze zu entfernen und zu entsorgen. Ist der Malvenrost schon bei mehreren Pflanzen fortgeschritten, hilft nur noch ein Pflanzenschutzmittel mit Anti-Pilz-Wirkung.

  • Schädlinge befallen Malven nur selten
  • Malvenrost tritt häufig auf, äußert sich durch rostig braune Flecke und ist nur schwer zu behandeln

Fazit
Malven sind pflegeleichte Blühpflanzen, die als zarte Schönheiten im naturnahen Garten ebenso überzeugen können wie auf Luxus-Beet, Balkon und Terrasse. Sie stellen nur wenige Ansprüche und eignen sich daher auch für Menschen, die nicht über einen grünen Daumen verfügen. Und durch ihre große Artenvielfalt bieten sie zusätzlich vielfältige Formen und Größen, sodass sich immer die passende Malve finden lässt. Wer dazu noch auf essbare Arten setzt, hat nicht nur eine Bereicherung für die Optik, sondern auch für Gesundheit und Gaumen gewonnen.