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Maikäfer oder Junikäfer: das sind die Unterschiede!

Maikäfer Junikäfer

Wenn es im Frühling und Sommer im Garten schwirrt, dann gehören hier auch oftmals der Maikäfer (Melolontha) sowie der Junikäfer (Amphimallon solstitiale) dazu. Maikäfer sind bekannter und werden oft auch erkannt, manchmal können es jedoch auch die Junikäfer sein, die im Garten auffallen und genauso schädlich für die Pflanzen sein können, wie die Maikäfer. Über die dennoch bestehenden Unterschiede klärt der folgende Artikel auf.

Enge Verwandtschaft der beiden Käferarten

Beide Käferarten besitzen eine enge Verwandtschaft miteinander, denn beide gehören der Oberart der Blatthornkäfer an. Vor allem kann der angerichtete Schaden im Garten bei beiden Käferarten sehr hoch ausfallen, wenn die Lebensbedingungen stimmen. Beide Arten legen Eier in tief in die Erde, aus denen dann die Engerlinge schlüpfen. Diese Larven ernähren sich im Boden überwiegend von den Wurzeln der hier kultivierten Pflanzen. Bei einem massiven Befall werden die Pflanzen so weit geschädigt, dass sie eingehen. Zudem fressen beide Käferarten im adulten Alter die Blätter aller Pflanzen im Garten, wobei es bei einem massiven Befall ebenfalls zu einer großen Beschädigung der Pflanzen kommen kann. Doch es gibt auch die folgenden Unterschiede:

  • Aussehen
  • Schadensvolumen
  • Lebensbedingungen
  • Larven

Maikäfer

Maikäfer

Aus vielen Geschichten und Büchern ist der Maikäfer auch bereits den Kindern bekannt. Seinen Namen hat er bekommen, da seine Hauptflugzeit im Mai liegt, diese unter gewissen Umständen aber durchaus auch länger dauern kann. Melolontha gehört zu der Familie der Blatthorn-Käfer. Diese Käfer besitzen ganz besonders optisch auffallende Fühler, mit denen die Männchen während der Paarungszeit die Weibchen aufspüren. Die Besonderheit der Maikäfer ist vor allem, dass sie fast ihr ganzes Leben als Engerling unter der Erde verbringen und als fertiger Käfer nur etwa vier bis sechs Wochen über der Erde verbringen. Hier pflanzen sie sich fort, die Weibchen legen die Eier in die Erde, danach sterben sie ab. So gibt es die folgenden weiteren Erkenntnisse über den Maikäfer:

  • Fluggeschwindigkeit bis zu 8 km/h
  • natürliche Fressfeinde sind Vögel, Mäuse, Igel
  • in Europa beheimatet
  • alle drei bis vier Jahre massiver Schwarmbefall
  • drei verschiedene Arten bekannt
Hinweis: Wenn Sie in Ihrem Garten immer mal wieder mit Maikäfern zu tun haben wird Ihnen vielleicht aufgefallen sein, dass etwa alle drei bis vier Jahre mehr Maikäfer fliegen, als in den anderen Jahren. Dies liegt am Lebenszyklus, bei dem die Larven drei bis vier Jahre in der Erde verbringen. Kommen sie dann als fertige Käfer ans Tageslicht, werden neue Eier gelegt, die ebenfalls wieder nach drei bis vier Jahren als Käfer an die Oberfläche gelangen.

Aussehen

Die Unterschiede der beiden Käferarten liegen auch im Aussehen, das bei dem Maikäfer wie folgt zu beschreiben ist:

  • Größe zwischen 25 und 30 Millimeter
  • Gewicht zwischen 0,4 und 0,9 Gramm
  • Hinterleib läuft schmal aus
  • braune, durchscheinende Flügel
  • braun/orange Beine
  • schwarzer Körper
  • Brust und Kopf weiße Härchen
  • unterhalb der Flügel verläuft weißes Sägezahnmuster

Schadenvolumen

Maikäfer Maikäfer können, in Massen aufgetreten, einen sehr großen Schaden anrichten. Einzelne Maikäfer hingegen sind dagegen kaum erwähnenswert. Melolontha ernährt sich im adulten Alter von Blättern der Pflanzen im Garten. Hierbei kann es Bäume, Sträucher, aber auch Blumen oder Gemüsepflanzen treffen. In der Regel verkraften die Pflanzen den Blattfraß ganz gut. Da der Maikäfer im Mai aus dem Boden schlüpft und aufgrund seiner adulten Lebenszeit von vier bis sechs Wochen im Mai und Juni seine Hauptflugzeit hat, bilden sich um den Johannistag am 21. Juni in der Regel neue Blätter, die dann auch nicht mehr angegriffen werden. Anders sieht es bei einem Massenbefall aus:

  • kann alle Bäume und Sträucher kahl fressen
  • auch Gemüse und Blumen können betroffen sein
  • Pflanzen erholen sich erst im nächsten Jahr wieder
  • daher Massenbefall immer bekämpfen
  • Schaden durch die Larven ist schlimmer

Lebensbedingungen

Maikäfer fühlen sich vor allem in der Nähe von Obstwiesen und Laubwäldern sehr wohl. Aber auch ein Garten, der über mehrere Bäume verfügt, kann anziehend für Melolontha wirken. Gerade feuchte und lehmige Böden und ein warmer Frühling sind die idealen Bedingungen für den Maikäfer, sich in der Erde zu verpuppen und als Käfer zu schlüpfen. Soll daher ein Befall eingedämmt werden, sollten diese guten Bedingungen für die Käfer geändert werden. Leider kommt eine Trockenheit den Pflanzen im Garten ebenfalls nicht zugute. Die Lebensbedingungen können wie folgt erschwert werden:

  • bei Neupflanzungen Sand unter lehmige Erde mischen
  • im Frühling auf vermehrtes Gießen verzichten
  • eventuell nur die Pflanzen punktuell gießen
  • so können die Larven ausgetrocknet werden
  • Fressfeinde ansiedeln
  • bei adulten Käfern Pflanzen abdecken

Larven

Maikäfer Larven Den meisten Teil seines Lebens verbringt der Maikäfer unter der Erde als Larve. Erst nach etwa drei bis vier Jahren verpuppen sich die Engerlinge zu Käfern und kommen aus der Erde. Die Larven sind sehr schädigend, vor allem, wenn es sehr viele sind. Denn Sie ernähren sich über die vielen Jahre von den Wurzeln der Pflanzen, die mit der Zeit eingehen können. Gelbe, schlappe Blätter und vertrocknete Äste und Zweige können so ein Hinweis auf einen Engerling-Befall in der Erde sein. Im Schlimmsten Fall ist der gesamte Gartenboden betroffen. Die Larven können wie folgt erkannt werden:

  • Boden rund um betroffene Pflanze umgraben
  • Engerlinge sind dicke braun/weiße Maden
  • sechs Beine im vorderen Bereich
  • meist leicht gebogener Körper
  • dunkler Kopf
  • schlüpfen aus Eiern
  • etwa 60 in einem Gelege
  • 15 bis 20 Zentimeter tief im Boden
  • ein Weibchen legt zwei Gelege
  • Winterruhe in frostsicheren Tiefen

Junikäfer

Der Junikäfer wird oft nicht als eigenständiger Käfer erkannt, denn er ähnelt dem Maikäfer. Doch Amphimallon solstitiale ist nachtaktiv und die Hauptflugzeit reicht von Juni bis in den Herbst hinein. So kann der Junikäfer als adulter Käfer noch mehr Schaden anrichten, denn ein Schaden wird erst nach einigen Nächten richtig sichtbar. Vor allem ernährt sich der Junikäfer auch von Grashalmen und so kann eine Rasenfläche nach einigen Nächten wie gerupft aussehen. Der Käfer ist in den hiesigen Breitengraden auch als Sommerkäfer oder Gerippter Brachkäfer bekannt. Die Insekten sind sowohl in Europa als auch in Asien und Nordafrika beheimatet. Gegenüber dem Maikäfer, der die Nähe zu Bäumen sucht, ist der Junikäfer eher in weiten Parkanlagen mit viel Rasenfläche zu finden.

Aussehen

Amphimallon solstitiale

Einen Junikäfer zu entdecken, ist gar nicht so einfach, denn sie sind vor allem im Dunkeln aktiv. Da die Unterschiede zum Maikäfer recht gering sind, werden sie auch oft nicht als eigene Art erkannt. Dennoch besitzt Amphimallon solstitiale das folgende, andere Aussehen:

  • zwischen 14 und 18 Millimeter groß
  • gelb-braune, gerippte Deckflügel
  • dichte Behaarung am Hals
  • ebenfalls Haare unter den Flügeln
  • Vorderbeine besitzen Zähne
  • beim Weibchen drei, beim Männchen zwei
  • schwarzbrauner Kopf
  • lange Fühler

Schadenvolumen

Amphimallon solstitiale frisst zwar auch die Blätter an Bäumen und Sträuchern, doch die Käfer bevorzugen die zarten Grashalme eines Rasens. So ist der Schaden nur auf einer Wiese recht hoch, vor allem, wenn auch der Befall der Junikäfer sehr hoch ist. Den größeren Schaden richten hier allerdings auch die Engerlinge an, wie dies bei den Maikäfern auch der Fall ist. So ernährt sich der adulte Käfer von den folgenden Materialien:

  • Blüten und Blätter von Bäumen
  • ebenfalls von Sträuchern
  • werden gezielt angeflogen
  • Gräser
Hinweis: Wenn Sie auf Ihrer Rasenfläche verschiedentliche, vertrocknete Stellen erkennen, kann es sich hierbei um die Nester von Engerlingen des Junikäfers handeln. Mit der Zeit kann so die gesamte Rasenfläche absterben. Die gelben Stellen im Rasen können Sie mit der Hand abziehen, da diese wurzellos sind.

Lebensbedingungen

Junikäfer benötigen einen frischen, sandigen Boden, der nur wenig feucht ist, um ihre Eier abzulegen. Daher sind auch gerade trockene Sommer sehr gute Lebensbedingungen für die Käfer. Damit erst keine Eier abgelegt werden, wird empfohlen, diese Lebensbedingungen zu durchbrechen. So kann die Rasenfläche wie folgt gestärkt werden:

  • Junikäfer Rasen immer gut pflegen
  • je dichter die Rasenfläche, desto schlechter für Eiablage
  • Rasen nicht zu tief mähen
  • regelmäßig mähen und düngen
  • regelmäßig gut lüften
  • dadurch werden die Engerlinge an die Oberfläche befördert
  • sterben hier ab
  • Rasen großflächig während der Hauptflugzeit jede Nacht abdecken
  • Amphimallon solstitiale finden keine Möglichkeit, Eier abzulegen
Tipp: Gegen beide Arten von Larven, die von Melolontha ebenso, wie der Junikäfer können bei einem starken Befall Nematoden eingesetzt werden. Diese Fadenwürmer dringen in die Engerlinge ein und saugen diese von Innen aus. Sind keine Larven mehr vorhanden, dann sterben auch die Fadenwürmer wieder ab.

Larven

Die Larven sehen ein wenig anders aus, als die Engerlinge der Maikäfer, sind jedoch genauso schädlich, denn sie ernähren sich ebenfalls von den Wurzeln der Pflanzen. Für die Eiablage bevorzugt der Junikäfer allerdings eher sandige Böden, gerne auch in einem Rasen. Junikäfer legen mit 40 Eiern weniger, als die Maikäfer. Nach etwa drei Wochen schlüpfen die Engerlinge, die noch die folgenden Besonderheiten aufweisen:

  • Engerlinge Larven dicke, weiße Larven
  • mit dunklem Kopf
  • sechs Beine an der Vorderseite
  • leben zwischen zwei und drei Jahren im Boden
  • bei wärmeren Temperaturen entwickelt sich Larve schneller
  • ernähren sich gerne von Rasenwurzeln
  • aber auch von anderen Wurzeln
Tipp: Die Unterschiede der Larven der beiden Käfer liegen in der Farbe, denn die Maikäfer-Larven sind etwas dunkler und farbiger, als die weißen Junikäfer-Larven. Da beide gleich gefräßig sind, macht dies bei der Bekämpfung allerdings keinen Unterschied.