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Maden an der Decke loswerden: so gelingt es

Maden Decke

Maden in der Wohnung kommen in den saubersten Haushalten vor. Willkommene Gäste sind sie nie. Wo eine ist, können weitere vermutet werden. Maden tummeln sich nicht ausschließlich auf Lebensmitteln, sondern können sich auch an der Decke befinden. Da sie sich rasant entwickeln und vermehren, sollte beim ersten Sichten gehandelt werden. Folgend erfahren Sie, wie Sie sie loswerden und weiteres Wissenswerte.

Entstehung

Maden sind der Nachwuchs von Insekten. Die Muttertiere legen ihre Eier meist in der Nähe von Standorten ab, die dem Nachwuchs als Futterquelle dienen. Aus den Eiern entwickeln sich die Maden, die bis kurz vor der Verpuppung ihr Unwesen treiben. Sind sie an der Decke gesichtet worden, ist also davon auszugehen, dass sie nicht den Weg von draußen angetreten sind. Das bedeutet auch, dass es vermutlich noch mehrere im Haus gibt.

Madenarten

Es gibt zahlreiche Insekten, deren Nachwuchs als Maden im Haus unterwegs sind. Sie unterscheiden sich teilweise im Aussehen, aber vor allem bevorzugen sie meist unterschiedliche Nahrungsquellen. Die am häufigsten im Haus vorkommen, stammen von folgenden Insekten ab:

  • Maden loswerden Lebensmittel- oder Kleidermotten (Tineola bisselliella)
  • Mehlkäfer (Tenebrio molitor)
  • Schmeißfliege (Calliphoridae)
  • Stubenfliege (Musca domestica)
  • Frucht/Taufliege (Drosophilidae)

Aufenthaltsort Decke

An Decken befinden sich in der Regel keine Textilien oder Lebensmittel, wobei Letzteres durchaus vorkommen kann. Maden folgen jeder Futterspur, so kann es sein, dass die Bratensoße beim Aufkochen oder der Saft vom Apfel beim Schneiden an die Decke gespritzt ist. Das reicht manchmal schon aus, dass Maden angezogen werden. Sie meiden in der Regel zwar Licht, aber wird die Deckenlampe ausgeschaltet, strahlt aber noch Wärme aus, können die raupenähnlichen Tierchen sich dorthin auf den Weg machen, weil sie Wärme mögen. Befindet sich darunter ein Lebensmittelschrank, kann sich eine Made auch schon mal an die Decke verlaufen.

Madenerkennung

Zum zuverlässigen und langfristigen Loswerden der Schädlinge, ist eine wirksame Bekämpfung erforderlich. Um die richtige zu wählen, sollte es sich sicher um Maden handeln, weshalb eine Identifizierung notwendig ist. Zu erkennen sind sie an folgenden Merkmalen:

  • Länglicher, raupenähnliche Körperform
  • Körperfarbe: weiß, creme-weiß, beige bis braun oder schwarz-braun
  • Körperlänge variiert je nach Art zwischen ein Millimeter und 30 Millimeter
  • Besitzen weder Beine noch sichtbaren Kopf
  • Fortbewegung durch kleine Stummelfortsätze am „Bauch“
  • Vorn spitz zulaufende Körperform
  • Hinten breitere Körperform
  • Kleine zangenartige Mundhaken
  • Harte Außenschale, meist mit leichten Querwölbungen

Bekämpfung

Es gibt verschiedene Wege, um den Maden Herr zu werden. So können Sie den Larven mit mechanischen und biologischen Mitteln zu Leibe rücken.

Absammeln oder Aufsaugen

saugen Die einfachste und konventionellste Art ist das Absammeln oder Aufsaugen mit dem Staubsauger. Dazu beispielsweise ein Stück Pappe unter die Made halten und diese mit einem Gegenstand von der Zimmerdecke lösen. Sie fallen meist wie von selbst herunter, weil sie sich bei aufkommender Gefahr überwiegend einrollen und so den Halt durch ihre Stummelfortsätze verlieren. Anschließend einfach entsorgen. Beim Absaugen ist bei einem Filtergerät im Anschluss das Tier herauszunehmen. Bei einem Beutelstaubsauger sollte nach dem Absaugen der Beutel mit den Krabbeltierchen wegzuwerfen.

Tipp: Vor dem Entsorgen sind die Schädlinge in eine Pappschale oder eine dickschichtige Plastiktüte/Folie zu geben, damit sie im Mülleimer nicht 'entkommen', sich dort weiterentwickeln und anschließend ein Madenbefall im Mülleimer vorzufinden ist.

Töten mit Hitze

Wer sie lieber tot wissen möchte, kann sie mit Hitze loswerden. Ein Bunsenbrenner ist hierfür weniger geeignet, aber ein leistungsstarker Haarföhn kann gleiche Dienste leisten. Voraussetzung ist, dass mit diesem nahe genug an das Tier/die Tiere gekommen wird. Ein Stuhl schafft hier meist Abhilfe. Es ist darauf zu achten, dass dieser nicht direkt unter den Parasiten an der Decke positioniert wird, damit die toten Tiere nicht in die Haare oder die Bluse fallen.

Alternativ kann auch heißes Wasser in eine Sprühdose gefüllt und die Tierchen damit eingesprüht werden. Hier ist allerdings Vorsicht zu geboten, dass das heiße Wasser nicht auf die Kleidung oder Haut gelangt und dort zu schmerzhaften Verbrennungen führt.

Hinweis: Diese Bekämpfungsmethode weniger empfehlenswert, wenn die Zimmerdecke tapeziert oder mit einer Holzvertäfelung versehen ist.

Schmierseife

Schmierseife ist ein altbewährtes Hausmittel gegen unzählige Schädlinge und wirkt auch gegen Maden an der Decke. Diese Methode eignet sich besser, als das Sprühen mit heißem Wasser, da bereits geringe Mengen ausreichen, um sie loswerden zu können. Die Wirkung von Schmierseife zeigt sich in der Verklebung der Atemorgane. In der Folge ersticken sie. Die Schmierseife ist als Lauge folgendermaßen herzustellen:

  • Circa 20 bis 30 Gramm Schmierseife in kochendes Wasser füllen und gut einrühren
  • Alternativ können auch Kern- und Kaliseife verwendet werden
  • Zwei Esslöffel Speise- oder Backsoda dazugeben
  • 30 Milliliter Spiritus verstärkt die Wirkung (Alternative: 15 Milliliter Essig)
  • Menge gut verrühren
  • Abkühlen lassen, in Spritzbehälter umfüllen und fertig ist die Lösung
Tipp: Wem die Zubereitung zu umständlich ist oder zu lange dauert, kann auch ähnliche Wirkung erzielen, indem ein Esslöffel Essigessenz pro einem Liter Wasser vermengt wird und dieses als zum Abtöten verwendet wird.

Fressfeinde

Als Fressfeinde der Parasiten gelten vor allem Spinnen und Schlupfwespen. Diese wird sich vermutlich niemand gern ins Haus holen. Aber sollten sie zufällig vorhanden sein, fressen sie die Schädlinge.

Alle Maden finden

Wo ein oder zwei Maden im Haus auffallen, befinden sich in der Regel noch mehr. Das beste Mittel nutzt nichts, wenn der „Herd“ nicht bekämpft wird. Nun heißt es, sich auf die Suche zu machen, wo andere noch sein könnten und diese ebenfalls zu bekämpfen. Dazu ist es hilfreich, die idealen Anziehungsorte zu kennen und zu kontrollieren. Aufhalten können sie sich immer in der Nähe ihrer Nahrung.

Kleidermotte

  • Kleidermotte Baumwollmaterialien
  • Seide
  • Produkte aus Tierwolle
  • Teppiche, Gardinen und Decken aus Naturstoffen

Mehlkäfer & Lebensmittelmotten

  • Jegliche Mehlarten
  • Reis
  • Nudeln
  • Gemahlene Nüsse
  • Gewürze und getrocknete Kräuter
  • Hülsenfrüchte
  • Plätzchen und ähnliche Backwaren
  • Trockenes Tierfutter

Schmeißfliegen

  • Proteinhaltige und/oder tierische Lebensmittel (verdorben) auch Tierfleischfutter
  • Kot
  • Kadaver von toten Tieren

Stubenfliege (Musca domestica)

  • Gezuckerte Nahrungsmittel
  • Nahrungsmittel mit Fettsäuren

Frucht/Taufliege (Drosophilidae)

  • Verdorbene/gegärte Früchte
  • Faules Obst und Gemüse

Vorbeugung

Um zukünftig von Maden verschont zu bleiben, können einige Vorbeugemaßnahmen getroffen werden. Hauptsächlich geht es hierbei darum, die Muttertiere auf Distanz zu halten. Folgende Hausmittel wirken effektiv, sind umweltfreundlich, schonen die Gesundheit und sind günstig:

  • Lavendelsäckchen gegen Maden Lavendelsäckchen oder Pfefferminze in Lebensmittel- und Kleiderschränke stellen/hängen/legen
  • Lebensmittel immer fest verschlossen lagern
  • Naturtextilien luftdicht im Schrank aufbewahren
  • Schlecht gewordene Lebensmittel sofort entsorgen
  • Regelmäßig den Mülleimer säubern
  • Vor allem bei hohen Temperaturen keine leicht verderblichen Speisen(-reste) stehen lassen
  • Obst und Gemüse täglich auf Frische kontrollieren
  • Bevorzugte Futterquellen mit Fliegenschutzhauben versehen, wenn sie nicht in den Kühlschrank kommen
  • Tiernäpfe stets nach dem Fressen reinigen und Reste luftdicht lagern
  • Teppiche lieber einmal mehr saugen, als zu wenig